nanorc - Konfigurationsdatei für GNU nano
Die Datei
nanorc enthält die Standardeinstellungen für
nano, einen kleinen und freundlichen Editor. Sofern während des
Starts
--rcfile nicht angegeben ist, liest
nano zwei Dateien:
zuerst die systemweiten Einstellungen aus der Datei
/etc/nanorc (der
genaue Pfad kann auf Ihrem System abweichen) und danach die
benutzerspezifischen Einstellungen, entweder aus
~/.nanorc,
$XDG_CONFIG_HOME/nano/nanorc oder
~/.config/nano/nanorc, je
nachdem, welche zuerst gefunden wird. Falls
--rcfile angegeben wird,
liest
nano nur die angegebene Einstellungsdatei.
Die Konfigurationsdatei akzeptiert eine Reihe von
set- und
unset-Befehlen, die zur Konfiguration von
nano beim Start ohne
Befehlszeilenoptionen verwendet werden können. Zusätzlich gibt
es einige Befehle zur Definition von Syntaxhervorhebungen und zum
Ändern von Tastenbelegungen – dazu finden Sie unten zwei
separate Abschnitte.
nano liest einen Befehl pro Zeile. Alle Befehle
und Schlüsselwörter sollten in Kleinbuchstaben geschrieben
werden.
Die Optionen in
nanorc-Dateien haben Vorrang gegenüber den
Voreinstellungen von Nano; außerdem setzen Befehlszeilenoptionen die
nanorc-Einstellungen außer Kraft. Weiterhin sind Optionen, die
kein Argument akzeptieren, standardmäßig nicht gesetzt. So ist
die Verwendung des
unset-Befehls nur erforderlich, um eine systemweite
nanorc-Einstellung außer Kraft zu setzen, um die Einstellung in
Ihrer eigenen
nanorc-Datei verwenden zu können. Optionen, die
ein Argument akzeptieren, können nicht zurückgesetzt werden.
Anführungszeichen innerhalb der
characters-Parameter sollten nicht
maskiert werden. Das letzte Anführungszeichen (") in der Zeile
wird als schließendes Anführungszeichen aufgefasst.
Folgende Befehle und Argumente werden unterstützt:
- set afterends
- bewirkt, dass »Strg+Pfeiltaste rechts« und
»Strg+Entf« am Wortende anstatt am Wortanfang stoppt.
- set allow_insecure_backup
- ermöglicht beim Sichern von Dateien, dass die
Sicherung selbst dann erfolgreich ist, wenn die Zugriffsrechte aufgrund
spezieller Gegebenheiten des Betriebssystems nicht (zurück-)gesetzt
werden können. Sie sollten diese Option NUR DANN aktivieren, wenn
Sie sich wirklich sicher sind, dass Sie sie benötigen.
- set atblanks
- bricht bei aktiviertem fließendem Zeilenumbruch bei
Leerräumen (Tabulatoren und Leerzeichen) anstatt immer beim
Erreichen des Bildschirmrandes um.
- set autoindent
- rückt eine neue Zeile automatisch um die gleiche
Anzahl Tabulatoren und/oder Leerzeichen wie die vorhergehende Zeile ein
(oder wie die nächste Zeile, wenn die vorhergehende Zeile der
Anfang eines Absatzes ist).
- set backup
- erstellt beim Speichern einer Datei eine Sicherungsdatei,
indem eine Tilde ( ~) zum Dateinamen hinzugefügt wird.
-
set backupdir Verzeichnis
- erstellt nicht nur eine Sicherungsdatei und behält
diese, sondern erstellt eine eindeutig nummerierte Datei jedes Mal, wenn
eine Datei gespeichert wird – sofern Sicherungen mit set
backup oder --backup oder -B aktiviert sind. Die
eindeutig nummerierten Dateien werden im angegebenen Verzeichnis
gespeichert.
- set boldtext
- verwendet fetten Text anstelle inverser Textdarstellung
für die Titelleiste, die Statuszeile, Tastenkombinationen,
Tastenkürzel in den Hilfezeilen am unteren Bildschirmrand,
Zeilennummern und ausgewählten Text. Dies kann durch Setzen der
Optionen titlecolor, statuscolor, keycolor,
functioncolor, numbercolor und selectedcolor
außer Kraft gesetzt werden.
- set bookstyle
- fasst beim Ausrichten jede Zeile, die mit Leerraum beginnt,
als Beginn eines Absatzes auf (außer wenn automatisches
Einrücken aktiviert ist).
-
set brackets "Zeichen"
- legt die als schließende Klammern angenommenen
Zeichen beim Ausrichten von Absätzen fest. Leerraum ist hierbei
nicht zulässig. Nur schließende Interpunktionszeichen (siehe
set punct), optional gefolgt von der angegebenen
schließenden Klammer, dürfen Sätze beenden. Der
Vorgabewert ist » "')>]}«.
- set breaklonglines
- bricht die aktuelle Zeile automatisch hart um, wenn sie zu
lang wird.
- set casesensitive
- berücksichtigt standardmäßig
Groß-/Kleinschreibung bei der Suche.
- set constantshow
- zeigt die Cursorposition in der Statuszeile permanent an.
Dies setzt die Option quickblank außer Kraft.
- set cutfromcursor
- bewirkt, dass der Befehl zum Ausschneiden von Text nur von
der aktuellen Cursorposition bis zum Ende der Zeile anstatt die gesamte
Zeile ausschneidet.
- set emptyline
- verwendet die Leerzeile unter der Titelleiste nicht und
lässt diese leer.
-
set errorcolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- legt die Farbkombination für die Statuszeile beim
Anzeigen einer Fehlermeldung fest. Der Vorgabewert ist
bold,white,red. In set titlecolor finden Sie
zulässige Farbnamen.
-
set fill Anzahl
- legt die gewünschte Breite für die
Ausrichtung und den automatischen harten Zeilenumbruch auf die angegebene
Anzahl Spalten fest. Ist die Anzahl 0 oder kleiner, wird ein
harter Zeilenumbruch an der Bildschirmbreite minus der Anzahl
Spalten ausgeführt, wodurch sich der Umbruchpunkt an der
Bildschirmbreite orientiert und sich mit verändert, wenn die
Bildschirmbreite geändert wird. Der Vorgabewert ist -8.
-
set functioncolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für die
prägnanten Funktionsbeschreibungen in den zwei Hilfezeilen am
unteren Rand des Bildschirms. In set titlecolor finden Sie weitere
Details.
-
set guidestripe Nummer
- blendet einen Markierungsstreifen in der angegebenen Spalte
ein, anhand dessen Sie die Breite des Texts besser beurteilen
können. (Die Farbe des Streifens kann mit der Option set
stripecolor angepasst werden.)
- set historylog
- speichert die letzten 100 Suchzeichenketten,
Ersetzungszeichenketten und ausgeführten Befehle, so dass sie in
späteren Sitzungen leicht wiederverwendet werden
können.
- set indicator
- zeigt eine Bildlaufleiste am rechten Rand des
Editorfensters an. Es zeigt die Position des Sichtfeldes im Puffer an,
sowie welcher Anteil des Puffers vom Sichtfeld abgedeckt ist.
- set jumpyscrolling
- rollt den Inhalt des Puffers um einen halben
Bildschirminhalt statt um eine Zeile.
-
set keycolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für die
Tastenkombinationen in den zwei Hilfezeilen am unteren Rand des
Bildschirms. In set titlecolor finden Sie weitere Details.
- set linenumbers
- Zeigt Zeilennummern links vom Textbereich an. (Jede Zeile
mit einem Anker erhält außerdem eine Markierung im
Randbereich.)
- set locking
- aktiviert beim Bearbeiten von Dateien die Dateisperrung im
Vim-Stil.
- set magic
- Wenn weder der Name noch die erste Zeile der Datei einen
Hinweis liefert, wird versucht, die anwendbare Syntax mittels Libmagic zu
bestimmen. (Der Aufruf von Libmagic kann relativ viel Zeit in Anspruch
nehmen. Er wird daher standardmäßig nicht
ausgeführt.)
-
set matchbrackets
"Zeichen"
- legt die öffnenden und schließenden Klammern
fest, die bei der Klammersuche gefunden werden können. Leerzeichen
oder Tabulatoren sind hierfür nicht zulässig. Die
Einstellung für die öffnende Klammer muss vor der
Einstellung für die schließende Klammer gesetzt werden und
die zwei Einstellungen müssen in der gleichen Reihenfolge
vorgenommen werden. Der Vorgabewert ist »
(<[{)>]}«.
- set minibar
- unterdrückt die Anzeige der Titelleiste und zeigt
stattdessen am unteren Bildschirmrand im Bereich der Statuszeile
Informationen zum aktuellen Puffer an. In dieser »Minibar«
wird links der Dateiname angezeigt, gefolgt von einem Raute-Zeichen, falls
der Puffer geändert wurde. Rechts wird Folgendes angezeigt: die
aktuelle Zeilen- und Spaltennummer, der Code des Zeichens unter dem Cursor
(im Unicode-Format: U+xxxx), die gleichen Indikatoren, wie sie auch mit
set stateflags angezeigt werden, sowie ein Prozentsatz, wie weit
sich der Cursor in der Datei befindet (zeilenbezogen). Beim Laden oder
Speichern einer Datei und auch beim Wechsel zwischen Puffern wird nach dem
Dateinamen die Anzahl der Zeilen im Puffer angezeigt. Diese Zahl wird nach
dem nächsten Tastendruck gelöscht oder durch einen
[i/n]-Zähler ersetzt, falls mehrere Puffer geöffnet sind.
Die Zeile einschließlich Spaltennummer sowie der Zeichencode werden
nur dann angezeigt, wenn --constantshow verwendet wird. Mit
M-C können Sie die Anzeige ein- oder ausblenden. Die
Statusindikatoren werden nur angezeigt, wenn --stateflags verwendet
wird.
-
set minicolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für die
Eingabeaufforderungszeile (wenn diese Option nicht festgelegt ist, werden
die Farben der Titelleiste verwendet). In set titlecolor finden Sie
weitere Details.
- set mouse
- aktiviert Mausunterstützung, falls dies auf Ihrem
System verfügbar ist. Wenn aktiviert, können Sie den Cursor
mittels Mausklicks platzieren, die Markierung (mit einem Doppelklick)
setzen und Tastenkombinationen ausführen. Die Maus wird im X Window
System funktionieren, und auch auf der Konsole, wenn gpm läuft.
Text kann weiterhin durch Ziehen markiert werden, während die
Umschalttaste gedrückt gehalten wird.
- set multibuffer
- fügt beim Lesen einer Datei mit ^R diese
standardmäßig in einen neuen Puffer ein.
- set noconvert
- wandelt keine Dateien aus dem DOS/Mac-Format um.
- set nohelp
- zeigt die zwei Hilfezeilen am unteren Rand des Bildschirms
nicht an.
- set nonewlines
- fügt nicht automatisch einen Zeilenvorschub an, wenn
ein Text nicht mit einem solchen endet. (Das kann dazu führen, dass
Sie POSIX-inkompatible Textdateien speichern.)
- set nowrap
- ist eine veraltete Option, da dies zur Standardeinstellung
wurde. Falls nötig, verwenden Sie stattdessen unset
breaklonglines.
-
set numbercolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet die Farbkombination für die Anzeige der
Zeilennummern. In set titlecolor finden Sie weitere Details.
-
set operatingdir Verzeichnis
- bewirkt, dass nano Dateien nur innerhalb des
angegebenen Verzeichnisses und dessen Unterverzeichnissen liest und
schreibt. Außerdem wird in dieses Verzeichnis gewechselt, so dass
Dateien aus diesem Verzeichnis eingefügt werden.
Standardmäßig ist die Funktion »operatingdir«
deaktiviert.
- set positionlog
- speichert die Cursorposition in Dateien über mehrere
Bearbeitungssitzungen hinweg. Die Cursorposition wird für die 200
zuletzt bearbeiteten Dateien gespeichert.
- set preserve
- erhält die Tastenkombinationen XON und XOFF
(^Q und ^S).
-
set promptcolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für die
Eingabeaufforderungszeile (wenn diese Option nicht festgelegt ist, werden
die Farben der Titelleiste verwendet). In set titlecolor finden Sie
weitere Details.
-
set punct "Zeichen"
- legt die für die Ausrichtung von Absätzen als
schließende Interpunktionszeichen aufzufassenden Zeichen fest.
Leerzeichen und Tabulatoren dürfen nicht verwendet werden. Nur die
angegebenen schließenden Interpunktionszeichen, optional gefolgt
von schließenden Klammern (siehe brackets), können
Sätze beenden. Der Vorgabewert ist " !.?".
- set quickblank
- blendet die Statuszeile bereits nach einem Tastendruck
anstelle von 20 aus. Beachten Sie, dass die Option constantshow
dies außer Kraft setzt. Wenn die Option minibar oder
zero wirksam ist, blendet quickblank eine Meldung bereits
nach 0,8 Sekunden anstelle der vorgegebenen 1,5 Sekunden aus.
-
set quotestr
"regulärer_Ausdruck"
- legt den regulären Ausdruck für die
Übereinstimmungsfindung für Zitate fest. Der Vorgabewert ist
^([ \t]*([!#%:;>|}]|//))+. (Beachten Sie, dass dabei
\t für den echten Tabulator steht.) Dadurch wird es
ermöglicht, beim Verfassen von E-Mails Blöcke aus zitiertem
Text neu auszurichten und Blöcke von Zeilenkommentaren beim
Schreiben von Quellcode neu umzubrechen.
- set rawsequences
- interpretiert Escape-Sequenzen direkt, anstatt sie durch
ncurses übersetzen zu lassen. Falls Sie diese Option
benötigen, damit einige Tasten korrekt funktionieren, bedeutet das,
dass die von Terminfo bereitgestellte Terminalbeschreibung dem
tatsächlichen Verhalten Ihres Terminals nicht vollständig
entspricht. Dies kann beispielsweise passieren, wenn Sie sich per SSH an
einer BSD-Maschine anmelden. Wenn Sie diese Option verwenden, wird die
Mausunterstützung in nano deaktiviert.
- set rebinddelete
- interpretiert die Entf- und Rückschrittasten anders,
so dass sowohl Rückschritt als auch Entf korrekt funktionieren. Sie
sollten diese Option nur verwenden, wenn auf Ihrem System entweder die
Rückschrittaste als Entf-Taste wirkt oder die Entf-Taste als
Rückschrittaste.
- set regexp
- führt standardmäßig auf
regulären Ausdrücken basierende Suchvorgänge aus.
nano verwendet reguläre Ausdrücke des Typs
»extended« (ERE).
- set saveonexit
- speichert einen geänderten Puffer beim Beenden
(^X) automatisch und fragt nicht nach.
-
set scrollercolor
Vordergrundfarbe,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für den Indikator
alias »Scrollbalken«. (In Terminalemulatoren, die gegen
Libvte Version 0.55 oder älter gelinkt sind, funktioniert die
Verwendung einer Hintergrundfarbe damit nicht korrekt.) In set
titlecolor finden Sie weitere Details.
-
set selectedcolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für
ausgewählten Text. In set titlecolor finden Sie weitere
Details.
- set showcursor
- positioniert den Cursor im Dateibrowser auf das
hervorgehobene Objekt und zeigt den Cursor im Hilfebetrachter an, um
Benutzer mit Braille-Zeile und Sehbehinderte zu unterstützen.
- set smarthome
- macht die Pos1-Taste intelligenter. Wenn die Pos1-Taste
irgendwo gedrückt wird, außer am äußersten
Anfang von Nicht-Leerraum in einer Zeile, dann springt der Cursor zu
diesem Anfang (entweder vorwärts oder rückwärts).
Befindet sich der Cursor bereits an dieser Position, springt er zum
tatsächlichen Anfang der Zeile.
- set softwrap
- zeigt Zeilen, die länger als die Bildschirmbreite
sind, in mehreren Zeilen an. (Sie können diesen fließenden
Zeilenumbruch so einrichten, dass an Leerraum statt grob am Bildschirmrand
umgebrochen wird, indem Sie auch set atblanks verwenden.)
-
set speller "Programm [Argument
…] "
- verwendet das angegebene Programm zur
Rechtschreibprüfung und -korrektur anstelle der eingebauten
Rechtschreibprüfung, die hunspell(1) oder spell(1)
aufruft.
-
set spotlightcolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- legt die Farbkombination für die Hervorhebung eines
Suchtreffers fest. Der Vorgabewert ist black,lightyellow. In set
titlecolor finden Sie zulässige Farbnamen.
- set stateflags
- verwendet die obere rechte Ecke des Bildschirms zum
Anzeigen einiger Statusindikatoren, wenn Folgendes aktiv ist: I bei
automatischer Einrückung, M bei Markierungen, L bei
hartem Umbruch überlanger Zeilen, R bei der Aufzeichnung
eines Makros und S bei fließendem Zeilenumbruch. Wenn der
Puffer geändert wurde, wird ein Stern (*) nach dem Dateinamen in
der Mitte der Titelleiste angezeigt.
-
set statuscolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für die Statuszeile.
Siehe set titlecolor für weitere Details.
-
set stripecolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für den senkrechten
Markierungsstreifen. Siehe set titlecolor für weitere
Details.
-
set tabsize Anzahl
- verwendet eine Tabulatorbreite der angegebenen
Anzahl Spalten. Der Wert Anzahl muss größer
als 0 sein. Der Standardwert ist 8.
- set tabstospaces
- wandelt jeden eingegebenen Tabulator in Leerzeichen um, und
zwar in die Anzahl der Leerzeichen, wie der Tabulator an dieser Position
einnehmen würde.
-
set titlecolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
- verwendet diese Farbkombination für die Titelzeile.
Zulässige Namen für die Vordergrund- und Hintergrundfarben
sind: red, green, blue, magenta,
yellow, cyan, white und black. Jedem dieser
acht Namen kann das Wort light vorangestellt werden, um eine
hellere Version der jeweiligen Farbe zu erhalten. Als Synonym für
lightblack kann grey oder gray verwendet werden. Auf
Terminalemulatoren, die mindestens 256 Farben darstellen können,
sind weitere Farben zulässig: pink, purple,
mauve, lagoon, mint, lime, peach,
orange, latte, rosy, beet, plum,
sea, sky, slate, teal, sage,
brown, ocher, sand, tawny, brick,
crimson und normal – wobei normal für
die voreingestellte Vorder- oder Hintergrundfarbe steht. Auf solchen
Emulatoren kann die Farbe auch als dreistellige Hexadezimalzahl, der ein
# vorangestellt ist, angegeben werden. Die Stellen
repräsentieren dabei die Werte für Rot, Grün und
Blau. Dadurch wird nano angewiesen, aus der verfügbaren
Palette die Farbe auszuwählen, die den angegebenen Werten am
nächsten kommt.
Sie können entweder » fgcolor« oder
», bgcolor« weglassen und dem Paar bold
und/oder italic (durch Kommata getrennt) voranstellen, um einen
fetten und/oder kursiven Schriftschnitt zu erhalten, sofern Ihr Terminal
dies unterstützt.
- set trimblanks
- entfernt beim harten Zeilenumbruch oder beim Ausrichten von
Text angehängten Leerraum von umgebrochenen Zeilen.
- set unix
- speichert eine Datei standardmäßig im
Unix-Format. Dies setzt das Standardverhalten von nano außer
Kraft, bei dem eine Datei in ihrem ursprünglichen Format
gespeichert wird. (Diese Option ist wirkungslos, wenn Sie auch set
noconvert verwenden.)
-
set whitespace
"Zeichen"
- legt die zwei Zeichen fest, die die Anwesenheit von
Tabulatoren und Leerzeichen anzeigen. Es müssen einspaltige Zeichen
sein. Das standardmäßige Paar für eine UTF-8-Locale
ist » »⋅» und für andere Locales
» >.«.
- set wordbounds
- erkennt Wortgrenzen anders, nämlich durch
Einbeziehung von Interpunktionszeichen als Teil von Wörtern.
-
set wordchars "Zeichen"
- legt fest, welche weiteren Zeichen (außer den
normalen alphanumerischen Zeichen) als Teile von Wörtern betrachtet
werden sollen. Wenn Sie diese Option verwenden, werden Sie wahrscheinlich
wordbounds zurücksetzen.
- set zap
- bewirkt, dass durch Drücken einer unmodifizierten
Rückschritt- oder Entf-Taste der markierte Bereich gelöscht
wird (anstelle eines einzelnen Zeichens und ohne Auswirkung auf die
Zwischenablage).
- set zero
- verbirgt alle Elemente der Benutzerschnittstelle
(Titelleiste, Statuszeile und Hilfezeilen) und verwendet alle Zeilen des
Terminals für die Anzeige des Pufferinhalts. Die Statuszeile
erscheint nur dann, wenn eine wichtige Meldung anzuzeigen ist und wird
nach 1,5 Sekunden oder beim nächsten Tastendruck ausgeblendet. Mit
M-Z kann die Anzeige der Titelleiste und Statuszeile und mit
M-X die Anzeige der Hilfezeilen ein- oder ausgeschaltet werden.
Die Option
set suspendable wurde entfernt. Das Schieben in den
Hintergrund ist standardmäßig aktiviert und ist über
^T^Z erreichbar. Falls Sie zum Schieben in den Hintergrund ein
einfaches
^Z bevorzugen, fügen Sie
bind ^Z suspend main
zu Ihrer Nanorc hinzu.
Die farbliche Darstellung syntaktischer Elemente einer Datei geschieht mittels
regulärer Ausdrücke (siehe den nachfolgend beschriebenen Befehl
color). Dies ist vom Ansatz her unvollkommen, da reguläre
Ausdrücke nicht mächtig genug sind, um eine Datei
vollständig auszuwerten. Dennoch kann mit regulären
Ausdrücken viel erreicht werden und sie sind leicht zu erstellen, daher
passen sie gut zu einem leichten Editor wie
nano.
Alle regulären Ausdrücke in
nano sind erweiterte
reguläre Ausdrücke nach POSIX-Standard. Das bedeutet, dass
.,
?,
*,
+,
^,
$ und verschiedene
andere Zeichen besondere Zeichen sind. Der Punkt
. passt auf jedes
einzelne Zeichen,
? bedeutet, dass das vorstehende Element optional
ist,
* bedeutet, dass das vorstehende Element gar nicht, einmal oder
auch mehrmals vorkommen kann,
+ bedeutet, dass das vorstehende Element
einmal oder auch mehrmals vorkommen kann,
^ bezieht sich auf den Anfang
einer Zeile und
$ auf deren Ende,
\< bezieht sich auf den
Anfang eines Wortes und
\> auf dessen Ende, und
\s steht
für Leerraum. Es bedeutet auch, dass Vorwärts- und
Rückwärtstreffersuche nicht möglich sind. Eine
vollständige Erklärung finden Sie in der Handbuchseite zu GNU
grep:
man grep.
Jeder reguläre Ausdruck in einer
nanorc-Datei sollte in doppelte
Anführungszeichen (
"") eingeschlossen werden. Mehrere
reguläre Ausdrücke dürfen in einer Zeile aufeinander
folgen, wenn Sie diese durch Leerzeichen voneinander trennen. Das bedeutet,
dass ein regulärer Ausdruck keine doppelten Anführungszeichen
enthalten kann, denen ein Leerzeichen folgt. Falls Sie diese Kombination
innerhalb eines regulären Ausdrucks benötigen, dann sollten
entweder die doppelten Anführungszeichen oder das Leerzeichen in eckige
Klammern (
[]) gesetzt werden.
Für jede Dateiart kann mit den folgenden Befehlen eine separate Syntax
definiert werden:
-
syntax Name
["regulärer_Dateiausdruck "
…]
- startet die Definition einer Syntax mit dem angegebenen
Namen. Alle folgenden color-Befehle und ähnliche
werden zu dieser Syntax hinzugefügt, bis ein neuer
syntax-Befehl erscheint.
Wenn nano läuft, wird diese Syntax automatisch aktiviert,
falls der aktuelle Dateiname dem angegebenen regulären Ausdruck
regulärer_Dateiausdruck entspricht. Wahlweise können
Sie die Syntax explizit aktivieren, indem Sie die Befehlszeilenoption
-Y oder --syntax, gefolgt von dem Namen, verwenden.
Die Syntax default ist speziell: Sie akzeptiert keine
regulären_Dateiausdrücke und wird auf Dateien
angewendet, die keinen regulären Syntax-Ausdrücken
entsprechen. Die Syntax none ist reserviert; wenn Sie dies in der
Befehlszeile angeben, gleicht es der Angabe überhaupt keiner
Syntax.
-
header
"regulärer_Ausdruck" …
- Falls von allen definierten Syntaxen kein
regulärer_Dateiausdruck passt, dann wird dieser
reguläre_Ausdruck (oder diese regulären
Ausdrücke) mit der ersten Zeile der aktuellen Datei verglichen, um
zu bestimmen, ob diese Syntax dafür verwendet werden sollte.
-
magic
"regulärer_Ausdruck"
- Falls weder ein regulärer_Dateiausdruck noch
der reguläre header-Ausdruck passt, dann wird dieser
reguläre_Ausdruck (oder diese regulären
Ausdrücke) mit dem Ergebnis der Abfrage der magic-Datenbank
der aktuellen Datei abgeglichen, um zu ermitteln, ob diese Syntax
dafür verwendet werden sollte. (Dies funktioniert nur, wenn
libmagic auf dem System installiert ist; anderenfalls wird diese
Option stillschweigend ignoriert.)
-
formatter Programm [Argument
…]
- wendet das angegebene Programm auf den
vollständigen Inhalt des aktuellen Puffers an.
-
linter Programm [Argument
…]
- verwendet das angegebene Programm, um eine
Syntaxüberprüfung im aktuellen Puffer
auszuführen.
-
comment "Zeichenkette"
- verwendet die angegebene Zeichenkette zum
Kommentieren von Zeilen oder zum Zurücknehmen der Kommentare. Falls
die Zeichenkette ein Pipe-Zeichen ( |) enthält, bezeichnet
dieses Kommentare im Klammer-Stil, zum Beispiel " /*|*/"
für CSS-Dateien. Die Zeichen vor dem Pipe-Zeichen werden der Zeile
vorangestellt und die Zeichen nach dem Pipe-Zeichen werden ans Ende der
Zeile angehängt. Wenn kein Pipe-Zeichen vorhanden ist, wird die
gesamte Zeichenkette vorangestellt, zum Beispiel " #"
für Python-Dateien. Falls leere englische Doppel-Hochkommata
angegeben werden, dann ist die Funktion zum Kommentieren von Zeilen
deaktiviert; zum Beispiel "" für JSON. Der Vorgabewert
ist " #".
-
tabgives "Zeichenkette"
- bewirkt, dass die <Tabulator>-Taste die angegebene
Zeichenkette ausgibt. Dies ist für Sprachen wie Python
nützlich, in denen in Einzügen nur Leerzeichen erlaubt sind.
Dies setzt die Einstellung der Option tabstospaces außer
Kraft.
-
color
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
"regulärer_Ausdruck " …
- färbt alle Textbestandteile, die dem erweiterten
regulären_Ausdruck entsprechen, in der angegebenen
Vordergrund- bzw. Hintergrundfarbe ein, wovon mindestens eine angegeben
werden muss. Zulässige Farbnamen sind: red, green,
blue, magenta, yellow, cyan, white und
black. Jedem dieser acht Namen kann das Wort light
vorangestellt werden, um eine hellere Version der jeweiligen Farbe zu
erhalten. Das Wort grey oder gray kann dabei als Synonym
für lightblack verwendet werden. Auf Terminalemulatoren, die
mindestens 256 Farben darstellen können, sind weitere Farben
zulässig, denen allerdings nichts vorangestellt werden kann:
pink, purple, mauve, lagoon, mint,
lime, peach, orange, latte, rosy,
beet, plum, sea, sky, slate,
teal, sage, brown, ocher, sand,
tawny, brick, crimson und normal –
wobei normal für die voreingestellte Vorder- oder
Hintergrundfarbe steht. Auf solchen Emulatoren kann die Farbe auch als
dreistellige Hexadezimalzahl, der ein # vorangestellt ist,
angegeben werden. Die Stellen repräsentieren dabei die Werte
für Rot, Grün und Blau. Dadurch wird nano angewiesen,
aus der verfügbaren Palette die Farbe auszuwählen, die den
angegebenen Werten am nächsten kommt.
Dem Farbpaar kann bold und/oder italic (durch Kommata
getrennt) vorangestellt werden, um einen fetten und/oder kursiven
Schriftschnitt zu erhalten, sofern Ihr Terminal dies unterstützt.
Alle Befehle zur farblichen Darstellung werden in der angegebenen
Reihenfolge angewendet, was bedeutet, dass spätere Befehle Teile
neu färben können, die vorher durch andere Befehle
eingefärbt wurden.
-
icolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
"regulärer_Ausdruck " …
- Genau wie oben, außer das für die
Übereinstimmungssuche die Groß- oder Kleinschreibung nicht
beachtet wird.
-
color
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
start="von_regulärer_Ausdruck "
end=" bis_regulärer_Ausdruck"
- färbt alle Textbestandteile, deren Anfang dem
erweiterten regulären Ausdruck von_regulärer_Ausdruck
und deren Ende dem erweiterten regulären Ausdruck
bis_regulärer_Ausdruck entspricht, in der angegebenen
Vordergrund- bzw. Hintergrundfarbe ein. Mindestens eines davon muss
angegeben werden. Das bedeutet, dass nach einer initialen Instanz von
von_regulärer_Ausdruck sämtlicher Text bis zur ersten
Instanz von bis_regulärer_Ausdruck eingefärbt wird.
Dies ermöglicht die Syntaxhervorhebung über mehrere
Zeilen.
-
icolor
[bold,][italic,]Vordergrundfarbe
,Hintergrundfarbe
start="von_regulärer_Ausdruck "
end=" bis_regulärer_Ausdruck"
- Genau wie oben, außer das für die
Übereinstimmungssuche die Groß- oder Kleinschreibung nicht
beachtet wird.
-
include "Syntax-Datei"
- liest die in sich abgeschlossenen Farbsyntaxen aus der
angegebenen Syntax-Datei. Beachten Sie, dass die
Syntax-Datei nur die oben angegebenen Befehle enthalten darf, von
syntax bis icolor.
-
extendsyntax Name Befehl Argument
…
- ergänzt die vorher als Name definierte Syntax
um einen weiteren Befehl. Dies ermöglicht das
Hinzufügen eines neuen color-, icolor-,
header-, magic-, formatter-, linter-,
comment- oder tabgives-Befehls zu einer bereits definierten
Syntax. Es ist nützlich, wenn Sie eine in den systemweit
installierten Dateien (die normalerweise schreibgeschützt sind)
bereits definierte Syntax etwas verbessern wollen.
Tastenkombinationen können mit den folgenden drei Befehlen
geändert werden:
-
bind Taste Funktion Menü
- weist der angegebenen Taste die angegebene
Funktion im angegebenen Menü zu (oder wenn Sie
all verwenden, in allen Menüs, in denen die Funktion
vorhanden ist).
-
bind Taste
"Zeichenkette" Menü
- bewirkt, dass die angegebene Taste die angegebene
Zeichenkette im angegebenen Menü erzeugt (oder in
allen Menüs, in denen die Funktion vorhanden ist, wenn all
verwendet wird). Neben wörtlichem Text und/oder Steuercodes kann
die Zeichenkette in Klammern gesetzte Funktionsnamen enthalten.
Diese Funktionen werden aufgerufen, wenn die Taste betätigt wird.
Um eine wörtliche öffnende geschweifte Klammer zu
bezeichnen, verwenden Sie {{}.
-
unbind Taste Menü
- entfernt die Zuweisung der angegebenen Taste aus dem
angegebenen Menü (oder aus allen Menüs, in denen
diese Taste vorhanden ist, wenn all verwendet wird).
Beachten Sie, dass
bind Taste
"{Funktion}" Menü gleichbedeutend
mit
bind Taste Funktion Menü ist,
außer dass
nano für die letztere Form beim Start
überprüft, ob die
Funktion im angegebenen
Menü verfügbar ist (und eine Fehlermeldung ausgibt, falls
sie dort nicht existiert). Für die erste Form hingegen prüft
nano zum Zeitpunkt der Ausführung, ob die
Funktion
existiert, jedoch nicht, ob sie im aktuellen Menü einen Sinn ergibt.
Der Benutzer muss dafür sorgen, dass ein Funktionsname in geschweifte
Klammern gesetzt wird (oder eine Abfolge davon). Falls nicht, wäre
seltsames Verhalten zu erwarten.
- Das Format für Taste sollte eines der
folgenden sein:
-
^X
- wobei X ein lateinischer Buchstabe oder eines von
verschiedenen ASCII-Zeichen (@, ], \, ^, _) oder das Wort
»Space« ist. Beispiel: ^C.
-
M-X
- wobei X ein beliebiges ASCII-Zeichen ist,
außer [ oder das Wort »Space«. Beispiel: M-8.
-
Umschalt-M-X
- wobei X ein lateinischer Buchstabe ist. Beispiel:
Umschalt-M-U. Standardmäßig bewirkt jede
Meta+Buchstabe-Tastenkombination das Gleiche wie die korrespondierende
Kombination Umschalttaste+Meta+Buchstabe. Wenn aber irgendeine
Umschalttaste+Meta-Zuweisung erstellt wird, gilt das nicht mehr, und zwar
für alle Buchstaben.
-
FN
- wobei N ein numerischer Wert von 1 bis 24 ist.
Beispiel: F10. (Oft können F13 bis F24 über
F1 bis F12 mit der Umschalttaste eingegeben werden.)
-
Einfg oder Entf.
Die Neuzuweisung von
^M (Eingabetaste) oder
^I (Tabulatortaste)
ist wahrscheinlich keine gute Idee. Die Neuzuweisung von
^[ (Esc) ist
nicht möglich, da deren Tastencode der erste Teil der
Meta-Tastenkombinationen und Escape-Sequenzen ist. Neuzuweisungen der Tasten,
mit denen der Cursor gesteuert werden kann (die Pfeiltasten, Pos1, Ende, Bild
auf und Bild ab), ist nicht möglich. Auf einigen Terminals ist es nicht
möglich,
^H neu zuzuweisen (außer wenn
--raw
verwendet wird), da deren Tastencode zu dem der Rückschritttaste
identisch ist.
- Folgende Namen sind für die einzubindende
Funktion zulässig:
- help
- ruft den Hilfebetrachter auf.
- cancel
- bricht die Ausführung des aktuellen Befehls ab.
- exit
- beendet das Programm (oder den Hilfebetrachter oder
Dateibrowser).
- writeout
- schreibt den aktuellen Puffer auf Platte und fragt nach
einem Namen dafür.
- savefile
- schreibt die aktuelle Datei ohne Nachfrage auf die
Platte.
- insert
- fügt eine Datei in den aktuellen Puffer (an der
aktuellen Cursorposition) ein. Wenn die Option multibuffer gesetzt
ist, wird die Datei in einen neuen Puffer eingefügt.
- whereis
- startet eine Vorwärtssuche nach Text im aktuellen
Puffer – oder nach Dateinamen, die auf eine Zeichenkette in der
aktuellen Liste im Dateibrowser passen.
- wherewas
- startet eine Rückwärtssuche nach Text im
aktuellen Puffer – oder nach Dateinamen, die auf eine Zeichenkette
in der aktuellen Liste im Dateibrowser passen.
- findprevious
- sucht nach dem nächsten Vorkommen in
Rückwärtsrichtung.
- findnext
- sucht nach dem nächsten Vorkommen in
Vorwärtsrichtung.
- replace
- ersetzt den Text im aktuellen Puffer interaktiv.
- cut
- schneidet die aktuelle Zeile (oder den markierten Bereich)
aus und speichert sie.
- copy
- kopiert die aktuelle Zeile (oder den markierten Bereich),
ohne zu löschen.
- paste
- fügt den gerade gespeicherten Text in den aktuellen
Puffer an der aktuellen Cursorposition ein.
- zap
- verwirft die aktuelle Zeile (oder den markierten Bereich).
(Diese Funktion ist standardmäßig der Tastenkombination
<Meta+Entf> zugeordnet.)
- chopwordleft
- löscht von der Cursorposition bis zum Anfang des
vorhergehenden Worts. (Diese Funktion ist standardmäßig
<Umschalttaste+Strg+Entf> zugewiesen. Falls Ihr Terminal ^H
für <Strg+Rückschritt> erzeugt, können Sie
<Strg+Rückschritt> so einrichten, dass das Wort links vom
Cursor gelöscht wird, indem Sie ^H dieser Funktion
zuweisen.)
- chopwordright
- löscht von der Cursorposition bis zum Anfang des
nächsten Wortes. (Diese Funktion ist standardmäßig
der Tastenkombination <Strg+Entf> zugewiesen.)
- cutrestoffile
- schneidet sämtlichen Text von der aktuellen
Cursorposition bis zum Ende des Puffers aus.
- mark
- setzt die Markierung an die aktuelle Position, um mit der
Auswahl von Text zu beginnen. Wenn die Markierung bereits gesetzt ist,
wird diese gelöscht.
- location
- meldet die aktuelle Zeilen-, Spalten- und Zeichenposition
des Cursors.
- wordcount
- ermittelt die Anzahl der Zeilen, Wörter und Zeichen
im aktuellen Puffer (oder im markierten Bereich) und meldet diese in der
Statuszeile.
- execute
- fragt nach einem auszuführenden Programm. Die
Ausgabe des Programms wird in den aktuellen Puffer eingefügt (oder
in einen neuen Puffer, wenn der Umschalter M-F verwendet
wird).
- speller
- ruft ein Rechtschreibprüfprogramm auf, entweder das
voreingestellte hunspell(1) oder GNU spell(1) oder das
Programm, das mit --speller oder set speller definiert
wurde.
- formatter
- ruft ein Programm auf, das den vollständigen Inhalt
des aktuellen Puffers bearbeitet (sofern die aktive Syntax ein solches
Programm definiert). (Der aktuelle Puffer wird in einer temporären
Datei gespeichert, dann wird das Programm auf diese Datei angewendet,
danach wird die temporäre Datei zurück in den Puffer
geschrieben, wobei der Inhalt des Puffers ersetzt wird.)
- linter
- ruft ein Programm zur Syntaxüberprüfung auf
(sofern die aktive Syntax ein solches Programm definiert). Falls dieses
Programm Zeilen der Form »Dateiname:Zeilennummer:Zeichennummer:
irgendeine Meldung« erzeugt, dann springt der Cursor an die
angegebene Position in dieser Datei und besagte »irgendeine
Meldung« wird in der Statuszeile angezeigt. Sie können mit
<Bild↑> und <Bild↓> zwischen den Meldungen hin-
und herwechseln. Den Statusüberprüfungsmodus verlassen Sie
mit ^C oder der <Eingabetaste>.
- justify
- richtet den aktuellen Absatz (oder den markierten Bereich)
aus. Ein Absatz ist eine Gruppe von zusammenhängenden Zeilen, die
(möglicherweise abgesehen von der ersten Zeile) alle die gleiche
Einrückung haben. Der Anfang eines Absatzes wird entweder anhand
dieser Zeile mit abweichender Einrückung oder einer vorhergehenden
Leerzeile erkannt.
- fulljustify
- richtet den gesamten aktuellen Puffer (oder den markierten
Bereich) aus.
- indent
- rückt die aktuell markierte(n) Zeile(n) ein
(verschiebt sie nach rechts).
- unindent
- rückt die aktuell markierte(n) Zeile(n) aus bzw.
setzt die Einrückung zurück (verschiebt sie nach
links).
- comment
- markiert die aktuelle(n) Zeile(n) als Kommentar oder setzt
die Markierung zurück, wobei der in der aktiven Syntax angegebene
Kommentarstil verwendet wird.
- complete
- ergänzt, sofern möglich, das Fragment vor dem
Cursor zu einem vollständigen Wort, das irgendwo im aktuellen
Puffer gefunden wurde.
- left
- springt eine Position nach links (im Editor oder
Browser).
- right
- springt eine Position nach rechts (im Editor oder
Browser).
- up
- springt eine Zeile nach oben (im Editor oder Browser).
- down
- springt eine Zeile nach unten (im Editor oder
Browser).
- scrollup
- rollt das Sichtfeld eine Zeile nach oben (was bedeutet,
dass der Text nach unten verschoben wird), wobei der Cursor, sofern
möglich, an der gleichen Textposition verbleibt. Diese Funktion ist
standardmäßig <Alt+Pfeiltaste hoch> zugewiesen. Falls
<Alt+Pfeiltaste hoch> auf Ihrer Linux-Konsole nichts bewirkt,
schauen Sie in die FAQ:
https://nano-editor.org/dist/latest/faq.html#4.1
- scrolldown
- rollt das Sichtfeld eine Zeile nach unten (was bedeutet,
dass der Text nach oben verschoben wird), wobei der Cursor, sofern
möglich, an der gleichen Textposition verbleibt (diese Funktion ist
standardmäßig <Alt+Pfeiltaste runter>
zugewiesen).
- center
- bewegt die Zeile mit dem Cursor in die Mitte des
Bildschirms.
- prevword
- bewegt den Cursor an den Anfang des vorigen Worts.
- nextword
- bewegt den Cursor an den Anfang des nächsten
Worts.
- home
- bewegt den Cursor an den Anfang der aktuellen Zeile.
- end
- bewegt den Cursor an das Ende der aktuellen Zeile.
- beginpara
- bewegt den Cursor an den Anfang des aktuellen
Absatzes.
- endpara
- bewegt den Cursor an das Ende des aktuellen Absatzes.
- prevblock
- bewegt den Cursor an den Anfang des aktuellen oder
vorhergehenden Textblocks. (Blöcke sind durch eine oder mehrere
Leerzeilen getrennt.)
- nextblock
- bewegt den Cursor an den Anfang des nächsten
Textblocks.
- pageup
- springt eine Bildschirmseite nach oben.
- pagedown
- springt eine Bildschirmseite nach unten.
- firstline
- springt zur ersten Zeile der Datei.
- lastline
- springt zur letzten Zeile der Datei.
- gotoline
- springt zu einer bestimmten Zeile (und Spalte, sofern
angegeben). Negative Zeilennummern werden vom Ende der Datei (und vom Ende
der Zeile) gezählt.
- findbracket
- bewegt den Cursor zu einer Klammer (auch geschweiften,
runden Klammer usw.), die das Gegenstück (eines Klammernpaars) zu
der Klammer unter dem Cursor bildet. Siehe set matchbrackets.
- anchor
- setzt in der aktuellen Zeile einen Anker oder entfernt ihn,
falls er bereits vorhanden ist. (Ein Anker ist sichtbar, wenn
Zeilennummern aktiviert sind).
- prevanchor
- springt zum ersten Anker vor der aktuellen Zeile.
- nextanchor
- springt zum ersten Anker nach der aktuellen Zeile.
- prevbuf
- wechselt zum Bearbeiten oder Betrachten des vorherigen
Puffers, wenn mehrere Puffer geöffnet sind.
- nextbuf
- wechselt zum Bearbeiten oder Betrachten des nächsten
Puffers, wenn mehrere Puffer geöffnet sind.
- verbatim
- fügt die nächsten Tasteneingaben
unverändert in die Datei ein oder beginnt mit einer
Unicode-Eingabe, wenn eine Hexadezimalziffer eingegeben wird.
- tab
- fügt einen Tabulator an der aktuellen Cursorposition
ein.
- enter
- fügt eine neue Zeile unter der aktuellen Zeile
ein.
- delete
- löscht das Zeichen unter dem Cursor.
- backspace
- löscht das Zeichen vor dem Cursor.
- recordmacro
- beginnt die Aufzeichnung von Tasteneingaben – diese
werden hierbei als Makro gespeichert. Wenn bereits eine Aufzeichnung
läuft, wird diese gestoppt.
- runmacro
- spielt die Tasteneingaben des zuletzt aufgezeichneten
Makros ab.
- undo
- macht die zuletzt ausgeführte Textaktion (Text
hinzufügen, Text löschen usw.)
rückgängig.
- redo
- wiederholt die zuletzt rückgängig gemachte
Aktion (das heißt, eine Rückgängig-Aktion wird
rückgängig gemacht).
- refresh
- aktualisiert den Bildschirminhalt.
- suspend
- schiebt den Editor in den Hintergrund und kehrt zur Shell
zurück, bis Sie mit fg die Ausführung des Prozesses
wiederaufnehmen.
- casesens
- wählt aus, ob beim Suchen und/oder Ersetzen die
Groß-/Kleinschreibung der angegebenen Zeichen berücksichtigt
werden soll oder nicht.
- regexp
- wählt aus, ob beim Suchen und/oder Ersetzen
wörtliche Zeichenketten oder reguläre Ausdrücke
verwendet werden sollen.
- backwards
- wählt aus, ob beim Suchen und/oder Ersetzen
vorwärts oder rückwärts gesucht werden soll.
- older
- Ermittelt den vorherigen (früheren) Eintrag bei
einer Eingabeauforderung.
- newer
- Ermittelt den nächsten (späteren) Eintrag bei
einer Eingabeauforderung.
- flipreplace
- wählt aus, ob Suchen oder Ersetzen verwendet werden
soll.
- flipgoto
- wählt aus, ob nach Text gesucht zu einer
Zeilennummer gesprungen werden soll.
- flipexecute
- wählt aus, ob eine Datei eingefügt oder ein
Befehl ausgeführt werden soll.
- flippipe
- wählt beim Ausführen eines Befehls, ob der
aktuelle Puffer (oder der markierte Bereich) an einen Befehl
weitergeleitet wird oder nicht.
- flipnewbuffer
- wählt aus, ob in den aktuellen Puffer oder in einen
neuen leeren Puffer eingefügt werden soll.
- flipconvert
- wählt beim Lesen einer Datei, ob die Datei aus dem
DOS- oder Mac-Format konvertiert werden soll oder nicht.
Standardmäßig wird diese konvertiert.
- dosformat
- wählt beim Schreiben einer Datei aus, ob diese im
DOS-Format (CR/LF) geschrieben werden soll oder nicht.
- macformat
- wählt beim Schreiben einer Datei aus, ob diese im
Mac-Format geschrieben werden soll oder nicht.
- append
- hängt beim Schreiben einer Datei an deren Ende an,
anstatt sie zu überschreiben.
- prepend
- stellt beim Schreiben einer Datei den Inhalt voran (setzt
ihn an den Anfang), anstatt zu überschreiben.
- backup
- erstellt beim Schreiben einer Datei eine Sicherung der
aktuellen Datei.
- discardbuffer
- verwirft den aktuellen Puffer beim Schreiben einer Datei,
ohne zu speichern. (Diese Funktion ist standardmäßig nur
zugewiesen, wenn die Option --saveonexit angegeben wurde).
- browser
- startet den Dateibrowser (in den Menüs »Datei
öffnen« und »Speichern«), wodurch Sie eine
Datei aus einer Liste auswählen können.
- gotodir
- wechselt zu einem anzugebenden Verzeichnis, wodurch Sie
irgendwo im Dateisystem suchen können.
- firstfile
- geht beim Verwenden des Dateibrowsers zur ersten Datei in
der Liste.
- lastfile
- geht beim Verwenden des Dateibrowsers zur letzten Datei in
der Liste.
- nohelp
- schaltet die Anzeige der zweizeiligen Liste der
Tastenkombinationen am unteren Bildschirmrand ein oder aus. (Diese
Umschaltung ist speziell: Sie ist in allen Menüs außer dem
Hilfebetrachter und dem Linter verfügbar. Alle weiteren
Umschaltungen sind nur im Hauptmenü verfügbar.)
- zero
- schaltet die Anzeige der Titelleiste und Statuszeile ein
oder aus.
- constantshow
- schaltet die permanente Anzeige der aktuellen Zeilen-,
Spalten- und Zeichenpositionen an oder aus.
- softwrap
- schaltet die Anzeige überlanger Zeilen in mehreren
Bildschirmzeilen an oder aus.
- linenumbers
- schaltet die Anzeige von Zeilennummern vor dem Text an oder
aus.
- whitespacedisplay
- schaltet die Anzeige von Leerraum an oder aus.
- nosyntax
- schaltet Syntaxhervorhebung ein oder aus.
- smarthome
- schaltet die intelligente Pos1-Taste ein oder aus.
- autoindent
- wählt aus, ob eine neu erstellte Zeile die gleiche
Anzahl führender Leerzeichen wie die vorhergehende Zeile erhalten
soll – oder wie die nächste Zeile, falls die vorhergehende
Zeile der Beginn eines Absatzes ist.
- cutfromcursor
- wählt aus, ob beim Ausschneiden von Text die gesamte
Zeile oder lediglich der Teil nach der aktuellen Cursorposition bis zum
Ende der Zeile ausgeschnitten wird.
- breaklonglines
- wählt aus, ob lange Zeile hart zur nächsten
Zeile umgebrochen werden sollen oder nicht (der frühere Name
»nowrap« für diese Funktion ist als veraltet
anzusehen).
- tabstospaces
- wählt aus, ob eingegebene Tabulatoren in Leerzeichen
umgewandelt werden sollen oder nicht.
- mouse
- schaltet Mausunterstützung ein oder aus.
- Folgende Menü-Abschnitte sind
zulässig:
- main
- Das Editor-Hauptfenster, in dem Text eingegeben und
bearbeitet wird.
- help
- Das Menü des Hilfebetrachters.
- search
- Das Suchmenü (auch bekannt als
»whereis«).
- replace
- Das »Suchen-und-Ersetzen«-Menü.
- replacewith
- Das »Ersetzen durch«-Menü, welches
durch »Suchen und Ersetzen« geöffnet wird.
- yesno
- Das »Ja/Nein«-Menü, wo die
Ja/Nein/Alle/Abbrechen-Frage gestellt wird.
- gotoline
- Das »Gehe zu Zeile (und
Spalte)«-Menü.
- writeout
- Das »Datei speichern«-Menü
- insert
- Das »Datei einfügen«-Menü
- browser
- Das »«Dateibrowser«-Menü zum
Auswählen einer Datei zum Öffnen oder Speichern.
- whereisfile
- Das »Datei suchen«-Menü im
Dateibrowser.
- gotodir
- Das »Gehe zu Verzeichnis«-Menü im
Dateibrowser.
- execute
- Das Menü für das Einfügen der Ausgabe
eines externen Befehl oder die Filterung des Puffers (oder des markierten
Bereichs) durch einen externen Befehl oder für die
Ausführung eines von verschiedenen Werkzeugen.
- spell
- Das Menü der eingebauten Rechtschreibprüfung,
wo der Benutzer ein falsch geschriebenes Wort bearbeiten kann.
- linter
- Das Linter-Menü, das Ihnen ermöglicht, die
Meldungen des Linters zu durchsuchen.
- all
- Ein spezieller Name, der alle Menüs einbezieht.
Für bind bedeutet dies, dass alle Menüs einbezogen
werden, in denen die angegebene Funktion vorhanden ist; für
unbind, dass alle Menüs einbezogen werden, in denen die
angegebene Taste vorhanden ist.
- /etc/nanorc
- Systemweite Konfigurationsdatei.
-
~/.nanorc oder $XDG_CONFIG_HOME/nano/nanorc
oder ~/.config/nano/nanorc
- Konfigurationsdatei des Benutzers.
- /usr/share/nano/*
- Syntaxdefinitionen für die farbliche
Syntaxhervorhebung verbreiteter Dateitypen (und für weniger
verbreitete Dateitypen im Unterverzeichnis extra/).
nano(1)
- https://nano-editor.org/cheatsheet.html
- Eine Übersicht der standardmäßigen
Tastenkombinationen.
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario
Blättermann <
[email protected]> und Helge Kreutzmann
<
[email protected]> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
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