BEZEICHNUNG
systemd-sysctl.service, systemd-sysctl - Kernel-Parameter beim Systemstart einrichtenÜBERSICHT
/lib/systemd/systemd-sysctl
[OPTIONEN …] [ KONFIGURATIONSDATEI …]
systemd-sysctl.service
BESCHREIBUNG
Systemd-sysctl.service ist ein Dienst in der frühen Phase des Systemstarts, der die Kernel-Parameter für sysctl(8) durch Aufruf von /lib/systemd/systemd-sysctl einrichtet. Wenn beim Aufruf keine Argumente angegeben werden, wendet /lib/systemd/systemd-sysctl alle Anweisungen aus den in sysctl.d(5) aufgeführten Konfigurationsdateien an. Werden in der Befehlszeile ein oder mehrere Dateinamen übergeben, dann werden nur die Anweisungen aus diesen Dateien angewendet. Zusätzlich kann die Option --prefix= verwandt werden, um die anzuwendenen Sysctl-Einstellungen einzuschränken. Siehe sysctl.d(5) für Information über die Konfiguration von Sysctl-Einstellungen. Nachdem die Sysctl-Konfiguration auf der Platte geändert wurde, muss sie in die Dateien in /proc/sys/ geschrieben werden, bevor sie wirkt. Es ist möglich, spezielle Einstellungen zu aktualisieren oder einfach die gesamte Konfiguration neu zu laden, siehe Beispiele unten.OPTIONEN
--prefix=Wendet nur Regeln mit dem angegebenen
Präfix an.
--strict=
Immer einen von Null verschiedenen Exit-Code
bei Fehlschlag zurückliefern (dazu gehören ungültige
Sysctl-Variablennamen und unzureichende Berechtigungen), außer dem
Sysctl-Variablenname wird das Zeichen »-« vorangestellt.
--cat-config
Kopiert den Inhalt der Konfigurationsdateien
in die Standardausgabe. Vor jeder Datei wird der Dateiname als Kommentar
ausgegeben.
--no-pager
Leitet die Ausgabe nicht an ein
Textanzeigeprogramm weiter.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet
das Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und
beendet das Programm.
ZUGANGSBERECHTIGUNGEN
systemd-sysctl unterstützt die durch LoadCredential=/SetCredential= implementierte Dienstezugangsberechtigungslogik (siehe systemd.exec(1) für Details). Die folgenden Zugangsberechtigungen werden hereingegeben: "sysctl.extra"Der Inhalt dieser Zugangsberechtigung darf
zusätzliche Zeilen, auf die agiert werden soll, enthalten. Die Inhalte
der Zugangsberechtigung sollten dem gleichen Format jeder anderen
sysctl.d/-Ergänzungskonfigurationsdatei folgen. Falls diese
Zugangsberechtigung weitergegeben wird, wird sie nach allen aus dem
Dateisystem gelesenen Ergänzungsdateien verarbeitet. Daher haben die in
dieser Zugangsberechtigung konfigurierten Einstellungen Vorrang vor denen aus
dem Dateisystem.
Beachten Sie, dass standardmäßig die Unit-Datei
systemd-sysctl.service so eingerichtet ist, dass sie die Zugangsberechtigung
»sysctl.extra« vom Diensteverwalter erbt.
BEISPIELE
Beispiel 1. Alle Sysctl-Einstellungen zurücksetzensystemctl restart systemd-sysctl
# sysctl kernel.core_pattern kernel.core_pattern = |/libexec/abrt-hook-ccpp %s %c %p %u %g %t %P %I
# /lib/systemd/systemd-sysctl --prefix kernel.core_pattern
# /lib/systemd/systemd-sysctl 50-coredump.conf
SIEHE AUCH
systemd(1), sysctl.d(5), sysctl(8)ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Dr. Tobias Quathamer <[email protected]>, Helge Kreutzmann <[email protected]> und Mario Blättermann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzersystemd 252 |