BEZEICHNUNG
systemd-boot-system-token.service - Erstellt ein anfängliches Systemladermerkmal und einen ZufallsstartwertÜBERSICHT
systemd-boot-system-token.serviceBESCHREIBUNG
systemd-boot-system-token.service ist ein Systemdienst, der automatisch ein »Systemmerkmal« zur Speicherung in einer EFI-Variablen im NVRAM des Systems und einen Zufallsstartwert zur Speicherung in der EFI-Systempartition ESP auf Platte erstellt. Der Systemlader kann diese zwei zufälligen Datenfelder mittels kryptographischer Hash-Funktionen kombinieren und an das gestartete Betriebssystem als Startwert für seinen Entropie-Vorrat weitergeben. Der im ESP gespeicherte Zufallsstartwert wird bei jedem Systemstart erneuert, um sicherzustellen, dass nachfolgende Systemstarts mit anderen Startwerten erfolgen. Das »Systemmerkmal« wird einmal zufällig erzeugt und dann dauerhaft in dem Variablenspeicher von EFI gespeichert. Die Unit »systemd-boot-system-token.service« ruft den Befehl bootctl random-seed auf, der den Zufallsstartwert im ESP aktualisiert und initialisiert das »Systemmerkmal«, falls es noch nicht initialisiert ist. Dieser Dienst wird nur ausgeführt, wenn alle der nachfolgenden Anforderungen erfüllt sind:•Ein Systemladeprogramm wird verwandt,
das die Boot-Loader-Schnittstelle[1] implementiert (diese definiert das
Konzept des »Systemmerkmals«).
•Entweder wurde noch kein
»Systemmerkmal« gesetzt oder das Systemladeprogramm hat dem
Betriebssystem noch keinen Zufallsstartwert übergeben (und daher fehlte
höchstwahrscheinlich die Zufallsstartwertedatei im ESP).
•Das System läuft in keiner
virtualisierten Umgebung. Dieser Fall wird explizit ausgeschlossen, da bei
VM-Umgebungen typischerweise die ESP-Speichereinheit und der
EFI-Variablenspeicher nicht physisch voneinander getrennt sind und daher der
Start des selben Betriebssystemabbildes in mehreren Instanzen beide
reproduzieren und somit den gleichen Zufallsstartwert und das gleiche
»Systemmerkmal« in allen Instanzen wiederverwenden würde,
was ihrem Zweck zuwider läuft. Beachten Sie, dass es in diesem Modus
weiterhin möglich ist, die Bereitstellung von Zufallsstartwerten
über das Systemstartprogramm zu nutzen, aber dann die durch diesen
Dienst implementierte Logik wirkungslos ist und der Benutzer stattdessen
manuell bootctl random-seed aufrufen und diese Beschränkungen
bestätigen muss.
Weitere Details über den Befehl, den dieser Dienst aufruft, finden Sie in
bootctl(1).
SIEHE AUCH
systemd(1), bootctl(1), systemd-boot(7)ANMERKUNGEN
- 1.
- Boot-Loader-Schnittstelle
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzersystemd 252 |