BEZEICHNUNG

scpSicheres Dateikopierprogramm der OpenSSH

ÜBERSICHT

scp [-346ABCOpqRrsTv] [-c Chiffre] [-D SFTP-Server-Pfad] [-F SSH-Konfiguration] [-i Identitätsdatei] [-J Ziel] [-l Begrenzung] [-o SSH-Option] [-P Port] [-S Programm] [-X Sftp-Option] Quelle … Ziel

BESCHREIBUNG

scp kopiert Dateien zwischen Rechnern in einem Netz.
scp verwendet das SFTP-Protkoll über eine ssh(1) -Verbindung zum Datentransfer und verwendet die gleiche Authentifizierung und stellt die gleiche Sicherheit wie eine Anmeldesitzung bereit.
scp fragt nach Passwörtern oder Passphrasen, die für die Authentifizierung benötigt werden.
Die Quelle und das Ziel können als lokale Pfadnamen, als ferner Rechner mit einem optionalen Pfad in der Form [Benutzer @]Rechner:[Pfad], oder als eine URI in der Form scp://[Benutzer @]Rechner[:Port][/Pfad]angegeben werden. Lokale Dateinamen können mit absoluten oder relativen Pfadnamen explizit angegeben werden, um zu vermeiden, dass scp Dateinamen, die »:« enthalten, als Angabe von Rechnernamen behandelt.
Wenn zwischen fernen Rechnern kopiert und das URI-Format verwandt wird, dann kann Port nicht auf dem Ziel angegeben werden, falls die Option -R verwandt wird.
Folgende Optionen stehen zur Verfügung:
-3
Kopien zwischen den zwei fernen Rechnern werden über den lokalen Rechner übertragen. Ohne diese Option werden die Daten direkt zwischen den zwei fernen Rechnern übertragen. Beachten Sie, dass beim Einsatz des veralteten SCP-Protokolls (mittels des Schalters -O), diese Option den Stapelverarbeitungsmodus für den zweiten Rechner auswählt, da scp nicht für beide Rechner nach Passwörtern oder Passphrasen fragen kann. Dieser Modus ist die Vorgabe.
-4
Erzwingt, dass scp nur IPv4-Adressen verwendet.
-6
Erzwingt, dass scp nur IPv6-Adressen verwendet.
-A
Erlaubt die Weiterleitung von ssh-agent(1) an das ferne System. Standardmäßig wird der Authentifizierungsvermittler nicht weitergeleitet.
-B
Wählt den Stapelverarbeitungsmodus (verhindert Nachfragen bezüglich Passwort oder Passphrase).
-C
Aktiviert Komprimierung. Übergibt den Schalter -C an ssh(1), um Komprimierung zu aktivieren.
-c Chiffre
Wählt die zur Verschlüsselung des Datentransfers zu verwendende Chiffre. Diese Option wird direkt an ssh(1) übergeben.
-D SFTP-Server-Pfad
Direkt zum lokalen SFTP-Serverprogramm statt zu einem fernen über ssh(1) verbinden. Diese Option kann zur Fehlersuche von Client und Server hilfreich sein.
-F SSH-Konfiguration
Gibt eine alternative benutzerbezogene Konfigurationsdatei für ssh an. Diese Option wird direkt an ssh(1) übergeben.
-i Identitätsdatei
Wählt die Datei, aus der die Identität (privater Schlüssel) für asymmetrische Authentifizierung gelesen wird. Diese Option wird direkt an ssh(1) übergeben.
-J Ziel
Verbindet sich mit dem Zielrechner, indem scp zuerst eine Verbindung zu dem in Ziel beschriebenen Sprungrechner macht und dann von dort aus eine TCP-Weiterleitung zum dem endgültigen Ziel vornimmt. Es können, durch Kommata getrennt, mehrere Sprungrechner angegeben werden. Dies ist eine Kurzform der Angabe einer Konfigurationsanweisung ProxyJump. Diese Option wird direkt an ssh(1) weitergegeben.
-l Begrenzung
Begrenzt die Bandbreite, angegeben in kBits/s.
-O
Verwendet das veraltete SCP-Protokoll statt des SFTP-Protokolls zur Dateiübertragung. Für Server, die SFTP nicht implementieren, zur Rückwärtskompatibilität für bestimmte Dateinamen-Platzhalter-Muster und zum Expandieren von Pfaden mit dem Präfix ‘~’ für ältere SFTP-Server kann das Erzwingen des SCP-Protokolls notwendig sein.
-o SSH-Option
Kann zur Übergabe von Optionen an ssh verwandt werden. Dabei wird das in ssh_config(5) verwandte Format benutzt. Dies ist nützlich, um Optionen anzugeben, für die es keinen separaten Befehlszeilenschalter für scp gibt. Die vollständigen Details für die nachfolgend aufgeführten Optionen und ihre möglichen Werte finden Sie in ssh_config(5).
-P Port
Gibt den Port an, über den mit dem fernen Rechner verbunden werden soll. Beachten Sie, dass diese Option mit einem großen »P« geschrieben wird, da -p bereits für das Beibehalten der Zeiten und Modus-Bits der Datei reserviert ist.
-p
Behält die Änderungszeiten, Zugriffszeiten und Datei-Modus-Bits der Quelldatei bei.
-q
Stiller Modus: Deaktiviert die Fortschrittsanzeige sowie alle Warnungen und Prüfmeldungen von ssh(1).
-R
Kopien zwischen den zwei fernen Rechnern erfolgen durch Verbindung mit dem Ursprungsrechner und der Ausführung von scp dort. Dazu muss scp, der auf dem Ursprungsrechner läuft, in der Lage sein, sich beim Zielrechner authentifizieren zu können, ohne ein Passwort zu benötigen.
-r
Kopiert rekursiv gesamte Verzeichnisse. Beachten Sie, dass scp beim Verzeichnisdurchlauf symbolischen Links folgt.
-S Programm
Name des Programms, das für verschlüsselte Verbindungen verwandt werden soll. Das Programm muss die Optionen von ssh(1) verstehen.
-T
Deaktiviert strenge Dateinamenüberprüfung. Standardmäßig wird beim Kopieren von Dateien von einem fernen Rechner in ein lokales Verzeichnis durch scp geprüft, dass die empfangenen Dateinamen auf die auf der Befehlszeile angeforderten passen, um zu verhindern, dass die Gegenstelle unerwartete oder unerwünschte Dateien sendet. Aufgrund der Unterschiede, wie verschiedene Betriebssysteme und Shells Dateinamen-Platzhalter interpretieren, könnten diese Überprüfungen dazu führen, dass erwünschte Dateien abgelehnt werden. Diese Option deaktiviert diese Überprüfungen auf Kosten der Vertrauenswürdigkeit des anderen Servers, dass dieser keine unerwarteten Dateinamen sendet.
-v
Ausführlicher Modus. Führt dazu, dass scp und ssh(1) Fehlersuchmeldungen zu ihrem Fortschritt ausgeben. Dies ist bei der Fehlersuche in Verbindungen, Authentifizierungen und Konfigurationsproblemen hilfreich.
-X Sftp-Option
Gibt eine Option an, die Aspekte des SFTP-Protkollverhaltens steuert. Die gültigen Optionen sind:
nrequests=Wert
Steuert, wie viele gleichzeitige SFTP-Lese- oder -Schreibeanfragen zu jedem Zeitpunkt während eines Down- oder Uploads aktiv sein dürfen. Standardmäßig dürfen 64 Anfragen gleichzeitig aktiv sein.
buffer=Wert
Steuert die maximale Puffergröße für eine einzelne SFTP-Lese-/-Schreibaktion, die während eines Down- oder Uploads verwandt wird. Standardmäßig wird ein Puffer von 32 kB verwandt.

EXIT-STATUS

Das Hilfswerkzeug scp beendet sich im Erfolgsfall mit 0 und mit >0, falls ein Fehler auftritt.

SIEHE AUCH

sftp(1), ssh(1), ssh-add(1), ssh-agent(1), ssh-keygen(1), ssh_config(5), sftp-server(8), sshd(8)

GESCHICHTE

scp basiert auf dem Rcp-Programm des BSD -Quellcodes der Verwaltung der Universität von Kalifornien.
Seit OpenSSH 9.0 hat scp standardmäßig das SFTP-Protokoll für Übertragungen verwandt.

AUTOREN

Timo Rinne <[email protected]> Tatu Ylonen <[email protected]>

WARNUNGEN

Das veraltete SCP-Protokoll (mit dem Schalter -O ausgewählt) benötigt die Ausführung der fernen Benutzer-Shell, um glob(3) -Mustervergleiche durchzuführen. Dies benötigt sorgfältiges Maskieren aller Zeichen, die für die ferne Shell eine besondere Bedeutung haben, wie das Anführungszeichen.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer: [email protected]

Recommended readings

Pages related to scp you should read also: