BEZEICHNUNG
systemd-udevd.service, systemd-udevd-control.socket, systemd-udevd-kernel.socket, systemd-udevd - Verwaltungs-Deamon für GeräteereignisseÜBERSICHT
systemd-udevd.service systemd-udevd-control.socket systemd-udevd-kernel.socket
/lib/systemd/systemd-udevd
[ --daemon] [--debug] [ --children-max=]
[--exec-delay=] [ --event-timeout=] [
--resolve-names=early|late|never] [ --version]
[--help]
BESCHREIBUNG
systemd-udevd wartet auf Kernel-Uevents. Für jedes Ereignis führt systemd-udevd die passenden, in den Udev-Regeln festgelegten Anweisungen durch. Siehe udev(7). Das Verhalten des Daemons kann mittles udev.conf(5), seinen Befehlszeilenoptionen, Umgebungsvariablen und auf der Kernel-Befehlszeile konfiguriert oder dynamisch mittels udevadm control geändert werden.OPTIONEN
-d, --daemonAbtrennen und im Hintergrund
ausführen.
-D, --debug
Fehlersuchmeldungen auf die
Standardfehlerausgabe ausgeben.
-c, --children-max=
Die Anzahl parallel ausgeführter
Ereignisse begrenzen.
-e, --exec-delay=
Die Ausführung von jedem
LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von
Sekunden verzögern. Diese Option könnte bei der Fehlersuche in
Systemabstürzen durch Geräte, die vor dem Start eingesteckt und
durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelöst werden, nützlich
sein.
-t, --event-timeout=
Setzt die Anzahl von Sekunden, die auf den
Abschluss von Ereignissen gewartet werden soll. Nach dieser Zeit wird das
Ereignis beendet. Die Vorgabe ist 180 Sekunden.
-s, --timeout-signal=
Setzt das Signal, das Systemd-udevd an den mit
Fork gestarteten Prozess senden wird, nachdem es die Zeitüberschreitung
erreicht hat. Diese Einstellung kann zum Systemstartzeitpunkt mit der
Kernel-Befehlszeilenoption udev.timeout_signal= außer Kraft
gesetzt werden. Um Fehler in der Zeitüberschreitung bei
Arbeitsprozessen zu finden, kann die Einstellung SIGABRT hilfreich
sein. Standardmäßig SIGKILL. Beachten Sie, dass die
Einstellung auf der Befehlszeile die Einstellung aus der Konfigurationsdatei
außer Kraft setzt.
-N, --resolve-names=
Legt fest, wann Systemd-udevd Namen von
Benutzern und Gruppen auflösen soll. Falls auf early (die
Vorgabe) gesetzt, werden Namen aufgelöst, wenn die Regeln ausgewertet
werden. Falls auf late gesetzt, werden die Namen für jedes
Ereignis aufgelöst. Falls auf never gesetzt, werden die Namen
niemals aufgelöst und alle Geräte gehören Root.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet
das Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und
beendet das Programm.
KERNEL-BEFEHLSZEILE
Parameter, die mit »rd.« beginnen, werden von systemd-udevd gelesen, wenn sie in einer Initrd verwandt werden. Die anderen werden sowohl in der Initrd als auch im Rechner verarbeitet. udev.log_level=, rd.udev.log_level=Setzt die Protokollierstufe.
udev.children_max=, rd.udev.children_max=
Die Anzahl parallel ausgeführter
Ereignisse begrenzen.
udev.exec_delay=, rd.udev.exec_delay=
Die Ausführung von jedem
LAUF{Programm}-Parameter um die angegebene Anzahl von
Sekunden verzögern. Diese Option könnte bei der Fehlersuche in
Systemabstürzen durch Geräte, die vor dem Start eingesteckt und
durch das Laden von Kernel-Modulen ausgelöst werden, nützlich
sein.
udev.event_timeout=, rd.udev.event_timeout=
Wartet auf den Abschluss von Ereignis in der
angegebenen Anzahl von Sekunden. Diese Option könnte nützlich
sein, falls Ereignisse aufgrund von Kerneltreibern, die für die
Initialisierung zu lange benötigen, beendet werden.
udev.timeout_signal=, rd.udev.timeout_signal=
Legt ein Signal fest, das Systemd-udevd bei
einer Zeitüberschreitung an Arbeitsprozesse senden wird. Beachten Sie,
dass die Kernel-Befehlszeilenoption sowohl die Einstellung in der
Konfigurationsdatei als auch die auf der Programm-Befehlszeile außer
Kraft setzen wird.
udev.blockdev_read_only, rd.udev.blockdev_read_only
Falls festgelegt, werden alle physischen
Blockgeräte beim Auftauchen als schreibgeschützt markiert.
Synthetische Blockgeräte (wie das Loopback-Blockgerät oder
Device-Mapper-Geräte) verbleiben, wie sie sind. Dies ist
nützlich, um zu garantieren, dass der Inhalt von physischen
Blockgeräten während der Laufzeit unverändert verbleibt,
beispielsweise um vollständig zustandslose Systeme zu implementieren,
zum Testen oder für Rettungssituationen, bei denen beschädigte
Dateisysteme nicht weiter durch versehentliche Änderungen
beschädigt werden sollen.
Ein Blockgerät kann wieder als beschreibbar markiert werden, indem der
Befehl blockdev --setrw erteilt wird, siehe blockdev(8)
für Details.
net.ifnames=
Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um
ihnen, wenn möglich, vorhersagbare Namen zu geben. Dies ist
standardmäßig aktiviert, durch Angabe von 0 wird dies
deaktiviert.
net.naming-scheme=
Netzwerkschnittstellen werden umbenannt, um
ihnen, wenn möglich, vorhersagbare Namen zu geben (außer
net.ifnames=0 ist festgelegt, siehe oben). Mit dieser
Kernelbefehlszeilenoption ist es möglich, eine bestimmte Version dieses
Algorithmus auszuwählen und die beim Kompilieren gewählte
Vorgabe außer Kraft zu setzen. Erwartet einen der in
systemd.net-naming-scheme(7) aufgeführten
Benennungsschemakennzeichner oder »latest«, um das neuste
bekannte Schema auszuwählen (bezüglich dieser bestimmten Version
von systemd-udevd.service).
Beachten Sie, dass die Auswahl eines bestimmten Schemas nicht ausreichend ist,
um die Schnittstellenbenennung vollständig zu stabilisieren: die
Benennung wird im allgemeinen aus vom Kernel offengelegten Treiberattributen
abgeleitet. Wird der Kernel aktualisiert, dann könnten bisher fehlende,
aber von systemd-udevd.service überprüfte Attribute auftauchen,
die auch ältere Namensableitungsalgorithmen betreffen.
net.ifname-policy=Richtlinie1[,Richtlinie2,…][,MAC]
Legt die Benennungsrichtlinien fest, die bei
der Umbenennung von Netzwerkschnittstellen angewandt werden. Akzeptiert eine
Liste von Richtlinien und eine durch Kommata abgetrennte MAC-Adresse. Jeder
Richtlinienwert muss eine der in der Einstellung NamePolicy= in
.link-Dateien verstandenen Richtlinien sein, z.B. »onboard« oder
»path«. Siehe systemd.link(5) für weitere Details.
Wenn die MAC-Adresse festgelegt ist, werden die Richtlinien auf die
Schnittstelle angewandt, die diese Adresse hat. Wenn keine MAC-Adresse
festgelegt ist, werden die Richtlinien auf alle Schnittstellen angewandt. Das
Kernelbefehlszeilenargument kann mehrfach angegeben werden.
Dieses Argument wird nicht direkt von systemd-udevd gelesen, sondern
stattdessen durch systemd-network-generator.service(8) in eine
.link-Dateien umgewandelt. Damit dieses Argument wirksam wird, muss
systemd-network-generator.service aktiviert werden.
Beispiel:
Dies ist größtenteils äquivalent zur Erstellung folgender
.link-Dateien:
und
net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,01:23:45:67:89:ab net.ifname-policy=keep,kernel,path,slot,onboard,mac
# 91-name-policy-with-mac.link [Match] MACAddress=01:23:45:67:89:ab [Link] NamePolicy=keep kernel path slot onboard AlternativeNamePolicy=path slot onboard
# 92-name-policy-for-all.link [Match] OriginalName=* [Link] NamePolicy=keep kernel path slot onboard mac AlternativeNamePolicy=path slot onboard mac
SIEHE AUCH
udev.conf(5), udev(7), udevadm(8)ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzersystemd 252 |