BEZEICHNUNG
portablectl - Portierbare Diesteabbilder anhängen, abhängen oder untersuchenÜBERSICHT
portablectl
[OPTIONEN…] {BEFEHL} [NAME…]
BESCHREIBUNG
portablectl kann zum Anhängen, Abhängen und Untersuchen von portablen Diensteabbildern verwandt werden. Es ist primär eine Befehlsschnittstelle zu systemd-portabled.service(8). Portierbare Diensteabbilder enthalten einen Dateisystembaum eines Betriebssystems zusammen mit systemd(1)-Unit-Dateiinformationen. Ein Diensteabbild kann an das lokale System »angehängt« sein. Falls angehängt, wird eine Gruppe von Unit-Dateien von dem Abbild zum Rechner kopiert und mit der Zuweisung RootDirectory= oder RootImage= erweitert (im Falle von Dienste-Units), die auf die Abbild-Datei oder das Abbild-Verzeichnis zeigen. Damit ist sichergestellt, dass die Dienste innerhalb des Dateisystemkontextes des Abbildes ausgeführt werden. Portierbare Diensteabbilder stellen eine effiziente Art dar, mehrere zusammengehörige Dienste und andere Units zu bündeln und sie als ganzes zwischen Maschinen zu übertragen. Wenn diese Abbilder an das lokale System angebunden werden, können die enthaltenen Units größtenteils wie reguläre, vom System bereitgestellte Units ausgeführt werden, abhängig von der ausgewählten Konfiguration entweder mit kompletten Privilegien oder innerhalb einer strengen Sandbox-Umgebung. Für weitere Details siehe Portable Dienste[1]. Portierbare Diensteabbilder können insbesondere von folgendem Typ sein:•Verzeichnisbäume, die ein
Betriebssystem enthalten, einschließlich der Verzeichnisse auf oberster
Ebene wie /usr/, /etc/ usw.
•Btrfs-Teildatenträger, die
Betriebssystembäume enthalten, ähnlich zu normalen
Verzeichnisbäumen.
•Binäre »rohe«
Plattenabbilder, die eine MBR- oder GPT-Partitionstabelle und
Linux-Dateisystempartitionen enthalten. (Dies müssen reguläre
Dateien mit der Endung .raw sein.)
BEFEHLE
Die folgenden Befehle werden verstanden: listListet verfügbare portierbare
Diensteabbilder auf. Dies listet alle in dem (nachfolgend beschriebenen)
Suchpfad für portierbare Diensteabbilder gefundenen portierbaren
Diensteabbilder auf, zusammen mit kurzen Metadaten- und Zustandsinformationen.
Beachten Sie, dass viele der nachfolgenden Befehle auf Abbilder innerhalb und
außerhalb der Suchpfade agieren können. Dieser Befehl ist
deshalb hauptsächlich eine Bequemlichkeitsoption, die Befehle sind im
Allgemeinen nicht darauf beschränkt, was diese Liste zeigt.
attach ABBILD [PRÄFIX…]
Hängt ein portierbares Diensteabbild an
das System an. Erwartet als erstes Argument einen Dateisystempfad zu dem
portierbaren Diensteabbild oder dem Verzeichnis. Falls der angegebene Pfad
keinen Schrägstrich (»/«) enthält, wird dies als
Abbilddateiname aufgefasst, nach dem in den (nachfolgend beschriebenen)
Suchpfaden für portierbare Diensteabbilder gesucht wird. Um auf eine
Datei im aktuellen Arbeitsverzeichnis zu verweisen, stellen Sie dem Dateinamen
»./« voran, um diese Suchpfadlogik zu vermeiden.
Wenn ein portierbarer Dienst angehängt wird, erfolgen vier Aktionen:
Standardmäßig werden alle Unit-Dateien, deren Namen mit einem aus
der Abbilddatei erstellten Präfix beginnen, rauskopiert. Das
Präfix wird konkret aus dem Abbildnamen bestimmt, wobei jede Endung wie
».raw« entfernt wird und der Name beim ersten Auftreten eines
Unterstrichs (»_«) abgeschnitten wird, falls einer vorhanden
ist. Die Unterstrich-Logik soll der Versionierung dienen, so dass eine
Abbilddatei »foobar_47.11.raw« zu einer Unit-Datei, die auf das
Präfix »foobar« passt, führt. Dieses Präfix
wird dann mit allen Unit-Dateien, die im Abbild in den gewöhnlichen
Verzeichnissen enthalten sind, verglichen, aber nur Unit-Dateinamen, bei denen
auf das Präfix »-«, ».« oder
»@« folgen, werden betrachtet. Beispiel: Falls eine portierbare
Diensteabbilddatei den Namen »foobar_47.11.raw« trägt,
dann werden standardmäßig alle seine Unit-Dateien mit Namen wie
foobar-quux-waldi.service, foobar.service or [email protected] in Betracht
gezogen. Es ist möglich, das Vergleichspräfix außer Kraft
zu setzen: alle Zeichenketten, die auf der Befehlszeile nach dem Abbildnamen
aufgeführt sind, werden als Präfix betrachtet und setzen damit
die implizite Logik außer Kraft, bei der das Präfix aus dem
Abbilddateinamen abgeleitet wird.
Standardmäßig wird die Konfiguration des Diensteverwalters
neugestartet, nachdem die Unit-Dateien angehängt wurden, außer
--no-reload ist angegeben (siehe unteunten). Dies stellt sicher, dass
die neuen Units, die dem Diensteverwalter zur Verfügung gestellt
wurden, von diesem auch gesehen werden.
Falls --now und/oder --enable übergeben werden, werden die
portierbaren Dienste sofort gestartet (blockieren, außer
--no-block wurde übergeben) und/oder aktiviert, nachdem das
Abbild angehängt wurde.
detach ABBILD [PRÄFIX…]
1.Alle Unit-Dateien der Typen .service,
.socket, .target, .timer und .path, die auf das angegebene
Unit-Dateinamenpräfix passen, werden vom Abbild in das Verzeichnis
/etc/systemd/system.attached/ (oder /run/systemd/system.attached/,
abhängig davon, ob --runtime angegeben wurde, siehe unten)
kopiert. Dieses Verzeichnis ist Teil des eingebauten Unit-Suchpfades
für den Systemdiensteverwalter.
2.Für Unit-Dateien vom Typ .service
wird eine Ergänzungsdatei zu diesen Kopien hinzugefügt, die
RootDirectory=- oder RootImage=-Einstellungen hinzufügt
(siehe systemd.unit(5) für Details), um sicherzustellen, dass
diese Dienste innerhalb des Dateisystems des ursprünglichen
portierbaren Diensteabbildes ausgeführt werden.
3.Es wird eine zweite Ergänzungsdatei
erstellt: die »Profil«-Ergänzung, die zusätzliche
Sicherheitseinstellungen (und andere Einstellungen) enthalten kann.
Standardmäßig sind eine Reihe von Profilen verfügbar,
aber der Administrator kann auch seine eigenen definieren. Mehr Informationen
nachfolgend.
4.Falls die portierbare Diensteabbilddatei
noch nicht im (nachfolgend beschriebenen) Suchpfad ist, wird darauf in
/etc/portables/ oder /run/portables/ ein symbolischer Link erstellt, damit die
Aufnahme sichergestellt ist.
Hängt ein portierbares Diensteabbild
vom Rechner ab. Dies macht die von dem oben beschriebenen Befehl attach
vorgenommenen Aktionen rückgängig und entfernt die
Unit-Datei-Kopien, Ergänzungen und Abbild-Symlinks wieder. Dieser
Befehl erwartet einen Abbilddateinamen oder -pfad als Parameter. Beachten Sie,
dass bei der reinen Angabe eines Pfades nur die letzte Komponente davon (d.h.
die Datei oder der Verzeichnisname selbst, nicht der Pfad dahin) zum Finden
von passenden Unit-Dateien verwandt wird. Dies ist eine
Bequemlichkeitsfunktion, um alle Argumente, die an attach
übergeben wurden, auch bei detach zu verwenden.
Falls --now und/oder --enable übergeben werden, werden die
portierbaren Dienste sofort gestoppt (blockierende Aktion) und/oder
deaktiviert, bevor das Abbild abgehängt wird. Präfix(e) werden
auch für den Fall akzeptiert, dass die Unit-Namen nicht auf die
Abbildnamen (siehe die Beschreibung bei attach) passen.
reattach ABBILD [PRÄFIX…]
Hängt ein bestehendes portierbares
Diensteabbild vom Rechner ab und hängt es sofort wieder an. Dies ist
nützlich, falls das Abbild ersetzt wurde. Während des Vorgangs
werden ausgeführte Units nicht gestoppt. Teilweiser Vergleich wird
unterstützt, um verschiedene Versionen im Abbildnamen zu erlauben: nur
der Teil vor dem ersten »_«-Zeichen wird verglichen. Falls das
neue Abbild nicht existiert, wird das bestehende nicht abgehängt. Die
Parameter folgen der gleichen Syntax wie beim Befehl attach.
Falls --now und/oder --enable übergeben werden, werden die
portierbaren Dienste sofort gestoppt, falls sie entfernt werden und/oder
aktiviert, falls sie hinzugefügt werden, oder neugestartet, falls sie
aktualisiert werden. Präfix(e) werden auch akzeptiert, wie im Fall
attach.
inspect ABBILD [PRÄFIX…]
Extrahiert die verschiedenen Metadaten aus
einem portierbaren Diensteabbild und zeigt sie dem Aufrufenden. Es werden
insbesondere die Datei os-release(5) des Abbildes sowie alle passenden
Unit-Dateien angezeigt. Standardmäßig wird eine kurze
Zusammenfassung der relevantesten Metadaten in Kombination mit einer Liste der
passenden Unit-Dateien (d.h. der Unit-Dateien, die attach im System
installieren würde) angezeigt. Falls mit --cat (siehe oben)
kombiniert, werden die Daten aus »os-release« und die
Unit-Dateien unverändert angezeigt. Dieser Befehl ist nützlich,
um zu bestimmen, ob das Abbild sich als portierbares Diensteabbild eignet und
welche Unit-Dateien enthalten sind. Der Befehl erwartet einen Pfad zu dem
Abbild als Parameter, optional von einer Liste von zu betrachtenden
Unit-Dateipräfixen gefolgt, ähnlich wie beim oben beschriebenen
Befehl attach.
is-attached ABBILD
Bestimmt, ob das angegebene Abbild derzeit
angehängt ist oder nicht. Dies zeigt einen kurzen Zustandskennzeichner
für das Abbild, außer es wurde mit dem Schalter --quiet
kombiniert. Konkret:
Tabelle 1. Abbildanhängezustände
read-only ABBILD [LOGISCH]
Zustand | Beschreibung |
detached | Das Abbild ist derzeit nicht angehängt. |
attached | Das Abbild ist derzeit angehängt, d.h. seine Unit-Dateien wurden dem System zur Verfügung gestellt. |
attached-runtime | Wie attached, aber die Unit-Dateien wurden nur vorübergehend verfügbar gemacht, d.h. der Befehl attach wurde mit der Option --runtime aufgerufen. |
enabled | Das Abbild ist derzeit angehängt und mindestens eine ihr zugeordnete Unit-Datei wurde aktiviert. |
enabled-runtime | Wie enabled, aber die Unit-Dateien wurden nur vorübergehend verfügbar gemacht, d.h. der Befehl attach wurde mit der Option --runtime aufgerufen. |
running | Das Abbild ist derzeit angehängt und mindestens eine ihr zugeordnete Unit-Datei wird ausgeführt. |
running-runtime | Das Abbild ist derzeit vorübergehend angehängt und mindestens eine ihr zugeordnete Unit-Datei wird ausgeführt. |
Markiert ein portierbares Diensteabbild
nur-lesbar oder hebt dies auf. Akzeptiert einen Abbild-Namen als Argument,
gefolgt von einem logischen Wert. Falls der logische Wert fehlt, wird positiv
impliziert, d.h. das Abbild als nur-lesbar markiert.
remove ABBILD…
Entfernt eines oder mehrere portierbare
Dienste-Abbilder. Beachten Sie, dass dieser Befehl nur den angegebenen
Abbildpfad selbst entfernt. Ist dieser ein symbolischer Link, dann wird der
Link entfernt und nicht das Abbild, auf den er zeigt.
set-limit [ABBILD] BYTES
Setzt die maximale Anzahl in Byte, auf die ein
bestimmtes portables Diensteabbild oder alle Abbilder auf der Platte anwachsen
dürfen (Plattenkontingent). Akzeptiert einen oder zwei Parameter. Der
erste, optionale Parameter bezieht sich auf den Namen des portablen
Diensteabbilds. Falls angegeben, wird die Größenbegrenzung des
angegebenen Abbildes geändert. Falls er fehlt, wird die
Gesamtgrößenbeschränkung für die Summe aller lokal
gespeicherten Abbilder geändert. Das abschließende Argument gibt
die Größenbeschränkung in Byte an. Dabei können
die üblichen Einheiten K, M, G, T angehängt werden. Falls die
Größenbegrenzung deaktiviert werden soll, verwenden Sie
»-« als Größe.
Beachten Sie, dass die Abbild-bezogenen
Größenbeschränkungen nur auf Btrfs-Dateisystemen
unterstützt werden. Auch können, abhängig von der
Einstellung BindPaths= in der portierbaren Dienste-Unit-Datei,
Verzeichnisse während der Laufzeit in der Abbild-Umgebung sichtbar
werden, die von dieser Einschränkung nicht betroffen sind, da nur das
Abbild selbst gegenüber der Beschränkung betrachtet wird.
OPTIONEN
Die folgenden Optionen werden verstanden: -q, --quietUnterdrückt bei der Ausführung
zusätzliche Informationsausgabe.
-p PROFIL, --profile=PROFIL
Wählt beim Anhängen eines
Abbilds das zu verwendende Profil. Standardmäßig wird das Profil
»default« verwandt. Details zu Profilen werden nachfolgend
beschrieben.
--copy=
Wählt beim Anhängen eines
Abbildes aus, ob Kopieren oder Anlegen von Symlinks zur Installation von
Dateien im System bevorzugt wird. Akzeptiert entweder »copy« (um
das Kopieren zu bevorzugen), »symlink« (um das Anlegen von
Symlinks zu bevorzugen) oder »auto« für einen
Zwischenmodus, bei dem für Sicherheitsprofilergänzungsdateien
Symlinks angelegt und Unit-Dateien kopiert werden. Beachten Sie, dass diese
Option nur eine Präferenz ausdrückt: Falls symbolische Links
nicht erstellt werden können, beispielsweise wenn das Abbild, auf dem
agiert wird, ein rohes Plattenabbild ist und daher vom System aus nicht direkt
auf dessen Dateisystem referenziert werden kann, wird bedingungslos
kopiert.
--runtime
Wenn angegeben, legt die Unit und
Ergänzungsdateien in /run/systemd/system.attached/ statt in
/etc/systemd/system.attached/ ab. Mit dieser Option angehängte Abbilder
bleiben daher nur bis zum nächsten Systemneustart angehängt,
während sie ansonsten dauerhaft angehängt bleiben.
--no-reload
Lädt den Diensteverwalter nach An- oder
Abhängen eines portierbaren Diensteabbildes nicht neu. Normalerweise
wird der Diensteverwalter neu geladen, um sicherzustellen, dass er
hinzugefügte oder entfernte Unit-Dateien bemerkt.
--cat
Zeigt bei der Untersuchung portabler
Diensteabbilder die (unverarbeiteten) Inhalte der von diesem Abbild
hereingezogenen Metadaten statt einer kurzen Zusammenfassung an. Dies wird
insbesondere das os-release(5) und die Unit-Datei-Inhalte des Abbildes
anzeigen.
--enable
Aktiviert/Deaktiviert den portierbaren Dienst
nach dem An-/Abhängen sofort.
--now
Startet/Stoppt/Neustartet den portierbaren
Dienst sofort nach dem Anhängen/vor dem Abhängen/nach dem
Upgrade.
--no-block
Blockiert beim Warten auf den Abschluss einer
Anhängung mit --now nicht.
--extension=PFAD
Fügt ein zusätzlichen
Abbild-PFAD als Überlagerung oberhalb von ABBILD beim
Anhängen/Abhängen hinzu. Dieses Argument kann mehrfach angegeben
werden, wodurch dann die Reihenfolge, in der Abbilder abgelegt werden, den in
systemd.exec(5) für die Direktive ExtensionImages= und
der für das Werkzeug systemd-sysext(8) festgelegten Regeln
folgt. Die Abbilder müssen eine Datei extension-release mit Metadaten
enthalten, die zu dem passen, was in der os-release von ABBILD
definiert ist. Siehe os-release(5). Abbilder können
Block-Abbilder, Btrfs-Teildatenträger oder Verzeichnisse sein.
Für weitere Informationen über portierbare Dienste mit
Erweiterungen siehe den Abschnitt über »Extension Images«
in Portable Dienste[1].
Beachten Sie, dass die gleichen Erweiterungen, in der gleichen Reihenfolge, bei
Anhängen und Abhängen angegeben werden müssen.
--force
Sicherheitsüberprüfung
überspringen und Abbilder an- oder abhängen (mit Erweiterungen),
ohne zuerst sicherzustellen, dass die Units nicht laufen. Es wird nicht darauf
bestanden, dass die Datei extension-release. NAME im Erweiterungsabbild
auf den Dateinamen des Abbildes passt.
-H, --host=
Führt die Aktion aus der Ferne aus.
Geben Sie den Rechnernamen oder einen Benutzernamen und Rechnernamen (getrennt
durch »@«) an, zu dem verbunden werden soll. Dem Rechnernamen
darf optional ein Port, auf dem SSH auf Anfragen wartet, getrennt durch
»:« und dann ein Container auf dem angegebenen Host
angehängt werden, womit direkt zu einem bestimmten Container auf dem
angegebenen Rechner verbunden wird. Dies verwendet SSH, um mit der
Maschinen-Verwalterinstanz auf dem Rechner in der Ferne zu kommunizieren.
Container-Namen dürfen mit machinectl -H RECHNER
aufgezählt werden. Stellen Sie IPv6-Adressen in Klammern.
-M, --machine=
Führt die Aktion in einem lokalen
Container aus. Geben Sie den Namen des Containers an, zu dem verbunden werden
soll. Optional kann diesem ein Benutzername, abgetrennt durch ein
»@«-Zeichen, als der verbunden werden soll, vorangestellt
werden. Falls die besondere Zeichenkette ».host« anstelle des
Container-Names verwandt wird, wird eine Verbindung zu dem lokalen System
aufgebaut (das ist nützlich, um sich zu dem Benutzerbus eines
bestimmten Benutzers zu verbinden: »--user
--machine=[email protected]«. Falls die »@«-Syntax nicht
verwandt wird, wird die Verbindung als Benutzer »root«
vorgenommen. Falls die »@«-Syntax verwandt wird, kann entweder
die linke oder die rechte Seite fortgelassen werden (aber nicht beide). In
diesem Fall wird der lokale Benutzername und ».host«
angenommen.
--no-pager
Leitet die Ausgabe nicht an ein
Textanzeigeprogramm weiter.
--no-legend
Gibt die Legende nicht aus, d.h. die
Spaltenköpfe und die Fußzeile mit Hinweisen.
--no-ask-password
Befragt den Benutzer nicht für
Authentifizierung für privilegierte Aktionen.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet
das Programm.
--version
Zeigt eine kurze Versionszeichenkette an und
beendet das Programm.
DATEIEN UND VERZEICHNISSE
Portierbare Dienste-Abbilder werden bevorzugt in /var/lib/portables/ gespeichert, werden aber auch in /etc/portables/, /run/systemd/portables/, /usr/local/lib/portables/ und /usr/lib/portables/ gesucht. Es wird empfohlen, Abbild-Dateien nicht direkt in /etc/portables/ oder /run/systemd/portables/ abzulegen (da diese im Allgemeinen nicht zum Speichern großer oder nichttextueller Daten geeignet sind), sondern diese Verzeichnisse nur zum Verlinken von Abbildern, die sich woanders befinden, in den Suchpfad zu verwenden. Wenn ein portierbares Dienste-Abbild angehängt wird, werden passende Unit-Dateien auf den Rechner in die Verzeichnisse /etc/systemd/system.attached/ und /run/systemd/system.attached/ kopiert. Beim Abhängen des Abbildes werden die Unit-Dateien aus diesen Verzeichnissen wieder entfernt.PROFILE
Wird ein portierbares Dienste-Abbild angehängt, wird eine »Profil«-Ergänzung hereingelinkt, die zur Erzwingung zusätzlicher lokaler Sicherheitsbeschränkungen (und weiterer) verwandt werden kann. Standardmäßig sind vier Profilergänzungen definiert und werden in /usr/lib/systemd/portable/profile/ ausgeliefert. Zusätzlich können lokale Profile definiert werden, indem diese in /etc/systemd/portable/profile/ abgelegt werden. Die Standardprofile sind:Name | Beschreibung |
default | Dies ist das Standard-Profil, falls nicht mit --profile= ein anderer Profilname gesetzt ist (siehe oben). Es ist recht einschränkend, sollte aber für typische, nicht privilegierte Systemarbeiten geeignet sein. Dazu gehören Schreibzugriff auf das Protokollierungsrahmenwerk sowie IPC-Zugriff auf das D-Bus-System. |
nonetwork | Sehr ähnlich zu »default«, aber Netzwerk ist für alle Dienste des portablen Dienste-Abbilds abgeschaltet. |
strict | Ein Profil mit sehr strengen Einstellungen. Dieses Profil schließt IPC- (D-Bus) und Netzwerkzugriff aus. |
trusted | Ein Profil mit sehr entspannten Einstellungen. In diesem Profil laufen die Dienste mit vollen Privilegien. |
EXIT-STATUS
Bei Erfolg wird 0 zurückgegeben, anderenfalls ein Fehlercode ungleich Null.UMGEBUNGSVARIABLEN
$SYSTEMD_LOG_LEVELDie maximale Protokollierstufe ausgesandter
Nachrichten (Nachrichten mit einer höheren Protokollierstufe, d.h.
weniger wichtige, werden unterdrückt). Sie muss (in absteigender
Reihenfolge) entweder alert, crit, err, warning,
notice, info, debug oder eine Ganzzahl im Bereich
0…7 sein. Siehe syslog(3) für weitere
Informationen.
$SYSTEMD_LOG_COLOR
Ein logischer Wert. Falls wahr, werden auf das
TTY geschriebene Nachrichten gemäß ihrer Priorität
eingefärbt.
Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das
Terminal geschrieben werden, da journalctl(1) und andere Werkzeuge, die
Protokolle anzeigen, selbständig Nachrichten gemäß ihrer
Protokollierungsstufe einfärben.
$SYSTEMD_LOG_TIME
Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den
Protokollnachrichten der Konsole ein Zeitstempel vorangestellt.
Diese Einstellung ist nur nützlich, falls die Nachrichten direkt auf das
Terminal oder in eine Datei geschrieben werden, da journalctl(1) und
andere Werkzeuge, die Protokolle anzeigen, selbständig Zeitstempel
basierend auf ihren Metadaten den Nachrichten anhängen werden.
$SYSTEMD_LOG_LOCATION
Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den
Protokollnachrichten ein Dateinamen und eine Zeilenummer in dem Quellcode, aus
dem die Nachrichten stammen, vorangestellt.
Beachten Sie, dass der Protokollierort sowieso oft als Metadaten zu den
Journal-Einträgen angehängt ist. Die Aufnahme in den
Nachrichtentext kann bei der Fehlersuche in Programmen dennoch praktisch
sein.
$SYSTEMD_LOG_TID
Ein logischer Wert. Falls wahr, wird den
Nachrichten die aktuelle numerische Thread-Kennung (TID) vorangestellt.
Beachten Sie, dass diese Informationen sowieso als Metadatan an
Journal-Einträge angehängt wird. Die Aufnahme direkt im
Nachrichtentext kann aber trotzdem bei der Fehlersuche in Programmen praktisch
sein.
$SYSTEMD_LOG_TARGET
Das Ziel für Protokolliernachrichten.
Entweder console (auf das angehängte TTY protokollieren),
console-prefixed (auf das angehängte TTY protokollieren, aber
die Protokollierstufe und »Einrichtung« voranstellen, siehe
syslog(3)), kmsg (in den zirkulären
Kernel-Protokollpuffer protokollieren), journal (in das Journal
protokollieren ( journal-or-kmsg (in das Journal protokollieren, falls
verfügbar, und andernfalls nach Kmsg), auto (das geeignete
Protokollierziel automatisch ermitteln, die Vorgabe) oder null (die
Protokollierung deaktivieren).
$SYSTEMD_PAGER
Zu verwendendes Textanzeigeprogramm, wenn
--no-pager nicht angegeben ist; setzt $PAGER außer Kraft.
Falls weder $SYSTEMD_PAGER noch $PAGER gesetzt sind, wird eine
Reihe wohlbekannter Textanzeigeprogrammimplementierungen der Reihe nach
ausprobiert, einschließlich less(1) und more(1), bis
eines gefunden wird. Falls keine Textanzeigeprogrammimplementierung gefunden
wird, wird keines aufgerufen. Setzen der Umgebungsvariablen auf die leere
Zeichenkette oder den Wert »cat« ist äquivalent zur
Übergabe von --no-pager.
Beachten Sie: Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE nicht gesetzt ist, dann wird
$SYSTEMD_PAGER (sowie $PAGER) ohne Rückmeldung
ignoriert.
$SYSTEMD_LESS
Setzt die an less übergebenen
Optionen (standardmäßig »FRSXMK«) außer
Kraft.
Benutzer könnten insbesondere zwei Optionen ändern wollen:
K
Siehe less(1) für weitere Ausführungen.
$SYSTEMD_LESSCHARSET
Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an,
sich sofort beim Druck von Strg-C zu beenden. Um less die Handhabung
von Strg-C selbst zum Umschalten auf die Eingabeaufforderung zu erlauben,
setzen Sie diese Option zurück.
Falls der Wert von $SYSTEMD_LESS kein »K« enthält
und less das aufgerufene Textanzeigeprogramm ist, wird Strg+C durch das
Programm ignoriert und muss durch das Textanzeigeprogramm selbst gehandhabt
werden.
X
Diese Option weist das Textanzeigeprogramm an,
keine Termcap-Initialisierungs- und -Deinitalisierungszeichenketten an das
Terminal zu senden. Dies ist standardmäßig gesetzt, damit die
Darstellung von Befehlen selbst nach dem Beenden des Textanzeigeprogramms
sichtbar bleibt. Allerdings stehen dadurch einige Funktionen des
Textanzeigeprogramms nicht zur Verfügung; insbesondere ist das Scrollen
in der Ausgabe mit der Maus nicht möglich.
Setzt den an less zu
übergebenden Zeichensatz (standardmäßig
»utf-8«, falls das aufrufende Terminal als UTF-8-kompatibel
erkannt wurde) außer Kraft.
$SYSTEMD_PAGERSECURE
Akzeptiert einen logischen Wert. Wenn wahr,
wird der »sichere« Modus des Seitenanzeigeprogramms verwandt,
falls falsch, wird dieser deaktiviert. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE
überhaupt nicht gesetzt ist, dann wird der sichere Modus aktiviert,
falls die effektive Kennung nicht identisch zu dem Eigentümer der
Anmeldesitzung ist, siehe geteuid(2) und
sd_pid_get_owner_uid(3). Im sicheren Modus wird LESSSECURE=1
beim Aufruf des Seitenanzeigeprogramms gesetzt und das Seitenanzeigeprogramm
muss Befehle deaktivieren, die neue Dateien öffnen oder erstellen oder
die einen neuen Unterprozess starten. Falls $SYSTEMD_PAGERSECURE
überhaupt nicht gesetzt ist, werden Seitenanzeigeprogramme, bei denen
unbekannt ist, ob sie einen sicheren Modus implementieren, nicht verwandt.
(Derzeit implementiert nur less(1) einen sicheren Modus.)
Hinweis: Wenn Befehle mit erhöhten Rechten ausgeführt werden,
beispielsweise mittels sudo(8) oder pkexec(1), muss Vorsicht
walten gelassen werden, um sicherzustellen, dass keine ungeplanten
interaktiven Funktionalitäten aktiviert werden. Der
»sichere« Modus für das Seitenanzeigeprogramm kann wie
oben beschrieben automatisch aktiviert werden. Durch Setzen von
SYSTEMD_PAGERSECURE=0 oder durch Nichtenfernen dieser Einstellung aus
der ererbten Umgebung wird es dem Benutzer ermöglicht, beliebige
Befehle auszuführen. Beachten Sie, dass auch
$SYSTEMD_PAGERSECURE gesetzt werden muss, falls die Variablen
$SYSTEMD_PAGER oder $PAGER berücksichtigt werden sollen.
Es kann sinnvoll sein, stattdessen den Seitenanzeiger komplett mit
--no-pager zu deaktivieren.
$SYSTEMD_COLORS
Akzeptiert ein logisches Argument. Wenn wahr,
werden systemd und verwandte Hilfswerkzeuge Farben in ihrer Ausgabe
verwenden, andernfalls wird die Ausgabe einfarbig sein. Zusätzlich kann
die Variable eine der folgenden besonderen Werte annehmen: »16«,
»256«, um die Verwendung von Farbe auf die grundlegenden 16 bzw.
256 ANSI-Farben zu beschränken. Dies kann festgelegt werden, um die auf
$TERM und der vorliegenden Verbindung der Konsole basierende
automatische Entscheidung außer Kraft zu setzen.
$SYSTEMD_URLIFY
Dies muss ein logischer Wert sein. Er steuert,
ob anklickbare Links für Terminal-Emulatoren, die dies
unterstützen, erstellt werden sollen. Dies kann angegeben werden, um
die Entscheidung, die systemd basierend auf $TERM und anderen
Bedingungen trifft, außer Kraft zu setzen.
SIEHE AUCH
systemd(1), systemd-sysext(8), org.freedesktop.portable1(5), systemd-portabled.service(8)ANMERKUNGEN
- 1.
- Portable Dienste
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzersystemd 252 |