BEZEICHNUNG
blkid - Blockgeräteattribute ermitteln/ausgebenÜBERSICHT
blkid --label Bezeichner | --uuid UUIDBESCHREIBUNG
Das Programm blkid ist eine Befehlszeilenschnittstelle zur Arbeit mit der Bibliothek libblkid(3). Es kann die Art des Inhalts (z.B. Dateisystem oder Auslagerung) bestimmen, den ein Blockgerät enthält und auch die Attribute (Merkmale, NAME=Wert-Paare) aus den Metadaten des Inhalts (z.B. die Felder LABEL oder UUID).OPTIONEN
Die Argumente Größe und Versatz können von multiplikativen Endungen wie KiB (=1024), MiB (=1024*1024) und so weiter für GiB, TiB, PiB, EiB, ZiB und YiB (das »iB« ist optional, z.B. hat »K« die gleiche Bedeutung wie »KiB«) oder den Endungen KB (=1000), MB (=1000*1000) und so weiter für GB, TB, PB, EB, ZB und YB gefolgt werden.liest aus Zwischenspeicherdatei statt
aus der Standardzwischenspeicherdatei (siehe den Abschnitt
KONFIGURATIONSDATEI für weitere Details). Falls Sie mit einem
sauberen Zwischenspeicher beginnen möchten (d.h. keine Geräte
berichtet werden sollen, die früher eingelesen wurden aber nicht
notwendigerweise derzeit verfügbar sind), geben Sie /dev/null
an.
kodiert nicht druckbare Zeichen nicht.
Standardmäßig werden die nicht druckbaren Zeichen durch die
Notation ^ und M- kodiert. Beachten Sie, dass das Ausgabeformat --output
udev eine andere Kodierung verwendet, die nicht deaktiviert werden
kann.
gibt im systemnahen Untersuchungsmodus keine
Informationen (PART_ENTRY_*-Markierungen) aus der Partitionstabelle aus.
führt einen Durchlauf der automatischen
Speicherbereinigung (Garbage Collection) durch und entfernt Geräte, die
nicht mehr existieren.
setzt einen Prüfvorschlag. Die
Vorschläge sind eine optionale Möglichkeit, die
Prüffunktionen dazu zu zwingen, beispielsweise einen anderen Ort zu
überprüfen. Derzeit wird »session_offset=
Nummer« unterstützt, um den Sitzungsversatz bei UDF mit
mehreren Sitzungen zu setzen.
zeigt Informationen über
E/A-Begrenzungen an (d.h. die E/A-Topologie). Das Ausgabeformat
»export« wird automatisch aktiviert. Diese Option kann zusammen
mit der Option --probe verwandt werden.
listet alle bekannten Dateisysteme und RAIDs
auf und beendet das Programm.
sucht nur nach Geräten, die auf das mit
der Option --match-token angegebene Suchmuster passen. Falls mehrere
Geräte auf den Suchparameter passen, wird das Gerät mit der
höchsten Priorität zurückgeliefert oder das erste
Gerät mit der angegebenen Priorität (beachten Sie jedoch die
Anmerkungen zu Udev unten). Gerätetypen, in Reihenfolge absteigender
Priorität: Device Mapper, EVMS, LVM, MD und schließlich
reguläre Blockgeräte. Falls diese Option nicht angegeben ist,
wird blkid alle Geräte, die auf das angegebene Suchmuster
passen, ausgeben.
Diese Option zwingt blkid, Udev zu nutzen, wenn es in
--match-token für BEZEICHNER- oder UUID-Merkmale verwendet wird.
Die Absicht ist, dass die Ausgabe auf Systemen, welche die gleiche Markierung
für mehrere Geräte verwenden, konsistent zu den Ausgaben anderer
Dienstprogramme (wie beispielsweise mount(8) usw.) ist.
schlägt das Gerät nach, das
diesen Dateisystem- Bezeichner verwendet. Dies ist mit --list-one
--output device --match-token LABEL= Bezeichner identisch. Die
Nachschlagemethode kann /dev/disk/by-label-udev-Symlinks zuverlässig
verwenden (abhängig von einer Einstellung in /etc/blkid.conf).
Vermeiden Sie die direkte Verwendung der Symlinks. Es ist nicht
zuverlässig, die Symlinks ohne Prüfung zu verwenden. Die Option
--label funktioniert auf Systemen mit und ohne Udev.
Unglücklicherweise verwendet das ursprüngliche aus
den E2fsprogs die Option -L als Synonym für -o list. Zur
besseren Portabilität verwenden Sie -l -o device -t
LABEL=Bezeichner und -o list statt der Option -L in
Ihren Skripten.
beschränkt die Prüffunktionen
auf die (durch Kommata getrennten) angegebene Liste der Superblocktypen
(Namen). Den Listeneinträgen kann »no« vorangestellt
werden, um die Typen festzulegen, die ignoriert werden sollen. Beispielsweise
prüft
blkid --probe --match-types vfat,ext3,ext4 /dev/sda1
auf Vfat, Ext3- und Ext4-Dateisysteme und
blkid --probe --match-types nominix /dev/sda1
prüft auf alle unterstützten Formate außer
Minix-Dateisysteme. Diese Option ist nur mit --probe zusammen
sinnvoll.
verwendet das angegebene Ausgabeformat.
Beachten Sie, dass die Reihenfolge der Variablen und Geräte nicht
festgelegt ist. Siehe auch die Option -s. Folgende Werte kann der
Parameter Format annehmen:
full
value
list
device
udev
export
alle Markierungen ausgeben (Vorgabe)
den Wert der Markierungen ausgeben
gibt die Geräte in einem
benutzerfreundlichen Format aus; dieses Ausgabeformat wird bei systemnaher
Untersuchung ( --probe oder --info) nicht unterstützt.
Dieses Ausgabeformat ist zugunsten des Befehls lsblk(8)
VERALTET.
gibt nur die Gerätenamen aus; dieses
Ausgabeformat wird für die Optionen --label und --uuid
immer aktiviert.
gibt key="Wert"-Paare für den
leichten Import in die Udev-Umgebung aus; den Schlüsseln wird ID_FS_
oder ID_PART_ vorangestellt. Der Wert kann angepasst werden, um sicher
für die Udev-Umgebung zu sein. Erlaubt ist reines ASCII, hex-maskiertes
und gültiges UTF-8; alles sonst (einschließlich Leerzeichen)
wird durch »_« ersetzt. Die Schlüssel mit der Endung
_ENC verwenden hex-Maskierung für unsichere Zeichen.
Die Udev-Ausgabe liefert die ID_FS_AMBIVALENT-Markierung, falls weitere
Superblöcke erkannt wurden. Außerdem werden für alle,
auch leere Partitionen, ID_PART_ENTRY_*-Markierungen zurückgeliefert.
Dieses Ausgabeformat ist VERALTET.
gibt Schlüssel=Wert-Paare zum leichten
Import in die Umgebung aus; dieses Ausgabeformat wird immer aktiviert, wenn
E/A-Begrenzungen (Option --info) angefordert werden.
Die nichtdruckbaren Zeichen werden mit der Notation ^ und M- kodiert und alle
möglicherweise unsicheren Zeichen werden maskiert.
untersucht an dem übergebenen
Versatz (nur nützlich mit --probe). Diese Option kann mit
der Option --info zusammen verwandt werden.
schaltet auf systemnahe Superblockuntersuchung
um (unter Umgehung des Zwischenspeichers).
Beachten Sie, dass systemnahe Untersuchungen auch Informationen über
Partitionstabellen (PART_ENTRY_*-Markierung) zurückliefern. Die
Markierungsnamen, die von systemnaher Untersuchung zurückgeliefert
werden, basieren auf den intern von libblkid benutzten Namen und können
sich von dem unterscheiden, was beim Aufruf mit --probe gemeldet wird
(zum Beispiel PART_ENTRY_UUID= vs PARTUUID=). Siehe auch
--no-part-details.
zeigt für jedes (angegebene)
Gerät nur die Markierungen, die auf Markierung passen, an. Es
ist möglich, mehrere Optionen --match-tag anzugeben. Falls keine
Markierung angegeben ist, dann werden alle Merkmale für alle
(angegebenen) Geräte angezeigt. Um nur den Zwischenspeicher zu
aktualisieren, ohne Merkmale anzuzeigen, verwenden Sie --match-tag none
ohne weitere Optionen.
setzt die Größe des
Geräts/der Datei außer Kraft (nur mit --probe
nützlich).
sucht nach Blockgeräten mit Merkmalen
namens NAME, die den Wert Wert haben und zeigt alle gefundenen
Geräte an. Typische Werte für NAME sind u.A. TYPE,
LABEL und UUID. Falls keine Geräte auf der Befehlszeile
festgelegt sind werden alle Blockgeräte durchsucht; andernfalls werden
nur die angegeben Geräte durchsucht.
beschränkt die Untersuchungsfunktion
auf die angegebene (Komma-getrennte) Liste der
»Benutzungsarten«. Unterstützte Benutzungsarten sind:
filesystem, raid, crypto und other. Den Listeneinträgen kann
»no« vorangestellt werden, um die zu ignorierenden
Benutzungsarten festzulegen. Beispielsweise untersucht
blkid --probe --usages filesystem,other /dev/sda1
auf alle Dateisysteme und andere (z.B. Auslagerungs-)Formate und
blkid --probe --usages noraid /dev/sda1
untersucht auf alle unterstützten Formate außer RAID. Diese Option
ist nur im Zusammenspiel mit --probe nützlich.
schaut nach Geräten, die diese
Dateisystem- UUID verwenden. Für weitere Details siehe die
Option --label.
zeigt einen Hilfetext an und beendet das
Programm.
zeigt die Versionsnummer an und beendet das
Programm.
EXIT-STATUS
Falls das angegebene Gerät oder das durch das festgelegte Merkmal adressierte Gerät (Option --match-token) gefunden wurde und es möglich war, Informationen über das Gerät zu sammeln, wird ein Exit-Status 0 zurückgegeben. Beachten Sie, dass die Option --match-tag die Ausgabemarkierungen filtert, aber nicht den Exit-Status beeinflusst.KONFIGURATIONSDATEI
Der Standardort der Konfigurationsdatei /etc/blkid.conf kann mit der Umgebungsvariablen BLKID_CONF außer Kraft gesetzt werden. Die folgenden Optionen steuern die Bibliothek libblkid:Sendet Uevent, wenn der Symlink
/dev/disk/by-{label,uuid,partuuid,partlabel}/ nicht auf LABEL, UUID,
PARTUUID oder PARTLABEL auf dem Gerät passt. Vorgabe ist
»yes«.
Setzt den Standardort der
Zwischenspeicherdatei außer Kraft. Diese Einstellung kann durch die
Umgebungsvariable BLKID_FILE außer Kraft gesetzt werden. Vorgabe
ist /run/blkid/blkid.tab oder /etc/blkid.tab auf Systemen ohne
/run-Verzeichnis.
Definiert die Evaluationsmethoden LABEL und
UUID. Derzeit unterstützt Libblkid die Methoden »udev«
und »scan«. In einer Kommata-getrennten Liste dürfen mehr
als eine Methode angegeben werden. Vorgabe ist »udev,scan«. Die
Methode »udev« verwendet /dev/disk/by-*-Symlinks von Udev
und die Methode »scan« prüft alle Belockgeräte aus
der Datei /proc/partitions.
UMGEBUNGSVARIABLEN
Setzen von LIBBLKID_DEBUG=all aktiviert die Fehlersuchausgabe.AUTOREN
blkid wurde von Andreas Dilger für libblkid geschrieben und von Theodore Ts'o und Karel Zak verbessert.SIEHE AUCH
libblkid(3), findfs(8), lsblk(8), wipefs(8)FEHLER MELDEN
Verwenden Sie zum Melden von Fehlern das Fehlererfassungssystem auf <https://github.com/util-linux/util-linux/issues>.VERFÜGBARKEIT
Der Befehl blkid ist Teil des Pakets util-linux, welches heruntergeladen werden kann von: Linux Kernel Archive <https://www.kernel.org/pub/linux/utils/util-linux/>.ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> und Mario Blättermann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzer11. Mai 2022 | util-linux 2.38.1 |