dpkg-split - Teilungs- und Zusammensetzwerkzeug für Debian-Paketarchive
dpkg-split [
Option …]
Befehl
dpkg-split zerteilt Debian-Binärpaketdateien in kleinere Teile und
setzt diese wieder zusammen, um die Lagerung von großen Paketdateien
auf kleinen Medien wie Disketten zu ermöglichen.
Es kann manuell mit den Optionen
--split,
--join und
--info
verwendet werden.
Es hat auch einen automatischen Modus, der über die Option
--auto
aufgerufen wird, wo es eine Liste von Teilen, die bereits gesehen, aber noch
nicht wieder zusammengesetzt wurden, verwaltet. Sobald alle Teile gesehen
wurden, wird dann die Datei wieder zusammengesetzt. Die Optionen
--listq und
--discard erlauben die Verwaltung dieser Liste.
Alle Teilungs-, Vereinigungs- und Warteoperationen erzeugen informative
Meldungen auf der Standardausgabe; diese können ohne Risiko ignoriert
werden.
-
-s, --split Komplettarchiv
[Präfix]
- Teilt ein einzelnes Debian-Binärpaket in mehrere
Teile.
Die Teile werden
Präfix.NofM.deb benannt,
wobei N die bei 1 beginnende Teilnummer und M die Gesamtzahl
der Teile ist (beide Angaben dezimal).
Falls kein Präfix bereitgestellt wird, wird der Dateiname von
Komplettarchiv genommen, einschließlich Verzeichnis, wobei
das abschließende .deb entfernt wird.
-
-j, --join Teil …
- Vereint die Teile einer Paketdatei, und baut damit die
Originaldatei wieder zusammen, wie sie vor dem Aufteilen war.
Die Teildateien, die als Argument übergeben werden, müssen
alle Teile der gleichen Originaldatei sein. Jeder Teil muss genau einmal
in der Argumentliste erscheinen, allerdings müssen die Teile nicht
in ihrer Reihenfolge aufgeführt werden.
Die Teile müssen natürlich alle mit der gleichen zur Zeit des
Aufteilens angegebenen Teil-Größe generiert worden sein.
Dies bedeutet, dass sie für gewöhnlich von dem gleichen
Aufruf von dpkg-split --split erzeugt worden sein müssen.
Die Dateinamen der Teile sind für den Prozess des
Wiederzusammenbauens nicht relevant.
Standardmäßig wird die Ausgabedatei
Paket-Version _Arch.deb
genannt.
-
-I, --info Teil …
- Gibt Informationen über die angegebene(n)
Teildatei(en) in menschenlesbarem Format aus. Argumente, die keine
Binärpaketdateien sind, führen zu einer entsprechenden
Meldung (allerdings auch in der Standardausgabe).
-
-a, --auto -o Komplettausgabe
Teil
- Reiht Teile automatisch in die Warteschlange und setzt,
falls möglich, ein Paket wieder zusammen.
Der angegebene Teil wird untersucht und mit anderen Teilen desselben
Paketes (falls vorhanden) in der Warteschlange der Paketdatei-Teile
verglichen.
Falls alle Teile der Paketdatei, von der Teil ein Teil ist,
verfügbar sind, dann wird das Paket wieder zusammengesetzt und nach
Komplettausgabe geschrieben (welche für gewöhnlich
noch nicht existieren sollte, obgleich dies kein Fehler ist).
Falls nicht, wird Teil in die Warteschlange kopiert und
Komplettausgabe wird nicht erzeugt.
Falls Teil kein Teil eines aufgeteilten Binärpaketes ist, dann
beendet sich dpkg-split mit Rückgabecode 1; falls
irgendwelche anderen Probleme auftreten, lautet der Rückgabecode
2.
Die Option --output oder -o muss bei Verwenden von
--auto angegeben werden. (Falls dies nicht obligatorisch
wäre, wüsste das Programm nicht, welche Ausgabedatei es zu
erwarten hätte.)
-
-l, --listq
- Listet den Inhalt der Warteschlange der wieder
zusammenzubauenden Pakete auf.
Für jede Paketdatei, von der Teile in der Warteschlange sind,
enthält die Ausgabe den Namen des Paketes, die Teile in der
Warteschlange sowie die Gesamtanzahl gespeicherter Bytes in der
Warteschlange.
-
-d, --discard [Paket …]
- Dies löscht Teile aus der Warteschlange derer, die
auf die verbleibenden Teile ihrer Pakete warten.
Falls kein Paket angegeben wird, wird die Warteschlange komplett
geleert; falls irgendwelche angegeben sind, werden nur die Teile des/der
passenden Pakete(s) gelöscht.
-
-?, --help
- Zeigt einen Hinweis zum Aufruf und beendet das
Programm.
- --version
- Gibt die Version aus und beendet das Programm.
-
--depotdir Verzeichnis
- Gibt ein alternatives Verzeichnis für die
Warteschlange von Teilen, die auf automatisches
Wiederzusammenführen warten, an. Standardmäßig ist
dies /var/lib/dpkg/parts.
-
--admindir Verzeichnis
- Setzt das administrative Verzeichnis auf Verzeichnis
(seit Dpkg 1.21.10). Hier wird auch die Datei statoverride
gelagert. Standardmäßig „
/var/lib/dpkg“, falls DPKG_ADMINDIR nicht gesetzt
wurde.
-
--root Verzeichnis
- Setzt das Wurzelverzeichnis auf Verzeichnis (seit
Dpkg 1.21.10), wodurch das Installationsverzeichnis auf „
Verzeichnis“ und das administrative Verzeichnis auf „
Verzeichnis/var/lib/dpkg“ gesetzt wird, falls
DPKG_ROOT nicht gesetzt wurde.
-
-S, --partsize Kibibyte
- Gibt die maximale Teilgröße in Kibibyte (1024
bytes) beim Aufteilen an. Standardmäßig ist dies 450
kiB.
-
-o, --output Komplettausgabe
- Gibt den Ausgabe-Dateinamen für ein
Wiederzusammenbauen an.
Dies hebt die Voreinstellung für ein manuelles Wiederzusammenbauen
auf ( --join) und ist zwingend für ein automatisches
Einreihen-oder-Zusammenbauen ( --auto) notwendig.
-
-Q, --npquiet
- Falls Sie ein automatisches Einreihen oder
Wiederzusammenbauen durchführen, gibt dpkg-split
normalerweise eine Meldung aus, falls ein übergebener Teil
kein Binärpaketteil ist. Diese Option unterdrückt diese
Meldung, um Programmen wie dpkg zu erlauben, sowohl mit geteilten
als auch ungeteilten Paketen umzugehen, ohne störende Meldungen zu
erzeugen.
- --msdos
- Erzwingt, dass die von --split erzeugten
Ausgabe-Dateinamen MSDOS-kompatibel sind.
Dies verstümmelt das Präfix - entweder das voreingestellten
aus dem Eingabe-Dateinamen abgeleitete oder das als Argument
übergebene: alphanumerische Zeichen werden klein geschrieben,
Pluszeichen werden durch x ersetzt und alle anderen Zeichen werden
entfernt.
Das Ergebnis wird dann soweit wie nötig abgeschnitten, und Dateinamen
der Form PräfixNofM.deb werden
generiert.
- 0
- Das angeforderte Aufteilen, Zusammenfügen oder ein
anderer Befehl war erfolgreich. --info-Befehle werden als
erfolgreich gewertet, sogar falls die Dateien keine Teile eines
Binärpaketes waren.
- 1
- Tritt nur bei --auto auf und zeigt an, dass die
Datei Teil kein Teil eines Binärprogramms war.
- 2
- Fataler oder nicht behebbarer Fehler aufgrund eines
ungültigen Befehlszeilenaufrufs, einer Datei, die wie ein Paketteil
aussah, aber beschädigt war oder Wechselwirkungen mit dem System,
wie Zugriffe auf die Datenbank, Speicherzuweisungen usw.
- DPKG_ROOT
- Falls gesetzt und die Option --root nicht angegeben
wurde, wird dies als Dateisystemwurzelverzeichnis verwandt (seit Dpkg
1.21.10).
- DPKG_ADMINDIR
- Falls gesetzt und die Option --admindir oder
--root nicht verwandt wurde, wird dies als Datenverzeichnis von
dpkg verwandt (seit Dpkg 1.21.10).
- DPKG_DEBUG
- Setzt die Fehlersuchmaske (seit Dpkg 1.21.10) aus einem
oktalen Wert. Die derzeit akzeptierten Schalter werden in der Option
dpkg --debug beschrieben, aber nicht alle dieser Schalter
könnten Auswirkungen auf dieses Programm haben.
- DPKG_COLORS
- Setzt den Farbmodus (seit Dpkg 1.18.5). Die derzeit
unterstützten Werte sind: auto (Vorgabe), always und
never.
- SOURCE_DATE_EPOCH
- Falls gesetzt, wird sie als Zeitstempel (als Sekunden seit
der Epoche) in dem ar(5)-Container von deb-split(5)
verwandt.
- /var/lib/dpkg/parts
- Das voreingestellte Verzeichnis für die
Warteschlange der Teil-Dateien, die auf automatisches Zusammenfügen
warten.
Die in diesem Verzeichnis benutzten Dateinamen liegen in einem intern
dpkg-split-Format vor und sind sehr wahrscheinlich für
andere Programme nicht nützlich, und in keinem Fall sollte sich auf
das Format der Dateinamen verlassen werden.
Volle Details über die Pakete in der Warteschlange sind nicht zu
erhalten, ohne selbst im Warteschlangenverzeichnis zu wühlen.
Es gibt keine einfache Art zu testen, ob eine Datei, die ein Teil eines
Binärpaketes sein könnte, eine ist.
deb(5),
deb-control(5),
dpkg-deb(1),
dpkg(1).
Die deutsche Übersetzung wurde 2004, 2006-2023 von Helge Kreutzmann
<
[email protected]>, 2007 von Florian Rehnisch <
[email protected]>
und 2008 von Sven Joachim <
[email protected]> angefertigt. Diese
Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public
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