NAME
sources.list - Liste konfigurierter APT-DatenquellenBESCHREIBUNG
Die Quellenliste /etc/apt/sources.list und die in /etc/apt/sources.list.d/ enthaltenen Dateien wurden entworfen, um eine beliebige Anzahl aktiver Quellen und unterschiedlicher Quellmedien zu unterstützen. Die Dateien führen eine Quelle je Zeile auf (einzeiliger Stil) oder enthalten mehrzeilige Absätze, die eine oder mehrere Quellen pro Absatz definieren (Deb822-Stil), bei der die bevorzugte Quelle zuerst aufgeführt wird (im Fall, dass eine einzelne Version von mehr als einer Quelle verfügbar ist). Die Informationen über die konfigurierten Quellen werden durch apt-get update (oder einem vergleichbaren Befehl einer anderen APT-Oberfläche) beschafft.SOURCES.LIST.D
Das Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d stellt eine Möglichkeit bereit, sources.list-Einträge in separaten Dateien hinzuzufügen. Zwei verschiedene Formate sind, wie in den beiden nächsten Abschnitten erklärt, erlaubt. Dateinamen müssen abhängig vom enthaltenen Format entweder eine .list- oder .sources-Endung haben. Die Dateinamen dürfen nur Buchstaben (a-z und A-Z), Ziffern (0-9), Unterstrich (_), Bindestrich (-) und Punkt (.) enthalten. Andernfalls wird APT einen Hinweis ausgeben, dass es eine Datei ignoriert hat, falls die Datei nicht auf ein Muster in der Konfigurationsliste Dir::Ignore-Files-Silently passt – in diesem Fall wird sie stillschweigend ignoriert.FORMAT MIT EINZEILIGEM STIL
Dateien in diesem Format haben die Endung .list. Jede Zeile, die eine Quelle angibt, beginnt mit einem Typ (z.B. deb-src), gefolgt von Optionen und Argumenten für diesen Typ. Individuelle Einträge können nicht auf einer Folgezeile fortgesetzt werden. Leere Zeilen werden ignoriert und ein #-Zeichen irgendwo in einer Zeile kennzeichnet den Rest der Zeile als Kommentar. Ein Eintrag kann folglich durch Auskommentieren der ganzen Zeile deaktiviert werden. Falls Optionen bereitgestellt werden sollen, werden sie durch Leerräume getrennt und alle zusammen in quadratische Klammern ([]) eingeschlossen. Sie sind in der Zeile nach dem Typ enthalten und mit einem Leerraum von ihm getrennt. Falls eine Option mehrere Werte erlaubt, werden diese voneinander per Komma (,) getrennt. Ein Optionsname wird von seinem (seinen) Wert(en) durch ein Gleichheitszeichen (=) getrennt. Optionen mit mehreren Werten haben außerdem -= und += als Trenner, die statt den vorgegebenen Wert durch den (die) angegebenen Wert(e) zu ersetzen, den vorgegebenen Wert ändern und den (die) übergebenen Wert(e) entfernen oder einschließen. Dies ist das traditionelle, von allen APT-Versionen unterstützte Format. Beachten Sie, dass nicht alle unten beschriebenen Optionen von allen Versionen von APT unterstützt werden. Beachten Sie außerdem, dass einige ältere Anwendungen, die dieses Format selbst auswerten, möglicherweise nicht erwarten, dass Optionen auftauchen, da diese vor der Einführung der Unterstützung mehrerer Architekturen nicht üblich waren.FORMAT IM DEB822-STIL
Dateien in diesem Format haben die Endung .sources. Dieses Format hat eine ähnliche Syntax wie andere von Debian und seinen Derivaten benutzte Dateien, wie Metadatendateien, die APT von den konfigurierten Quellen herunterlädt oder der Datei debian/control in einem Debian-Quellpaket. Individuelle Einträge werden durch eine leere Zeile getrennt; zusätzliche leere Zeilen werden ignoriert und #-Zeichen am Anfang einer Zeile kennzeichnen die ganze Zeile als Kommentar. Ein Eintrag kann daher deaktiviert werden, indem jede Zeile, die zum Absatz gehört, auskommentiert wird. Es ist üblicherweise jedoch einfacher, dem Absatz das Feld »Enabled: no« hinzuzufügen, um den Eintrag zu deaktivieren. Durch Entfernen des Feldes oder indem es auf »yes« gesetzt wird, wird es wieder aktiviert. Optionen haben dieselbe Syntax wie jedes andere Feld: ein Feldname, durch einen Doppelpunkt (:) und optionale Leerräume von ihren (ihrem) Wert(en) getrennt. Beachten Sie insbesondere, dass mehrere Werte durch Leerräume (wie Leerzeichen, Tabulatoren und Zeilenumbrüche) getrennt werden, nicht durch Kommas, wie im einzeiligen Format. Felder mit mehreren Werten wie Architectures haben obendrein Architectures-Add und Architectures-Remove, um den Vorgabewert zu ändern, statt ihn zu ersetzen. Dies ist ein neues Format, das von APT selbst seit Version 1.1. unterstützt wird. Ältere Versionen ignorieren solche Dateien, wie vorher beschrieben, mit einer Benachrichtigung. Es ist vorgesehen, dieses Format schrittweise zum Standardformat zu machen und das vorher beschriebene Format mit dem einzeiligen Stil zu missbilligen, da das neue für Menschen und Maschinen gleichermaßen einfacher zu erstellen, zu erweitern und zu ändern ist, insbesondere dann, wenn viele Quellen und/oder Optionen beteiligt sind. Entwickler, die mit APT-Quellen arbeiten und/oder sie auswerten, sind dringend ermutigt, dieses Format zu unterstützen und das APT-Team zu kontaktieren, um diese Arbeit zu koordinieren und weiterzugeben. Benutzer können dieses Format bereits übernehmen, es könnten jedoch Probleme mit Software auftreten, die dieses Format noch nicht unterstützen.DIE TYPEN »DEB« UND »DEB-SRC«: ALLGEMEINES FORMAT
Der deb-Typ beschreibt ein typisches zweistufiges Debian-Archiv, Distribution/Bestandteil. Distribution ist typischerweise eine Programmsammlung wie stable oder testing oder ein Codename wie bookworm oder trixie während Bestandteil entweder main, contrib, non-free oder non-free-firmware ist. Der deb-src-Typ beschreibt den Quellcode einer Debian-Distribution in der gleichen Form wie den deb-Typ. Eine deb-src-Zeile wird benötigt, um Quellindizes herunterzuladen. Das Format für zwei Einträge im einzeiligen Stil, die die deb- und deb-src-Typen benutzen, ist:deb [ Option1=Wert1 Option2=Wert2 ] URI Suite [Bestandteil1] [Bestandteil2] [...] deb-src [ Option1=Wert1 Option2=Wert2 ] URI Suite [Bestandteil1] [Bestandteil2] [...]
Types: deb deb-src URIs: URI Suites: Suite Components: [Bestandteil1] [Bestandteil2] [...] Option1: Wert1 Option2: Wert2
deb http://deb.debian.org/debian bookworm main contrib non-free non-free-firmware deb http://deb.debian.org/debian bookworm-updates main contrib non-free non-free-firmware deb http://deb.debian.org/debian-security bookworm-security main contrib non-free non-free-firmware
Types: deb URIs: http://deb.debian.org/debian Suites: bookworm bookworm-updates Components: main contrib non-free non-free-firmware Types: deb URIs: http://deb.debian.org/debian-security Suites: bookworm-security Components: main contrib non-free non-free-firmware
DIE TYPEN DEB UND DEB-SRC: OPTIONEN
Jeder Quelleneintrag kann Optionen haben, die angegeben wurden, um zu ändern, auf welche Quelle zugegriffen wird und wie Daten von ihr beschafft werden. Format, Syntax und Namen der Optionen weichen, wie beschrieben, zwischen dem Format mit einzeiligem Stil und dem Format mit Deb822-Stil voneinander ab, für beide sind jedoch dieselben Optionen verfügbar. Der Einfachheit halber wird der Deb822-Feldname aufgeführt und der einzeilige Name in Klammern bereitgestellt. Denken Sie daran, dass Sie ergänzend zum expliziten Setzen von Optionen mit mehreren Werten auch die Möglichkeit haben, sie basierend auf dem Vorgabewert zu ändern, aber diese Namen werden hier nicht explizit aufgeführt. Nicht unterstützte Optionen werden stillschweigend von allen APT-Versionen ignoriert.•Architectures ( arch)
ist eine Option mit mehreren Werten, die definiert, für welche
Architekturen Informationen heruntergeladen werden sollen. Falls diese Option
nicht gesetzt ist, ist die Voreinstellung alle durch die Konfigurationsoption
APT::Architectures definierten Architekturen.
•Languages ( lang) ist
eine Option mit mehreren Werten, die definiert, für welche Sprachen
Informationen, wie etwa übersetzte Paketbeschreibungen, heruntergeladen
werden sollen. Falls diese Option nicht gesetzt ist, werden sie für
alle durch die Konfigurationsoption Acquire::Languages definierten
Sprachen heruntergeladen.
•Targets ( target) ist
eine Option mit mehreren Werten, die definiert, welche Herunterladeziele APT
aus dieser Quelle versucht zu beschaffen. Ist sie nicht angegeben, wird die
Voreinstellung durch den Konfigurationsbereich Acquire::IndexTargets
spezifiziert (Ziele werden im Feld Created-By durch ihren Namen angegeben).
Außerdem können Ziele mittels des Felds Identifier als Option
mit einem Wahrheitswert aktiviert oder deaktiviert werden, anstatt diese
Option mit mehreren Werten zu benutzen.
•PDiffs ( pdiffs) ist ein
yes-/no- (Ja-/Nein-)Wert, der steuert, ob APT versuchen soll, PDiffs zum
Aktualisieren alter Indexe zu benutzen, statt die ganzen neuen Indexe
herunterzuladen. Der Wert dieser Option wird ignoriert, falls das Depot die
Verfügbarkeit von PDiffs nicht ankündigt. Sie ist auf den Wert
der Option mit demselben Namen für eine bestimmte Indexdatei
voreingestellt, die im Gültigkeitsbereich Acquire::IndexTargets
definiert ist und die ihrerseits wiederum auf den Wert der
Konfigurationsoption Acquire::PDiffs voreingestellt ist, deren Vorgabe
yes ist.
•By-Hash ( by-hash) kann
die Werte yes, no oder force haben und steuert, ob APT versuchen soll, Indexe
über einen URI zu beschaffen, der aus einer Hash-Summe der erwarteten
Datei konstruiert wird, statt über einen gut bekannten stabilen
Dateinamen. Damit können unpassende Hash-Summen vermieden werden, dies
erfordert jedoch einen Spiegelserver, der dies unterstützt. Ein yes-
oder no-Wert aktiviert/deaktiviert die Verwendung dieser
Funktionalität, falls diese Quelle ihre Unterstützung anzeigt,
während force die Funktionalität ungeachtet der Angabe der
Quelle aktiviert. Sie ist auf den Wert der Option mit demselben Namen
für eine bestimmte Indexdatei voreingestellt, die im
Gültigkeitsbereich Acquire::IndexTargets definiert ist und die
ihrerseits wiederum auf den Wert der Konfigurationsoption
Acquire::By-Hash voreingestellt ist, deren Vorgabe yes ist.
•Allow-Insecure (
allow-insecure), Allow-Weak ( allow-weak) und
Allow-Downgrade-To-Insecure ( allow-downgrade-to-insecure) sind
Wahrheitswerte, deren Voreinstellung no ist. Falls sie auf yes gesetzt sind,
umgehen sie Teile von apt-secure(8) und sollten daher nicht
leichtfertig benutzt werden.
•Trusted ( trusted) ist
ein Wert, der drei Status annehmen kann. APT entscheidet
standardmäßig, ob ein Paket als vertrauenswürdig
angesehen wird oder ob eine Warnung erscheinen soll, bevor z.B. Pakete aus
dieser Quelle installiert werden. Diese Option kann benutzt werden, um diese
Entscheidung außer Kraft zu setzen. Der Wert yes sagt APT, dass es
diese Quelle immer als vertrauenswürdig ansehen soll, sogar dann, wenn
sie die Authentifizierungsprüfungen nicht erfolgreich
durchläuft. Sie deaktiviert Teile von apt-secure(8) und sollte
daher nur in einem lokalen und vertrauenswürdigen Umfeld (falls
überhaupt) verwendet werden, da die Sicherheit andernfalls verletzt
wird. Der Wert no tut das Gegenteil. Er sorgt dafür, dass die Quelle
als nicht vertrauenswürdig behandelt wird, sogar dann, wenn sie die
Authentifizierungsprüfungen erfolgreich durchläuft. Der
Vorgabewert kann nicht explizit gesetzt werden.
•Signed-By ( signed-by)
is an option to require a repository to pass apt-secure(8) verification
with a certain set of keys rather than all trusted keys apt has configured. It
is specified as a list of absolute paths to keyring files (have to be
accessible and readable for the _apt system user, so ensure everyone has
read-permissions on the file) and fingerprints of keys to select from these
keyrings. The recommended locations for keyrings are /usr/share/keyrings for
keyrings managed by packages, and /etc/apt/keyrings for keyrings managed by
the system operator. If no keyring files are specified the default is the
trusted.gpg keyring and all keyrings in the trusted.gpg.d/ directory (see
apt-key fingerprint). If no fingerprint is specified all keys in the
keyrings are selected. A fingerprint will accept also all signatures by a
subkey of this key, if this isn't desired an exclamation mark (!) can be
appended to the fingerprint to disable this behaviour. The option defaults to
the value of the option with the same name if set in the previously acquired
Release file of this repository (only fingerprints can be specified there
through). Otherwise all keys in the trusted keyrings are considered valid
signers for this repository. The option may also be set directly to an
embedded GPG public key block. Special care is needed to encode the empty line
with leading spaces and ".":
Types: deb URIs: https://deb.debian.org Suites: stable Components: main contrib non-free non-free-firmware Signed-By: -----BEGIN PGP PUBLIC KEY BLOCK----- . mDMEYCQjIxYJKwYBBAHaRw8BAQdAD/P5Nvvnvk66SxBBHDbhRml9ORg1WV5CvzKY CuMfoIS0BmFiY2RlZoiQBBMWCgA4FiEErCIG1VhKWMWo2yfAREZd5NfO31cFAmAk IyMCGyMFCwkIBwMFFQoJCAsFFgIDAQACHgECF4AACgkQREZd5NfO31fbOwD6ArzS dM0Dkd5h2Ujy1b6KcAaVW9FOa5UNfJ9FFBtjLQEBAJ7UyWD3dZzhvlaAwunsk7DG 3bHcln8DMpIJVXht78sL =IE0r -----END PGP PUBLIC KEY BLOCK-----
•Check-Valid-Until (
check-valid-until) ist ein yes-/no- (Ja-/Nein-)Wert, der steuert, ob
APT versuchen soll, Wiederholungsangriffe zu erkennen. Ein Depotersteller kann
eine Zeit festlegen, bis zu der die im Depot bereitgestellten Daten als
gültig angesehen werden und, falls dieser Zeitpunkt erreicht ist, aber
keine neuen Daten bereitgestellt wurden, die Daten als ungültig
angesehen werden und ein Fehler ausgelöst wird. Neben einer Steigerung
der Sicherheit, da ein böswilliger Angreifer nicht fortlaufend alte
Daten senden kann, um einen Benutzer vom Upgrade auf eine neue Version
abzuhalten, hilft dies Benutzern auch, Spiegelserver zu erkennen, die nicht
länger aktualisiert werden. Einige Depots, wie die historischen
Archive, werden jedoch absichtlich nicht mehr aktualisiert, daher kann diese
Prüfung durch Setzen dieser Option auf no deaktiviert werden.
Voreingestellt ist der Wert der Konfigurationsoption
Acquire::Check-Valid-Until, die ihrerseits die Voreinstellung yes
hat.
•Valid-Until-Min (
valid-until-min) und Valid-Until-Max ( valid-until-max)
können benutzt werden, um die Dauer in Sekunden zu verlängern
oder zu verkürzen, in der die Daten des Depots als gültig
angesehen werden. -Max kann insbesondere dann nützlich sein, wenn das
Depot kein Valid-Until-Feld in seiner Release-Datei bereitstellt, indem Sie
Ihren eigenen Wert setzen können, während -Min benutzt werden
kann, um die Gültigkeitsdauer auf selten aktualisierten (lokalen)
Spiegelservern für ein häufig aktualisiertes aber weniger oft
erreichbares Archiv (das auch in der sources.list steht) zu erhöhen
anstatt die Prüfung ganz zu deaktivieren. Voreingestellt sind die Werte
der Konfigurationsoptionen Acquire::Min-ValidTime und
Acquire::Max-ValidTime, die standardmäßig jeweils nicht
gesetzt sind.
•Check-Date ( check-date)
ist ein Ja-/Nein-Wert, der steuert, ob APT berücksichtigen soll, ob die
Zeit auf der Maschine korrekt ist und deshalb zeitbezogene Prüfungen
durchführen soll, wie die Prüfung, ob eine Release-Datei nicht
aus der Zukunft stammt. Sie zu deaktivieren deaktiviert auch die oben
erwähnte Option Check-Valid-Until.
•Date-Max-Future (
date-max-future) steuert, wie weit aus der Zukunft ein Depot liegen
darf. Voreingestellt ist der Wert der Konfigurationsoption
Acquire::Max-FutureTime, die standardmäßig zehn Sekunden
beträgt.
•InRelease-Path (
inrelease-path) legt den Pfad zur InRelease-Datei relativ zur normalen
Position einer InRelease-Datei fest. Standardmäßig ist diese
Option nicht gesetzt und APT wird versuchen, eine InRelease-Datei zu holen
oder, falls dies fehlschlägt, eine Release-Datei und die
zugehörige Release.gpg-Datei. Durch das Setzen dieser Option wird der
angegebene Pfad anstelle der InRelease-Datei probiert und der Rückgriff
auf Release-Dateien wird deaktiviert.
URI-BESCHREIBUNG
Die derzeit erkannten URI-Typen sind: http (apt-transport-http(1))Das Schema »http« gibt einen
HTTP-Server für ein Archiv an und ist die am häufigsten
verwendete Methode. Der URI kann Anmeldeinformationen direkt enthalten, falls
das Archiv dies erfordert, vorzugsweise sollte jedoch apt_auth.conf(5)
benutzt werden. Die Methode unterstützt auch SOCKS5- und
HTTP(S)-Proxys, die entweder über APT-spezifische Konfiguration
eingerichtet werden oder durch die Umgebungsvariable http_proxy, die
(unter der Annahme, dass ein HTTP-Proxy Authentifizierung verlangt) das Format
http://Benutzer:Passwort@Server:Port/ hat. Die Einzelheiten der
Authentifizierung für Proxys können auch über
apt_auth.conf(5) bereitgestellt werden.
Beachten Sie, dass diese Formen der Authentifizierung unsicher sind, da die
ganze Kommunikation mit dem fernen Server (oder Proxy) unverschlüsselt
ist, so dass ein Angreifer mit ausreichenden Fähigkeiten die Anmeldung
sowie alle anderen Interaktionen beobachten und aufzeichnen kann. Der
Angreifer kann die Kommunikation nicht verändern, da das
Datensicherheitsmodell von APT unabhängig von der gewählten
Transportmethode ist. Einzelheiten finden Sie unter
apt-secure(8).
https (apt-transport-https(1))
Das Schema »https« gibt einen
HTTPS-Server für ein Archiv an und ist bezüglich Benutzung und
verfügbaren Optionen dem HTTP-Schema sehr ähnlich. Der
Hauptunterschied besteht darin, dass die Kommunikation zwischen APT und Server
(oder Proxy) verschlüsselt abläuft. Beachten Sie, dass die
Verschlüsselung nicht davor schützt, dass ein Angreifer
erfährt, welcher Server (oder Proxy) mit APT kommuniziert. Eine tiefere
Analyse kann möglicherweise noch offenbaren, welche Daten
heruntergeladen wurden. Falls dies Sorge bereitet, könnten die
nachfolgend genannten TOR-basierten Schemata eine geeignete Alternative
sein.
mirror, mirror+Schema
(apt-transport-mirror(1))
Das Schema »mirror« gibt den
Speicherort der Spiegelserverliste an. Standardmäßig wird
für den Speicherort das Schema http benutzt, aber jedes andere Schema
kann per mirror+Schema verwendet werden. Die
Spiegelserverliste selbst kann mehrere verschiedenen URIs für Spiegel
enthalten, die der APT-Client transparent auswählt oder auf die er
zurückgreift. Dies ist als Hilfe bei der Lastverteilung zwischen
verfügbaren Spiegelservern gedacht und stellt zudem sicher, dass
Clients sogar dann Daten beziehen können, wenn einige konfigurierte
Spiegelserver nicht verfügbar sind.
file
Das file-Schema erlaubt es einem beliebigen
Verzeichnis im Dateisystem, als Archiv betrachtet zu werden. Dies ist
nützlich für eingehängtes NFS und lokale Spiegel oder
Archive.
cdrom
Das Schema »cdrom« erlaubt APT
ein lokales CD-ROM-, DVD- oder USB-Laufwerk mit Medienwechsel zu benutzen.
Benutzen Sie das Programm apt-cdrom(8), um
»cdrom«-Einträge in der Quellenliste zu erstellen.
ftp
Das Schema »ftp« gibt einen
FTP-Server für ein Archiv an. Die Verwendung von FTP geht zu Gunsten
von http und https zurück und viele Archive haben entweder nie
FTP-Zugriff geboten oder ziehen diesen zurück. Falls Sie diese Methode
immer noch benötigen, sind dafür viele Konfigurationsoptionen im
Bereich Acquire::ftp verfügbar und ausführlich in
apt.conf(5) erklärt.
Bitte beachten Sie, dass ein FTP-Proxy durch Benutzung der
ftp_proxy-Umgebungsvariablen angegeben werden kann. Es ist mittels
dieser Umgebungsvariable und nur dieser Umgebungsvariable
möglich, einen HTTP-Proxy anzugeben (HTTP-Proxy-Server verstehen oft
auch FTP-URLs). Proxys, die HTTP benutzen und in der Konfigurationsdatei
festgelegt sind, werden ignoriert.
copy
Das Schema »copy« ist identisch
mit dem file-Schema, außer dass Pakete in das
Zwischenspeicherverzeichnis kopiert werden, anstatt direkt von ihrem
Herkunftsort benutzt zu werden. Dies ist für Leute nützlich, die
Wechseldatenträger benutzen, um Dateien mit APT umherzukopieren.
rsh, ssh
Die Methode »rsh/ssh« ruft
RSH/SSH auf, um sich mit einem Rechner in der Ferne zu verbinden und als
angegebener Benutzer auf die Dateien zuzugreifen. Es wird empfohlen, vorher
Rhosts oder RSA-Schlüssel zu konfigurieren. Für die
Übertragung von Dateien aus der Ferne werden die Standardbefehle
find und dd verwandt.
weitere zulässige URI-Typen hinzufügen
APT kann mit weiteren Methoden erweitert
werden, die in anderen optionalen Paketen geliefert werden, die dem
Namensschema apt-transport- Methode folgen sollten. Das APT-Team
betreut zum Beispiel außerdem das Paket apt-transport-tor, das
Zugriffsmethoden für HTTP- und HTTPS-URIs bereitstellt, die über
das TOR-Netzwerk geleitet werden.
BEISPIELE
benutzt die lokal gespeicherten (oder per NFS eingehängten) Archive in /home/apt/debian für stable/main, stable/contrib, stable/non-free und stable/non-free-firmware.deb file:/home/apt/debian stable main contrib non-free non-free-firmware
Types: deb URIs: file:/home/apt/debian Suites: stable Components: main contrib non-free non-free-firmware
deb file:/home/apt/debian unstable main contrib non-free non-free-firmware
Types: deb URIs: file:/home/apt/debian Suites: unstable Components: main contrib non-free non-free-firmware
deb-src file:/home/apt/debian unstable main contrib non-free non-free-firmware
Types: deb-src URIs: file:/home/apt/debian Suites: unstable Components: main contrib non-free non-free-firmware
deb http://deb.debian.org/debian bookworm main deb [ arch=amd64,armel ] http://deb.debian.org/debian bookworm main
Types: deb URIs: http://deb.debian.org/debian Suites: bookworm Components: main Types: deb URIs: http://deb.debian.org/debian Suites: bookworm Components: main Architectures: amd64 armel
deb http://archive.debian.org/debian-archive hamm main
Types: deb URIs: http://archive.debian.org/debian-archive Suites: hamm Components: main
deb ftp://ftp.debian.org/debian bookworm contrib
Types: deb URIs: ftp://ftp.debian.org/debian Suites: bookworm Components: contrib
deb ftp://ftp.debian.org/debian unstable contrib
Types: deb URIs: ftp://ftp.debian.org/debian Suites: unstable Components: contrib
deb http://ftp.tlh.debian.org/universe unstable/binary-$(ARCH)/
Types: deb URIs: http://ftp.tlh.debian.org/universe Suites: unstable/binary-$(ARCH)/
deb http://deb.debian.org/debian stable main contrib deb-src http://deb.debian.org/debian stable main contrib deb http://deb.debian.org/debian testing main contrib deb-src http://deb.debian.org/debian testing main contrib deb http://deb.debian.org/debian unstable main contrib deb-src http://deb.debian.org/debian unstable main contrib
Types: deb deb-src URIs: http://deb.debian.org/debian Suites: stable testing unstable Components: main contrib
SIEHE AUCH
apt-get(8), apt.conf(5), /usr/share/doc/apt/acquire-additional-files.md.gzFEHLER
APT-Fehlerseite[1]. Wenn Sie einen Fehler in APT berichten möchten, lesen Sie bitte /usr/share/doc/debian/bug-reporting.txt oder den reportbug(1)-Befehl. Verfassen Sie Fehlerberichte bitte auf Englisch.ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung wurde 2009 von Chris Leick <[email protected]> in Zusammenarbeit mit dem deutschen l10n-Team von Debian <[email protected]> angefertigt. Beachten Sie, dass diese Übersetzung Teile enthalten kann, die nicht übersetzt wurden. Dies ist so, damit kein Inhalt verloren geht, wenn die Übersetzung hinter dem Originalinhalt hinterherhängt.AUTOREN
Jason Gunthorpe APT-TeamFUßNOTEN
- 1.
- APT-Fehlerseite
29 Januar 2023 | APT 2.6.1 |