BEZEICHNUNG

man-pages - Konventionen für das Schreiben von Linux-Handbuchseiten

ÜBERSICHT

man [Abschnitt] Titel

BESCHREIBUNG

Diese Seite beschreibt die Konventionen, die Sie einhalten sollten, wenn Sie Handbuchseiten für das Projekt »Linux man-pages« schreiben, das die vom Linux-Kernel und der GNU C-Bibliothek bereitgestellte API auf Anwendungsebene dokumentiert. Das Projekt pflegt die meisten Linux-Handbuchseiten des Abschnitts 2, viele der Seiten in den Abschnitten 3, 4 und 7 sowie einige Seiten in den Abschnitten 1, 5 und 8. Die hier beschriebenen Konventionen können auch für die Autoren der Handbuchseiten anderer Projekte von Nutzen sein.

Gliederung der Handbuchseiten

Die Handbuchseiten sind traditionell in die folgenden Abschnitte eingeteilt:
1 User commands (Programs)
Befehle, die ein Benutzer in der Shell ausführen kann.
2 System calls
Funktionen, die vom Kernel ausgeführte Aktionen umhüllen (»wrap«).
3 Library calls
Alle Bibliotheksfunktionen außer den Systemaufruf-Wrappern (die meisten der libc-Funktionen).
4 Special files (devices)
Dateien, die in /dev liegen und den Zugriff auf Geräte über den Kernel erlauben.
5 File formats and configuration files
Beschreibt verschiedene menschenlesbare Dateiformate und Konfigurationsdateien.
6 Games
Auf dem System verfügbare Spiele und lustige kleine Programme.
7 Overview, conventions, and miscellaneous
Überblicke oder Beschreibungen verschiedener Themen, Konventionen und Protokolle, Zeichensatz-Standards, dem Standard-Dateisystemlayout und diversen anderen Dingen.
8 System management commands
Dazu gehören Befehle wie mount(8). Viele davon können nur mit Administratorrechten ausgeführt werden.

Makropaket

Neue Handbuchseiten sollten das in man(7) beschriebene Paket an.tmac von groff verwenden. Diese Wahl dient vor allem der Konsistenz: die überwiegende Mehrheit der existierenden Linux-Handbuchseiten wird mit diesen Makros formatiert.

Konventionen für die Gestaltung der Quelltexte

Bitte beschränken Sie die Zeilenlänge im Quelltext, wo immer möglich, auf nicht mehr als etwa 75 Zeichen. So werden Zeilenumbrüche durch verschiedene E-Mail-Clients vermieden, wenn Patches eingebettet eingereicht werden.

Titelzeile

Der erste Befehl einer Handbuchseite sollte ein TH-Befehl sein:
.TH Titel Abschnitt Datum Quelle Handbuchabschnitt
Die Argumente dieses Befehls sind wie folgt:
Titel
der Titel der Handbuchseite in Großbuchstaben (z. B. MAN-PAGES)
Abschnitt
die Nummer des Abschnitts, in dem die Handbuchseite eingeordnet werden sollte (z. B. 7)
Datum
Das Datum der letzten nicht trivialen Änderung, die an der Handbuchseite vorgenommen wurde. (Innerhalb des Projekts man-pages werden die notwendigen Aktualisierungen dieser Zeitstempel automatisch durch Skripte erledigt, daher ist eine händische Aktualisierung als Teil des Patches nicht notwendig.) Daten sollten in der Form YYYY-MM-DD geschrieben werden.
Quelle
Name und Version des Projekts, von welchem die Handbuchseite bereitgestellt wird (was nicht zwangsläufig das Paket sein muss, welches die Funktionalität bereitstellt).
Handbuchabschnitt
Normalerweise sollte dies leer sein, da der Standardwert eine gute Wahl ist.

Abschnitte innerhalb einer Handbuchseite

Die folgende Liste enthält gebräuchliche und empfohlene Abschnitte. Die meisten Handbuchseiten sollten mindestens die hervorgehobenen Abschnitte enthalten. Gliedern Sie eine neue Handbuchseite so, dass die Abschnitte in der Reihenfolge der Liste platziert werden.
NAME
BIBLIOTHEK [in der Regel nur in den Abschnitten 2 und 3]
SYNOPSIS
KONFIGURATION [in der Regel nur in Abschnitt 4]
DESCRIPTION
OPTIONEN [in der Regel nur in den Abschnitten 1 und 8]
EXIT-STATUS [in der Regel nur in den Abschnitten 1 und 8]
RÜCKGABEWERT [in der Regel nur in den Abschnitten 2 und 3]
.
.
FEHLER [typischerweise nur in den Abschnitten 2 und 3]
.
.
.
.
.
UMGEBUNGSVARIABLEN
DATEIEN
VERSIONEN [in der Regel nur in den Abschnitten 2 und 3]
ATTRIBUTE [in der Regel nur in den Abschnitten 2 und 3]
STANDARDS
ANMERKUNGEN
EINSCHRÄNKUNGEN
FEHLER
BEISPIELE
.
AUTOREN [wird nicht empfohlen]
FEHLER MELDEN [wird in man-pages nicht verwendet]
COPYRIGHT [wird in man-pages nicht verwendet]
SEE ALSO
Bitte verwenden Sie eine traditionelle Überschrift, wo sie zutreffen würde; diese Art von Konsistenz kann die Informationen leichter verständlich machen. Wenn Sie müssen, können Sie eigene Überschriften wählen, wenn die Dinge dadurch leichter zu verstehen sind. (Das kann besonders für Seiten in den Abschnitten 4 und 5 nützlich sein.) Doch bevor Sie das tun, prüfen Sie bitte, ob Sie auch traditionelle Überschriften verwenden können (und innerhalb dieser Abschnitte einige Unterabschnitte ( .SS) einfügen).
Die folgende Liste geht näher auf den Inhalt jedes der oben genannten Abschnitte ein.
NAME
Der Name dieser Handbuchseiten
Lesen Sie man(7) für wichtige Hinweise zu der/den Zeile(n), die dem Befehl .SH NAME folgen sollten. Alle Wörter in dieser Zeile (darunter auch das Wort, das unmittelbar auf das »\-« folgt) sollten kleingeschrieben werden, außer wenn das Englische oder die Gepflogenheiten der Fachbegriffe es anders vorschreiben.
LIBRARY
Die Bibliothek, die ein Symbol bereitstellt.
Hier wird der allgemeine Name der Bibliothek angezeigt, sowie in Klammern der Name der Bibliotheksdatei und, falls erforderlich, den Linker-Schalter, um ein Programm dagegen zu linken: ( libfoo[, -lfoo]).
SYNOPSIS
Eine kurze Zusammenfassung des Befehls oder der Funktionsschnittstelle
Für Befehle beschreibt dieser Abschnitt die Syntax des Befehls und seine Argumente (einschließlich Optionen). Fettschrift bedeutet, dass der Text genau so eingegeben werden muss, austauschbare Argumente werden durch Kursivschrift gekennzeichnet. Klammern ([]) umgeben optionale Argumente, senkrechte Striche (|) trennen Elemente, von denen eines auszuwählen ist, und Ellipsen (…) können wiederholt werden. Für Funktionen enthält er die Deklarationen aller erforderlichen Daten oder #include-Anweisungen, gefolgt von der Funktionsdeklaration.
Wenn ein Feature-Test-Makro definiert werden muss, um die Deklaration einer Funktion (oder einer Variable) aus einer Header-Datei zu erhalten, dann sollte das in SYNOPSIS angegeben werden. Wie es gemacht wird, ist in feature_test_macros(7) beschrieben.
CONFIGURATION
Konfigurationsdetails für ein Gerät
Dieser Abschnitt kommt in der Regel nur in Seiten aus Abschnitt 4 vor.
DESCRIPTION
Eine Bescheibung der Funktionsweise des Programms, der Funktion oder des Formats
Legen Sie die Interaktion mit Dateien und der Standardeingabe dar und was in der Standardausgabe oder der Standardfehlerausgabe ausgegeben wird. Lassen Sie Interna und Details der Implementierung aus, wenn sie nicht entscheidend für das Verständnis der Schnittstelle sind. Beschreiben Sie den üblichen Fall, für Informationen über Befehlszeilenoptionen eines Programms verwenden Sie den Abschnitt OPTIONS.
Achten Sie darauf, bei der Beschreibung eines neuen Verhaltens oder eines neuen Schalters für einen Systemaufruf oder eine Bibliotheksfunktion die Kernel- oder C-Bibliotheksversion anzugeben, bei der diese Änderung eingeführt wurde. Die bevorzugte Methode, auf diese Information hinzuweisen, ist bei Schaltern als Teil einer .TP-Liste, in der folgenden Form (hier für einen neuen Schalter eines Systemaufrufes):
XYZ_FLAG (seit Linux 3.7)
Beschreibung des Schalters …
Die Versionsinformation anzugeben ist besonders hilfreich für Benutzer, die auf eine ältere Kernel- oder C-Bibliotheksversion angewiesen sind (dies ist zum Beispiel bei eingebetteten Systemen typisch).
OPTIONS
Eine Beschreibung der von einem Programm akzeptierten Befehlszeilenoptionen und wie sie das Verhalten des Programms verändern.
Dieser Abschnitt sollte nur in Handbuchseiten der Abschnitte 1 und 8 enthalten sein.
EXIT STATUS
Eine Liste der möglichen Werte für den Exit-Status eines Programms und die Umstände, die zur Rückgabe dieser Werte führen
Dieser Abschnitt sollte nur in Handbuchseiten der Abschnitte 1 und 8 enthalten sein.
RETURN VALUE
Dieser Abschnitt enthält für Handbuchseiten aus den Abschnitten 2 und 3 die Rückgabewerte der Bibliotheksroutine für die aufrufende Routine und erläutert die Bedingungen, die zu einem bestimmten Rückgabewert führen.
ERRORS
Dieser Abschnitt enthält für Handbuchseiten aus den Abschnitten 2 und 3 mögliche Werte, die im Fehlerfall in errno platziert werden und erläutert mögliche Ursachen der Fehler.
Wenn mehrere unterschiedliche Umstände den gleichen Fehler erzeugen, wird bevorzugt, dass verschiedene Listeneinträge (mit gedoppelten Fehlernamen) für jeden dieser Umstände erstellt werden. Dadurch werden die unterschiedlichen Umstände deutlicher, die Liste einfacher zu lesen und dies erlaubt es, Metainformationen (z.B. Kernelversionsnummern, unter denen die Umstände erstmals zum Tragen kamen) leichter für jeden Umstand zu markieren.
Die Fehlerliste sollte alphabetisch sortiert sein.
ENVIRONMENT
Eine Liste aller Umgebungsvariablen, die auf das Programm einwirken mit Erläuterung, was sie bewirken.
FILES
Eine Liste aller Dateien, die das Programm oder die Funktion verwenden, wie Konfigurationsdateien, Einrichtungsdateien und Dateien, auf denen das Programm direkt arbeitet
Geben Sie den vollständigen Pfadnamen dieser Dateien an und nutzen Sie den Installationsprozess, um den Verzeichnisteil des Pfades an die Benutzereinstellungen anzupassen. Für viele Programme ist als Installationsverzeichnis /usr/local voreingestellt. Ihre grundlegende Handbuchseite sollte daher /usr/local als Basis verwenden.
ATTRIBUTES
Eine Zusammenfassung der verschiedenen Attribute von Funktionen, die auf dieser Seite dokumentiert sind. Siehe attributes(7) für weitere Details.
VERSIONS
Hier steht eine kurze Zusammenfassung der Linux-Kernel- oder Glibc-Versionen, in denen ein Systemaufruf oder eine Bibliotheksfunktion erschien oder das Verhalten wesentlich veränderte.
Als allgemeine Regel gilt, dass jede neue Schnittstelle einen VERSIONS-Abschnitt in der Handbuchseite enthalten sollte. Leider verfügen viele bestehende Handbuchseiten nicht über diese Informationen (da es dafür keine entsprechende Richtlinie gab, als sie geschrieben wurden). Patches zur Ergänzung dieser Abschnitte sind willkommen. Aus der Sicht von Programmierern, die neuen Code schreiben, werden diese Informationen wohl nur für Kernel-Schnittstellen interessant sein, die in Linux 2.4 oder später hinzugefügt wurden, und für geänderte Bibliotheksfunktionen in der Glibc seit Version 2.1. (d. h. also Änderungen seit Linux 2.2 und Glibc 2.0).
Auch die Handbuchseite über Systemaufrufe (syscalls(2)) enthält Informationen über die Kernel-Versionen, in denen bestimmte Systemaufrufe erstmals vorkamen.
STANDARDS
Eine Beschreibung aller Standards oder Konventionen, die die Funktionen oder den Befehle betrifft, die durch die Handbuchseite beschrieben wird.
Die bevorzugten Ausdrücke für die verschiedenen Standards sind als Überschriften in standards(7) aufgeführt.
Für eine Handbuchseite in Abschnitt 2 oder 3 sollte(n) hier die POSIX.1-Version(en) stehen, denen der Aufruf entspricht. Auch sollte angegeben werden, ob der Aufruf in C99 beschrieben ist. (Sorgen Sie sich nicht zu sehr um andere Standards wie SUS, SUSv2 und XPG oder die SVr4- und 4.xBSD-Implementierungsstandards, es sei denn, der Aufruf wurde in diesen Standards beschrieben, ist aber nicht in der aktuellen Version von POSIX.1 enthalten.)
Wenn der Aufruf von keinen Standards geregelt ist, aber allgemein auf anderen Systemen vorhanden ist, erwähnen Sie diese Systeme. Wenn der Aufruf Linux-spezifisch ist, erwähnen Sie auch das.
Wenn dieser Abschnitt nur aus einer Liste von Standards besteht (das ist üblicherweise der Fall), beenden Sie die Liste mit einem Punkt ('.').
NOTES
Verschiedene Anmerkungen
Für Handbuchseiten der Abschnitte 2 und 3 könnten die Aufnahme von Unterabschnitten ( SS) Linux Notes und Glibc Notes nützlich sein.
In Abschnitt 2 verwenden Sie die Überschrift C library/kernel differences, um Abschnitte zu markieren, die die Unterschiede (falls vorhanden) zwischen der C-Bibliothek-Wrapper-Funktion für einen Systemaufruf und der rohen Systemaufrufschnittstelle durch den Kernel beschreiben.
CAVEATS
Warnungen für typische fehlerhafte Anwendungen einer API, die jedoch keinen API-Fehler oder Designfehler hervorrufen.
BUGS
Eine Liste von Einschränkungen, bekannten Mängeln oder Unannehmlichkeiten und weiteren fragwürdigen Verhalten.
EXAMPLES
Ein oder mehrere Beispiele für die Anwendung der Funktion, der Datei oder des Befehls
Wie Beispielprogramme geschrieben werden sollten, beschreibt der Abschnitt Beispielprogramme weiter unten.
AUTHORS
Eine Liste der Autoren der Dokumentation oder des Programms
Von einem AUTHORS-Bereich wird entschieden abgeraten. Allgemein ist es besser, nicht jede Seite mit einer Liste von (im Laufe der Zeit potenziell zahlreichen) Autoren vollzustopfen. Wenn Sie eine Seite schreiben oder signifikant verändern, fügen Sie einen Copyright-Vermerk als Kommentar in die Quelldatei ein. Wenn Sie der Autor eines Gerätetreibers sind und eine Adresse für das Melden von Fehlern angeben wollen, tun Sie das im Abschnitt FEHLER.
REPORTING BUGS
Das Projekt man-pages verwendet keinen Abschnitt REPORTING BUGS in den Handbuchseiten. Informationen zum Melden von Fehlern werden stattdessen in dem per Skript erzeugten Abschnitt COLOPHON bereitgestellt. Dennoch verwenden verschiedene Projekte einen Abschnitt REPORTING BUGS. Es wird empfohlen, diesen nahe dem Ende der Seite zu platzieren.
COPYRIGHT
Das Projekt man-pages verwendet keinen Abschnitt COPYRIGHT in den Handbuchseiten. Urheberrechtliche Informationen werden stattdessen im Seitenquelltext gepflegt. In Seiten, die diesen Abschnitt verwenden, wird empfohlen, diesen nahe dem Ende der Seite direkt oberhalb von SEE ALSO zu platzieren.
SEE ALSO
Eine durch Kommata gegliederte Liste thematisch verwandter Handbuchseiten; manchmal folgen weitere Handbuchseiten oder Dokumente mit inhaltlichem Bezug.
Die Liste sollte nach Abschnittsnummern und in den Abschnitten alphabetisch sortiert werden. Schließen Sie die Liste nicht mit einem Punkt ab.
Wenn die »SEE ALSO«-Liste viele lange Namen von Handbuchseiten enthält, kann es zur Verbesserung der visuellen Darstellung sinnvoll sein, die Anweisungen .ad l (nicht rechts anordnen) und .nh (keine Silbentrennung) zu verwenden. Die Silbentrennung individueller Seitennamen können Sie vermeiden, indem Sie den Wörtern die Zeichenkette »\%« voranstellen.
Aufgrund der autonomen und verteilten Natur von FOSS-Projekten und ihrer Dokumentation ist es manchmal notwendig – und in vielen Fällen wünschenswert –, dass der Abschnitt »SIEHE AUCH« Referenzen auf Handbuchseiten von anderen Projekten enthält.

KONVENTIONEN ZU WORTWAHL UND FORMATIERUNG

In den folgenden Unterabschnitten finden Sie einige Details für die bevorzugten Formatierungs- und Wortwahlkonventionen in den verschiedenen Abschnitten der Seiten im man-pages-Projekt.

ÜBERSICHT

Brechen Sie Funktionsprototypen in einem .nf/.fi-Paar um, damit Auffüllung vermieden wird.
Im Allgemeinen sollten Sie immer, wenn im Abschnitt SYNOPSIS mehrere Funktionsprototypen aufgeführt sind, diese nicht durch Leerzeilen trennen. Jedoch dürfen Leerzeilen (mit .PP) in folgenden Fällen hinzugefügt werden:
um lange Listen von Funktionsprototypen in logische Gruppen zu unterteilen (ein Beispiel finden Sie in list(3));
in anderen Fällen, wo dies die Lesbarkeit verbessert.
Im Abschnitt SYNOPSIS darf ein langer Funktionsprototyp in der nächsten Zeile fortgesetzt werden. Der Einzug der Fortsetzungszeile geschieht nach den folgenden Regeln:
(1)
Falls eine einzelne Zeile eines solchen Prototyps fortgesetzt werden muss, richten Sie die Fortsetzungszeile so aus, dass später bei der Darstellung in einer dicktengleichen Schrift (zum Beispiel in einem xterm) die Fortsetzungszeile direkt unter dem Anfang der Argumentliste eine Zeile darüber beginnt. Eine Ausnahme wäre, wenn der der Funktionsprototyp sehr lang ist und der Einzug notfalls angepasst werden muss, um eine sehr lange oder eine weitere Fortsetzungszeile zu vermeiden. Ein Beispiel:

int tcsetattr(int fd, int optional_actions,
              const struct termios *termios_p);
    

(2)
Sollten aber mehrere Funktionen im Abschnitt SYNOPSIS Fortsetzungszeilen erfordern und die Funktionsnamen unterschiedlich lang sein, richten Sie die Fortsetzungszeilen so aus, dass sie alle in der gleichen Spalte beginnen. Dadurch ergibt sich in der PDF-Ausgabe eine wesentlich bessere Darstellung, da der SYNOPSIS-Abschnitt eine Schrift variabler Breite verwendet, wodurch Leerzeichen schmaler dargestellt werden als die meisten anderen Zeichen. Ein Beispiel:

int getopt(int argc, char * const argv[],
           const char *optstring);
int getopt_long(int argc, char * const argv[],
           const char *optstring,
           const struct option *longopts, int *longindex);
    

RÜCKGABEWERT

Die bevorzugte Formulierung für das Setzen von errno ist »errno is set to indicate the error« oder ähnlich. Diese Formulierung ist zu denen in POSIX.1 und FreeBSD konsistent.

ATTRIBUTE

Beachten Sie Folgendes:
Brechen Sie die Tabelle in diesem Abschnitt in ein .ad l/ .ad-Paar um, um Textauffüllung zu vermeiden, und ein .nh/.hy-Paar, um die Silbentrennung zu verhindern.
Stellen Sie sicher, dass die Tabelle die gesamte Seitenbreite einnimmt, indem Sie eine lbx-Beschreibung für eine der Spalten verwenden (normalerweise die erste Spalte, in einigen Fällen jedoch die letzte Spalte, falls sie viel Text enthält).
Verwenden Sie so viele T{/T}-Makro-Paare wie möglich, um damit Zeilen in den Tabellenzellen umzubrechen. Denken Sie auch daran, dass Seiten gelegentlich mit weniger als 80 Zeichen Breite dargestellt werden.
Beispiele für alles vorstehend Aufgeführte finden Sie im Quelltext diverser Seiten.

STIL-RICHTLINIEN

Die folgenden Unterabschnitte beschreiben den bevorzugten Stil für das Projekt man-pages. Im Folgenden nicht erwähnte Details finden Sie möglicherweise im Chicago Manual of Style. Versuchen sie auch, im Verzeichnisbaum des Projekts nach bereits vorhandenen Beispielen bestimmter Anwendungsfälle zu suchen.

Geschlechtsneutrale Begriffswahl

Verwenden Sie, soweit möglich, eine geschlechtsneutrale Schreibweise in den Texten Ihrer Handbuchseiten. Die Verwendung von »they« (»them«, »themself«, »their«) als geschlechtsneutrales Pronomen für den Singular ist akzeptabel.

Konventionen für die Formatierung von Handbuchseiten, die Befehle beschreiben

Bei Handbuchseiten, die einen Befehl beschreiben (typischerweise in Abschnitt 1 und 8), werden die Argumente immer in kursiv spezifiziert, selbst im Abschnitt SYNOPSIS.
Der Name des Befehls und seine Optionen sollten stets fett formatiert werden.

Konventionen für die Formatierung von Handbuchseiten, die Funktionen beschreiben

Bei Handbuchseiten, die Funktionen beschreiben (typischerweise in Abschnitt 2 und 3), werden die Argumente immer in kursiv spezifiziert, selbst im Abschnitt SYNOPSIS, wobei der Rest der Funktion in fett spezifiziert wird:
int meineFunktion(int argc, char **argv);
Variablennamen sollten wie die Namen von Argumenten kursiv geschrieben werden.
Jeder Hinweis auf den Gegenstand der aktuellen Handbuchseite sollte mit diesem Namen in Fettschrift geschrieben werden, gefolgt von einem Paar Klammern in Normalschrift (Roman). Zum Beispiel würden in der Handbuchseite von fcntl(2) Verweise auf das Thema der Seite als fcntl() geschrieben werden. Die empfohlene Schreibweise in der Quelldatei ist
    .BR fcntl ().
Die Verwendung dieses Formats anstatt »\fB…\fP()« erleichtert die Entwicklung von Werkzeugen für die Auswertung von Handbuch-Quelltexten.

Semantische Zeilenvorschübe verwenden

Im Quelltext einer Handbuchseite sollten neue Sätze in einer neuen Zeile beginnen und lange Sätze an Interpunktionszeichen, welche die Satzteile voneinander abgrenzen (Komma, Semikolon, Doppelpunkt usw.), geteilt werden. Lange Satzteile sollten an Phrasengrenzen geteilt werden. Diese Konvention, im englischen zuweilen »Semantic newlines« (semantische Zeilenvorschübe) genannt, erleichtert es, die Wirkung von Patches zu beurteilen, welche oft auf Ebene einzelner Sätze, Satzteile oder Phrasen arbeiten.

Listen

Es gibt verschiedene Arten von Listen:
Markierte Absätze
Diese werden für eine Liste von Markierungen und deren Beschreibungen verwendet. Wenn die Markierungen Konstanten sind (entweder Makros oder Zahlen), werden diese in Fettschrift gesetzt. Verwenden Sie das Makro .TP.
Ein Beispiel ist dieser »Markierte Absätze«-Unterabschnitt selbst.
Geordnete Listen
Den Elementen wird eine Zahl in Klammern vorangestellt (»(1)«, »(2)« …). Diese repräsentieren eine geordnete Abfolge von Schritten.
Wenn es Teilschritte gibt, werden diese in der Form »(4.2)« nummeriert.
Positionale Listen
Den Elementen wird eine Zahl (Index) in eckigen Klammern vorangestellt (»[1]«, »[2]« …). Diese repräsentieren Felder in einer Menge. Der erste Index wird Folgendes sein:
0
… wenn es Felder in einer C-Datenstruktur repräsentiert, um Konsistenz mit Arrays zu gewährleisten.
1
… wenn es Felder in einer Datei repräsentiert, um Konsistenz mit Werkzeugen wie cut(1) zu gewährleisten.
Auswahllisten
Den Elementen wird ein Buchstabe in Klammern vorangestellt (»(a)«, »(b)« …). Diese repräsentieren eine Reihe von sich (normalerweise) gegenseitig ausschließenden Alternativen.
Aufzählungslisten
Den Elementen wird ein Aufzählungszeichen vorangestellt ( \[bu]). Alles, was sich nicht anderweitig kategorisieren lässt, kann in einer solchen Liste dargestellt werden.
Nummerierte Hinweise
Obwohl nicht wirklich als Liste zu betrachten, ist die Syntax identisch zu der der »Positionalen Listen«.
Zwischen dem Listensymbol und den Elementen sollten stets zwei Leerzeichen gesetzt werden. Dies bezieht sich nicht auf »Markierte Absätze«, welche den vorgegebenen Regeln für die Einrückung folgen.

Formatierungskonventionen (Allgemeines)

Absätze sollten mit geeigneten Markierungen voneinander getrennt werden (üblicherweise entweder .PP oder .IP). Trennen Sie Absätze nicht durch Einfügen von Leerzeilen, da diese Darstellungsfehler in einigen Ausgabeformaten verursachen (wie PostScript und PDF).
Dateinamen (ob Pfadnamen oder Verweise auf Header-Dateien) werden immer kursiv gesetzt (z. B. <stdio.h>), außer in der SYNOPSIS, wo eingefügte Dateien fett geschrieben werden (z. B. #include <stdio.h>). Wenn Sie auf die Einbindung einer Standard-Header-Datei verweisen, setzen Sie die Header-Datei wie in C gebräuchlich in spitze Klammern (z.B. <stdio.h>).
Spezielle Makros, die in der Regel mit Großbuchstaben geschrieben werden, werden in Fettdruck gesetzt (z.B. MAXINT). Ausnahme: Schreiben Sie NULL nicht fett.
Bei der Aufzählung einer Liste von Fehlercodes werden die Codes in Fettschrift geschrieben. (Diese Liste verwendet in der Regel das Makro .TP.)
Vollständige Befehle sollten, wenn sie lang sind, eine eigene, eingerückte Zeile bekommen, der eine Leerzeile vor- und nachgestellt wird, zum Beispiel:

man 7 man-pages

Kurze Befehle können, kursiv gesetzt, in den laufenden Text aufgenommen werden; z. B. man 7 man-pages. In diesem Fall kann es sich lohnen, an geeigneten Stellen in der Befehlszeile geschützte Leerzeichen (\~) zu verwenden. Befehlsoptionen sollten kursiv geschrieben werden (z. B. -l).
Ausdrücke sollten kursiv gesetzt werden, wenn Sie nicht auf einer separaten Zeile eingerückt geschrieben werden. Auch hier kann die Verwendung von geschützten Leerzeichen angezeigt sein, wenn der Ausdruck in den Fließtext integriert ist.
Bei der Angabe von Shell-Sitzungen sollte die Benutzereingabe stets fett formatiert werden, bespielsweise

$  date
Do Jul  7 13:01:27 CEST 2016

Jeder Verweis auf eine andere Handbuchseite sollte den Namen in Fettschrift darstellen und immer ohne Leerzeichen von der Nummer des Abschnitts in Normalschrift (Roman) gefolgt werden; (z. B. intro(2)). Die empfohlene Schreibweise in der Quelldatei ist
    .BR intro (2).
(Die Angabe der Abschnittsnummer in Querverweisen ermöglicht es Werkzeugen wie man2html(1), korrekte Hyperlinks zu erstellen.)
Steuerzeichen sollten in Fettschrift ohne Anführungszeichen geschrieben werden, beispielsweise ^X.

Rechtschreibung

Seit Release 2.39 folgen die man-pages der amerikanischen Rechtschreibung (vorher bestanden sie aus einer zufälligen Mischung aus britischer und amerikanischer Rechtschreibung). Bitte verfassen Sie alle neuen Seiten und Patches nach diesen Konventionen.
Abgesehen von den gut bekannten Rechtschreibunterschieden gibt es ein paar weitere Feinheiten, auf die Sie achten sollten:
Amerikanisches Englisch tendiert zu den Formen »backward«, »upward«, »toward« und so weiter, während im britischen Englisch eher »backwards«, »upwards«, »towards«, und so weiter verwendet werden.
Hinsichtlich »acknowledgement« bzw. »acknowledgment« gehen die Meinungen auseinander. Letzteres dominiert, wird aber im amerikanischen Englisch nicht universell verwendet. POSIX und die BSD-Lizenz verwenden die erstgenannte Schreibweise. Im Linux-man-pages-Projekt verwenden wir »acknowledgement«.

BSD-Versionsnummern

Das klassische Schema zum Schreiben von BSD-Versionsnummern lautet x.yBSD, wobei x.y die Versionsnummer ist (z.B. 4.2BSD). Vermeiden Sie Formen der Art BSD 4.3.

Großschreibung

In den Überschriften der Unterabschnitte (»SS«) schreiben Sie das erste Wort groß, die anderen Wörter dagegen nicht, es sei denn, die Konventionen der englischen Sprache (zum Beispiel Eigennamen) oder Erfordernisse der Programmiersprache (zum Beispiel Identifizierernamen) erzwingen die Abweichung von dieser Regel. Beispiel:

.SS Unicode under Linux

Einzug bei Strukturdefinitionen, Protokollen von Shell-Sitzungen und so weiter.

Wenn Struktur-Definitionen, Protokolle von Shell-Sitzungen usw. im laufenden Text eingefügt werden, rücken Sie diese um 4 Leerzeichen ein (d. h. umschließen Sie den Block mit .in +4n und .in), formatieren Sie sie mittels der Makros .EX und .EE und schließen Sie sie mit geeigneten Absatzmarkierungen (entweder .PP oder .IP) ein. Beispiel:

.PP
.in +4n
.EX
int
main(int argc, char *argv[])
{
    return 0;
}
.EE
.in
.PP

Bevorzugte Begriffe

Die folgende Tabelle führt einige bevorzugte Begriffe auf, die in Handbuchseiten verwendet werden sollten, hauptsächlich um Konsistenz innerhalb der Sammlung der Handbuchseiten sicherzustellen.
Begriff Nicht verwenden Hinweise
bit mask bitmask
built-in builtin
Epoch epoch Für den Beginn der UNIX-Zeitrechnung (00:00:00, 1. Januar 1970 UTC)
Dateiname file name
Dateisystem file system
Rechnername host name
inode i-node
lowercase lower case, lower-case
nonzero non-zero
pathname path name
pseudoterminal pseudo-terminal
privileged port reserved port, system port
real-time realtime, real time
run time runtime
saved set-group-ID saved group ID, saved set-GID
saved set-user-ID saved user ID, saved set-UID
set-group-ID set-GID, setgid
set-user-ID set-UID, setuid
superuser super user, super-user
superblock super block, super-block
symbolic link symlink
timestamp time stamp
timezone time zone
uppercase upper case, upper-case
usable useable
user space userspace
username user name
x86-64 x86_64 Außer beim Verweis auf das Ergebnis von »uname -m« oder ähnlichem
zeros zeroes
Siehe auch den nachfolgenden Abschnitt Bindestriche in attributiven Zusammensetzungen.

Zu vermeidende Ausdrücke

Die folgende Tabelle führt einige Ausdrücke (zusammen mit Alternativen) auf, die in Handbuchseiten vermieden werden sollten, hauptsächlich um Konsistenz innerhalb der Sammlung der Handbuchseiten sicherzustellen.
Vermeiden Stattdessen Hinweise
32bit 32-bit ebenfalls für 8-bit, 16-bit usw.
current process calling process Ein häufiger Fehler der Kernel-Programmierer beim Schreiben von Handbuchseiten
manpage man page, manual page
minus infinity negative infinity
non-root unprivileged user
non-superuser unprivileged user
nonprivileged unprivileged
OS operating system
plus infinity positive infinity
pty pseudoterminal
tty terminal
Unices UNIX systems
Unixes UNIX systems

Geschützte Marken

Verwenden Sie die korrekte Schreibweise für geschützte Marken. Nachfolgend finden Sie eine Liste der korrekten Schreibweisen diverser relevanter Marken, die gelegentlich falsch geschrieben werden:
DG/UX
HP-UX
UNIX
UnixWare

NULL, NUL, Null-Zeiger und Null-Byte

Ein null pointer ist ein Zeiger, der auf nichts verweist. Er wird normalerweise durch die Konstante NULL angegeben. Andererseits bezeichnet NUL das NULL-Byte, ein Byte mit dem Wert 0, das in C durch die Zeichenkonstante '\0' ausgedrückt wird.
Der bevorzugte Begriff für den Zeiger ist »null pointer« oder einfach »NULL«, bitte schreiben Sie nicht »NULL pointer«.
Der bevorzugte Begriff für das Byte ist »null byte«. Bitte schreiben Sie nicht »NUL«, da es zu leicht mit »NULL« verwechselt werden kann. Vermeiden Sie auch die Begriffe »zero byte« und »null character«. Das Byte, das eine C-Zeichenkette beendet, sollte als »the terminating null byte« beschrieben werden. Zeichenketten können als »null-terminated« bezeichnet werden, vermeiden Sie dagegen »NUL-terminated«. Verwenden Sie für Hyperlinks das Makropaar .UR/.UE (siehe groff_man(7)). Dieses erzeugt intakte Hyperlinks, die in einem Webbrowser geöffnet werden können, wenn die Seite etwa folgendermaßen dargestellt wird:

BROWSER=firefox man -H Seitenname

Verwendung von e.g., i.e., etc., a.k.a. und ähnlichem

Im Allgemeinen sollten Abkürzungen wie »e.g.«, »i.e.«, »etc.«, »cf.« und »a.k.a.« vermieden werden. Schreiben Sie die Wörter stattdessen aus: »for example«, »that is«, »and so on«, »compare to«, »also known as«.
Die einzige Stelle, wo solche Abkürzungen akzeptabel sind, ist in kurzen in Klammern gesetzten Anmerkungen (z.B. wie in dieser hier).
Verwenden Sie stets Punkte in solchen Abkürzungen, wie hier gezeigt. Zusätzlich sollte auf »e.g.« und »i.e.« stets ein Komma folgen.

Em-Gedankenstriche

Einen em-Gedankenstrich – das Zeichen, das an beiden Enden dieses Satzteiles steht –, setzen Sie in *roff mit dem Makro »\[em]«. (Auf einem ASCII-Terminal wird ein em-Gedankenstrich üblicherweise als zwei Bindestriche, in anderen typografischen Kontexten als langer Gedankenstrich dargestellt.) Em-Gedankenstriche sollten ohne vor- und nachstehendes Leerzeichen geschrieben werden.

Bindestriche in attributiven Zusammensetzungen

Zusammengesetzte Begriffe sollten mit Bindestrich geschrieben werden, wenn Sie als Attribut verwendet werden, zum Beispiel, um ein nachfolgendes Nomen näher zu bestimmen. Einige Beispiele:
32-bit value
command-line argument
floating-point number
run-time check
user-space function
wide-character string

Zusammensetzungen mit multi, non, pre, re, sub, usw.

Die allgemeine Tendenz im modernen Englisch ist es, nach Präfixen wie »multi«, »non«, »pre«, »re« oder »sub« keinen Bindestrich zu setzen. Die Handbuchseiten sollten generell dieser Regel folgen, wenn diese Präfixe in nativen englischen Konstrukten mit einfachen Suffixen verwendet werden. Die folgende Liste zeigt einige Beispiele der bevorzugten Formen:
interprocess
multithreaded
multiprocess
nonblocking
nondefault
nonempty
noninteractive
nonnegative
nonportable
nonzero
preallocated
precreate
prerecorded
reestablished
reinitialize
rearm
reread
subcomponent
subdirectory
subsystem
Bindestriche sollten gesetzt werden, wenn die Präfixe in Wörtern verwendet werden, die nicht zum englischen Standardwortschatz gehören, wie geschützte Marken, Eigennamen, Akronyme oder zusammengesetzte Begriffe. Einige Beispiele:
non-ASCII
non-English
non-NULL
non-real-time
Beachten Sie auch, dass »re-create« und »recreate« zwei Verben unterschiedlicher Bedeutung sind. Das erstere dürfte vermutlich jenes sein, was Sie benötigen.

Erzeugen optimaler Glyphen

Wo ein echtes Minus-Zeichen benötigt wird, zum Beispiel für die Zahl -1, für Kreuzreferenzen zu anderen Handbuchseiten wie utf-8(7) oder bei Optionen mit einem vorangestelltem Bindestrich, wie in ls -l, verwenden Sie die folgende Form im Quelltext der Handbuchseite:

\-

Diese Richtlinie gilt auch für Code-Beispiele.
Die Verwendung des echten Minuszeichens erfüllt die folgenden Zwecke:
Verbesserung der Darstellung für verschiedene Ziele. Dies gilt insbesondere für die PDF-Ausgabe und Terminals, die Unicode/UTF-8 darstellen können, allerdings nicht für reine ASCII-Terminals.
Erzeugen von Glyphen, die beim Kopieren von dargestellten Seiten beim Einfügen in ein Terminal echte Minuszeichen erzeugen.
Um einfache Anführungszeichen zu verwenden, die in ASCII, in UTF-8 und in PDF korrekt dargestellt werden können, verwenden Sie »\[aq]« (»Apostroph-Zitatzeichen«); zum Beispiel

\[aq]C\[aq]

wobei C das zitierte Zeichen ist. Diese Richtlinie ist auch auf Zeichenkonstanten und in code-Beispielen anzuwenden.
Wo ein korrektes Zirkumflex-Zeichen (^) benötigt wird, das sowohl im Terminal als auch im PDF gut dargestellt wird, verwenden Sie »\[ha]«. Dies ist insbesondere in Beispielcode erforderlich, um in der daraus erzeugten PDF-Darstellung ein ansehnliches Zirkumflex zu erhalten.
Die Verwendung eines nackten »~«-Zeichens führt zu einer fehlerhaften Darstellung in PDF. Verwenden Sie stattdessen »\[ti]«. Dies ist insbesondere in Beispielcode erforderlich, um in der daraus erzeugten PDF-Darstellung eine ansehnliche Tilde zu erhalten.

Beispielprogramme und Shell-Sitzungen

Handbuchseiten können Beispielprogramme enthalten, die den Gebrauch von Systemaufrufen oder Bibliotheksfunktionen beschreiben. Beachten Sie jedoch das Folgende:
Beispielprogramme sollten in C geschrieben sein.
Ein Beispielprogramm ist nur dann notwendig und sinnvoll, wenn es inhaltlich weiter geht als das, was leicht in einer Textbeschreibung der Schnittstelle bereitgestellt werden kann. Ein Beispielprogramm, das nichts Anderes tut, als eine Schnittstelle aufzurufen, hat in der Regel wenig Sinn.
Beispielprogramme sollten idealerweise kurz sein (zum Beispiel können bereits weniger als 100 Codezeilen ein gutes Beispiel darstellen), doch können in einigen Fällen längere Programme nötig sein, um die Verwendung einer API korrekt zu veranschaulichen.
Ausdrucksstarker Code ist sehr begrüßenswert.
Kommentare sollten dort eingefügt werden, wo sie hilfreich sind. Vollständige Sätze in freistehenden Kommentaren sollten durch einen Punkt abgeschlossen werden. Kein abschließender Punkt sollte nach »tag«-Kommentaren gesetzt werden (zum Beispiel Kommentare in einer Code-Zeile), da solche Kommentare eher kurze Phrasen und keine kompletten Sätze sind.
Beispielprogramme sollten nach dem Aufruf von System- und Bibliotheksfunktionen prüfen, ob Fehler aufgetreten sind.
Beispielprogramme sollten vollständig sein und keine Warnungen ausgeben, wenn sie mit cc -Wall kompiliert werden.
Soweit möglich und angebracht, sollten Beispielprogramme Experimente ermöglichen, wie sich ihr Verhalten durch Variation der Eingabe verändert (idealerweise mittels Befehlszeilenargumenten oder alternativ durch vom Programm gelesene Eingaben).
Beispielprogramme sollten im Stil von Kernighan und Ritchie (mit Einzügen von 4 Leerzeichen) verfasst werden. (Verwenden Sie in Quelltexten keine Tabulatoren!) Der folgende Befehl kann dazu verwandt werden, Ihren Quellcode ähnlich dem bevorzugten Stil zu formatieren:

indent -npro -kr -i4 -ts4 -sob -l72 -ss -nut -psl prog.c
    

Aus Konsistenzgründen sollten alle Beispielprogramm mit einer der folgenden Sequenzen beendet werden:

exit(EXIT_SUCCESS);
exit(EXIT_FAILURE);
    

Vermeiden Sie die folgenden Formen, um ein Programm zu beenden:

exit(0);
exit(1);
return n;
    

Falls ein umfangreicher erklärender Text vor dem Programm-Quellcode steht, markieren Sie den Quellcode mit der Zwischenüberschrift Program source, wie in:

.SS Program source
    

Tun Sie dies immer, wenn der erklärende Text ein Sitzungsprotokoll der Shell enthält.
Wenn Sie eine Shell-Sitzung einfügen, welche die Verwendung eines Programms oder andere Möglichkeiten des Systems demonstriert:
Setzen Sie das Sitzungsprotokoll vor die Quellcode-Auflistung.
Rücken Sie das Sitzungsprotokoll um vier Zeichen ein.
Wählen Sie Fettschrift für vom Benutzer eingegebenen Text, um ihn von der vom System erzeugten Ausgabe zu unterscheiden.
In wait(2) und pipe(2) finden Sie vorbildliche Beispielprogramme.

BEISPIELE

Kanonische Beispiele für die Gestaltung von Handbuchseiten für das man-pages-Paket sind pipe(2) und fcntl (2).

SIEHE AUCH

man(1), man2html(1), attributes(7), groff(7), groff_man(7), man(7), mdoc(7)

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <[email protected]>, Mario Blättermann <[email protected]>, Stephan Beck <[email protected]>, Dr. Tobias Quathamer <[email protected]> und Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt.
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
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