BEZEICHNUNG
sane-gt68xx - SANE-Backend für GT-68XX-basierte USB-Flachbett-ScannerBESCHREIBUNG
Die Bibliothek sane-gt68xx implementiert ein SANE-(Scanner Access Now Easy) Backend zum Zugriff auf USB-Flachbett-Scanner, die auf den Grandtech GT-6801- und GT-6816-Chips basieren. Eine Liste der unterstützten Scanner kann auf der Homepage des gt68xx-Backends gefunden werden: http://www.meier-geinitz.de/sane/gt68xx-backend/. Dies ist BETA-Software. Insbesondere dann, wenn Sie neue oder bisher noch nicht getestete Scanner testen, behalten Sie den Netzstecker des Scanners in der Hand und ziehen Sie ihn, falls der Schlitten ans Ende des Scanbereichs stößt. Falls Sie einen Scanner besitzen, der mit diesem Backend funktioniert, aber auf der gt68xx-Homepage nicht aufgeführt ist, senden Sie mir die genaue Modellbezeichnung des Scanners und die USB-Anbieter- und Gerätekennungen (zum Beispiel mit sane-find-scanner(1) ermittelt oder aus dem Systemprotokoll). Selbst wenn sich der Name des Scanners nur geringfügig von den oben als unterstützt aufgeführten Modellen unterscheidet, lassen Sie es mich bitte wissen. Falls Sie einen Scanner besitzen, der vom gt68xx-Backend nicht erkannt wird, aber einen GT-6801- oder GT-6816-Chipsatz hat, können Sie versuchen, ihn zum Backend hinzuzufügen. Schauen Sie auf folgende Webseite: http://www.meier-geinitz.de/sane/gt68xx-backend/adding.html.LIBUSB-PROBLEME
Bitte verwenden Sie libusb-0.1.8 oder neuer. Ohne libusb oder mit älteren libusb-Versionen können Sie mit allem möglichen Ärger rechnen. Der Scanner sollte von sane-find-scanner(1) ohne weiteres Eingreifen gefunden werden. Für das Setzen von Zugriffsrechten und allgemeine USB-Informationen lesen Sie sane-usb(5).FIRMWARE-DATEI
Sie benötigen eine Firmware-Datei für Ihren Scanner. Das ist eine kleine Datei mit Software, die in den Speicher Ihres Scanners hochgeladen wird. Sie heißt typischerweise *.usb, z.B. PS1fw.usb. Sie befindet sich auf der Installations-CD, die vom Hersteller bereitgestellt wurde, kann aber zusammen mit einem Installationsprogramm in einer .exe-Datei gepackt sein. Für Mustek-Scanner kann die Datei von der gt68xx-Backend-Homepage heruntergeladen werden. Für andere Scanner überprüfen Sie die CD auf .usb-Dateien. Falls Sie nur *.cab-Dateien finden, versuchen Sie cabextract(1) zum Entpacken. Falls alles andere fehlschlägt, müssen Sie den Windows-Treiber installieren und die Firmware von dort holen (normalerweise in den Verzeichnissen windows/system oder system32). Legen Sie die Firmware in /usr/share/sane/gt68xx/ ab. Sie muss von jedem lesbar sein.KONFIGURATION
Der Inhalt der Datei gt68xx.conf ist eine Liste von usb-Zeilen, die die Lieferanten- und Produktkennung enthalten, die USB-Scannern entsprechen. Die Datei kann auch Options-Zeilen enthalten. Leere Zeilen und Zeilen, die mit einer Raute (#) beginnen, werden ignoriert. Die Scanner werden automatisch durch usb vendor_id product_id-Angaben erkannt, welche bereits in gt68xx.conf aufgenommen sind. »vendor_id« und »product_id« sind hexadezimale Zahlen, die den Scanner identifizieren. Die Optionen override, firmware, vendor, model und afe müssen nach der usb-Zeile, auf die sie sich beziehen, abgelegt werden. Die Option override wird zum Außerkraftsetzen von Vorgabe-Modellparametern verwendet. Das ist für einige Scanner notwendig, die die gleichen Lieferanten-/Produktkennungen verwenden, sich aber unterscheiden. Für diese Scanner gibt es bereits auskommentierte Zeilen zum Außerkraftsetzen in der Konfigurationsdatei. override mustek-scanexpress-1200-ub-plus ist für den Mustek Scanexpress 1200 UB Plus, den Medion/Lifetec/Tevion LT 9452 und den Trust Compact Scan USB 19200 notwendig. override artec-ultima-2000 wird für den Artec Ultima 2000, den Boeder SmartScan Slim Edition, den Medion/Lifetec/Tevion/Cytron MD/LT 9385, den Medion/Lifetec/Tevion MD 9458 und den Trust Flat Scan USB 19200 verwendet. override mustek-bearpaw-2400-cu ist für den Mustek BearPaw 2400 CU und den Fujitsu 1200CUS notwendig. Die Option override muss die erste nach der usb-Zeile sein. Die Option firmware wählt den Namen und den Pfad der Firmware-Datei. Dies ist nur notwendig, wenn die Vorgabe (oder Außerkraftsetzung) nicht funktioniert. Das Vorgabe-Firmware-Verzeichnis ist /usr/share/sane/gt68xx/. Es kann sein, dass Sie dieses Verzeichnis erstellen müssen. Falls Sie die Firmware an einem anderen Ort ablegen möchten, verwenden Sie eine firmware-Zeile. Die Optionen vendor und model sind nicht absolut notwendig, sondern zur Bequemlichkeit. Eine ganze Reihe von Scannern von verschiedenen Herstellern verwenden die gleiche Lieferanten-/Produktkennung, so dass Sie hier den »korrekten« Namen setzen können. Die Option afe ermöglicht es, angepasste Offsets und Verstärkungswerte für die Analog-Oberfläche (AFE) des Scanners zu setzen. Diese Option kann entweder zur Auswahl der AFE-Werte verwendet werden, falls automatische Grobkalibrierung deaktiviert ist oder um die automatische Grobkalibrierung zu beschleunigen. In letzterem Falle aktivieren Sie Debug-Stufe 3 (siehe unten), scannen ein Bild und suchen nach Debug-Zeilen mit »afe«. Kopieren Sie diese Zeilen in gt68xx.conf. Die Option hat sechs Parameter: roter Offset, rote Verstärkung, grüner Offset, grüne Verstärkung, blauer Offset und blaue Verstärkung. Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel für eine Konfigurationsdatei:usb 0x05d8 0x4002
override "mustek-scanexpress-1200-ub-plus"
firmware "/opt/gt68xx/SBfw.usb"
vendor "Trust"
model "Compact Scan USB 19200"
afe 0x20 0x02 0x22 0x03 0x1f 0x04
DATEIEN
- /etc/sane.d/gt68xx.conf
- Die Backend-Konfigurationsdatei (siehe auch die nachfolgende Beschreibung von SANE_CONFIG_DIR).
- /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-gt68xx.a
- Die statische Bibliothek, die dieses Backend implementiert.
- /usr/lib/x86_64-linux-gnu/sane/libsane-gt68xx.so
- Die dynamische Bibliothek, die dieses Backend implementiert (auf Systemen verfügbar, die dynamisches Laden unterstützen).
UMGEBUNGSVARIABLEN
- SANE_CONFIG_DIR
- Diese Umgebungsvariable gibt eine Liste von Verzeichnissen an, die die Konfigurationsdatei enthalten können. Auf *NIX-Systemen sind die Verzeichnisse durch Doppelpunkte (:) getrennt, unter OS/2 durch Semikola (;). Falls diese Variable nicht gesetzt ist, wird in zwei Standardverzeichnissen nach der Konfigurationsdatei gesucht: zuerst im aktuellen Arbeitsverzeichnis (.) und dann in /etc/sane.d. Falls der Wert der Umgebungsvariable mit dem Verzeichnis-Trennzeichen endet, dann werden die Standardverzeichnisse nach den explizit angegebenen Verzeichnissen durchsucht. Wenn Sie beispielsweise SANE_CONFIG_DIR auf »/tmp/config:« setzen, wird in den Verzeichnissen »tmp/config«, ».« und »/etc/sane.d« gesucht (in dieser Reihenfolge).
- SANE_DEBUG_GT68XX
- Falls die Bibliothek mit Debug-Unterstützung kompiliert wurde, steuert diese Umgebungsvariable die Debug-Stufe für dieses Backend. Höhere Debug-Stufen erhöhen die Ausführlichkeit der Ausgabe. Falls die Debug-Stufe auf 1 oder höher gesetzt ist, stehen einige Debug-Optionen zur Verfügung, die normalerweise versteckt sind. Verwenden Sie diese vorsichtig. Beispiel: export SANE_DEBUG_GT68XX=4
SIEHE AUCH
sane(7), sane-usb(5), sane-artec_eplus48u(5) sane-plustek(5), sane-ma1509(5), sane-mustek_usb(5), sane-mustek(5), sane-mustek_pp(5), cabextract(1)AUTOR
Henning Meier-Geinitz < [email protected]>FEHLER
Die ersten paar Zeilen des Bildes sind beim 2400 TA Plus Müll. Statt einfach Daten zu kopieren sollte interpoliert werden, wenn sich die X- und Y-Auflösung unterscheiden. Die Knöpfe werden nicht unterstützt. Weitere, detailliertere Fehlerinformationen sind auf der Homepage des gt68xx-Backends verfügbar: http://www.meier-geinitz.de/sane/gt68xx-backend/.ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <[email protected]> und Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer13. Juli 2008 |