debuild - baut ein Debian-Paket
debuild [
Debuild-Optionen] [
Dpkg-Buildpackage-Optionen] [
--lintian-opts Lintian-Optionen]
debuild [
Debuild-Optionen] --
binary|
binary-arch|
binary-indep|
clean …
debuild erstellt alle Dateien, die zum Hochladen eines Debian-Pakets
nötig sind. Zuerst führt es
dpkg-buildpackage aus, dann
lintian für die erstellte
.changes-Datei (unter der
Annahme, dass
lintian installiert ist) und signiert schließlich
die zugehörigen Dateien (mittels
debsign(1) anstelle von
dpkg-buildpackage(1) selbst; alle passenden
Schlüsselsignierungsoptionen werden übergeben). Das Signieren
wird übersprungen, falls die Distribution
UNRELEASED ist,
außer es wird die Option
--force-sign von
dpkg-buildpackage benutzt. An
dpkg-buildpackage und
lintian können Parameter übergeben werden, wobei letztere
mit der Option
--lintian-opts angegeben werden. Die in diesem Fall
erlaubten Optionen sind
--lintian und
--no-lintian, um den
Lintian-Schritt zu erzwingen beziehungsweise zu überspringen.
Standardmäßig wird
lintian ausgeführt.
Außerdem sind verschiedene Optionen für das Setzen und Erhalten
von Umgebungsvariablen verfügbar, wie nachfolgend im Abschnitt
»Umgebungsvariablen« beschrieben. Bei dieser Methode
debuild auszuführen wird außerdem das Bauprotokoll
../<Paket>_<Version>_<Architektur>.build sichern.
Eine alternative Möglichkeit,
debuild zu benutzen, besteht darin,
einen oder mehrere der Parameter
binary,
binary-arch,
binary-indep und
clean zu verwenden. In diesem Fall wird
debuild versuchen, Root-Rechte zu bekommen und dann
debian/rules
mit den angegebenen Parametern auszuführen. Um Root-Rechte zu bekommen,
kann eine der Optionen
--rootcmd=Befehl_um_Root_zu_werden oder
-rBefehl_um_Root_zu_werden benutzt werden.
Befehl_um_Root_zu_werden ist wahrscheinlich entweder
fakeroot,
sudo oder
super. Eine weitere Erörterung dieses Punkts
finden Sie nachfolgend. Wieder können die Optionen zum Erhalten der
Umgebung verwendet werden. In diesem Fall wird
debuild außerdem
versuchen, zuerst
dpkg-checkbuilddeps auszuführen; dies kann
explizit mittels der Optionen
-D beziehungsweise
-d angefordert
oder abgeschaltet werden. Beachten Sie außerdem, dass wenn entweder
eine dieser beiden oder eine
-r-Option in der Konfigurationsdateioption
DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS angegeben wurde, dies dann sogar in
dieser Aufrufmethode von
debuild erkannt wird.
debuild liest außerdem, wie nachfolgend beschrieben, die
devscripts-Konfigurationsdateien. Dies ermöglicht die Angabe von
Standardoptionen.
Ebenso wie mehrere andere Skripte im Paket
devscripts wird
debuild
den Verzeichnisbaum emporsteigen, bis es eine
debian/changelog-Datei
findet. Als eine Schutzmaßnahme gegen verirrte Dateien, die potenziell
Probleme bereiten, wird es den Namen des übergeordneten Verzeichnisses
untersuchen, sobald es eine
debian/changelog-Datei findet und
prüfen, ob der Verzeichnisname dem Paketnamen entspricht. Wie dies
genau geschieht, wird durch die beiden Konfigurationsdateivariablen
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL und
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX sowie ihre entsprechenden
Befehlszeilenoptionen
--check-dirname-level und
--check-dirname-regex geregelt.
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL kann die folgenden Werte annehmen:
- 0
- prüft den Verzeichnisnamen nie.
- 1
- prüft den Verzeichnisnamen nur, falls in der Suche
nach debian/changelog das Verzeichnis gewechselt werden muss. Dies
ist das Standardverhalten.
- 2
- prüft den Verzeichnisnamen immer.
Der Verzeichnisname wird geprüft, indem getestet wird, ob der aktuelle
Verzeichnisname (wie er durch
pwd(1) bestimmt wurde) zum
regulären Ausdruck passt, der durch die Konfigurationsdateioption
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX oder die Befehlszeilenoption
--check-dirname-regex regulärer_Ausdruck angegeben wurde.
Hierbei ist
regulärer_Ausdruck ein regulärer
Perl-Ausdruck (siehe
perlre(3perl)), der an den Anfang und das Ende
verankert wird. Falls
regulärer_Ausdruck ein »/«
enthält, muss er auf den vollständigen Verzeichnispfad passen.
Wenn nicht, dann muss er auf den vollständigen Verzeichnisnamen passen.
Falls
regulärer_Ausdruck die Zeichenkette
»PACKAGE« beinhaltet, wird diese durch den Namen des Quellpakets
ersetzt, wie er aus dem
Changelog bestimmt wird. Der vorgegebene Wert
für den regulären Ausdruck ist: »PACKAGE(-.+)?«,
daher entspricht er Verzeichnisnamen wie PACKAGE und PACKAGE-Version.
Da Umgebungsvariablen den Bau eines Pakets beeinflussen, oft ungewollt,
reduziert
debuild die Umgebung, indem es alle Umgebungsvariablen
außer
TERM,
HOME,
LOGNAME,
GNUPGHOME,
PGPPATH,
GPG_AGENT_INFO,
GPG_TTY,
DBUS_SESSION_BUS_ADDRESS,
FAKEROOTKEY,
DEBEMAIL,
DEB_ *, den
FLAGS-Variablen (
C,
CPP,
CXX,
LD und
F) und ihren
_APPEND-Gegenstücken sowie den Locale-Variablen
LANG und
LC_* entfernt.
TERM ist, falls es nicht gesetzt wurde,
auf »dumb« gesetzt und
PATH ist auf
»/usr/sbin:/usr/bin:/sbin:/bin:/usr/bin/X11« gesetzt.
Falls erforderlich ist, dass eine bestimmte Umgebungsvariable unverändert
an den Bauprozess durchgeleitet wird, kann dies mittels einer
--preserve-envvar-
Umgebungsvariablen angegeben werden (dies
kann auch als Option
-e Umgebungsvariable geschrieben werden).
Die Umgebung kann mittels der Option
--preserve-env unverändert
belassen werden.
PATH wird jedoch sogar in diesem Fall auf den oben
beschriebenen vernünftigen Wert gesetzt. Die
einzige
Möglichkeit,
PATH vor dem Zurücksetzen zu bewahren,
besteht darin, eine
--preserve-envvar PATH-Option anzugeben. Seien Sie
aber gewarnt, dass die Benutzung von Programmen, die an Nichtstandardorten
liegen, leicht dazu führen kann, dass das Paket beschädigt ist,
da es nicht auf Standardsystemen gebaut werden kann.
Beachten Sie, dass Verzeichnisse mittels der Option
--prepend-path an den
Anfang des zurückgesetzten
PATH hinzugefügt werden
können. Dies ist nützlich, wenn zum Bauen die Verwendung von
Werkzeugen wie
ccache oder
distcc gewünscht wird.
Es ist außerdem möglich, zu verhindern, dass etwas wie
FOO=bar debuild -e FOO durch Schreiben von
debuild -e FOO=bar oder der Langform
debuild
--set-envvar FOO=bar getippt werden muss.
debuild muss als Superuser ausgeführt werden, um
ordnungsgemäß zu funktionieren. Es gibt grundlegend verschiedene
Arten, dies zu erreichen. Die erste und bevorzugte Methode besteht in der
Benutzung eines Befehls, um Root-Rechte zu erlangen. Es ist wahrscheinlich am
besten,
fakeroot(1) zu verwenden, da es nicht das Gewähren
echter Rechte beinhaltet.
super(1) und
sudo(1) sind weitere
Möglichkeiten. Falls keine
-r-Option (oder
--rootcmd)
angegeben wurde (und erinnern Sie sich daran, dass
dpkg-buildpackage
eine
-r-Option ebenfalls akzeptiert) und keine der folgenden Methoden
benutzt wird, dann wird stillschweigend von
-rfakeroot ausgegangen.
Die zweite Methode besteht darin, etwas wie
su(1) zu verwenden, um Root
zu werden, und dann alles als Root zu tun. Beachten Sie jedoch, dass
lintian abbrechen wird, falls es als Root oder Setuid-Root
ausgeführt wird; dies kann mittels der Option
--allow-root von
lintian verhindert werden, falls Sie wissen, was Sie tun.
Die dritte mögliche Methode ist, dass
debuild als Setuid-Root
installiert wurde. Dies ist nicht die Standardmethode und wird dergestalt vom
Systemadministrator installiert werden müssen. Es muss außerdem
erkannt werden, dass jedermann, der
debuild als Root oder Setuid-Root
ausführt,
vollen Zugriff auf den ganzen Rechner hat. Diese
Methode wird daher nicht empfohlen, wird aber funktionieren.
debuild
könnte mit den Rechten 4754 installiert werden, so dass es nur
Mitglieder der besitzenden Gruppe ausführen können. Ein Nachteil
dieser Methode wäre, dass andere Benutzer nicht in der Lage
wären, dieses Programm zu verwenden. Es gibt viele andere Varianten
dieser Option unter Einbeziehung mehrerer Kopien von
debuild oder der
Verwendung von Programmen wie
sudo oder
super, um
ausgewählten Benutzern Root-Rechte zu gewähren. Falls der
Systemadministrator dies tun möchte, sollte er das Programm
dpkg-statoverride benutzen, um die Rechte von
/usr/bin/debuild
zu ändern. Dies wird sicherstellen, dass diese Rechte über
Upgrades hinweg erhalten werden.
debuild unterstützt eine Reihe von Hooks, wenn
dpkg-buildpackage ausgeführt wird. Beachten Sie, dass die Hooks
dpkg-buildpackage bis (einschließlich)
lintian an
dpkg-buildpackage mittels ihrer zugehörigen Option
--hook- name weitergereicht werden. Folgende Hooks sind
verfügbar:
- dpkg-buildpackage-hook
- wird ausgeführt bevor dpkg-buildpackage
beginnt, indem dpkg-checkbuilddeps aufgerufen wird.
- Hook wird innerhalb der entpackten Quelle
ausgeführt.
- entspricht dem Hook init von dpkg.
- clean-hook
- wird ausgeführt, bevor dpkg-buildpackage
debian/rules clean ausführt, um den Quellverzeichnisbaum zu
bereinigen (wird sogar ausgeführt, falls der Verzeichnisbaum nicht
bereinigt wird, da -nc verwendet wird).
- Hook wird innerhalb der entpackten Quelle
ausgeführt.
- entspricht dem Hook preclean von dpkg.
- dpkg-source-hook
- wird nach dem Bereinigen des Verzeichnisbaums und vor dem
Ausführen von dpkg-source ausgeführt (wird sogar
ausgeführt, falls dpkg-source nicht aufgerufen wird, da
-b, -B oder -A benutzt wird).
- Hook wird innerhalb der entpackten Quelle
ausgeführt.
- entspricht dem Hook source von dpkg.
- dpkg-build-hook
- wird nach dpkg-source und vor dem Aufruf von
debian/rules build ausgeführt (wird sogar ausgeführt,
falls es sich um das Bauen eines reinen Quellpakets handelt, wodurch
debian/rules build nicht aufgerufen wird).
- Hook wird innerhalb der entpackten Quelle
ausgeführt.
- entspricht dem Hook build von dpkg.
- dpkg-binary-hook
- wird zwischen debian/rules build und debian/rules
binary( -arch) ausgeführt. Läuft nur,
falls ein Binärpaket gebaut wird.
- Hook wird innerhalb der entpackten Quelle
ausgeführt.
- entspricht dem Hook binary von dpkg.
- dpkg-genchanges-hook
- wird nach dem Bau eines Binärpakets und vor dem
Aufruf von dpkg-genchanges ausgeführt.
- Hook wird innerhalb der entpackten Quelle
ausgeführt.
- entspricht dem Hook changes von dpkg.
- final-clean-hook
- wird nach dpkg-genchanges und vor dem
abschließenden debian/rules clean ausgeführt (wird
sogar ausgeführt, falls der Verzeichnisbaum nach dem Baunicht
bereinigt wird, was Standard ist).
- Hook wird innerhalb der entpackten Quelle
ausgeführt.
- entspricht dem Hook postclean von dpkg.
- lintian-hook
- wird (einmal) vor dem Aufruf von lintian
ausgeführt (wird sogar dann ausgeführt, wenn lintian
nicht aufgerufen wird).
- Hook wird im übergeordneten Verzeichnis der
entpackten Quelle ausgeführt.
- entspricht dem Hook check von dpkg.
- signing-hook
- wird nach dem Aufruf von lintian, bevor irgendwelche
Signierung erfolgt, ausgeführt (wird sogar dann ausgeführt,
wenn nichts signiert wird).
- Hook wird im übergeordneten Verzeichnis der
entpackten Quelle ausgeführt.
- entspricht dem Hook sign von dpkg, wird aber
von debuild ausgeführt.
- post-dpkg-buildpackage-hook
- wird ausgeführt, nachdem alles beendet ist.
- Hook wird im übergeordneten Verzeichnis der
entpackten Quelle ausgeführt.
- entspricht dem Hook done von dpkg, wird aber
von debuild ausgeführt.
Ein Hook-Befehl kann entweder in der Konfigurationsdatei angegeben werden, zum
Beispiel DEBUILD_SIGNING_HOOK='foo' (beachten Sie, dass Bindestriche in
Unterstriche geändert werden!) oder als eine
--signing-hook-foo-Befehlszeilenoption. Der Befehl führt
bestimmte Prozentzeichenersetzungen durch:
%% wird durch ein einzelnes
%-Zeichen ersetzt,
%p wird durch den Paketnamen ersetzt,
%v durch die Versionsnummer des Pakets,
%s durch die
Versionsnummer der Quelle und
%u durch die Versionsnummer der
Originalautoren. Weder
%s noch
%u werden eine Epoche enthalten.
%a wird
1 sein, falls die unmittelbar folgende Aktion
ausgeführt wird und
0 falls nicht (zum Beispiel wird
%a
im
dpkg-source-Hook
1 werden, falls
dpkg-source
ausgeführt werden soll und
0 falls nicht). Dann wird es zum
Erledigen an die Shell gereicht, daher kann es Weiterleitungen und
Ähnliches enthalten. Um zum Beispiel nur den
dpkg-source-Hook
auszuführen, falls
dpkg-source ausgeführt wird,
könnte der Hook etwas wie »if [ %a -eq 1 ]; then …;
fi« sein.
Bitte seien Sie mit Hooks vorsichtig, da ihre falsche Verwendung zu
Paketen führen kann, die nicht aus der Quelle gebaut werden
können (FTBFS/fail to build from source). Sie können
nützlich sein, um Momentaufnahmen von Dingen aufzuzeichnen oder
dergleichen.
Einzelheiten finden Sie oben.
-
--no-conf, --noconf
- keine Konfigurationsdateien lesen, Dies kann nur als erste
auf der Befehlszeile angegebene Option benutzt werden.
-
--rootcmd=Befehl-zum-Erlangen-von-Root-Rechten,
-rBefehl-zum-Erlangen-von-Root-Rechten
- Befehl zum Erlangen von Root- (oder Fake-Root-)Rechten
- --preserve-env
- bereinigt die Umgebung nicht, ausgenommen PATH.
-
--preserve-envvar=Variable,
-eVariable
- entfernt die Variable Variable nicht aus der
Umgebung.
- Falls Variable mit einem Stern (»*«)
endet, dann werden alle Variablen, deren Namen zum Teil von
Variable vor dem Stern passen, erhalten.
-
--set-envvar=Variable=Wert,
-e Variable=Wert
- setzt die Umgebungsvariable Variable auf Wert
und entfernt sie nicht aus der Umgebung.
-
--prepend-path=Wert
- Sobald der normalisierte PATH gesetzt ist, wird ihm
Wert vorangestellt.
- --lintian
- führt lintian nach dpkg-buildpackage
aus. Dies ist das Standardverhalten und verkehrt alle
Konfigurationsdateidirektiven ins Gegenteil.
- --no-lintian
- führt lintian nicht nach
dpkg-buildpackage aus.
- --no-tgz-check
- prüft nicht einmal, falls dpkg-buildpackage
ausgeführt wird und die Versionsnummer eine Debian-Revision hat, ob
die .orig.tar.gz-Datei oder das .orig-Verzeichnis existiert,
bevor das Bauen gestartet wird.
- --tgz-check
- prüft, falls dpkg-buildpackage
ausgeführt wird und die Versionsnummer eine Debian-Revision hat, ob
die .orig.tar.gz-Datei oder das .orig-Verzeichnis existiert,
bevor das Bauen gestartet wird. Dies ist das Standardverhalten.
-
--username Benutzername
- verwendet beim Signieren debrsign anstelle von
debsign. Benutzername gibt die Legitimation an, die
verwendet werden soll.
-
--foo-hook=Hook
- setzt einen Hook, wie oben beschrieben. Falls Hook
leer ist, entfernt dies den Hook.
- --clear-hooks
- bereinigt alle Hooks. Sie können später durch
Befehlszeilenoptionen wieder eingesetzt werden.
-
--check-dirname-level N
- Die Erklärung dieser Option finden Sie im
vorhergehenden Abschnitt Prüfung von Verzeichnisnamen.
-
--check-dirname-regex
regulärer_Ausdruck
- Die Erklärung dieser Option finden Sie im
vorhergehenden Abschnitt Prüfung von Verzeichnisnamen.
- -d
- führt nicht dpkg-checkbuilddeps aus, um
Bauabhängigkeiten zu prüfen.
- -D
- führt dpkg-checkbuilddeps aus, um
Bauabhängigkeiten zu prüfen.
Die beiden Konfigurationsdateien
/etc/devscripts.conf und
~/.devscripts werden durch eine Shell in dieser Reihenfolge eingelesen,
um Konfigurationsvariablen zu setzen. Befehlszeilenoptionen können
benutzt werden, um einige der Konfigurationsdateieinstellungen außer
Kraft zu setzen, andernfalls kann die Option
--no-conf benutzt werden,
um das Lesen dieser Dateien zu vermeiden. Einstellungen aus Umgebungsvariablen
werden ignoriert, wenn diese Konfigurationsdateien gelesen werden. Die derzeit
erkannten Variablen sind:
- DEBUILD_PRESERVE_ENV
- Falls dies auf yes gesetzt ist, ist es so, als ob
der Befehlszeilenparameter --preserve-env benutzt
würde.
- DEBUILD_PRESERVE_ENVVARS
- die Umgebungsvariablen, die erhalten werden sollen. Dies
sollte eine durch Kommas getrennte Variablenliste sein. Dies entspricht
der Verwendung mehrerer --preserve-envvar- oder
-e-Optionen.
-
DEBUILD_SET_ENVVAR_Variable=Wert
- Dies entspricht
--set-envvar=Variable=Wert.
- DEBUILD_PREPEND_PATH
- Dies entspricht --prepend-path.
- DEBUILD_ROOTCMD
- Diese Variable auf Programm zu setzen ist die
Entsprechung von -rProgramm.
- DEBUILD_TGZ_CHECK
- Diese Variable auf no zu setzen ist dasselbe wie die
Befehlszeilenoption --no-tgz-check.
- DEBUILD_SIGNING_USERNAME
- Das Setzen dieser Variable entspricht der Benutzung der
Befehlszeilenoption --username.
- DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS
- Diese Optionen werden an den Aufruf von
dpkg-buildpackage weitergegeben werden. Sie werden vor allen
anderen Befehlszeilenoptionen übergeben. Falls eine Option ein
Leerzeichen enthalten soll, muss durch Verwendung zusätzlicher
Anführungszeichen verhindert werden, dass die Shell die Option in
mehrere trennt. Um zum Beispiel sicherzustellen, dass immer (auch beim
Sponsern) Ihr eigener GPG-Schlüssel verwendet wird, kann die
Konfigurationsdatei folgende Zeile enthalten:
-
DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS="-k'Julian Gilbey <[email protected]>' -sa"
- die genau zwei Optionen angibt. Ohne die
zusätzlichen einfachen Anführungszeichen würde
dpkg-buildpackage berechtigterweise beklagen, dass Gilbey
eine unbekannte Option ist (es beginnt nicht mit einem
--Zeichen).
- Falls diese Option eine -r-, -d- oder
-D-Option enthält, wird diese immer durch debuild
mitberücksichtigt. Beachten Sie, dass eine -r-Option in
dieser Variable die Einstellung DEBUILD_ROOTCMD außer Kraft
setzt.
-
DEBUILD_FOO_HOOK
- die Hook-Variable für den Hook foo. Weitere
Einzelheiten finden Sie im vorhergehenden Abschnitt über Hooks.
Standardmäßig ist sie leer.
- DEBUILD_LINTIAN
- Soll lintian ausgeführt werden? Falls dies
auf no gesetzt ist, dann wird lintian nicht
ausgeführt.
- DEBUILD_LINTIAN_OPTS
- Dies sind Optionen, die an den Aufruf von lintian
übergeben werden sollen. Sie werden vor jeder anderen
Befehlszeilenoption angegeben. Diese Variable wird verwendet, wie bei der
Variablen DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS beschrieben.
-
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_LEVEL,
DEVSCRIPTS_CHECK_DIRNAME_REGEX
- Die Erklärung dieser Variablen finden Sie im
vorhergehenden Abschnitt Prüfung von Verzeichnisnamen.
Beachten Sie, dass dies paketweite Konfigurationsvariablen sind und daher
alle devscripts-Skripte beeinflussen, die ihren Wert prüfen.
Dies wird in ihren jeweiligen Handbuchseiten und in
devscripts.conf(5) beschrieben.
Um Ihr eigenes Paket zu bauen, führen Sie einfach
debuild aus dem
Quellen-Verzeichnis aus.
dpkg-buildpackage(1)-Optionen können
auf der Befehlszeile übergeben werden.
Die typischen Befehlszeilenoptionen, um nur die binären Pakete zu bauen,
ohne die .changes-Datei (oder die nicht existierende .dsc-Datei) zu signieren:
-
debuild -i -us -uc -b
Ändern Sie das
-b in
-S, um nur ein Quellpaket zu bauen.
Ein Beispiel, das
lintian verwendet, um die erzeugten Pakete zu testen,
und diesem eine Option mitgibt:
-
debuild --lintian-opts -i
Beachten Sie hier die Reihenfolge der Optionen: Zuerst kommen die
debuild-Optionen, dann die von
dpkg-buildpackage, dann am Ende
die Prüferoptionen. (Und standardmäßig wird
lintian aufgerufen.) Falls Sie feststellen, dass Sie wiederholt die
selben
dpkg-buildpackage-Optionen benutzen, sollten Sie in Betracht
ziehen, die Konfigurationsdateioption
DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS zu
benutzen, wie oben beschrieben.
Um ein Paket für ein sponserndes Hochladen zu bauen, wobei
foobar_1.0-1.dsc und die jeweilige Quelldatei gegeben sind,
führen Sie Befehle wie die folgenden aus:
-
dpkg-source -x foobar_1.0-1.dsc
cd foobar-1.0
debuild -k0x12345678
wobei 0x12345678 durch Ihre GPG-Schlüsselkennung oder andere
Schlüsselbezeichner wie Ihre E-Mail-Adresse ersetzt wird.
Außerdem können Sie wieder die Konfigurationsdateioption
DEBUILD_DPKG_BUILDPACKAGE_OPTS wie oben beschrieben verwenden, um zu
vermeiden, dass Sie die Option
-k jedes Mal tippen müssen, wenn
Sie ein gesonsortes Hochladen durchführen.
chmod(1),
debsign(1),
dpkg-buildpackage(1),
dpkg-checkbuilddeps(1),
fakeroot(1),
lintian(1),
su(1),
sudo(1),
super(1),
devscripts.conf(5),
dpkg-statoverride(8)
Das ursprüngliche
debuild-Programm wurde von Christoph Lameter
<
[email protected]> geschrieben. Die aktuelle Version wurde von Julian
Gilbey <
[email protected]> verfasst.
Diese Übersetzung wurde mit dem Werkzeug
po4a
<URL:
https://po4a.org/> durch Chris Leick
[email protected] im
Juli 2012 erstellt und vom deutschen Debian-Übersetzer-Team
korrekturgelesen. Bitte melden Sie alle Fehler in der Übersetzung an
[email protected] oder als Fehlerbericht an das Paket
devscripts. Sie können mit dem folgenden Befehl das englische
Original anzeigen »
man -L C Abschnitt
deutsche_Handbuchseite«.