BEZEICHNUNG
systemd.special - Spezielle Systemd-UnitsÜBERSICHT
basic.target, bluetooth.target, cryptsetup-pre.target, cryptsetup.target, veritysetup-pre.target, veritysetup.target, ctrl-alt-del.target, [email protected], boot-complete.target, default.target, emergency.target, exit.target, factory-reset.target, final.target, first-boot-complete.target, getty.target, getty-pre.target, graphical.target, halt.target, hibernate.target, hybrid-sleep.target, suspend-then-hibernate.target, initrd.target, initrd-fs.target, initrd-root-device.target, initrd-root-fs.target, initrd-usr-fs.target, integritysetup-pre.target, integritysetup.target, kbrequest.target, kexec.target, local-fs-pre.target, local-fs.target, machines.target multi-user.target, network-online.target, network-pre.target, network.target, nss-lookup.target, nss-user-lookup.target, paths.target, poweroff.target, printer.target, reboot.target, remote-cryptsetup.target, remote-veritysetup.target, remote-fs-pre.target, remote-fs.target, rescue.target, rpcbind.target, runlevel2.target, runlevel3.target, runlevel4.target, runlevel5.target, shutdown.target, sigpwr.target, sleep.target, slices.target, smartcard.target, sockets.target, sound.target, suspend.target, swap.target, sysinit.target, system-update.target, system-update-pre.target, time-set.target, time-sync.target, timers.target, umount.target, usb-gadget.target, -.slice, system.slice, user.slice, machine.slice, -.mount, dbus.service, dbus.socket, display-manager.service, init.scope, syslog.socket, system-update-cleanup.serviceBESCHREIBUNG
Einige wenige Units werden durch Systemd besonders behandelt. Viele von ihnen haben besondere interne Semantiken und können nicht umbenannt werden, während andere einfach über eine Standardbedeutung verfügen und auf allen Systemen vorhanden sein sollten.UNITS, DIE VOM SYSTEMDIENSTEVERWALTER VERWALTET WERDEN
Spezielle System-Units:
-.mountDer Wurzeleinhängepunkt, d.h. die
Einhänge-Unit für den Pfad /. Diese Unit ist bedingungslos
während der gesamten Laufzeit des Systems aktiv, da dies der
Einhängepunkt ist, von dem der grundlegende Anwendungsbereich aus
läuft.
basic.target
Eine besondere Ziel-Unit, die den
grundlegenden Systemstart abdeckt.
Systemd fügt automatisch Abhängigkeiten vom Typ After=
für diese Ziel-Unit an alle Dienste (außer denen mit
DefaultDependencies=no) hinzu.
Normalerweise sollte diese alle lokalen Einhängepunkte plus /var/, /tmp/
und /var/tmp/, Auslagerungsgeräte, Sockets, Timer, Pfad-Units und
andere notwendige grundlegende Initialisierungen für die
Universal-Daemons hineinziehen. Die erwähnten Einhängepunkte
sind Spezialfälle, damit sie auf Rechnern in der Ferne liegen
können.
Dieses Ziel zieht normalerweise keine Nicht-Ziel-Units direkt hinein, sondern
erledigt dies über andere Ziele der frühen Systemstartphase
indirekt. Es ist stattdessen als Synchronisationspunkt für späte
Systemstartdienste gedacht. Schauen Sie in bootup(7) für Details
über die beteiligten Ziele.
boot-complete.target
Dieses Ziel ist als generischer
Synchronisationspunkt für Dienste gedacht, die abhängig davon,
ob der Systemstartprozess erfolgreich abgeschlossen wurde, bestimmen oder
handeln sollen. Sortieren Sie Units, die für den erfolgreichen
Abschluss des Systemstartprozesses benötigt werden, vor diese Unit und
fügen Sie eine Abhängigkeit Requires= von der Ziel-Unit
auf sie hinzu. Sortieren Sie Units, die nur ausgeführt werden sollen,
wenn der Systemstartprozess als erfolgreich abgeschlossen betrachtet wird,
nach dieser Ziel-Unit und ziehen Sie in ihr das Ziel herein, auch mit
Requires=. Beachten Sie, dass diese Ziel-Unit
standardmäßig kein Teil der anfänglichen
Systemstarttransaktion ist und sie nur hereingezogen werden soll, falls das
von Units benötigt wird, die nur nach einem erfolgreichen Start
ausgeführt werden möchten.
Siehe systemd-boot-check-no-failures.service(8) für einen Dienst,
der eine generische Systemgesundheitsprüfung implementiert und sich
selbst nach boot-complete.target einsortiert.
Siehe systemd-bless-boot.service(8) für einen Dienst, der
Systemstartinformationen an das Systemstartprogramm weiterleitet und sich
selbst nach boot-complete.target einsortiert.
ctrl-alt-del.target
Systemd startet dieses Ziel, wann immer
Strg+Alt+Entf auf der Konsole gedrückt wird. Normalerweise sollte dies
auf reboot.target gesymlinkt sein.
cryptsetup.target
Ein Ziel, das die Einrichtungsdienste
für alle verschlüsselten Blockgeräte hereinzieht.
veritysetup.target
Ein Ziel, das die Einrichtungsdienste
für alle Verity-integritätsgeschützten Blockgeräte
hereinzieht.
dbus.service
Eine besondere Unit für den
D-Bus-Bus-Daemon.s Sobald dieser Dienst voll gestartet ist, wird sich Systemd
mit ihm verbinden und seinen Dienst registrieren.
dbus.socket
Eine besondere Unit für das
D-Bus-System-Bus-Socket. Alle Units mit Type=dbus erlangen automatisch
eine Abhängigkeit auf diese Unit.
default.target
Die Vorgabe-Unit, die Systemd beim Systemstart
startet. Normalerweise sollte dies auf multi-user.target oder graphical.target
gealiast (gesymlinkt) werden. Siehe bootup(7) für weitergehende
Besprechung.
Die Vorgabe-Unit, die Systemd beim Systemstart startet, kann mit der
Kernelbefehlszeilenoption systemd.unit= oder bequemer mit den Kurznamen
wie single, rescue, 1, 3, 5, …
außer Kraft gesetzt werden, siehe systemd(1).
display-manager.service
Der Display-Manager-Dienst. Normalerweise
sollte dieser auf gdm.service oder einen ähnlichen
Display-Manager-Dienst gealiast (symlinkt) werden.
emergency.target
Eine besondere Ziel-Unit, die eine
Notfall-Shell auf der Hauptkonsole startet. Diese Ziel zieht keine anderen
Dienste oder Einhängungen herein. Es ist die minimalste Version eines
Systemstarts, um eine interaktive Shell zu erlangen; die einzigen laufenden
Prozesse sind normalerweise nur der Systemverwalter (PID 1) und der
Shell-Prozess. Diese Unit kann durch Verwendung von emergency auf der
Kernel-Befehlszeile verwandt werden; sie wird auch verwandt, wenn eine
Dateisystemprüfung auf einem benötigten Dateisystem
fehlschlägt und der Systemstart nicht fortfahren kann. Vergleichen Sie
sie mit rescue.target, das einem ähnlichen Zweck dient, aber auch die
grundlegendsten Dienste startet und alle Dateisysteme einhängt.
Auf viele Arten und Weisen ist der Systemstart in emergency.target
ähnlich zu dem Effekt des Systemstarts mit »init=/bin/sh«
auf der Kernelbefehlszeile, außer dass der Notfallmodus Ihnen ein
komplettes System und einen Diensteverwalter bereitstellt und es Ihnen
erlaubt, individuelle Units zu starten, um den Systemstartvorgang schrittweise
fortzusetzen.
Beachten Sie, dass abhängig davon, wie emergency.target erreicht wird,
das Wurzeldateisystem schreibgeschützt oder schreibbar
eingehängt sein könnte (es wird nicht speziell für dieses
Ziel neu eingehängt). Beispielsweise kann das System mit
schreibgeschützter Wurzel gestartet werden, wenn ro auf der
Kernelbefehlszeile angegeben wird und so für emergency.target
verbleiben, oder das System könnte zu emergency.target
überleiten, nachdem das System teilweise gestartet wurde und die
Platten bereits schreibbar neu eingehängt wurden.
exit.target
Eine besondere Dienste-Unit zum Herunterfahren
des Systems oder Benutzerdiensteverwalters. Es ist äquivalent zum
poweroff.target auf nicht Container-Systemen und funktioniert auch in
Containern.
Systemd wird diese Unit starten, wenn es das Signal SIGTERM oder
SIGINT empfängt, wenn es als Benutzerdienste-Daemon
läuft.
Normalerweise zieht dies (indirekt) shutdown.target mit herein, was wiederum in
Konflikt zu allen Units stehen sollte, die für das Herunterfahren
eingeplant werden wollen, wenn der Systemverwalter anfängt, sich zu
beenden.
factory-reset.target
Ein besonderes Ziel, um das Rücksetzen
in den Werkszustand auszulösen.
final.target
Eine besondere Ziel-Unit, die während
der Herunterfahrlogik verwandt wird und dazu eingesetzt werden kann,
späte Dienste hereinzuziehen, nachdem alle normalen Dienste sich
bereits beendet und alle Einhängungen ausgehängt haben.
getty.target
Eine besondere Ziel-Unit, die statisch
konfigurierte lokale TTY-Getty-Instanzen hereinzieht.
graphical.target
Eine besondere Ziel-Unit zum Einrichten eines
graphischen Anmeldebildschirms. Dies zieht multi-user.target herein.
Units, die für graphische Anmeldebildschirme benötigt werden,
sollten während der Installation Abhängigkeiten Wants=
für ihre Unit auf diese Unit (oder multi-user.target)
hinzufügen. Am besten wird dies über
WantedBy=graphical.target im Abschnitt »[Install]« in der
Unit konfiguriert.
hibernate.target
Eine besondere Ziel-Unit zum Schlafenlegen des
Systems. Dies zieht sleep.target herein.
hybrid-sleep.target
Eine besondere Ziel-Unit zum Schlafenlegen und
gleichzeitigen Suspendieren des Systems. Dies zieht sleep.target herein.
suspend-then-hibernate.target
Eine besondere Ziel-Unit zur Suspendierung des
System für eine bestimmte Zeitperiode, zum Aufwachen und zum
Schlafenlegen des Systems. Dies zieht sleep.target herein.
halt.target
Eine besondere Ziel-Unit zum Herunterfahren
und Anhalten des Systems. Beachten Sie, dass dieses Ziel sich von
poweroff.target darin unterscheidet, dass es im Allgemeinen nur das System
anhält, statt es auszuschalten.
Anwendungen, die das System anhalten wollen, sollten diese Unit nicht direkt
starten, sondern stattdessen systemctl halt (möglicherweise mit
der Option --no-block) ausführen oder die D-Bus-Methode
org.freedesktop.systemd1.Manager.Halt von systemd(1) direkt
aufrufen.
init.scope
In dieser Bereichs-Unit befindet sich der
System- und Diensteverwalter (PID 1) selbst. Sie ist aktiv, solange das System
läuft.
initrd.target
Dies ist das Standardziel in der Initrd,
ähnlich zu default.target im Hauptsystem. Es wird zum Einhängen
der echten Wurzel und dem Übergang dahin verwandt. Siehe
bootup(7) für eine Besprechung.
initrd-fs.target
systemd-fstab-generator(3) fügt
automatisch Abhängigkeiten vom Typ Before= von sysroot-usr.mount
und allen in /etc/fstab gefundenen Einhängepunkten, die
Einhängeoptionen x-initrd.mount gesetzt und nicht die
noauto gesetzt haben, hinzu. Er wird auch indirekt nach sysroot.mount
einsortiert. Daher ist die /sysroot/-Hierarchie komplett eingerichtet, wenn
dieses Ziel erreicht ist, vorbereitet für die Überleitung zum
Betriebssystem des Rechners.
initrd-root-device.target
Eine besondere Initrd-Ziel-Unit, die erreicht
wird, wenn das Wurzeldateisystemgerät verfügbar, aber bevor es
eingehängt ist. systemd-fstab-generator(3) und
systemd-gpt-auto-generator(3) richten automatisch die geeigneten
Abhängigkeiten ein, damit dies erreicht wird.
initrd-root-fs.target
systemd-fstab-generator(3) fügt
automatisch Abhängigkeiten vom Typ Before= zu der Unit
sysroot.mount, die aus Einstellung root= (oder äquivalent) der
Kernelbefehlszeile erstellt wird, hinzu.
initrd-usr-fs.target
systemd-fstab-generator(3) fügt
automatisch Abhängigkeiten vom Typ Before= zu der Unit
sysusr-usr.mount hinzu, die von dem Schalter usr= der
Kernelbefehlszeile erstellt wird. Ziele können sich nach dieser
Ziel-Unit einsortieren, um einmal ausgeführt zu werden, sobald die
/sysusr/-Hierarchie verfügbar wird, auf Systemen, die anfänglich
ohne ein Wurzeldateisystem, aber mit einem initialisierten /usr/ daherkommen
und auf Letzteres zugreifen müssen, bevor schließlich das
Wurzeldateisystem eingerichtet wird, wohin letztendlich umgeschaltet wird. Auf
Systemen, auf denen usr= nicht verwandt wird, wird dieses Ziel nach
sysroot.mount einsortiert und ist daher größtenteils
äquivalent zu initrd-root-fs.target. Auf jedem System wird das /usr/
zugrundeliegende Dateisystem eingehängt, sobald dieses Ziel erreicht
wird, allerdings möglicherweise an zwei verschiedenen Orten, entweder
unterhalb von /sysusr/ oder den /sysroot/-Hierarchien.
kbrequest.target
Systemd startet dieses Ziel, wann immer
Alt+PfeilHoch auf der Konsole gedrückt wird. Beachten Sie, dass dies
jeder Benutzer mit physischem Zugang zu der Maschine ohne Authentifizierung
machen kann, daher sollte dies vorsichtig genutzt werden.
kexec.target
Eine besondere Ziel-Unit für das
Herunterfahren und Neustarten des Systems mittels kexec.
Anwendungen, die das System neu starten möchten, sollten diese Unit nicht
direkt starten, sondern stattdessen systemctl kexec
(möglicherweise mit der Option --no-block) ausführen oder
die D-Bus-Methode org.freedesktop.systemd1.Manager.KExec von
systemd(1) direkt aufrufen.
local-fs.target
systemd-fstab-generator(3) fügt
automatisch Ziele vom Typ Before= zu allen Einhänge-Units, die
sich auf lokale Einhängepunkte beziehen, für diese Ziel-Unit
hinzu. Zusätzlich fügt es Abhängigkeiten vom Typ
Wants= zu dieser Ziel-Unit für solche Einhängepunkte von
Einhängungen, die in /etc/fstab mit der gesetzten Option auto
aufgeführt sind, hinzu.
machines.target
Eine Standard-Ziel-Unit zum Starten aller
Container und anderer virtueller Maschinen. Siehe [email protected]
für ein Beispiel.
multi-user.target
Eine besondere Ziel-Unit zum Einrichten eines
Mehrbenutzersystems (nicht graphisch). Diese wird von graphical.target
hereingezogen.
Units, die für Mehrbenutzersysteme benötigt werden, müssen
Wants=-Abhängigkeiten für ihre Unit auf diese Unit
während der Installation hinzufügen. Dies wird am besten mittels
WantedBy=multi-user.target in dem Abschnitt »[Install]«
der Unit konfiguriert.
network-online.target
Units, die strikt ein konfiguriertes Netz
benötigen, sollten (mittels einer Wants=-artigen
Abhängigkeit) network-online.target hereinziehen und sich danach
anordnen. Diese Ziel-Unit ist dazu gedacht, einen Dienst hereinzuziehen, der
die weitere Ausführung verzögert, bis das Netzwerk hinreichend
eingerichtet ist. Was genau dies benötigt, wird der Implementierung des
Netzverwaltungsdienstes überlassen.
Beachten Sie den Unterschied zwischen dieser Unit und network.target. Diese Unit
ist eine aktive Unit (d.h. sie wird vom Konsumenten statt vom Anbieter dieser
Funktionalität hereingezogen) und zieht einen Dienst herein, der
möglicherweise substanzielle Verzögerungen für die
weitere Ausführung hinzufügt. Im Gegensatz dazu ist
network.target eine passive Unit (d.h. sie wird vom Anbieter der
Funktionalität statt vom Konsumenten hereingezogen), die normalerweise
die Ausführung nicht viel verzögert. Normalerweise ist
network.target Teil des Systemstarts der meisten Systeme, während
network-online.target dies nicht ist, außer wenn mindestens eine Unit
es verlangt. Siehe auch Dienste ausführen, nachdem das Netz oben
ist[1] für weitere Informationen.
Alle Einhänge-Units für ferne Netzwerkdateisysteme ziehen diese
Unit automatisch herein und sortieren sich danach ein. Beachten Sie, dass
Netzwerk-Daemons, die einfach für andere Rechner
Funktionalitäten anbieten (im Gegensatz zur
Verbrauch-Funktionalität anderer Rechner), im Allgemeinen diese
Unit nicht hereinziehen müssen.
Systemd fügt automatisch Abhängigkeiten vom Typ Wants= und
After= für diese Ziel-Unit zu allen
SysV-Init-Skripte-Dienste-Units hinzu, bei denen eine LSB-Kopfzeile auf die
Einrichtung »$network« referenziert.
Beachten Sie, dass diese Unit nur während der ursprünglichen
Systemstartlogik sinnvoll ist. Nachdem das System komplett hochgefahren ist,
wird es den Online-Status des Systems nicht mehr nachverfolgen. Daher kann es
auch nicht als Netzwerküberwachungskonzept verwandt werden, es ist ein
reines, einmaliges Systemstartkonzept.
paths.target
Eine besondere Ziel-Unit, die alle Pfad-Units
einrichtet (siehe systemd.path(5) für Details), die nach dem
Systemstart aktiv sein sollen.
Es wird empfohlen, dass durch Anwendungen installierte Pfad-Units von
Wants=-Abhängigkeiten auf diese Unit hereingezogen werden. Dies
wird am besten mittels WantedBy=paths.target in dem Abschnitt
»[Install]« der Pfad-Unit konfiguriert.
poweroff.target
Eine besondere Ziel-Unit zum Herunterfahren
und Ausschalten des Systems.
Anwendungen, die das System herunterfahren möchten, sollten diese Unit
nicht direkt starten, sondern stattdessen systemctl poweroff
(möglicherweise mit der Option --no-block) ausführen oder
die D-Bus-Methode org.freedesktop.login1.Manager.PowerOff von
systemd-logind(8) direkt aufrufen.
runlevel0.target ist ein Alias zur Kompatibilität mit SysV für
diese Ziel-Unit.
reboot.target
Eine besondere Ziel-Unit zum Herunterfahren
und Neustarten des Systems.
Anwendungen, die das System neustarten möchten, sollten diese Unit nicht
direkt starten, sondern stattdessen systemctl reboot
(möglicherweise mit der Option --no-block) ausführen oder
die D-Bus-Methode org.freedesktop.login1.Manager.Reboot von
systemd-logind(8) direkt aufrufen.
runlevel6.target ist ein Alias zur Kompatibilität mit SysV für
diese Ziel-Unit.
remote-cryptsetup.target
Ähnlich zu cryptsetup.target, aber
für verschlüsselte Geräte, auf die über das Netz
zugegriffen wird. Sie wird für crypttab(8)-Einträge, die
mit _netdev markiert sind, verwandt.
remote-veritysetup.target
Ähnlich zu veritysetup.target, aber
für Verity-integritätsgeschützte Geräte, auf die
über das Netz zugegriffen wird. Sie wird für
veritytab(8)-Einträge, die mit _netdev markiert sind,
verwandt.
remote-fs.target
Ähnlich zu local-fs.target, aber
für ferne Einhängepunkte.
Systemd fügt automatisch Abhängigkeiten vom Typ After=
für diese Ziel-Unit zu allen SysV-Init-Skripte-Dienste-Units hinzu, bei
denen eine LSB-Kopfzeile auf die Einrichtung »remote_fs«
referenziert.
rescue.target
Eine besondere Ziel-Unit, die das Basissystem
(einschließlich Systemeinhängungen) hereinzieht und eine
Notfall-Shell startet. Isolieren Sie zu diesem Ziel, um das System im
Einzelbenutzermodus mit allen Dateisystemen eingehängt, aber ohne
laufende Dienste (außer den grundlegendsten) zu administrieren).
Vergleichen Sie dies mit emergency.target, das deutlich reduzierter ist und
keine Dateisysteme oder grundlegendste Dienste bereitstellt. Im Vergleich zu
multi-user.target könnte dieses Ziel als single-user.target betrachtet
werden.
runlevel1.target ist ein Alias zur Kompatibilität mit SysV für
diese Ziel-Unit.
Verwenden Sie die Kernelbefehlszeilenoption
»systemd.unit=rescue.target«, um in diesen Modus zu starten. Ein
kurzer Alias für diese Kernelbefehlszeilenoption ist »1«,
zur Kompatibilität mit SysV.
runlevel2.target, runlevel3.target, runlevel4.target, runlevel5.target
Dies sind die Ziele, die aufgerufen werden,
wenn der SysV-Kompatibilitätscode nach den Runleveln 2, 3, 4 bzw. 5
fragt. Es ist eine gute Idee, diese zu einem Alias von (d.h. einen Symlink
auf) graphical.target (für Runlevel 5) oder multi-user.target (die
anderen) zu machen.
shutdown.target
Eine besondere Ziel-Unit, die die Dienste beim
Herunterfahren des Systems beendet.
Dienste, die beim Herunterfahren des Systems beendet werden sollen, sollten eine
Abhängigkeit Conflicts= und Before= auf diese Unit zu
ihrer Dienste-Unit hinzufügen, was implizit passiert, wenn
DefaultDependencies=yes gesetzt ist (die Vorgabe).
sigpwr.target
Ein besonderes Ziel, das gestartet wird, wenn
Systemd das SIGPWR-Prozesssignal erhält, was normalerweise vom Kernel
oder UPS-Daemon gesandt wird, wenn die Stromversorgung zusammenbricht.
sleep.target
Eine besondere Ziel-Unit, die durch
suspend.target, hibernate.target und hybrid-sleep.target hereingezogen wird
und dazu verwandt werden kann, Units in die Einschlafzustandslogik
einzuhängen.
slices.target
Eine besondere Ziel-Unit, die alle
Scheiben-Units (siehe systemd.slice(5) für Details) einrichtet,
die nach dem Systemstart immer aktiv sein sollen. Standardmäßig
wird die generische Scheiben-Unit system.slice sowie die Wurzelscheiben-Unit
-.slice hereingezogen und vor dieser Unit angeordnet (siehe unten).
Normalerweise ist es nicht notwendig, Scheiben-Units zu slices.target
hinzuzufügen. Stattdessen wird die festgelegte Scheibe automatisch
gestartet, wenn eine Unit, die Slice= verwendet, gestartet wird.
Hinzufügen von WantedBy=slices.target-Zeilen zu dem Abschnitt
»[Install]« sollte nur für Units erfolgen, die immer
aktiv sein müssen. In diesem Fall müssen Sie darauf achten, dass
keine Schleife zu der automatischen Abhängigkeit der
»Eltern«-Scheibe erzeugt wird.
sockets.target
Eine besondere Ziel-Unit, die alle
Socket-Units einrichtet (siehe systemd.socket(5) für Details),
die nach dem Systemstart aktiv sein sollen.
Dienste, die Socket-aktivierbar sein sollen, sollen eine Abhängigkeit
Wants= von dieser Unit für ihre Socket-Unit während der
Installation hinzufügen. Dies wird am besten mittels
WantedBy=sockets.target im Abschnitt »[Install]« der
Socket-Unit konfiguriert.
suspend.target
Eine besondere Ziel-Unit für die
Suspendierung des Systems. Dies zieht sleep.target herein.
swap.target
Ähnlich zu local-fs.target, aber
für Auslagerungspartitionen und -dateien.
sysinit.target
Systemd fügt automatisch
Abhängigkeiten vom Typ Requires= und After= für
diese Ziel-Unit zu allen Diensten (außer für solche mit
DefaultDependencies=no) hinzu.
Dieses Ziel zieht alle Dienste herein, die für die Systeminitialisierung
benötigt werden. Systemdienste, die durch dieses Ziel hereingezogen
werden, sollten DefaultDependencies=no deklarieren und alle ihre
Abhängigkeiten manuell festlegen, einschließlich Zugriff auf
alles, was mehr als ein rein lesbares Wurzeldateisystem ist. Für
Details zu den Abhängigkeiten dieses Zieles lesen Sie bitte
bootup(7).
syslog.socket
Die Socket-Unit, an der die
Syslog-Implementierung auf Anfragen warten soll. Alle Protokollmeldungen aus
dem Anwendungsbereich werden auf diesem Socket zur Verfügung gestellt.
Für weitere Informationen über die Syslog-Integration schlagen
Sie bitte im Dokument Syslog-Schnittstelle[2] nach.
system-update.target, system-update-pre.target, system-update-cleanup.service
Eine besondere Ziel-Unit, die für
Offline-Systemaktualisierungen verwandt wird.
systemd-system-update-generator(8) wird den Systemstartprozess auf
dieses Ziel umlenken, falls /system-update existiert. Für weitere
Informationen siehe systemd.offline-updates(7).
Aktualisierungen sollten stattfinden, bevor das Ziel system-update.target
erreicht wird und die Dienste, die es implementieren, sollten einen Neustart
der Maschine auslösen. Die Haupt-Units, die die Aktualisierung
ausführen, sollten sich nach system-update-pre.target einsortieren, es
aber nicht hereinziehen. Dienste, die nur während der
Systemaktualisierung laufen möchten, aber bevor die eigentliche
Systemaktualisierung ausgeführt wird, sollten sich vor dieser Unit
einordnen und sie hereinziehen. Als Sicherheitsmaßnahme wird
system-update-cleanup.service diesen Symlink entfernen und die Maschine
neustarten, falls vorheriges nicht passiert und /system-update noch existiert,
nachdem system-update.target erreicht wurde.
timers.target
Eine besondere Ziel-Unit, die alle Timer-Units
einrichtet (siehe systemd.timer(5) für Details), die nach dem
Systemstart aktiv sein sollen.
Es wird empfohlen, dass durch Anwendungen installierte Timer-Units durch
Abhängigkeiten Wants= von dieser Unit hereingezogen werden. Dies
wird am besten mittels WantedBy=timers.target in dem Abschnitt
»[Install]« der Timer-Unit konfiguriert.
umount.target
Eine besondere Ziel-Unit, die alle
Einhänge- und Selbsteinhängepunkte beim Herunterfahren des
Systems aushängt.
Einhängungen, die beim Herunterfahren des Systems ausgehängt
werden sollen, müssen Konfliktabhängigkeiten zu dieser Unit
für ihre Einhänge-Unit hinzufügen. Dies erfolgt implizit,
wenn DefaultDependencies=yes gesetzt ist (die Vorgabe).
Spezielle System-Units für Geräte
Einige Ziel-Units werden automatisch hereingezogen, wenn Geräte eines bestimmten Typs im System auftauchen. Diese können dazu verwandt werden, automatisch verschiedene Dienste, basierend auf dem spezifischen Typ der verfügbaren Hardware, zu aktivieren. bluetooth.targetDieses Ziel wird automatisch gestartet, sobald
ein Bluetooth-Controller eingesteckt oder beim Systemstart verfügbar
wird.
Dies kann dazu verwandt werden, dynamisch Bluetooth-Verwaltungs-Daemons
hereinzuziehen, wenn Bluetooth-Hardware gefunden wird.
printer.target
Dieses Ziel wird automatisch gestartet, sobald
ein Drucker eingesteckt oder beim Systemstart verfügbar wird.
Dies kann dazu verwandt werden, dynamisch Druckerverwaltungs-Daemons
hereinzuziehen, wenn Drucker-Hardware gefunden wird.
smartcard.target
Dieses Ziel wird automatisch gestartet, sobald
ein Smartcard-Controller eingesteckt oder beim Systemstart verfügbar
wird.
Dies kann zum dynamischen Hereinziehen von Smartcard-Verwaltungs-Daemons
verwandt werden, wenn Smartcard-Hardware gefunden wird.
sound.target
Dieses Ziel wird automatisch gestartet, sobald
eine Soundkarte eingesteckt wird oder beim Systemstart verfügbar wird.
Dies kann zum dynamischen Hereinziehen von Audio-Verwaltungs-Daemons verwandt
werden, wenn Audio-Hardware gefunden wird.
usb-gadget.target
Dieses Ziel wird automatisch gestartet, sobald
ein USB-Geräte-Controller beim Systemstart verfügbar wird.
Dies kann zum dynamischen Hereinziehen von USB-Geräten verwandt werden,
wenn UDC-Hardware gefunden wird.
Spezielle passive System-Units
Es sind eine Reihe von besonderen Systemzielen definiert, die dazu verwandt werden können, um das Hochfahren optionaler Dienste zu sortieren. Diese Ziele sind im Allgemeinen nicht Teil der Systemstarttransaktion, außer sie werden explizit durch einen der implementierenden Dienste hereingezogen. Beachten Sie insbesondere, dass diese passiven Ziel-Units im Allgemeinen nicht durch die Benutzer eines Dienstes hereingezogen werden, sondern durch den Anbieter des Dienstes. Dies bedeutet: Ein Benutzer-Dienst sollte sich (passend) nach diesen Zielen einsortieren, sie aber nicht hereinziehen Ein anbietender Dienst sollte sich (geeignet) vor diesen Zielen einsortieren und sie (mittels einer Wants=-artigen Abhängigkeit) hereinziehen. Beachten Sie, dass diese passiven Units nicht manuell gestartet werden können, d.h. »systemctl start time-sync.target« wird mit einem Fehler fehlschlagen. Sie können nur über Abhängigkeiten hereingezogen werden. Dies wird durchgesetzt, da sie nur für Ordnungszwecke existieren, und daher keinen Sinn als einzige Unit innerhalb einer Transaktion ergeben. [email protected]Diese Vorlagen-Unit wird zur Sortierung von
Einhänge-Units und anderen Nutzern von Blockgeräten hinter
andere Dienste, die diese Blockgeräte künstlich erstellen,
verwandt. Insbesondere wird dies zur Verwendung mit Speicherdiensten (wie
systemd-cryptsetup@.service(5)/
systemd-veritysetup@.service(5)), die virtuelle Blockgeräte
reservieren und verwalten, benutzt. Speicherdienste werden vor einer Instanz
von [email protected] einsortiert und die Nutzer-Units danach. Die Sortierung
ist insbesondere während des Herunterfahrens des Systems relevant, da
sie sicherstellt, dass zuerst die Einhängung deaktiviert wird und dann
erst der Dienst, der der Einhänung hinterlegt ist. Die Instanz
[email protected] sollte mittels einer Wants=-Abhängigkeit von
dem Speicher-Daemon hereingezogen und daher im Allgemeinen nicht Teil
irgendeiner Transaktion sein, falls kein Speicher-Daemon verwandt wird. Der
Instanzenname für Instanzen dieser Vorlage-Unit muss ein korrekt
maskierter Blockgeräteknotenpfad sein, z.B.
[email protected] für das Speichergerät
/dev/mapper/foobar.
cryptsetup-pre.target
Diese passive Ziel-Unit kann durch Dienste,
die ausgeführt werden wollen, bevor irgendein verschlüsseltes
Blockgerät eingerichtet wurde, hereingezogen werden. Alle
verschlüsselten Blockgeräte werden eingerichtet, nachdem dieses
Ziel erreicht wurde. Da die Herunterfahrreihenfolge zwischen Units implizit
die Umkehrung der Hochfahrreihenfolge ist, ist dieses Ziel insbesondere
nützlich, um sicherzustellen, dass ein Dienst nur heruntergefahren
wird, nachdem alle verschlüsselten Blockgeräte
vollständig gestoppt wurden.
veritysetup-pre.target
Diese passive Ziel-Unit kann durch Dienste,
die ausgeführt werden wollen, bevor irgendein
Verity-integritätsgeschütztes Blockgerät eingerichtet
wurde, hereingezogen werden. Alle Verity-integritätsgeschützten
Blockgeräte werden eingerichtet, nachdem dieses Ziel erreicht wurde. Da
die Herunterfahrreihenfolge zwischen Units implizit die Umkehrung der
Hochfahrreihenfolge ist, ist dieses Ziel insbesondere nützlich, um
sicherzustellen, dass ein Dienst nur heruntergefahren wird, nachdem alle
Verity-Integritätsgeschützten Blockgeräte
vollständig gestoppt wurden.
first-boot-complete.target
Dieses passive Ziel ist als
Synchronisationspunkt für Units, die einmal während des ersten
Systemstarts ausgeführt werden müssen, gedacht. Erst nachdem
alle Units, die vor dieses Ziel einsortiert wurden, sich beendet haben, wird
machine-id(5) auf die Platte übertragen, wodurch der erste
Systemstart als abgeschlossen markiert wird. Falls der Systemstart irgendwann
davor abgebrochen wird, dann wird der nächste Systemstart alle Units
mit ConditionFirstBoot=yes erneut ausführen.
getty-pre.target
Eine besondere passive Ziel-Unit. Es wird
erwartet, dass Benutzer dieses Zieles sie in ihrer Hochfahrtransaktion mittels
einer Abhängigkeit (d.h. Wants=) hereinziehen. Sortieren Sie
Ihre Unit vor diese Unit, falls Sie die Konsole verwenden wollen, genau bevor
Getty gestartet wird.
local-fs-pre.target
Diese Ziel-Unit wird automatisch vor allen
lokalen, mit auto markierten Einhängepunkten sortiert (siehe
oben). Sie kann verwandt werden, um bestimmte Units vor allen lokalen
Einhängungen auszuführen.
network.target
Diese Unit soll anzeigen, wenn die
Netzwerkfunktionalität verfügbar ist, aber es ist nur sehr
unscharf definiert, was das bedeuten soll. Allerdings sollte mindestens
Folgendes gelten:
Es muss betont werden, dass beim Hochfahren keinerlei Garantie gegeben werden
kann, dass Hardware-basierte Geräte zum Zeitpunkt des Erreichens dieses
Zieles aufgetaucht sind, oder sogar eine komplette IP-Konfiguration erlangt
haben. Verwenden Sie für diesen Zweck das weiter oben beschriebene Ziel
network-online.target.
network-pre.target
•Beim Hochfahren sollten alle
konfigurierten synthetischen Netzwerkgeräte (d.h. nicht die physischen,
die das Auftauchen von Hardware erwarten und untersucht werden müssen,
sondern virtuelle wie Bridge-Geräte und ähnliche, die
programmatisch erstellt werden), die nicht von zugrundeliegender Hardware
abhängen, zum Zeitpunkt, zu dem dieses Ziel erreicht wird, zugewiesen
worden sein. Es ist für diese Schnittstellen nicht notwendig, dass die
Konfiguration auf IP-Ebene abgeschlossen ist, wenn network.target erreicht
wird.
•Beim Herunterfahren wird eine Unit,
die nach network.target einsortiert ist, gestoppt, bevor das Netz, auf welcher
Stufe auch immer es dann eingerichtet ist, heruntergefahren wird. Sie ist
daher beim Schreiben von Dienstedateien nützlich, die beim
Herunterfahren Netzwerkzugriff benötigen und sich daher nach diesem
Ziel einsortieren, es aber nicht hereinziehen sollten. Siehe auch Dienste
ausführen, nachdem das Netz oben ist[1] für weitere
Informationen.
Diese passive Ziel-Unit kann durch Dienste,
die ausgeführt werden müssen, bevor irgendein Netz eingerichtet
ist, hereingezogen werden, beispielsweise für den Zweck der Einrichtung
einer Firewall. Sämtliche Netzverwaltungssoftware sortiert sich nach
diesem Ziel, zieht es aber nicht herein. Für weitere Informationen
siehe auch Dienste ausführen, nachdem das Netz hochgefahren
ist[1].
nss-lookup.target
Ein Ziel, das als Synchronisationspunkt
für alle Rechner-/Netznamensdienste-Abfragen verwandt werden sollte.
Beachten Sie, dass dies von den Abfragen der UNIX-Benutzer/-Gruppen
unabhängig ist, für Letzteres sollte nss-user-lookup.target
verwandt werden. Alle Dienste, für die die Verfügbarkeit der
kompletten Rechner-/Namensauflösung unverzichtbar ist, sollten sich
nach diesem Ziel einsortieren, es aber nicht hereinziehen. Systemd fügt
automatisch Abhängigkeiten der Art After= für diese
Ziel-Unit zu allen SysV-Init-Skripte-Dienste-Units hinzu, bei denen sich eine
LSB-Kopfzeile auf die Einrichtung »$named« bezieht.
nss-user-lookup.target
Ein Ziel, das als Synchronisationspunkt
für alle normalen Unix-Benutzer/-Gruppennamensnachschlagdienste
verwandt werden sollte. Beachten Sie, dass dies von den
Rechner-/Netzwerknamensnachschlagungen unabhängig ist, für
Letzteres sollte nss-lookup.target verwandt werden. Alle Dienste, für
die die Verfügbarkeit der kompletten Benutzer-/Gruppendatenbank
unverzichtbar ist, sollten nach diesem Ziel einsortiert werden, es aber nicht
hereinziehen. Alle Dienste, die Teile der Benutzer-/Gruppendatenbank
bereitstellen, sollten vor dieses Ziel sortiert werden und es hereinziehen.
Beachten Sie, dass diese Unit nur für reguläre Benutzer und
Gruppen relevant ist, Systembenutzer und -gruppen müssen bereits
während der frühsten Phase des Systemstarts auflösbar
sein und benötigen daher keine besondere Sortierung bezüglich
dieses Ziels.
remote-fs-pre.target
Diese Ziel-Unit wird automatisch vor alle
Einhängepunkt-Units (siehe oben) und mit _netdev markierte
Cryptsetup-/Veritysetup-Geräte sortiert. Sie kann zur Ausführung
bestimmter Units vor der Eröffnung der fernen verschlüsselten
Geräte und Einhängepunkte verwandt werden. Beachten Sie, dass
diese Unit im Allgemeinen nicht Teil der anfänglichen Transaktion ist,
außer wenn die Unit, die vor allen fernen Einhängungen
einsortiert werden möchte, sie mit einer Abhängigkeit der Art
Wants= hereinzieht. Falls die Unit vom Auftauchen der ersten fernen
Einhängung hereingezogen werden möchte, sollte sie
network-online.target verwenden (siehe oben).
rpcbind.target
portmapper/rpcbind zieht dieses Ziel herein
und sortiert sich davor ein, um seine Verfügbarkeit anzuzeigen. Systemd
fügt automatisch Abhängigkeiten der Art After= für
diese Ziel-Unit zu allen SysV-Init-Skripte-Dienste-Units hinzu, bei denen sich
eine LSB-Kopfzeile auf die Einrichtung »$portmap« bezieht.
time-set.target
Dienste, die für das Setzen der
Systemuhr ( CLOCK_REALTIME) von einer lokalen Quelle (wie einer
betreuten Zeitstempeldatei oder einer ungenauen Echtzeituhr) verantwortlich
sind, sollten dieses Ziel hereinziehen und sich davor einsortieren. Alle
Dienste, bei denen eine ungefähre, grob monotone Zeit gewünscht
ist, sollten sich nach dieser Unit einsortieren, sie aber nicht hereinziehen.
Dieses Ziel stellt nicht die Genauigkeitszusagen von time-sync.target (siehe
unten) bereit, hängt allerdings nicht davon ab, dass die fernen
Uhr-Quellen erreichbar sind, d.h. das Ziel wird typischerweise nicht durch
Netzwerkprobleme und ähnliches verzögert. Die Verwendung dieses
Zieles wird für Dienste empfohlen, bei denen eine ungefähre
Uhrgenauigkeit und grobe Monotonie gewünscht ist, aber die Aktivierung
nicht aufgrund möglicherweise unzuverlässiger
Netzwerkkommunikation verzögert werden soll.
Der Diensteverwalter fügt automatisch Abhängigkeiten vom Typ
After= für diese Ziel-Unit an alle Timer-Units mit mindestens
einer Direktiven OnCalendar= hinzu.
Der Dienst systemd-timesyncd.service(8) ist ein einfacher Daemon, der
dieses Ziel hereinzieht und sich selbst davor einordnet. Abgesehen von der
Implementierung des SNTP-Netzwerk-Protokolls verwaltet er einen Zeitstempel
auf der Platte, dessen Veränderungszeitpunkt regelmäßig
aktualisiert wird. Beim Hochfahren des Dienstes wird die lokale Systemuhr von
dieser Veränderungszeit gesetzt und damit sichergestellt, dass sie grob
monoton zunimmt.
Beachten Sie, dass das Einsortieren einer Unit nach time-set.target nur Wirkung
zeigt, falls es tatsächlich einen Dienst gibt, der davor einsortiert
ist und diesen verzögert, bis die Uhr für grobe
Monotonität angepasst wurde. Andernfalls könnte dieses Ziel
erreicht werden, bevor die Uhr angepasst wurde, so dass sie grob monoton ist.
Aktivieren Sie systemd-timesyncd.service(8) oder eine alternative
NTP-Implementierung, um dieses Ziel zu verzögern.
time-sync.target
Dienste, die abgeschlossene Synchronisation
der Systemuhr ( CLOCK_REALTIME) von einer fernen Quelle anzeigen,
sollten dieses Ziel hereinziehen und sich davor einsortieren. Alle Dienste,
bei denen eine genaue Zeit unverzichtbar ist, sollten sich nach dieser Unit
einsortieren, sie aber nicht hereinziehen.
Der Diensteverwalter fügt automatisch Abhängigkeiten vom Typ
After= für diese Ziel-Unit zu allen
SysV-Init-Skripte-Dienste-Units hinzu, bei denen eine LSB-Kopfzeile auf die
Einrichtung »$time« referenziert, sowie auf alle Timer-Units mit
mindestens einer Direktiven OnCalendar=.
Dieses Ziel stellt strengere Uhr-Genauigkeitsgarantien als time-set.target
(siehe oben) bereit, benötigt aber wahrscheinlich Netzwerkkommunikation
und führt unvorhersehbare Verzögerungen ein. Dienste, die
Uhrgenauigkeit benötigen und bei denen
Netzwerkkommunikationsverzögerungen akzeptierbar sind, sollten dieses
Ziel verwenden. Dienste, die keine so genaue Uhr und nur ein ungefähres
und grob monotones Uhrverhalten benötigen, sollten stattdessen
time-set.target verwenden.
Beachten Sie, dass das Einsortieren einer Unit nach time-sync.target nur Wirkung
zeigt, falls es tatsächlich einen Dienst gibt, der davor einsortiert
ist und diesen verzögert, bis die Uhr-Synchronisierung erreicht wurde.
Andernfalls könnte diese Ziel erreicht werden, bevor die Uhr mit einer
fernen, genauen Referenzuhr synchronisiert wurde. Wenn Sie
systemd-timesyncd.service(8) verwenden, aktivieren Sie
systemd-time-wait-sync.service(8), um dieses Ziel zu verzögern.
Oder verwenden Sie einen äquivalenten Dienst für andere
NTP-Implementierungen.
Tabelle 1. Vergleich
time-set.target | time-sync.target |
»schnell« zu erreichen | »langsam« zu erreichen |
verwendet typischerweise lokale Uhr-Quellen, Systemstartprozess nicht von der Verfügbarkeit externer Ressourcen betroffen | verwendet typischerweise ferne Uhr-Quellen, fügt Abhängigkeiten von fernen Ressourcen in den Systemstartprozess ein |
zuverlässig, da lokal | unzuverlässig, da typischwerweise Netzwerk involviert |
garantiert typischerweise nur eine ungefähre und grob monotone Uhr | garantiert typischerweise eine genaue Uhr |
implementiert durch systemd-timesyncd.service | implementiert durch systemd-time-wait-sync.service |
Spezielle Scheiben-Units:
Es gibt vier ».slice«-Units, die die Grundlage der Hierarchie für die Zuweisung von Ressourcen für Dienste, Benutzer und virtuelle Maschinen oder Container formen. Siehe systemd.slice(7) für Details über Scheiben-Units. -.sliceDie Wurzelscheibe ist die Wurzel der
Scheiben-Hierarchie. Sie enthält normalerweise keine Units direkt, kann
aber Vorgaben für den gesamten Baum setzen.
system.slice
Standardmäßig können alle
durch systemd gestarteten Systemdienste in dieser Scheibe gefunden
werden.
user.slice
Standardmäßig werden alle
Benutzerprozesse und -dienste im Auftrag des Benutzers gestartet,
einschließlich der in dieser Scheibe auffindbaren benutzerbezogenen
Instanzen. Sie wird durch systemd-logind.service hereingezogen.
machine.slice
Standardmäßig können alle
mit systemd-machined registrierten virtuellen Maschinen und Container
in dieser Scheibe gefunden werden. Sie wird von systemd-machined.service
hereingezogen.
UNITS, DIE VOM BENUTZERDIENSTEVERWALTER VERWALTET WERDEN
Spezielle Benutzer-Units
Wenn Systemd als Benutzerinstanz läuft, sind die folgenden besonderen Units verfügbar: default.targetDies ist das Hauptziel der Benutzersitzung und
wird standardmäßig gestartet. Verschiedene Dienste, die die
normale Benutzersitzung zusammen bilden, sollten in dieses Ziel hineingezogen
werden. In dieser Hinsicht ist default.target ähnlich zu
multi-user.target in der Systeminstanz, aber es ist eine echte Unit, kein
Alias.
Zusätzlich sind die folgenden Units verfügbar, die ähnliche
Definitionen wie ihre System-Gegenstücke haben: exit.target,
shutdown.target, sockets.target, timers.target, paths.target,
bluetooth.target, printer.target, smartcard.target, sound.target.
Spezielle passive Benutzer-Units
graphical-session.targetDiese Ziel-Unit ist aktiv, wann immer eine
graphische Sitzung läuft. Sie wird zum Stoppen der Benutzerdienste, die
nur in einer graphischen Sitzung (X, Wayland usw.) gültig sind, wenn
die Sitzung beendet wird, verwandt. Solche Dienste sollten ein
»PartOf=graphical-session.target« in ihrem Abschnitt
»[Unit]« haben. Ein Ziel für eine bestimmte Sitzung (z.B.
gnome-session.target) startet und stoppt
»graphical-session.target« mit
»BindsTo=graphical-session.target«.
Welche Dienste durch ein Sitzungsziel gestartet werden, wird durch die
Abhängigkeiten »Wants=« und »Requires=«
bestimmt. Für Dienste, die unabhängig aktiviert werden
können, sollten Symlinks in ».wants/« und
».requires/« verwandt werden, siehe systemd.unit(5).
Diese Symlinks sollten entweder in Paketen ausgeliefert oder dynamisch nach
der Installation hinzugefügt werden, beispielsweise mittels
»systemctl add-wants«, siehe systemctl(1).
Beispiel 1. Nautilus als Teil einer GNOME-Sitzung
»gnome-session.target« zieht Nautilus als Dienst oberster Stufe
herein:
»nautilus.service« wird gestoppt, wenn die Sitzung stoppt:
graphical-session-pre.target
[Unit] Description=Benutzer-Systemd-Dienst für die graphische GNOME-Sitzung Wants=nautilus.service BindsTo=graphical-session.target
[Unit] Description=Darstellung des Desktop-Icons mit Nautilus PartOf=graphical-session.target [Service] …
Dieses Ziel enthält Dienste, die die
Umgebung oder globale Konfigurationen einer graphischen Sitzung einrichten,
wie SSH/GPG-Agenten (die eine Umgebungsvariable an alle Desktop-Prozesse
exportieren müssen) oder die veraltete D-conf-Schlüssel nach
einem Betriebssystem-Upgrade migrieren (was passieren muss, bevor irgendein
Prozess, der sie verwenden könnte, gestartet wird). Dieses Ziel muss
vor dem Start einer graphischen Sitzung wie gnome-session.target gestartet
werden.
xdg-desktop-autostart.target
Die XDG-Spezifikation definiert eine Art,
Anwendungen mittels XDG-Desktop-Dateien automatisch zu starten. Systemd
liefert systemd-xdg-autostart-generator(8) für die
XDG-Desktop-Dateien in Verzeichnissen für automatischen Start.
Desktop-Umgebungen können diesen Dienst nach Wunsch verwenden, indem
sie eine Wants=-Abhängigkeit auf xdg-desktop-autostart.target
hinzufügen.
Spezielle Benutzer-Scheiben-Units:
Es gibt vier ».slice«-Units, die die Grundlage der Benutzer-Hierarchie für die Zuweisung von Ressourcen für Benutzeranwendungen und -dienste formen. Siehe systemd.slice(7) für Details über Scheiben-Units und die Dokumentation über Desktop-Umgebungen[3] für weitere Informationen. -.sliceDie Wurzelscheibe ist die Wurzel der
Benutzer-Scheiben-Hierarchie. Sie enthält normalerweise keine Units
direkt, kann aber Vorgaben für den gesamten Baum setzen.
app.slice
Standardmäßig werden alle von
systemd verwalteten Benutzerdienste und -Anwendungen in dieser Scheibe
angetroffen. Alle interaktiv gestarteten Anwendungen wie Web-Browser und
Texteditoren sowie nicht kritische Dienste sollten in diese Scheibe abgelegt
werden.
session.slice
Alle für die Sitzung benötigten
unentbehrlichen Dienste und Anwendungen sollten diese Scheibe verwenden. Dies
sind Dienste, die entweder nicht leicht neu gestartet werden können
oder bei den Verzögerungsproblematiken die Interaktivität des
Systems und der Anwendungen betreffen könnte. Hierzu gehört der
Display-Server, Bildschirmvorleseprogramme und andere Dienste wie DBus oder
XDG-Portale. Solche Dienste sollten durch Hinzufügen von
Slice=session.slice zu ihren Unit-Dateien als Teil dieser Scheibe
konfiguriert werden.
background.slice
Alle Dienste, die Hintergrundaufgaben mit
niedriger Priorität ausführen, sollten diese Schreibe verwenden.
Damit werden Ressourcen bevorzugt anderen Scheiben zugeteilt. Als Beispiele
seien nichtinteraktive Aufgaben wie die Indexierung von Dateien oder
Sicherungsaktionen genannt, bei denen Verzögerungen keine Rolle
spielen.
SIEHE AUCH
systemd(1), systemd.unit(5), systemd.service(5), systemd.socket(5), systemd.target(5), systemd.slice(5), bootup(7), systemd-fstab-generator(8), user@.service(5)ANMERKUNGEN
- 1.
- Dienste ausführen, nachdem das Netz hochgefahren ist
- 2.
- Syslog-Schnittstelle
- 3.
- Desktop-Umgebungen
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzersystemd 252 |