fatlabel - MS-DOS-Dateisystembezeichnung oder Datenträgerkennung
festlegen oder abfragen
fatlabel [
OPTIONEN]
GERÄT [
NEU]
fatlabel zeigt oder ändert die Datenträgerbezeichnung oder
-kennung des auf dem angegebenen
GERÄT befindlichen
MS-DOS-Dateisystems. Standardmäßig zeigt es die Bezeichnung an
oder ändert diese. Aus diesem Bezeichnungs-Modus können Sie mit
der Option
-i oder
--volume-id in den
Datenträgerkennungs-Modus wechseln.
Falls
NEU nicht angegeben ist, dann wird die vorhandene
Datenträgerbezeichnung oder -kennung in die Standardausgabe
geschrieben. Eine Bezeichnung darf nicht länger als 11 Byte sein und
sollte zwecks bestmöglicher Kompatibilität in
Großbuchstaben geschrieben werden. Eine leere Zeichenkette, die nur aus
Leerraum besteht, ist nicht zulässig. Eine Datenträgerkennung
muss als Hexadezimalzahl angegeben werden (kein vorangestelltes
»0x« oder Ähnliches) und darf nicht größer
als 32 Bit sein.
-
-i, --volume-id
- wechselt in den Datenträgerkennung-Modus.
-
-r, --reset
- enfernt im Bezeichnungs-Modus die Bezeichnung oder erzeugt
im Datenträgerkennungs-Modus eine neue Kennung.
-
-c TABELLE,
--codepage=TABELLE
- verwendet die angegebene DOS-Zeichensatz-TABELLE zum
Kodieren/Dekodieren der Bezeichnung. Standardmäßig wird die
Zeichensatztabelle 850 verwendet.
-
-h, --help
- zeigt eine Hilfemeldung an und beendet das Programm.
-
-V, --version
- gibt die Versionsnummer aus und beendet das Programm.
Aus historischen Gründen ist die FAT-Datenträgerbezeichnung an
zwei Stellen gespeichert: im Bootsektor und als spezieller
Datenträgerbezeichnungseintrag im Wurzelverzeichnis. MS-DOS 5.00,
MS-DOS 6.22, MS-DOS 7.10, Windows 98, Windows XP und auch Windows 10 lesen die
FAT-Datenträgerbezeichnung nur aus dem Wurzelverzeichnis. Ist im
Wurzelverzeichnis keine Datenträgerbezeichnung vorhanden, wird dies als
leere oder keine Bezeichnung interpretiert, selbst dann, wenn der Bootsektor
eine gültige Bezeichnung enthält.
Wenn Windows XP oder Windows 10 eine FAT-Datenträgerbezeichnung
ändert, wird diese nur im Wurzelverzeichnis gespeichert – der
Bootsektor bleibt unverändert. Dies führt zu Problemen beim
Entfernen einer Datenträgerbezeichnung unter Windows. Die alte
Bezeichnung ist noch im Bootsektor gespeichert, während sie im
Wurzelverzeichnis nicht mehr vorhanden ist.
Versionen von
dosfslabel vor 3.0.7 agierten nur auf den im Bootsektor
gespeicherten FAT-Datenträgerbezeichnungen und ignorierten eine
Datenträgerbezeichung im Wurzelverzeichnis völlig.
Versionen von
dosfslabel von 3.0.7 bis 3.0.15 lesen die
Datenträgerbezeichnungen aus dem Wurzelverzeichnis und weichen
gegebenenfalls auf den Bootsektor aus. Dies führt dazu, dass eine
Datenträgerbezeichnung aufgrund dieses Fehlers immer im Bootsektor,
jedoch nur
manchmal im Wurzelverzeichnis geändert wird. Dieser
Fehler wurde in der
dosfslabel-Version 3.0.16 korrigiert; seither
werden die Datenträgerbezeichnungen durch
dosfslabel an beiden
Orten aktualisiert.
Seit Version 4.2 liest
fatlabel eine FAT-Datenträgerbezeichnung
aus dem Wurzelverzeichnis (so wie auch MS-DOS- und Windows-Systeme),
ändert aber eine FAT-Datenträgerbezeichnung an beiden Orten. In
Version 4.2 wurde der Umgang mit leeren sowie jenen Bezeichnungen korrigiert,
die mit einem Byte 0xE5 beginnen. Außerdem unterstützt diese
Version nun auch Nicht-ASCII-Bezeichnungen entsprechend der angegebenen
DOS-Zeichensatztabelle; weiterhin wurden Prüfungen hinzugefügt,
die die Gültigkeit einer neuen Bezeichnung feststellen.
Wir empfehlen ausdrücklich,
dosfslabel-Versionen vor 3.0.16 nicht
zu verwenden.
MS-DOS- und Windows-Systeme verwenden eine DOS-(OEM-)-Zeichensatztabelle
für die Kodierung und Dekodierung der
FAT-Datenträgerbezeichnung. In Windows-Systemen ist die
DOS-Zeichensatztabelle global für alle laufenden Anwendungen
gültig und kann nicht explizit konfiguriert werden. Sie wird implizit
durch die Option
Sprache für Unicode-inkompatible Programme
eingestellt, die in
Zeit und Sprache in den
Einstellungen
verfügbar ist. Die vorgegebene DOS-Zeichensatztabelle für
fatlabel ist 850. In der folgenden Tabelle finden Sie die Zuordnung
zwischen DOS-Zeichensatztabelle und Sprache für Unicode-inkompatible
Programme:
Zeichensatztabelle |
Sprache |
437 |
Englisch (Indien), Englisch (Malaysia), Englisch (Republik Philippinen),
Englisch (Singapur), Englisch (Südafrika), Englisch (USA), Englisch
(Simbabwe), Filipino, Hausa, Igbo, Inuktitut, Kinyarwanda, Kiswahili,
Yoruba |
720 |
Arabisch, Dari, Persisch, Urdu, Uigurisch |
737 |
Griechisch |
775 |
Estnisch, Lettisch, Litauisch |
850 |
Afrikaans, Elsässisch, Baskisch, Bretonisch, Katalanisch,
Korsisch, Dänisch, Niederländisch, Englisch (Australien),
Englisch (Belize), Englisch (Kanada), Englisch (Karibik), Englisch
(Irland), Englisch (Jamaika), Englisch (Neuseeland), Englisch (Trinidad
und Tobago), Englisch (Großbritannien), Faröisch, Finnisch,
Französisch, Friesisch, Galizisch, Deutsch,
Grönländisch, Isländisch, Indonesisch, Irisch,
isiXhosa, isiZulu, Italienisch, K'iche, Niedersorbisch, Luxemburgisch,
Malaiisch, Mapudungun, Mohawk, Norwegisch, Okzitanisch, Portugiesisch,
Quechua, Rätoromanisch, Sami, Schottisches Gälisch, Sesotho
sa Leboa, Setswana, Spanisch, Schwedisch, Tamazight, Obersorbisch,
Walisisch, Wolof |
852 |
Albanisch, Bosnisch (Lateinische Schrift), Kroatisch, Tschechisch,
Ungarisch, Polnisch, Rumänisch, Serbisch (Lateinische Schrift),
Slowakisch, Slowenisch, Turkmenisch |
855 |
Bosnisch (Kyrillische Schrift), Serbisch (Kyrillische Schrift) |
857 |
Aserbaidschanisch (Lateinische Schrift), Usbekisch (Lateinische
Schrift) |
862 |
Hebräisch |
866 |
Aserbaidschanisch (Kyrillische Schrift), Baschkirisch,
Weißrussisch, Bulgarisch, Kirgisisch, Mazedonisch, Mongolisch,
Russisch, Tadschikisch, Tatarisch, Ukrainisch, Usbekisch (Kyrillisch),
Jakutisch |
874 |
Thai |
932 |
Japanisch |
936 |
Chinesisch (vereinfacht) |
949 |
Koreanisch |
950 |
Chinesisch (traditionell) |
1258 |
Vietnamesisch |
fsck.fat(8),
mkfs.fat(8)
Die Heimat des Projekts
dosfstools ist seine
GitHub-Projektseite
dosfstools wurde von
Werner
Almesberger
,
Roman Hodek und anderen geschrieben. Die aktuellen Betreuer sind
Andreas Bombe und
Pali
Rohár
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario
Blättermann <
[email protected]> erstellt.
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