NAME
apt.conf - Konfigurationsdatei für APTBESCHREIBUNG
/etc/apt/apt.conf ist die Hauptkonfigurationsdatei, die alle Werkzeuge der APT-Programmsammlung gemeinsam nutzen, es ist jedoch beileibe nicht der einzige Ort, an dem Optionen gesetzt werden können. Die Programmsammlung benutzt außerdem einen gemeinsamen Befehlszeilenauswerter, um eine einheitliche Umgebung bereitzustellen. Wenn ein APT-Werkzeug startet, wird es die Konfigurationsdateien in der folgenden Reihenfolge lesen: 1.die Datei, die durch die Umgebungsvariable
APT_CONFIG angegeben wird (falls gesetzt)
2.alle Dateien in Dir::Etc::Parts in
aufsteigender alphanumerischer Reihenfolge, die entweder keine oder
»conf« als Dateinamenserweiterung haben und die nur
alphanumerische Zeichen, Bindestriche (-), Unterstriche (_) und Punkte (.)
enthalten. Andernfalls wird APT einen Hinweis ausgeben, dass es eine Datei
ignoriert hat, falls die Datei nicht auf ein Muster in der Konfigurationsliste
Dir::Ignore-Files-Silently passt – in diesem Fall wird sie
stillschweigend ignoriert.
3.die Hauptkonfigurationsdatei, die durch
Dir::Etc::main angegeben wird
4.Alle in der programmspezifischen
Konfigurationsunterbaumstruktur gesetzten Optionen werden in die Wurzel der
Baumstruktur verschoben.
5.Die Befehlszeilenoptionen werden
angewendet, um die Konfigurationsdirektiven außer Kraft zu setzen oder
um sogar weitere Konfigurationsdateien zu laden.
SYNTAX
Die Konfigurationsdatei ist in einem Baum mit Optionen organisiert, die in funktionellen Gruppen organisiert sind. Optionsspezifikation wird mit einer doppelten Doppelpunktschreibweise angegeben, zum Beispiel ist APT::Get::Assume-Yes eine Option innerhalb der APT-Werkzeuggruppe für das Werkzeug Get. Optionen werden nicht von ihren Elterngruppe geerbt. Syntactically the configuration language is modeled after what the ISC tools such as bind and dhcp use. Lines starting with // are treated as comments (ignored), as well as all text between /* and */, just like C/C++ comments. Lines starting with # are also treated as comments. Each line is of the form APT::Get::Assume-Yes "true";. The quotation marks and trailing semicolon are required. The value must be on one line, and there is no kind of string concatenation. Values must not include backslashes or extra quotation marks. Option names are made up of alphanumeric characters and the characters "/-:._+". A new scope can be opened with curly braces, like this:APT { Get { Assume-Yes "true"; Fix-Broken "true"; }; };
DPkg::Pre-Install-Pkgs {"/usr/sbin/dpkg-preconfigure --apt";};
DIE APT-GRUPPE
Diese Gruppe von Optionen steuert das allgemeine Verhalten von APT, ebenso wie es die Optionen für alle Werkzeuge enthält. ArchitectureSystemarchitektur; setzt die Architektur, die
benutzt wird, wenn Dateien heruntergeladen und Paketlisten ausgewertet werden.
Die interne Vorgabe ist die Architektur für die APT kompiliert
wurde.
Architectures
alle Architekturen, die das System
unterstützt. Zum Beispiel sind CPUs, die den amd64-Befehlssatz
implementieren (auch x86-64 genannt), ebenso in der Lage, Programme
auszuführen, die für den i386-Befehlssatz (x86) kompiliert
wurden. Diese Liste wird benutzt, wenn Dateien abgerufen und Paketlisten
ausgewertet werden. Die anfängliche Vorgabe ist immer die native
Architektur des Systems (APT::Architecture) und fremde Architekturen werden
der vorgegebenen Liste hinzugefügt, wenn sie per dpkg
--print-architectures registriert werden.
Compressor
Dieser Gültigkeitsbereich definiert,
welche Komprimierungsformate unterstützt werden, wie Komprimierung und
Dekomprimierung durchgeführt werden können, falls die
Unterstützung für dieses Format nicht direkt in APT eingebaut
wurde und einen Kostenwert, der anzeigt, wie aufwändig es ist, etwas in
dieses Format zu komprimieren. Als Beispiel würde es der folgende
Konfigurationsabschnitt APT erlauben, Dateien herunterzuladen und zu
dekomprimieren sowie mit der kostengünstigen .reversed Dateiendung zu
erzeugen und zu speichern. Dadurch werden sie ohne zusätzliche
Befehlszeilenparameter zum Komprimieren und Dekomprimieren an den Befehl
rev übergeben:
Build-Profiles
APT::Compressor::rev { Name "rev"; Extension ".reversed"; Binary "rev"; CompressArg {}; UncompressArg {}; Cost "10"; };
Liste aller Bauprofile ohne das
Namensraum-Präfix »profile.«, die für die
Auflösung der Bauabhängigkeiten aktiviert sind.
Standardmäßig ist diese Liste leer. DEB_BUILD_PROFILES
setzt so, wie es durch dpkg-buildpackage(1) benutzt wird, die
Listenschreibweise außer Kraft.
Default-Release
Standard-Release von dem Pakete installiert
werden, wenn mehr als eine Version verfügbar ist. Enthält
Release-Name, Codename oder Release-Version. Beispiele:
»stable«, »testing, »unstable«,
»bookworm«, »trixie«, »4.0«,
»5.0*«. Siehe auch apt_preferences(5).
Ignore-Hold
Halten von Paketen ignorieren. Diese globale
Option veranlasst den Problemlöser, gehaltene Pakete beim Treffen von
Entscheidungen zu ignorieren.
Clean-Installed
standardmäßig auf on (ein). Wenn
es auf on gesetzt wird, wird die automatische Bereinigungsfunktion alle Pakete
entfernen, die nicht länger aus dem Zwischenspeicher heruntergeladen
werden können. Wenn es auf off gesetzt wird, dann werden
außerden die Pakete, die lokal installiert sind, vom Bereinigen
ausgeschlossen – beachten Sie jedoch, dass APT keine direkten
Möglichkeiten bereitstellt, um sie erneut zu installieren.
Immediate-Configure
ist standardmäßig aktiviert, was
APT veranlassen wird, essenzielle und wichtige Pakete so bald wie
möglich in einer Installations-/Aktualisierungstransaktion zu
installieren, um die Auswirkungen eines scheiternden dpkg(1)-Aufrufs zu
begrenzen. Falls diese Option deaktiviert ist, betrachtet APT ein wichtiges
Paket auf die gleiche Weise wie ein zusätzliches Paket: Zwischen dem
Entpacken des Pakets A und seiner Konfiguration können viele andere
Entpack- oder Konfigurationsaufrufe für andere, nicht zugehörige
Pakete B, C usw. liegen. Falls dies zum Scheitern des dpkg(1)-Aufrufs
führt (z.B. weil Betreuerskripte des Pakets B einen Fehler erzeugen),
führt dies zu einem Systemstatus, in dem Paket A entpackt, aber nicht
konfiguriert ist, daher ist nicht länger gewährleistet, dass
irgendein Paket, das von A abhängt, weiter funktioniert, da seine
Abhängigkeit von A nicht länger erfüllt wird.
Außerdem wird die unmittelbare Konfigurationsmarkierung im potenziell
problematischen Fall zirkulärer Abhängigkeiten angewendet, da
eine Abhängigkeit mit der Unmittelbarmarkierung einer
Vorabhängigkeit entspricht. Theoretisch ermöglicht dies APT,
eine Situation zu erkennen, in der es keine unmittelbare Konfiguration
durchführen kann, abzubrechen und dem Benutzer vorzuschlagen, dass er
die Option zeitweise deaktivieren soll, um ein Fortsetzen der Transaktion zu
ermöglichen. Beachten Sie hier das Wort »theoretisch«; im
wahren Leben ist dieses Problem selten in instabilen Distributionsversionen
aufgetreten und es wurde durch falsche Abhängigkeiten des fraglichen
Pakets verursacht oder durch ein System in einem bereits beschädigten
Zustand; daher sollten Sie diese Option nicht blind deaktivieren, da das zuvor
erwähnte Szenario nicht das einzige Problem ist, das es
überhaupt erst verhindern kann.
Bevor eine umfangreiche Transaktion wie dist-upgrade mit dieser ausgeschalteten
Option ausgeführt wird, sollten Sie versuchen, explizit install
für das Paket auszuführen, das APT nicht unmittelbar
konfigurieren kann. Stellen Sie aber bitte sicher, dass Sie Ihr Problem
außerdem an Ihre Distribution und an das APT-Team mit dem Verweis zur
Fehlermeldung unten melden, so dass sie an der Verbesserung und Korrektur des
Upgrade-Prozesses arbeiten können.
Force-LoopBreak
Schalten Sie diese Option niemals ein,
außer wenn Sie wirklich wissen, was Sie tun. Es erlaubt APT,
temporär ein essenzielles Paket zu entfernen, um eine
Conflicts/Conflicts- oder Conflicts/Pre-Depends-Schleife zwischen zwei
essenziellen Paketen zu durchbrechen. Solch eine Schleife sollte niemals
existieren und ist ein schwerwiegender Fehler. Diese Option wird
funktionieren, wenn die essenziellen Pakete nicht tar, gzip,
libc, dpkg, dash oder etwas, was davon abhängt,
sind.
Cache-Start, Cache-Grow, Cache-Limit
APT benutzt seit Version 0.7.26 eine
größenveränderbare, speicherbasierte
Zwischenspeicherdatei, um verfügbare Informationen zu speichern.
Cache-Start dient als Hinweis, auf welche Größe der
Zwischenspeicher wachsen wird und enthält daher den Betrag, welchen
Speicher APT beim Start abruft. Die Vorgabe ist 20971520 Byte (~20 MB).
Beachten Sie, dass diese Speichermenge für APT verfügbar sein
muss, da es sonst unschön scheitert. Für Geräte mit
eingeschränktem Speicher sollten diese Werte vermindert werden,
während sie für Systeme mit vielen konfigurierten Quellen
erhöht werden sollte. Cache-Grow definiert in Byte mit einer Vorgabe
von 1048576 (~1 MB) um wieviel die Größe des Zwischenspeichers
vergößert werden soll, falls der durch Cache-Start
vorreservierte nicht ausreicht. Dieser Wert wird wieder und wieder verwandt
bis entweder der Zwischenspeicher groß genug ist, um alle Informationen
zu speichern oder die Zwischenspeichergröße das Cache-Limit
erreicht. Vorgabe für Cache-Limit ist 0, was bedeutet, dass es kein
Limit gibt. Falls Cache-Grow auf 0 gesetzt ist, kann der Zwischenspeicher
nicht automatisch wachsen.
Build-Essential
definiert, welche Pakete als essenzielle
Bauabhängigkeiten betrachtet werden.
Get
Der Get-Unterabschnitt steuert das
apt-get(8)-Werkzeug. Lesen Sie bitte dessen Dokumentation, um weitere
Informationen über die dortigen Optionen zu erhalten.
Cache
Der Cache-Unterabschnitt steuert das
apt-cache(8)-Werkzeug. Lesen Sie bitte dessen Dokumentation, um weitere
Informationen über die dortigen Optionen zu erhalten.
CDROM
Der CDROM-Unterabschnitt steuert das
apt-cdrom(8)-Werkzeug. Lesen Sie bitte dessen Dokumentation, um weitere
Informationen über die dortigen Optionen zu erhalten.
DIE BESCHAFFUNGSGRUPPE
Die Acquire-Gruppe der Optionen steuert das Herunterladen von Paketen ebenso wie die verschiedenen »Beschaffungsmethoden«, die für das Herunterladen selbst zuständig sind (siehe auch sources.list(5)). Check-DateSicherheitsbezogene Optionen sind auf
»true« voreingestellt, wodurch zeitbezogene Prüfungen
aktiviert sind. Deaktivieren bedeutet, dass der Zeit auf der Maschine nicht
vertraut wird. Dann wird APT alle zeitbezogenen Prüfungen wie
Check-Valid-Until und die Prüfung, ob das Datumsfeld einer
Release-Datei in der Zukunft liegt, deaktivieren.
Max-FutureTime
maximale Zeit (in Sekunden) vor ihrer
Erzeugung (die in der Kopfzeile Date angegeben ist), die die Datei Release als
gültig angesehen wird. Der voreingestellte Wert ist 10.
Archivspezifische Einstellungen können durch Anhängen der
Archivbezeichnung an den Optionsnamen vorgenommen werden. Vorzugsweise kann
dasselbe für bestimmte sources.list(5)-Einträge erreicht
werden, indem dort die Option Date-Max-Future benutzt wird.
Check-Valid-Until
Die sicherheitsbezogene Option wird als
»true« vorgegeben. Damit werden Wiederholungsangriffe
über einen längeren Zeitraum hinweg verhindert, indem der
Überprüfung der Datei Release ein Ablaufdatum gegeben wird.
Beispielsweise wird Benutzern damit auch geholfen, länger nicht
aktualisierte Spiegel zu erkennen – diese Funktion hängt jedoch
von der Richtigkeit der Zeiteinstellung auf dem Benutzersystem ab.
Archivbetreuer sind aufgefordert, Release-Dateien mit der Kopfzeile
Valid-Until zu erstellen. Falls sie das nicht tun oder ein strengerer Wert
gewünscht wird, kann die Option Max-ValidTime benutzt werden (siehe
unten). Der Option Check-Valid-Until von
sources.list(5)-Einträgen zum wahlweisen Deaktivieren der
Prüfung sollte der Vorzug gegeben werden, anstatt dies global mit
dieser Einstellung außer Kraft zu setzen.
Max-ValidTime
maximale Zeit (in Sekunden) nach ihrer
Erzeugung (die in der Kopfzeile Date angegeben ist), die die Datei Release als
gültig angesehen wird. Falls die Release-Datei selbst eine
Valid-Until-Kopfzeile enthält, wird das frühere der beiden Daten
als Ablaufdatum verwandt. Vorgabe ist 0, was für »für
immer gültig« steht. Archivspezifische Einstellungen
können durch Anhängen der Archivbezeichnung an den Optionsnamen
vorgenommen werden. Vorzugsweise kann dasselbe für bestimmte
sources.list(5)-Einträge erreicht werden, indem dort die Option
Valid-Until-Max benutzt wird.
Min-ValidTime
minimale Zeit (in Sekunden), nach der
Erzeugung (die in der Kopfzeile Date angegeben ist), die die Datei Release als
gültig angesehen wird. Benutzen Sie dies, falls Sie einen selten
aktualisierten (lokalen) Spiegel eines häufiger aktualisierten Archivs
mit einer Valid-Until-Kopfzeile haben, anstatt die Überprüfung
des Ablaufdatums komplett zu deaktivieren. Archivspezifische Einstellungen
können und sollten durch Anhängen der Archivbezeichnung an den
Optionsnamen vorgenommen werden. Vorzugsweise kann dasselbe für
bestimmte sources.list(5)-Einträge erreicht werden, indem dort
die Option Valid-Until-Min benutzt wird.
AllowTLS
ermöglicht die Verwendung interner
TLS-Unterstützung in der HTTP-Methode. Falls auf »false«
gesetzt, deaktiviert dies vollständig die Unterstützung
für TLS in den eigenen Methoden von APT (außer bei den
cURL-basierten HTTPS-Methoden). Es werden keine TLS-bezogenen Funktionen mehr
aufgerufen.
PDiffs
versucht Unterschiede, die PDiffs genannt
werden, für Indexe (wie Packages-Dateien) statt der kompletten Dateien
herunterzuladen. Vorgabe ist »true«. Vorzugsweise kann dies
für bestimmte sources.list(5)-Einträge oder Index-Dateien
gesetzt werden, indem dort die Option PDiffs benutzt wird.
Es sind außerdem zwei Unteroptionen verfügbar, um die Benutzung
von PDiffs zu begrenzen: FileLimit kann verwandt werden, um die maximale
Anzahl von PDiff-Dateien anzugeben, die zum Aktualisieren einer Datei
heruntergeladen werden sollen. Andererseits gibt SizeLimit die maximale
Prozentzahl der Größe aller Patches im Vergleich zur Zieldatei
an. Wenn eine dieser Begrenzungen überschritten wird, wird die
komplette Datei anstelle der Patche heruntergeladen.
By-Hash
versucht Indexe über einen URI der aus
der Hash-Summe der erwarteten Datei gebildet wurde, statt über einen
gut bekannten stabilen Dateinamen herunterzuladen. Standardmäßig
»true«, wird aber automatisch deaktiviert, falls die Quelle
anzeigt, dass es nicht unterstützt wird. Der Gebrauch kann mit dem
speziellen Wert »force« erzwungen werden. Vorzugsweise kann dies
für bestimmte sources.list(5)-Einträge oder Index-Dateien
gesetzt werden, indem dort die Option By-Hash benutzt wird.
Queue-Mode
Warteschlangenmodus; Queue-Mode kann entweder
host oder access sein, wodurch festgelegt wird, wie APT ausgehende
Verbindungen parallelisiert. host bedeutet, dass eine Verbindung pro
Zielrechner geöffnet wird, access bedeutet, dass eine Verbindung pro
URI-Art geöffnet wird.
Retries
Anzahl der auszuführenden erneuten
Versuche. Wenn dies nicht Null ist, wird APT fehlgeschlagene Dateien die
angegebene Anzahl erneut versuchen.
Source-Symlinks
benutzt symbolische Verweise für
Quellarchive. Falls dies auf »true« gesetzt ist, werden
Quellarchive, wenn möglich, symbolisch verknüpft, anstatt
kopiert zu werden. Die Voreinstellung ist »true«.
http https
Die Optionen in diesen Bereichen
konfigurieren, wie APT Transporte über die Protokolle HTTP und HTTPS
abwickelt. Sie sind in den Handbuchseiten apt-transport-http(1)
beziehungsweise apt-transport-https(1) dokumentiert.
ftp
ftp::Proxy setzt den Standard-Proxy, der
für FTP-URIs benutzt werden soll. Er wird in der Standardform
ftp://[[Benutzer][:Passwort]@]Rechner[:Port]/ angegeben. Proxys pro Rechner
können außerdem in der Form ftp::Proxy::<Rechner>
angegeben werden. Hierbei bedeutet das spezielle Schlüsselwort DIRECT,
dass keine Proxys benutzt werden. Falls keine der obigen Einstellungen
angegeben wurde, wird die Umgebungsvariable ftp_proxy benutzt. Um einen
FTP-Proxy zu benutzen, müssen Sie in der Konfigurationsdatei das Skript
ftp::ProxyLogin setzen. Dieser Eintrag gibt die Befehle an, die gesendet
werden müssen, um dem Proxy-Server mitzuteilen, womit er sich verbinden
soll. Ein Beispiel, wie das funktioniert, finden Sie unter
/usr/share/doc/apt/examples/configure-index.gz. Die Platzhaltervariablen, die
für den zugehörigen URI-Bestandteil stehen, sind $(PROXY_USER),
$(PROXY_PASS), $(SITE_USER), $(SITE_PASS), $(SITE) und $(SITE_PORT).
Die Option timeout stellt den Zeitnehmer, der von der Methode benutzt wird.
Dieser Wert wird auf die Verbindungs- sowie die
Datenzeitüberschreitungen angewendet.
Mehrere Einstellungen werden zum Steuern des passiven Modus bereitgestellt.
Generell ist es sicher, den passiven Modus eingeschaltet zu lassen, er
funktioniert in nahezu jeder Umgebung. Jedoch erfordern einige Situationen,
dass der passive Modus ausgeschaltet und stattdessen Port-Modus-FTP benutzt
wird. Dies kann global eingestellt werden oder für Verbindungen, die
durch einen Proxy oder zu einem bestimmten Rechner gehen (Beispiele finden Sie
in der Musterkonfigurationsdatei).
Es ist möglich, FTP über HTTP zu leiten, indem die
Umgebungsvariable ftp_proxy auf eine HTTP-URL gesetzt wird –
lesen Sie die Besprechung der HTTP-Methode oberhalb bezüglich der
Syntax. Sie können dies nicht in der Konfigurationsdatei setzen und es
wird wegen der geringen Effizienz nicht empfohlen, FTP über HTTP zu
benutzen.
Die Einstellung ForceExtended steuert die Benutzung der RFC-2428-Befehle EPSV
und EPRT. Die Vorgabe ist »false«, was bedeutet, dass diese
Befehle nur benutzt werden, wenn die Steuerverbindung IPv6 ist. Durch Stellen
auf »true« wird die Benutzung selbst auf IPv4-Verbindungen
erzwungen. Beachten Sie, dass die wenigsten FTP-Server RFC 2428
unterstützen.
cdrom
Für URIs, die die Methode cdrom
verwenden, ist die einzige Option der Einhängepunkt, cdrom::Mount, der
der Einhängepunkt des CD-ROM-Laufwerks sein muss (oder der DVD oder was
auch immer), wie er in /etc/fstab angegeben wurde. Es ist möglich,
alternative Ein- und Aushängebefehle anzugeben, falls Ihr
Einhängepunkt nicht in der fstab aufgeführt werden kann. Die
Syntax besteht darin,
in den cdrom-Block einzufügen. Der abschließende
Schrägstrich ist wichtig. Aushängebefehle können per
UMount angegeben werden.
gpgv
/cdrom/::Mount "foo";
Die einzige Konfigurationsoption für
GPGV-URIs ist gpgv::Options, um zusätzliche Parameter an Gpgv
weiterzuleiten.
CompressionTypes
Liste der Kompressionstypen, die von den
»Beschaffungsmethoden verstanden werden. Dateien wie Packages
können in verschiedenen Kompressionsformaten verfügbar sein.
Standardmäßig können die »Beschaffungsmethoden
viele gebräuchliche Formate wie xz- und gzip-komprimierte
Dateien dekomprimieren und erneut komprimieren. In diesem Bereich
können die unterstützten Formate abgefragt, verändert
sowie Unterstützung für weitere Formate hinzugefügt
werden (siehe auch APT::Compressor). Die Syntax dafür lautet:
Außerdem kann die Untergruppe Order benutzt werden, um zu definieren, in
welcher Reihenfolge das »Beschaffungssystem« die komprimierten
Dateien herunterzuladen versucht. Das »Acquire«-System wird die
erste ausprobieren und bei einem Fehler mit dem nächsten
Kompressionstyp in dieser Liste fortfahren. Um daher einen Typ einem anderen
vorzuziehen, fügen Sie einfach den bevorzugten Typ an erster Stelle in
die Liste ein - Typen, die noch nicht hinzugefügt wurden, werden
vorbehaltlos an das Ende der Liste angehängt, so kann z.B.
benutzt werden, um gzip-komprimierten Dateien den Vorzug gegenüber
allen anderen Formaten zu geben. Falls xz gegenüber gzip
und bzip2 den Vorzug erhalten soll, sollte die
Konfigurationseinstellung so aussehen:
. Es ist nicht nötig, bz2 explizit zur Liste hinzuzufügen, da es
automatisch hinzufügt wird.
Beachten Sie, dass Dir::Bin:: Methodenname zur Laufzeit geprüft
wird. Falls diese Option gesetzt ist und die Unterstützung für
dieses Format nicht direkt in APT eingebaut wurde, wird die Methode nur
benutzt, wenn die Datei existiert, z.B. ist die (integrierte) Einstellung
für die bzip2-Methode:
. Beachten Sie auch, dass auf der Befehlszeile eingegebene Einträge an
das Ende der Liste angehängt werden, die in den Konfigurationsdateien
angegeben wurde, aber vor den Standardeinträgen. Um einen Typ in diesem
Fall gegenüber einem, der über die Konfigurationsdatei
angegebenen wurde, zu bevorzugen, können Sie diese Option direkt setzen
– nicht im Listenstil. Dies wird die definierte Liste nicht
außer Kraft setzen, es wird diesen Typ nur vor die Liste setzen.
Der besondere Typ uncompressed kann benutzt werden, um unkomprimierten Dateien
einen Vorrang zu geben, beachten Sie jedoch, dass die meisten Archive keine
unkomprimierten Dateien bereitstellen, so dass dies meist nur für
lokale Spiegel benutzt werden kann.
GzipIndexes
Acquire::CompressionTypes:: Dateierweiterung "Methodenname";
Acquire::CompressionTypes::Order:: "gz";
Acquire::CompressionTypes::Order { "xz"; "gz"; };
Dir::Bin::bzip2 "/bin/bzip2";
Wenn gzip-komprimierte Indexe heruntergeladen
werden (Packages, Sources oder Translations), speichere sie lokal mit
gzip-Komprimierung. Dies spart eine Menge Festplattenplatz, aber
benötigt mehr CPU-Ressourcen bei der Erstellung des lokalen
Paketzwischenspeicher. Vorgabe ist »false«.
Languages
Der Unterabschnitt Languages steuert, welche
Translation-Dateien heruntergeladen werden und in welcher Reihenfolge APT
versucht, die Beschreibungsübersetzungen anzuzeigen. APT wird
versuchen, die erste verfügbare Beschreibung für die zuerst
aufgelistete Sprache anzuzeigen. Sprachen können durch ihre kurzen oder
langen Sprachcodes definiert sein. Beachten Sie, dass nicht alle Archive
Translation-Dateien für jede Sprache bereitstellen –
insbesondere sind die langen Sprachcodes selten.
Die Standardliste beinhaltet »environment« und »en«.
»environment« hat hier eine besondere Bedeutung: Es wird zur
Laufzeit durch die Sprachcodes ersetzt, die aus der Umgebungsvariable
LC_MESSAGES extrahiert wurden. Es wird außerdem sicherstellen, dass
diese Codes nicht zweimal in der Liste enthalten sind. Falls LC_MESSAGES auf
»C« gesetzt ist, wird nur die Datei Translation-en (falls
verfügbar) benutzt. Um APT zu zwingen, keine Übersetzungsdatei
zu verwenden, benutzen Sie die Einstellung Acquire::Languages=none.
»none« ist ein weiterer Code mit besonderer Bedeutung, der die
Suche nach einer passenden Translation-Datei stoppen wird. Dies weist APT an,
diese Übersetzungen auch herunterzuladen, ohne sie tatsächlich
zu verwenden, es sei denn, die Umgebungsvariable gibt diese Sprachen an. Daher
wird die folgende Beispielkonfiguration in einer englischen Spracheinstellung
zu der Reihenfolge »en,de« und in einer deutschen
Spracheinstellung zu »de,en« führen. Beachten Sie, dass
»fr« heruntergeladen, aber nur benutzt wird, falls APT in einer
französischen Spracheinstellung benutzt wird (wobei die Reihenfolge
»fr, de, en« wäre).
Hinweis: Um Problemen vorzubeugen, die daher kommen, dass APT in
unterschiedlichen Umgebungen ausgeführt wird (z.B. durch verschiedene
Benutzer oder durch andere Programme) werden alle Translation-Dateien, die in
/var/lib/apt/lists/ gefunden werden, an das Ende der Liste hinzugefügt
(nach einem impliziten »none«).
ForceIPv4
Acquire::Languages { "environment"; "de"; "en"; "none"; "fr"; };
Beim Herunterladen wird die Verwendung des
IPv4-Protokolls erzwungen.
ForceIPv6
Beim Herunterladen wird die Verwendung des
IPv6-Protokolls erzwungen.
MaxReleaseFileSize
die maximale Dateigröße von
Release-/Release.gpg-/InRelease-Dateien. Die Voreinstellung ist 10 MB.
EnableSrvRecords
Diese Option steuert, ob APT den in RFC 2782
spezifizierten DNS-SRV-Serverdatensatz benutzt, um einen alternativen Server
zur Verbindung auszuwählen. Die Voreinstellung ist
»true«.
AllowInsecureRepositories
Ermöglicht Aktualisierungsaktionen,
Datendateien aus Depots ohne ausreichende Sicherheitsinformationen zu laden.
Die Voreinstellung ist »false«. Konzept, Auswirkungen sowie
Alternativen werden ausführlich in apt-secure(8)
erklärt.
AllowWeakRepositories
Ermöglicht Aktualisierungsaktionen, um
Datendateien aus Depots zu laden, die Sicherheitsinformationen bereitstellen,
die jedoch nicht mehr als kryptografisch stark genug erachtet werden. Die
Voreinstellung ist »false«. Konzept, Auswirkungen sowie
Alternativen werden ausführlich in apt-secure(8)
erklärt.
AllowDowngradeToInsecureRepositories
Ermöglicht, dass ein Depot, das vorher
per GPG signiert war, während einer Aktualisierungstransaktion seine
Signatur verliert. Wenn ein vorher vertrauenswürdiges Depot keine
gültige Signatur mehr hat, wird APT die Aktualisierung verweigern.
Diese Option kann verwendet werden, um diesen Schutz außer Kraft zu
setzen. Sie wollen dies wahrscheinlich nahezu nie aktivieren. Die
Voreinstellung ist »false«. Konzept, Auswirkungen sowie
Alternativen werden ausführlich in apt-secure(8)
erklärt.
Changelogs::URI Gültigkeitsbereich
Changelogs können nur beschafft werden,
falls ein URI bekannt ist, von dem sie geholt werden können.
Vorzugsweise gibt die Release-Datei ihn in einem
»Changelogs«-Feld an. Falls dies nicht verfügbar ist,
werden die Felder »Label« und »Origin« der
Release-Datei benutzt, um zu prüfen, ob eine
Acquire::Changelogs::URI::Label:: BESCHRIFTUNG- oder
Acquire::Changelogs::URI::Origin:: URSPRUNG-Option existiert und, falls
dies der Fall ist, wird dieser Wert genommen. Der Wert in der Release-Datei
kann mit Acquire::Changelogs::URI::Override::Label:: BESCHRIFTUNG oder
Acquire::Changelogs::URI::Override::Origin:: URSPRUNG außer
Kraft gesetzt werden. Der Wert sollte ein normaler URI auf eine Textdatei
sein, außer dass paketspezifische Daten durch den Platzhalter
@CHANGEPATH@ ersetzt werden. Der Wert dafür ist: 1. Falls das Paket von
einem Bestandteil stammt (z.B. main), ist dies der erste Teil, ansonsten wird
er weggelassen. 2. der erste Buchstabe des Quellpaketnamens, es sei denn, der
Paketname beginnt mit »lib«. In diesem Fall werden es die vier
ersten Buchstaben sein. 3. der komplette Quellpaketname. 4. wieder der
vollständige Name und 5. die Quellversion. Der erste (falls vorhanden),
zweite, dritte und vierte Teil werden durch einen Schrägstrich
(»/«) voneinander getrennt und zwischen dem vierten und
fünften ist ein Unterstrich (»_«). Der Spezialwert
»no«, der für diese Option verfügbar ist, gibt an,
dass diese Quelle nicht benutzt werden kann, um von dort Changelog-Dateien zu
beschaffen. In diesem Fall wird, falls verfügbar, eine andere Quelle
ausprobiert.
PROGRAMMSPEZIFISCHE KONFIGURATION
Insbesondere kann es mit der Einführung des apt-Programms nützlich sein, bestimmte Optionen nur für ein bestimmtes Programm zu setzen, da sogar Optionen, die aussehen, als ob sie nur ein bestimmtes Programm beträfen, wie APT::Get::Show-Versions, sowohl apt-get als auch apt beeinflussen. Eine Option alleine für ein bestimmtes Programm zu setzen kann erreicht werden, indem die Option innerhalb des Gültigkeitsbereichs Binary:: bestimmtes_Programm gesetzt wird. Das Setzen der Option APT::Get::Show-Versions für ausschließlich apt kann z.B. stattdessen durch Setzen von Binary::apt::APT::Get::Show-Versions erledigt werden. Beachten Sie, dass Sie, wie im Abschnitt BESCHREIBUNG weiter oben gesehen, die programmspezifischen Optionen weder auf der Befehlszeile selbst, noch in Konfigurationsdateien, die über die Befehlszeile geladen werden, setzen können.VERZEICHNISSE
Der Dir::State-Abschnitt hat Verzeichnisse, die zu lokalen Statusinformationen gehören. lists ist das Verzeichnis, in das heruntergeladene Paketlisten abgelegt werden und status ist der Name der dpkg(1)-Statusdatei. preferences ist der Name der APT-preferences-Datei. Dir::State enthält das Standardverzeichnis, das allen Unterelementen vorangestellt wird, falls sie nicht mit / oder ./ beginnen. Dir::Cache enthält Orte, die zu lokalen Zwischenspeicherinformationen gehören, so wie die beiden Paketzwischenspeicher srcpkgcache und pkgcache, sowie den Ort, an den heruntergeladene Archive abgelegt werden, Dir::Cache::archives. Die Generierung von Zwischenspeichern kann ausgeschaltet werden, indem pkgcache oder srcpkgcache auf "" gesetzt wird. Dies wird den Start verlangsamen, aber Plattenplatz sparen. Es ist vermutlich vorzuziehen, statt des »srcpkgcache«s den »pkgcache« auszuschalten. Wie Dir::State ist das Standardverzeichnis in Dir::Cache enthalten. Dir::Etc enthält den Ort der Konfigurationsdateien, sourcelist gibt den Ort der Quellliste und main ist die Standardkonfigurationsdatei (Einstellung hat keine Auswirkung, außer wenn sie aus der in APT_CONFIG angegebenen Konfigurationsdatei erfolgt). Die Dir::Parts-Einstellung liest alle Konfigurationsteile in lexikalischer Reihenfolge vom angegebenen Verzeichnis ein. Nachdem dies geschehen ist, wird die Hauptkonfigurationsdatei geladen. Auf Programme wird von Dir::Bin verwiesen. Dir::Bin::Methods gibt den Ort des Methodensteuerungsprogramms an und gzip, bzip2, lzma, dpkg, apt-get, dpkg-source, dpkg-buildpackage und apt-cache geben den Ort des jeweiligen Programms an. Das Konfigurationselement RootDir hat eine besondere Bedeutung. Falls es gesetzt ist, sind alle Pfad relativ zu RootDir, sogar Pfade, die absolut angegeben wurden. So wird zum Beispiel, wenn RootDir auf /tmp/staging und Dir::State::status auf /var/lib/dpkg/status gesetzt ist, nach der Statusdatei in /tmp/staging/var/lib/dpkg/status nachgesehen. Falls Sie etwas nur relativen Pfaden voranstellen möchten, setzen Sie stattdessen Dir. Die Liste Ignore-Files-Silently kann benutzt werden, um anzugeben, welche Dateien APT beim Auswerten der Dateien in den Fragment-Verzeichnissen stillschweigend ignorieren sollte. Standardmäßig werden Dateien, die auf .disabled, ~, .bak oder .dpkg-[a-z]+ enden stillschweigend ignoriert. Wie beim letzten Vorgabewert gesehen, kann die Syntax für reguläre Ausdrücke für diese Muster verwandt werden.APT IN DSELECT
Wenn APT als eine dselect(1)-Methode benutzt wird, steuern mehrere Konfigurationsdirektiven das Standardverhalten. Diese stehen im Abschnitt DSelect. CleanZwischenspeicherbereinigungsmodus; dieser Wert
kann entweder »always«, »prompt«,
»auto«, »pre-auto« oder »never«
sein. »always« und »prompt« werden, nachdem das
Upgrade durchgeführt wurde, alle Pakete aus dem Zwischenspeicher
entfernen, »prompt« (die Vorgabe) tut dies bedingt.
»auto« entfernt nur jene Pakete, die nicht länger
heruntergeladen werden können (zum Beispiel, weil sie durch eine neue
Version ersetzt wurden). »pre-auto« führt diese Aktion
vor dem Herunterladen neuer Pakete durch.
options
Die Inhalte dieser Variablen werden als
Befehlszeilenoptionen an apt-get(8) übermittelt, wenn es
für die Installationsphase durchlaufen wird.
Updateoptions
Die Inhalte dieser Variable werden als
Befehlszeilenoptionen an apt-get(8) übermittelt, wenn es
für die Aktualisierungsphase durchlaufen wird.
PromptAfterUpdate
Falls »true«, wird die
Aktualisierungsaktion [U] in dselect(1) immer nachfragen, um
fortzufahren. Vorgabe ist es, nur bei Fehlern nachzufragen.
WIE_APT_DPKG(1)_AUFRUFT">WIE_APT_DPKG(1)_AUFRUFT">WIE APT DPKG(1) AUFRUFT
Mehrere Konfigurationsdirektiven steuern, wie APT dpkg(1) aufruft. Diese stehen im Abschnitt DPkg. optionsDies ist eine Liste von Optionen, die an
dpkg(1) übermittelt werden. Die Optionen müssen unter
Benutzung der Listenschreibweise angegeben werden und jedes Listenelement wird
als einzelnes Argument an dpkg(1) übermittelt.
Path
Dies ist eine Zeichenkette, die beim
Ausführen von Dpkg die Umgebungsvariable PATH definiert. Sie
kann auf jeden Wert dieser Umgebungsvariable oder eine leere Zeichenkette
gesetzt werden, falls sich die Variable nicht geändert hat.
Pre-Invoke, Post-Invoke
Dies ist eine Liste von Shell-Befehlen, die
vor/nach dem Aufruf von dpkg(1) ausgeführt werden. Wie options
muss dies in Listenschreibweise angegeben werden. Die Befehle werden der
Reihenfolge nach mit /bin/sh aufgerufen, sollte einer fehlschlagen, wird APT
abgebrochen.
Pre-Install-Pkgs
Dies ist eine Liste von Shell-Befehlen, die
vor dem Aufruf von dpkg(1) ausgeführt werden. Wie options muss
dies in Listenschreibweise angegeben werden. Die Befehle werden der
Reihenfolge nach mit /bin/sh aufgerufen, sollte einer fehlschlagen, wird APT
abgebrochen. APT wird den Befehlen die Dateinamen aller .deb-Dateien, die es
installieren wird, einen pro Zeile, an den angeforderten
standardmäßig auf die Standardeingabe verweisenden
Dateideskriptor, übergeben.
Version 2 dieses Protokolls sendet mehr Informationen durch den angeforderten
Dateideskriptor: eine Zeile mit dem Text VERSION 2, den APT-Konfigurationsraum
und eine Liste von Paketaktionen mit Dateinamen und Versionsinformationen.
Jede Zeile der Konfigurationsrichtlinien hat die Form Schlüssel=Wert.
Sonderzeichen (Gleichheitszeichen, Zeilenumbrüche, nicht druckbare
Zeichen, Anführungszeichen und Prozentzeichen in Schlüssel und
Zeilenumbrüche, nicht druckbare Zeichen und Prozentzeichen in Wert)
werden %-kodiert. Listen werden durch mehrere Schlüssel=Wert-Zeilen mit
demselben Schlüssel dargestellt. Der Konfigurationsabschnitt endet mit
einer leeren Zeile.
Paketaktionszeilen bestehen in Version 2 aus fünf Feldern: Paketname
(ohne Architektureignung, sogar wenn fremd), alte Version, Richtung der
Versionsänderung (»<« für Upgrades,
»>« für Downgrades, »=« für keine
Änderung), neue Version, Aktion. Die Versionsfelder sind
»-« für gar keine Version (zum Beispiel, wenn ein Paket
zum ersten Mal installiert wird; keine Version wird als älter als jede
echte Version angesehen, daher wird ein Upgrade als - < 1.23.4 angezeigt).
Das Aktionsfeld ist »**CONFIGURE**«, falls das Paket
konfiguriert wird, »**REMOVE**«, falls es entfernt wird oder der
Dateiname einer .deb-Datei, falls es entpackt wird.
In Version 3 folgt nach jedem Versionsfeld die Architektur dieser Version. Sie
ist »-«, falls es dort keine Version gibt, und ein Feld, das die
Multiarch-Typen »same«, »foreign«,
»allowed« oder »none« anzeigt. Beachten Sie, dass
»none« kein korrekter Typenname ist. Er wird nur beibehalten, um
kompatibel zu bleiben. Er sollte als »no« gelesen werden und
Benutzer werden ermutigt, beides zu unterstützen.
Die Protokollversion, die für den Befehl Befehl benutzt werden
soll, kann durch entsprechendes Setzen von DPkg::Tools::options::
Befehl::Version ausgewählt werden, Voreinstellung ist Version 1.
Falls APT die angefragte Version nicht unterstützt, wird es stattdessen
die Informationen in der höchsten Version senden, für die es
Unterstützung bietet.
Der Dateideskriptor, der zum Senden der Informationen benutzt wird, kann mit
DPkg::Tools::options:: Befehl::InfoFD abgefragt werden. Er ist
standardmäßig 0 für die Standardeingabe und seit Version
0.9.11 verfügbar. Sie können durch Prüfen der
Umgebungsvariable APT_HOOK_INFO_FD ermitteln, ob die Option
untersützt wird. Sie enthält die Nummer des verwendeten
Dateideskriptors als eine Bestätigung.
Run-Directory
APT wechselt mit chdir in dieses Verzeichnis,
bevor dpkg(1) aufgerufen wird, die Vorgabe ist /.
Build-options
Diese Optionen werden an
dpkg-buildpackage(1) beim Kompilieren von Paketen übermittelt.
Standardmäßig wird das Signieren ausgeschaltet und alle
Programme werden erstellt.
DPkg::ConfigurePending
Wenn diese Option gesetzt ist, wird APT
dpkg --configure --pending aufrufen, um dpkg(1) alle
benötigten Konfigurationen und Trigger handhaben zu lassen. Diese
Option ist als Vorgabe aktiviert, sie zu Deaktivieren könnte jedoch
nützlich sein, wenn Sie APT mehrmals hintereinander ausführen
möchten – z.B. in einem Installationsprogramm. In diesem
Szenario könnten Sie diese Option in allen außer der letzten
Ausführung deaktivieren.
PERIODISCHE- UND ARCHIVOPTIONEN
APT::Periodic- und APT::Archives-Gruppen von Optionen konfigurieren das Verhalten periodischer APT-Aktualisierungen, die vom Skript /usr/lib/apt/apt.systemd.daily durchgeführt werden. Lesen Sie den Anfang dieses Skripts, um eine kurze Dokumentation dieser Optionen zu erhalten.FEHLERSUCHOPTIONEN
Einschalten von Optionen im Abschnitt Debug:: wird veranlassen, dass Fehlersuchinformationen an die Standardfehlerausgabe des Programms gesendet werden, das die apt-Bibliotheken benutzt oder besondere Programmmodi einschaltet, die in erster Linie für das Fehlersuchverhalten von apt nützlich sind. Die meisten dieser Optionen sind für den normalen Benutzer uninteressant, aber ein paar könnten es sein:•Debug::pkgProblemResolver schaltet die
Ausgabe über die von dist-upgrade, upgrade, install, remove, purge
getroffenen Entscheidungen ein.
•Debug::NoLocking schaltet jegliches
Sperren von Dateien aus. Dies kann benutzt werden, um einige Aktionen (zum
Beispiel apt-get -s install) als nicht root-Benutzer auszuführen.
•Debug::pkgDPkgPM gibt die
tatsächliche Befehlszeile jedesmal aus, wenn apt dpkg(1)
aufruft.
• Debug::IdentCdrom schaltet das
Einbeziehen von statfs-Daten in CD-ROM-IDs aus.
Eine vollständige Liste der Fehlersuchoptionen von APT folgt.
Debug::Acquire::cdrom
gibt Informationen aus, die sich auf Zugriffe
von cdrom://-Quellen beziehen.
Debug::Acquire::ftp
gibt Informationen aus, die sich auf das
Herunterladen von Paketen per FTP beziehen.
Debug::Acquire::http
gibt Informationen aus, die sich auf das
Herunterladen von Paketen per HTTP beziehen.
Debug::Acquire::https
gibt Informationen aus, die sich auf das
Herunterladen von Paketen per HTTPS beziehen.
Debug::Acquire::gpgv
gibt Informationen aus, die sich auf das
Prüfen kryptografischer Signaturen mittels gpg beziehen.
Debug::aptcdrom
gibt Informationen über den
Zugriffsprozess auf Paketsammlungen aus, die auf CD-ROMs gespeichert
sind.
Debug::BuildDeps
beschreibt den Prozess der Auflösung
von Bauabhängigkeiten in apt-get(8).
Debug::Hashes
gibt jeden kryptografischen Hash aus, der von
den apt-Bibliotheken generiert wurde.
Debug::IdentCDROM
schließt keine Informationen von statfs
ein, und zwar die Anzahl der benutzten und freien Blöcke auf dem
CD-ROM-Dateisystem, wenn eine ID für eine CD-ROM generiert wird.
Debug::NoLocking
schaltet jegliches Sperren von Dateien aus.
Dies wird zum Beispiel erlauben, dass zwei Instanzen von „apt-get
update“ zur gleichen Zeit laufen.
Debug::pkgAcquire
protokolliert, wenn Elemente in die globalen
Warteschlange zum Herunterladen hinzugefügt oder aus ihr entfernt
werden.
Debug::pkgAcquire::Auth
gibt Statusmeldungen und Fehler aus, die sich
auf das Prüfen von Prüfsummen und kryptografischen Signaturen
von heruntergeladenen Dateien beziehen.
Debug::pkgAcquire::Diffs
gibt Informationen über das
Herunterladen und Anwenden von Paketindexlisten-Diffs und Fehler, die die
Paketindexlisten-Diffs betreffen, aus.
Debug::pkgAcquire::RRed
gibt Informationen aus, die sich auf das
Patchen von Paketlisten von APT beziehen, wenn Index-Diffs anstelle
vollständiger Indexe heruntergeladen werden.
Debug::pkgAcquire::Worker
protokolliert alle Interaktionen mit
Unterprozessen, die das eigentliche Herunterladen durchführen.
Debug::pkgAutoRemove
protokolliert alle Ereignisse, die sich auf
den automatisch-installiert-Status von Paketen und auf das Entfernen von nicht
benutzten Paketen beziehen.
Debug::pkgDepCache::AutoInstall
generiert Fehlersuchmeldungen, die
beschreiben, welche Pakete automatisch installiert werden, um
Abhängigkeiten aufzulösen. Dies entspricht dem anfangs
durchgeführten auto-install-Durchlauf, z.B. in apt-get install und
nicht dem vollständigen apt-Abhängigkeitsauflöser. Lesen
Sie dafür Debug::pkgProblemResolver.
Debug::pkgDepCache::Marker
generiert Fehlersuchmeldungen, die
beschreiben, welches Paket als
»keep«/»install«/»remove« markiert
ist, während der ProblemResolver seine Arbeit verrichtet. Jedes
Hinzufügen oder Löschen kann zusätzliche Aktionen
auslösen. Sie werden nach zwei eingerückten Leerzeichen unter
dem Originaleintrag angezeigt. Jede Zeile hat das Format MarkKeep, MarkDelete
oder MarkInstall gefolgt von Paketname <a.b.c -> d.e.f | x.y.z>
(Abschnitt) wobei a.b.c die aktuelle Version des Paketes, d.e.f die Version,
die zur Installation vorgesehen und x.y.z eine neuere Version, die aber nicht
zur Installation vorgesehen ist (aufgrund einer niedrigen Pinning-Bewertung).
Die letzten beiden können weggelassen werden, wenn es keine gibt oder
wenn sie die gleiche Version haben, wie die, die zur installierten Version
identisch ist. Abschnitt ist der Name des Abschnitts, in dem das Paket
erscheint.
Debug::pkgDPkgPM
gibt, wenn dpkg(1) aufgerufen wird, die
genauen Befehlszeile mit der es aufgerufen wurde, mit Argumenten, die durch
einzelne Leerzeichen getrennt sind, aus.
Debug::pkgDPkgProgressReporting
gibt alle von dpkg(1) über einen
Status-Datei-Deskriptor empfangenen Daten und alle während deren
Auswertung gefundenen Fehler aus.
Debug::pkgOrderList
generiert eine Aufzeichnung des Algorithmus,
der über die Reihenfolge entscheidet, in der apt Pakete an
dpkg(1) weiterleiten soll.
Debug::pkgPackageManager
gibt Statusmeldungen aus, die die Schritte
nachverfolgen, die beim Aufruf von dpkg(1) ausgeführt
werden.
Debug::pkgPolicy
gibt die Priorität jeder Paketliste
beim Start aus.
Debug::pkgProblemResolver
verfolgt die Ausführung des
Abhängigkeitsauflösers (dies wird nur auf das angewendet, was
geschieht, wenn ein komplexes Abhängigkeitsproblem aufgetreten
ist).
Debug::pkgProblemResolver::ShowScores
zeigt eine Liste aller installierten Pakete
mit ihren berechneten Bewertungen, die vom pkgProblemResolver benutzt werden,
an. Die Beschreibung des Pakets stimmt mit der in Debug::pkgDepCache::Marker
überein.
Debug::sourceList
gibt die Informationen über die aus
/etc/apt/vendors.list gelesenen Anbieter aus.
Debug::RunScripts
zeigt die externen Befehle, die durch
APT-Hooks aufgerufen werden. Dies schließt z.B. die
Konfigurationsoptionen DPkg::{Pre,Post}-Invoke oder
APT::Update::{Pre,Post}-Invoke mit ein.
BEISPIELE
/usr/share/doc/apt/examples/configure-index.gz ist eine Konfigurationsdatei, die Beispielwerte für alle möglichen Optionen zeigen.DATEIEN
/etc/apt/apt.confAPT-Konfigurationsdatei.
Konfigurationselement: Dir::Etc::Main.
/etc/apt/apt.conf.d/
APT-Konfigurationsdatei-Fragmente.
Konfigurationselement: Dir::Etc::Parts.
SIEHE AUCH
apt-cache(8), apt-config(8), apt_preferences(5).FEHLER
APT-Fehlerseite[1]. Wenn Sie einen Fehler in APT berichten möchten, lesen Sie bitte /usr/share/doc/debian/bug-reporting.txt oder den reportbug(1)-Befehl. Verfassen Sie Fehlerberichte bitte auf Englisch.ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung wurde 2009 von Chris Leick <[email protected]> in Zusammenarbeit mit dem deutschen l10n-Team von Debian <[email protected]> angefertigt. Beachten Sie, dass diese Übersetzung Teile enthalten kann, die nicht übersetzt wurden. Dies ist so, damit kein Inhalt verloren geht, wenn die Übersetzung hinter dem Originalinhalt hinterherhängt.AUTOREN
Jason Gunthorpe APT-Team Daniel Burrows <[email protected]>ursprüngliche Dokumentation von
Debug::*.
FUßNOTEN
- 1.
- APT-Fehlerseite
02 Januar 2016 | APT 2.6.1 |