BEZEICHNUNG
setterm - legt Terminalattribute festÜBERSICHT
setterm [Optionen]BESCHREIBUNG
setterm schreibt eine Zeichenkette in die Standardausgabe, welche die angegebenen Terminal-Fähigkeiten anwendet. Wo es möglich ist, wird terminfo abgefragt, um die zu verwendende Zeichenkette zu finden. Einige Optionen (die nachfolgend als »nur für virtuelle Konsolen« gekennzeichnet sind) entsprechen keiner Fähigkeit von terminfo(5). In diesem Fall wird, wenn der Terminaltyp »con« oder »linux« ist, die Zeichenkette ausgegeben, welche die angegebenen Fähigkeiten auf dem Treiber der virtuellen PC-Minix-Konsole aufruft. Optionen, die im Terminal nicht implementiert sind, werden ignoriert.OPTIONEN
Die Vorgabe für die booleschen Optionen ( on oder off) ist on.schaltet den Cursortasten-Modus ein oder aus.
Wenn eingeschaltet, wird für die Cursortasten ESC O A, ESC O B usw.
anstelle von ESC [ A, ESC [ B gesendet. Im Abschnitt »vi and
Cursor-Keys« des Text-Terminal-HOWTO finden Sie Informationen
darüber, welche Probleme dies bei Anwendern von vi verursachen
kann. Nur für virtuelle Konsolen.
wirkt wie -dump, aber hängt den
Schnappschuss an die Datei an, anstatt sie zu überschreiben. Dies
funktioniert nur, wenn keine -dump-Optionen angegeben werden.
legt die Hintergrundfarbe des Textes
fest.
legt das Inaktivitätsintervall in
Minuten fest, nachdem der Bildschirm automatisch geleert wird (mittels APM,
sofern es verfügbar ist). Ohne ein Argument wird der Leerstatus
zurückgegeben (Nummer des virtuellen Terminals, welches geleert wurde,
oder 0 für ein nicht geleertes Terminal). Nur für virtuelle
Konsolen.
Das Argument force sorgt dafür, dass der Bildschirm leer bleibt,
selbst wenn eine Taste gedrückt wird.
Das Argument poke zeigt den Bildschirminhalt wieder an.
legt die Frequenz des Klangs der Systemglocke
in Hz fest. Ohne Argument wird 0 als Vorgabe verwendet. Nur für
virtuelle Konsolen.
legt die Dauer des Klangs der Systemglocke in
Millisekunden fest. Ohne Argument wird 0 als Vorgabe verwendet. Nur
für virtuelle Konsolen.
schaltet den Blinkmodus ein oder aus.
Außer in einer virtuellen Konsole deaktiviert -blink off alle
Attribute (bold, half-brightness, blink, reverse).
schaltet den extrahellen Modus ein oder aus.
Außer in einer virtuellen Konsole deaktiviert -bold off alle
Attribute (bold, half-brightness, blink, reverse).
Ohne Argument oder mit dem Argument all
wird der gesamte Bildschirm geleert und der Cursor auf die Anfangsposition
zurückgesetzt, was dem Verhalten von clear(1) entspricht. Mit
dem Argument rest wird der Bildschirmbereich von der aktuellen
Cursorposition bis zum Ende geleert.
löscht die Tabulatoren an den
angegebenen horizontalen Positionen der Eingabemarke im Bereich von
1-160. Ohne Argumente werden alle Tabulatoren gelöscht. Nur
für virtuelle Konsolen.
schaltet die Eingabemarke des Terminals ein
oder aus.
setzt die Darstellungsoptionen des Terminals
auf die Standardwerte.
schreibt einen Schnappschuss der angegebenen
virtuellen Konsole in die in der Option -file angegebenen Datei, wobei
vorhandene Inhalte überschrieben werden. Vorgabe als Dateiname ist
screen.dump. Ohne Argument bezieht sich der Befehl auf die aktuelle
virtuelle Konsole. Diese Option setzt -append außer Kraft.
legt den Namen der Schnappschussdatei
für die Optionen -dump oder -append in der gleichen
Befehlszeile fest. Wenn die Option nicht angegeben wird, dann wird als
Vorgabename screen.dump im aktuellen Verzeichnis verwendet. Ein das
Maximum des Systems übersteigender Pfadname wird gekürzt. Den
dafür gültigen Wert finden Sie in PATH_MAX in
linux/limits.h.
legt die Vordergrundfarbe des Textes
fest.
schaltet den abgedunkelten Modus
(half-brightness - halbe Helligkeit) ein oder aus. Außer in einer
virtuellen Konsole deaktiviert -half-bright off alle Attribute (bold,
half-brightness, blink, reverse).
legt die Farbe für Zeichen halber
Helligkeit fest.
zeigt die Initialisierungszeichenkette des
Terminals, welche typischerweise die Darstellungsoptionen und weitere
Attribute auf Standardwerte zurücksetzt.
tauscht die Vordergrund- und Hintergrundfarben
für den gesamten Bildschirm.
sorgt dafür, dass das Terminal in einer
neuen Zeile fortsetzt, wenn die Zeile voll ist.
aktiviert oder deaktiviert das Senden von
printk()-Meldungen des Kernels an die Konsole. Nur für virtuelle
Konsolen.
legt die Protokollierstufe der Konsole
für die printk()-Meldungen des Kernels fest. All jene Meldungen,
die strikt wichtiger (als die gesetzte Protokollierstufe) sind, werden
ausgegeben, so dass eine Protokollierstufe 0 die gleiche Wirkung wie
--msg on, und eine Protokollierstufe 8 die Ausgabe
sämtlicher Kernel-Meldungen zur Folge hat. klogd(8) ist
vielleicht eine zur Protokollierung von Kernel-Meldungen besser geeignete
Schnittstelle.
Nur für virtuelle Konsolen.
legt das Intervall für das Versetzen in
den VESA-Powerdown-Modus in Minuten fest. Ohne Argument wird 0
verwendet (Abschalten ist deaktiviert). Wenn die Konsole geleert wird oder
sich der Bildschirm in einem Energiesparmodus befindet, dann wird der
Bildschirm in den vsync-Energiesparmodus beziehungsweise den Herunterfahrmodus
versetzt, sobald die angegebene Zeitspanne verstrichen ist.
Gültige Werte für Modus
sind:
vsync|on
hsync
powerdown
off
versetzt den Bildschirm in den
vsync-Energiesparmodus nach VESA-Norm.
versetzt den Bildschirm in den
hsync-Energiesparmodus nach VESA-Norm.
versetzt den Bildschirm in den
Herunterfahrmodus nach VESA-Norm.
schaltet die VESA-Energiesparfunktionen des
Monitors ab.
löscht alle Tabulatoren und setzt diese
dann nach dem regulären Muster, mit jeweils einem Tabulator nach der
angegebenen Anzahl der Positionen. Ohne Argument wird 8 als Vorgabe
verwendet. Nur für virtuelle Konsolen.
schaltet Tastaturwiederholung ein oder aus.
Nur für virtuelle Konsolen.
zeigt die Zeichenkette zum Zurücksetzen
des Terminals an, welche typischerweise das Terminal in den Zustand nach dem
Einschalten zurück versetzt.
setzt die Terminalgröße durch
Ermittlung der maximalen Zeile und Spalte zurück. Dies ist
nützlich, wenn die tatsächliche Geometrie und der
Kernel-Terminal-Treiber nicht übereinstimmen. Der bekannteste
Anwendungsfall sind serielle Konsolen, die keine ioctl(3p) sondern nur
Byte-Ströme und Unterbrechungen benutzen.
schaltet den umgekehrten Videomodus ein oder
aus. Außer in einer virtuellen Konsole deaktiviert -reverse off
alle Attribute (bold, half-brightness, blink, reverse).
speichert die aktuellen Darstellungsoptionen
des Terminals (Vordergrund- und Hintergrundfarbe) als Werte, die beim
Zurücksetzen auf Standardwerte verwendet werden sollen. Nur für
virtuelle Konsolen.
setzt die Tabulatoren an die angegebenen
horizontalen Positionen der Eingabemarke im Bereich von 1-160. Ohne
Argumente werden die aktuellen Einstellungen für Tabulatoren
angezeigt.
setzt die Umgebungsvariable TERM
außer Kraft.
legt die Farbe für unterstrichene
Zeichen fest. Nur für virtuelle Konsolen.
schaltet den Unterstreichungsmodus ein oder
aus.
zeigt einen Hilfetext an und beendet das
Programm.
zeigt die Versionsnummer an und beendet das
Programm.
KOMPATIBILITÄT
Seit Version 2.25 unterstützt setterm lange Optionen mit zwei Minuszeichen, zum Beispiel --help, neben den historischen langen Optionen mit einem Minuszeichen, zum Beispiel -help. In Skripten ist es besser, die abwärtskompatible Version mit einem Minuszeichen zu verwenden. Gegenwärtig gibt es keine Pläne oder gute Gründe, die Ein-Minuszeichen-Kompatibilität aufzugeben.FEHLER
Unterschiede zwischen der Minix- und der Linux-Version sind nicht dokumentiert.SIEHE AUCH
stty(1), tput(1), tty(4), terminfo(5)FEHLER MELDEN
Verwenden Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf <https://github.com/util-linux/util-linux/issues>.VERFÜGBARKEIT
Der Befehl setterm ist Teil des Pakets util-linux, welches heruntergeladen werden kann von: Linux Kernel Archive <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/>.ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer11. Mai 2022 | util-linux 2.38.1 |