kernel-img.conf - Konfigurationsdatei für Linux-Kernel-Image-Pakete
/etc/kernel-img.conf
Die Datei
/etc/kernel-img.conf wird von dem Kernelpaket-Installations-
und -Entfernungsprozess verwandt, um lokale Optionen zu ermöglichen,
die einige Aspekte der Installation behandeln. Die meisten
Konfigurationsvariablen gelten nur für Kernel-Abbild-Pakete.
Nicht alle Erstellprogramme für Kernelabbilder unterstützen diese
Datei oder alle Konfigurationsvariablen. Der Unterstützungsstatus
für die Datei selbst ist wie folgt:
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
kernel-package |
unterstützt |
make deb-pkg |
ignoriert |
Das Format der Datei ist ein einfaches Paar
VAR = WERT. Boole'sche Werte
können als
Yes, True, 1 und
No,
False, 0 angegeben werden und berücksichtigen keine
Groß-/Kleinschreibung. Diese Datei wird unter bestimmten
Umständen automatisch durch das Installationsskript erstellt.
Momentan werden folgende vom Benutzer veränderbaren Variablen
unterstützt:
- do_symlinks
- Falls gesetzt, werden die Skripte postinst und postrm
Symlinks auf die Standard-Kernel- und Initramfs-Abbilder so verwalten, wie
dies in linux-update-symlinks(8) beschrieben ist. Diese Variable
ist standardmäßig gesetzt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
kernel-package |
seit v12.001 ignoriert; |
|
früher unterstützt |
- image_dest
- Setzen Sie diese Variable auf das Verzeichnis, in dem
Symlinks auf die Standard-Kernel- und -Initramfs-Abbilder verwaltet werden
sollen. Der Vorgabewert ist /.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
kernel-package |
seit v12.001 ignoriert; |
|
früher unterstützt |
- link_in_boot
- Falls gesetzt, hat dies den gleichen Effekt wie
image_dest = /boot und setzt jede andere Einstellung
von image_dest außer Kraft. Diese Variable ist
standardmäßig nicht gesetzt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
unterstützt |
kernel-package |
seit v12.001 ignoriert; |
|
früher unterstützt |
- postinst_hook
-
MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein
Skript, das während der Installation ausgeführt werden soll.
Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt
– dies sind /bin, /sbin, /usr/bin, oder /usr/sbin oder es muss
stattdessen ein absoluter Pfad sein. Bevor Sie dieses Skript aufrufen,
soll die Umgebungsvariable STEM auf den Wert des Arguments
--stem (oder den Standardwert, linux) gesetzt werden und
KERNEL_PACKAGE_VERSION soll in durch Kernel-package erstellten
Paketen auf die Version von kernel-package gesetzt werden, das dieses
Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei Argumenten aufgerufen werden.
Das erste ist die Version des Kernel-Images und das zweite der
Speicherplatz des Kernel-Images selbst. Fehler im Skript sollen das
Fehlschlagen von »postinst« verursachen. Da vor dem Aufruf
des Skripts Debconf benutzt wird, sollte das Skript keine
Diagnosenachrichten auf die Standardausgabe ausgeben – solange
»postinst« db_stop aufruft, stellt Debconf die
Standardausgabe nicht wieder her, daher verschwinden Nachrichten an die
Standardausgabe. Ein Beispielskript für Grub-Benutzer liegt im
Verzeichnis /usr/share/doc/kernel-package/. Dieses Skript wird nach
den Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/postinst.d ausgeführt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
seit v4.6.1-1 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
seit v4.15.0-18.19 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
kernel-package |
missbilligt |
- postrm_hook
-
MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein
Skript, das in »postrm« (das ist, nachdem das Image entfernt
wurde) ausgeführt wird, nachdem all Entfernungsaktionen
durchgeführt wurden. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript
in einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder
/usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die
Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll in durch
Kernel-package erstellten Paketen auf die Version von kernel-package
gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei
Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des
Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst.
Fehler im Skript sollen ein Warnung ausgeben, aber ansonsten ignoriert
werden. Da vor dem Aufruf des Skripts Debconf benutzt wird, sollte das
Skript keine Diagnosenachrichten auf die Standardausgabe ausgeben –
solange »postinst« db_stop aufruft, stellt Debconf
die Standardausgabe nicht wieder her, daher verschwinden Nachrichten an
die Standardausgabe. Dieses Skript wird nach den Skripten im
Verzeichnis /etc/kernel/postrm.d ausgeführt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
seit v4.6.1-1 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
seit v4.15.0-18.19 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
kernel-package |
missbilligt |
- preinst_hook
-
MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein
Skript, das vor dem Entpacken des Pakets ausgeführt werden soll und
benutzt werden kann, um in zusätzliche Prüfungen
einzufließen. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem
sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder
/usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die
Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll in durch
Kernel-package erstellten Paketen auf die Version von kernel-package
gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei
Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des
Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst.
Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis
/etc/kernel/preinst.d ausgeführt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
seit v4.6.1-1 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
seit v4.15.0-18.19 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
kernel-package |
missbilligt |
- prerm_hook
-
MISSBILLIGT: Setzen Sie diese Variable auf ein
Skript, das vor dem Entfernen der Paketdateien ausgeführt wird
(falls irgendwelche hinzugefügten Dateien entfernt werden
können). Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem
sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder
/usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die
Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll in durch
Kernel-package erstellten Paketen auf die Version von kernel-package
gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei
Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des
Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst.
Fehler im Skript sollen das Fehlschlagen von »prerm«
verursachen. Da vor dem Aufruf des Skripts Debconf benutzt wird, sollte
das Skript keine Diagnosenachrichten auf die Standardausgabe ausgeben
– solange »postinst« db_stop aufruft, stellt
Debconf die Standardausgabe nicht wieder her, daher verschwinden
Nachrichten an die Standardausgabe. Dieses Skript wird nach den
Skripten im Verzeichnis /etc/kernel/prerm.d ausgeführt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
seit v4.6.1-1 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
seit v4.15.0-18.19 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
kernel-package |
missbilligt |
- src_postinst_hook
-
MISSBILLIGT: Anders als die anderen Hook-Variablen
ist dies für ein Skript gedacht, das während der
Vorinstallation (»post inst«) eines Dokumentations-, Header-
oder Quellpakets ausgeführt wird. Die Verwendung dieses Hooks ist
nun missbilligt, das Vorinstallationsskript für das Headers-Skript
soll nur den »header_postinst_hook« ausführen. Der
Pfad kann relativ sein, falls das Skript in einem sicheren Pfad liegt
– dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder /usr/sbin oder es muss
stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die Umgebungsvariable
KERNEL_PACKAGE_VERSION soll auf die Version von kernel-package
gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei
Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des
Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst.
Fehler im Skript sollen das Fehlschlagen von »postinst«
verursachen. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis
/etc/kernel/postinst.d ausgeführt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
nicht unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
nicht unterstützt |
kernel-package |
missbilligt |
- header_postinst_hook
-
MISSBILLIGT: Anders als die anderen Hook-Variablen
ist dies für ein Skript gedacht, das nur während der
Vorinastallation (»post inst«) eines Header-Pakets
ausgeführt wird. Der Pfad kann relativ sein, falls das Skript in
einem sicheren Pfad liegt – dies sind /bin, /sbin, /usr/bin oder
/usr/sbin oder es muss stattdessen ein absoluter Pfad sein. Die
Umgebungsvariable KERNEL_PACKAGE_VERSION soll in durch
Kernel-package erstellten Paketen auf die Version von kernel-package
gesetzt werden, das dieses Paket erstellte. Dieses Skript soll mit zwei
Argumenten aufgerufen werden. Das erste ist die Version des
Kernel-Images und das zweite der Speicherplatz des Kernel-Images selbst.
Fehler im Skript sollen das Fehlschlagen von »postinst«
verursachen. Dieses Skript wird nach den Skripten im Verzeichnis
/etc/kernel/header_postinst.d ausgeführt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
nicht unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
seit v4.15.0-18.19 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
kernel-package |
missbilligt |
- clobber_modules
- Falls gesetzt, soll »preinst« stillschweigend
versuchen, /lib/modules/version aus dem Weg zu räumen, wenn die
gleiche Version wie das Image installiert wird. Benutzung auf eigene
Gefahr. Diese Variable ist standardmäßig nicht gesetzt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
kernel-package |
unterstützt |
- warn_reboot
- Diese Variable kann benutzt werden, um die Warnung
abzuschalten, wenn ein Kernel-Image installiert wird, das die gleiche
Version hat wie das aktuell laufende. Falls die Liste der Module
geändert wurde, könnten sich die Modulabhängigkeiten
geändert haben und die Module für den neuen Kernel werden
möglicherweise nicht korrekt auf dem laufenden Kernel
ausgeführt, falls sich das ABI in der Zwischenzeit geändert
hat. Es ist empfehlenswert, den Rechner neu zu starten und dieser Hinweis
soll Sie daran erinnern. Falls Sie wissen, was Sie tun, können Sie
diese Variable auf »no« setzen. Standardmäßig
ist diese Variable gesetzt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
kernel-package |
unterstützt |
- relink_build_link
- Diese Option manipuliert den von aktuellen Kerneln
erstellten Bauverweis. Falls der Verweis defekt ist und die entsprechenden
Kernel-Header auf dem System installiert zu sein scheinen, soll ein neuer
symbolischer Verweis erstellt werden, der darauf zeigt. Vorgabe ist, den
Bauverweis erneut zu verknüpfen (YES).
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
kernel-package |
unterstützt |
- force_build_link
- Diese Option manipuliert den durch aktuelle Kernel
erstellten Bauverweis. Falls der Verweis defekt ist, soll ein neuer
symbolischer Verweis erstellt werden, der auf die Kernel-Header-Daten in
/usr/src verweist, unabhängig davon, ob sie installiert sind oder
nicht. Standardmäßig ist sie nicht gesetzt, damit keine
potentiell defekten Verweise erstellt werden.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
kernel-package |
unterstützt |
- relink_src_link
- Diese Option manipuliert den durch aktuelle Kernel
erstellten Quellverweis. Falls der Verweis defekt ist, wird er bei der
Installation gelöscht. Vorgabe ist, den Quellverweis wieder zu
verknüpfen (löschen) (YES).
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
kernel-package |
unterstützt |
- silent_modules
- Diese Option wurde für die Leute eingebaut, die
durch die Warnung über das vorher existierende Verzeichnis
/lib/modules/$version erheblich irritiert wurden. Dieses
Verzeichnis könnte zu einem alten oder nicht mehr existierenden
Kernel-Image-Paket gehören. In diesem Fall können Probleme
mit übriggebliebenen Modulen in diesem Verzeichnisbaum auftreten
oder das Verzeichnis könnte aufgrund eines unabhängigen
Modulpakets zu Recht existieren, das für diese Kernel-Version
installiert wird und bereits entpackt wurde. In diesem letzeren Fall ist
die Existenz des Verzeichnisses ungefährlich. Falls Sie diese
Variable setzen, haben Sie nicht länger die Möglichkeit
abzubrechen, falls ein vorher existierendes Modulverzeichnis
/lib/modules/$version entdeckt wird. Dies ist
standardmäßig nicht gesetzt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
ignoriert |
kernel-package |
unterstützt |
- ignore_depmod_err
- Falls gesetzt, wird nach einem Depmod-Problem im
Vorinstallationsskript nicht gefragt, ob fortgesetzt werden soll. Dies
erleichtert automatische Installationen, könnte allerdings ein
Problem mit dem Kernel-Image verbergen. Eine Diagnose wird immer noch
ausgegeben. Dies ist standardmäßig nicht gesetzt.
Paketersteller |
Status |
Debian-Linux-Quellpaket |
seit v4.4.1-1~exp1 nicht unterstützt; |
|
früher unterstützt |
Ubuntu-Linux-Quellpaket |
seit v4.15.0-18.19 nicht unterstützt; |
|
früher ignoriert |
kernel-package |
unterstützt |
Die hier beschriebene Datei ist
/etc/kernel-img.conf.
kernel-common enthält Beispielskripte, die zur Ablage in
/etc/kernel/*.d geeignet sind. Diese werden unter
/usr/share/doc/kernel-common/examples installiert.
linux-update-symlinks(8),
make-kpkg(1),
kernel-pkg.conf(5)
Diese Handbuchseite wurde von Manoj Srivastava <
[email protected]> und
Ben Hutchings <
[email protected]> für das Debian-GNU/Linux-System
geschrieben.