mkrescue - erzeugt eine bootfähige Rettungsdiskette oder -CD
/sbin/mkrescue erzeugt ein bootfähiges Rettungsmedium (Diskette
oder CD) und verwendet dafür den in
lilo.conf festgelegten
Standard-Kernel.
mkrescue entnimmt die Spezifikation für den Kernel dem in
/etc/lilo.conf angegebenen Standard-Image. Wenn der tatsächliche
Standardwert eine
other=-Spezifikation ist, wird es die erste
image=-Spezifikation auswählen. Die damit verbundene
»Initial Ramdisk« (initrd=) und die zugehörigen
append=-Optionen werden ebenfalls verwendet. Als Wurzelverzeichnis wird
das
aktuelle Wurzelverzeichnis gewählt. Mit lilo 22.5.5 wird
eine bootfähige Diskette oder ein CD-Image erzeugt.
mkrescue
erfordert normalerweise keine Optionen. Wünschen Sie ein CD-Image,
verwenden Sie
--iso.
-
--append <Zeichenkette>
- überschreibt alle aus dem Standard-Image entnommenen
append=-Optionen. Wenn es irgendeinen Zweifel gibt, ob die Optionen
in lilo.conf korrekt sind, dann übergeben Sie keine
Kernel-Parameter. Dazu übergeben Sie die leere Zeichenkette:
--append "".
- --debug
- bewirkt eine ausführliche Ausgabe von
mkrescue und macht eine Pause, damit die Einstellungen der internen
Betriebsparameter geprüft werden können. Es muss
»<CR>« eingegeben werden, um diese Pausen zu beenden.
-
--device <Gerät>
- erstellt die Diskette auf einem anderen Gerät als
/dev/fd0. Die Diskette wird unabhängig von dem Laufwerk, auf
dem Sie erstellt wurde, immer von Laufwerk A: (BIOS-Gerätecode
0x00) starten.
- --fast
- verwendet eine schnellere Methode zur Erstellung der
Boot-Diskette. Dazu wird zunächst eine Datei von --size
(Standard ist 1440) 1k-Blöcken in einem Loopback-Gerät
eingehängt, anschließend die bootfähige Diskette
erzeugt und abschließend die gesamte Datei auf die Diskette
kopiert.
-
--fs [ ext2 | msdos | minix
]
- gibt den Typ des auf dem Laufwerk zu erstellenden
Dateisystems an; ext2 ist der Standard, aber msdos und
minix ermöglichen etwas mehr Sektoren für wirklich
große Kernel.
- --help
- Ausgabe einer kurzen Gebrauchsanleitung
einschließlich einer Liste von Befehlsoptionen
-
--image <Name>
- gibt den Namen oder den Alias des jeweiligen
Kernel-Abbildes an, aus dem die Information über an den Kernel zu
übergebende Parameter (append), Initial Ramdisk, Dateisystemwurzel,
Tastatur und Kernel-Informationen gewonnen werden.
-
--initrd <Dateipfad> und
--kernel <Dateipfad>
- Diese Optionen müssen gemeinsam benutzt werden. Sie
ermöglichen die Spezifikation je einer beliebigen Kernel- und
Initial-Ramdisk-Datei, die auf der zu erstellenden Boot-Diskette verwendet
werden sollen. Stellen Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie tun, bevor Sie
diese Optionen verwenden. Wenn keine Initial Ramdisk mit einem bestimmten
Kernel benötigt wird, dann MÜSSEN Sie --initrd
"" angeben, also einen leeren Pfadnamen.
-
--install [ text | menu ]
- ermöglicht das Überschreiben der
Standard-Schnittstelle des Rettungs-Boot-Loaders zum menschlichen Bediener
(Konfigurationsdateioption »install=«). »text«
ist die Voreinstellung für 1,2MB- und 1,44MB-Disketten;
»menu« ist die Voreinstellung für 2,88MB-Disketten
und die Festplatten-Emulation auf CD-R-Medien.
- --iso
- erstellt ein bootfähiges CD-Image nach ISO-9660
(El-Torito-Format) für das Brennen auf eine CD-R oder CD-RW. Der
Standardwert für die --device-Spezifikation ist der
Dateiname rescue.iso; die Standardgröße --size
ist gleich 2880. Sie können mit einem Brennprogramm wie
wodim die ISO-Datei auf ein beschreibbares CD-Medium schreiben. Mit
dieser Option können sie auch --size HD verwenden.
- --nocompact
- Damit der Kernel schneller von einer Diskette geladen wird,
ist gewöhnlich die Map-Komprimierung (map compaction) aktiviert.
Diese Option wird die Map-Komprimierung durch Weglassen des Lilo-Schalters
-c deaktivieren.
- --noformat
- unterdrückt die Erzeugung eines neuen Dateisystems
auf der Boot-Diskette. Diese Option kann NUR dann verwendet werden, wenn
Sie sicher sind, das die zu beschreibende Diskette bereits mit dem durch
--fs XXX festgelegten Dateisystem (Vorgabewert ist
ext2) formatiert ist.
-
--root <Gerät>
- gibt das Wurzeldateisystem für den Kernel auf der
Boot-Diskette an. Die aktuell eingehängte Dateisystemwurzel wird
als Standardwert verwendet.
-
--size [ 1440 | 1200 | 2880 |
HD ]
- Die Standarddiskettengröße ist 1440,
also eine 1,44MB-Diskette. Wenn --iso angegeben wird, ist die
Standardgröße 2880. Mögliche Werte sind 1200,
1440 oder 2880, denen 1.2MB-, 1.44MB- oder 2.88MB-Disketten entsprechen.
Andere Diskettengrößen werden nicht unterstützt.
Die Spezifikation HD (Festplatte) kann nur mit der Option
--iso verwendet werden und bewirkt, dass eine 16MB-Festplatte
emuliert wird. Damit können sehr große Kombinationen von
Kernel und Ramdisk auf CD-R geschrieben werden. Das Festplattenabbild wird
unter Verwendung der Loopback-Geräte /dev/loop0 und
/dev/loop1 erzeugt, die dafür verfügbar sein
müssen.
- --version
- Versionsnummer von mkrescue ausgeben und beenden
cdrecord(1),
dd(1),
wodim(1),
lilo.conf(5),
lilo(8),
mkfs(8),
mkinitrd(8),
mkisofs(8),
mount(8)
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard
Schauer <
[email protected]> und Mario Blättermann
<
[email protected]> erstellt.
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