BEZEICHNUNG
udev - Dynamische GeräteverwaltungBESCHREIBUNG
Udev versorgt die Systemsoftware mit Gereäteereignissen, verwaltet Berechtigungen von Geräteknoten und kann zusätzliche Symlinks im Verzeichnis /dev/ erstellen oder Netzwerkschnittstellen umbenennen. Der Kernel weist normalerweise bloß nicht vorhersagbare Gerätenamen basierend auf der Reihenfolge der Erkennung zu. Symlinks oder Netzwerkgerätenamen mit Bedeutung stellen eine Möglichkeit bereit, Geräte zuverlässig basierend auf ihren Eigenschaften oder der aktuellen Konfiguration zu identifizieren. Immer wenn ein Gerät dem System hinzugefügt oder aus ihm entfernt wird oder wenn sich sein Zustand ändert, empfängt der Udev-Daemon systemd-udevd.service(8) ein Geräte-Uevent direkt vom Kernel. Wenn Udev ein Geräteereignis empfängt, prüft es seinen Satz an Konfigurationsregeln gegen die verschiedenen Geräteattribute, um das Gerät zu identifizieren. Passende Regeln können zur Speicherung von zusätzliche Geräteinformationen in der Udev-Datenbank führen oder zur Erstellung von aussagekräftigen Symlinknamen verwandt werden. Alle von Udev verarbeiteten Geräteinformationen werden in der Udev-Datenbank gespeichert und an mögliche Ereignis-Abonnenten gesandt. Zugriff auf alle gespeicherten Daten und die Ereignisquellen werden durch die Bibliothek libudev bereitgestellt.REGELDATEIEN
Die Udev-Regeln werden aus Dateien, die sich in den Systemregelverzeichnissen /lib/udev/rules.d und /usr/local/lib/udev/rules.d, dem flüchtigen Laufzeitverzeichnis /run/udev/rules.d und dem lokalen Administrationsverzeichnis /etc/udev/rules.d befinden, gelesen. Alle Regeldateien werden gemeinsam sortiert und in lexikalischer Reihenfolge verarbeitet, unabhängig von den Verzeichnissen, in denen sie sich befinden. Allerdings ersetzen Dateien mit identischen Dateinamen einander. Dateien in /etc/ haben die höchste Priorität, Dateien in /run/ haben Vorrang vor Dateien mit dem gleichen Namen unter /usr/. Damit kann bei Bedarf eine vom System bereitgestellte Regeldatei mit einer lokalen Datei außer Kraft gesetzt werden, ein Symlink in /etc/ mit dem gleichen Namen wie eine Regeldatei in /lib/, die auf /dev/null zeigt, deaktiviert die Regeldatei komplett. Regeldateien müssen die Erweiterung .rules tragen; andere Erweiterungen werden ignoriert. Jede Zeile in der Regeldatei enthält mindestens ein Schlüssel-Wert-Paar. Ausnahmen sind nur leere Zeilen und Zeilen, die mit »#« beginnen; diese werden ignoriert. Es gibt zwei Arten von Schlüsseln: Übereinstimmung und Zuweisung. Falls alle Übereinstimmungsschlüssel mit ihren Werten übereinstimmen, werden die Regeln angewandt und die Zuweisungsschlüssel erhalten die festgelegten Werte zugewiesen. Eine Übereinstimmungsregel kann eine Netzwerkschnittstelle umbenennen, Symlinks hinzufügen, die auf Geräteknoten zeigen oder ein bestimmtes Programm als Teil der Ereignisverarbeitung ausführen. Eine Regel besteht aus einer Kommata-getrennten Liste von einem oder mehreren Schlüssel-Operator-Wert-Paaren. Jeder Ausdruck hat eine eindeutige Auswirkung, abhängig vom verwandten Schlüssel und Operator.Operatoren
"=="Vergleicht auf Gleichheit. (Der festgelegte
Schlüssel hat den festgelegten Wert.)
"!="
Vergleicht auf Ungleichheit. (Der festgelegte
Schlüssel hat nicht den festgelegten Wert oder der festgelegte
Schlüssel ist überhaupt nicht vorhanden.)
"="
Weist einen Wert einem Schlüssel zu.
Schlüssel, die eine Liste darstellen, werden zurückgesetzt und
nur dieser einzelne Wert wird zugewiesen.
"+="
Fügt einen Wert zu einem
Schlüssel, der eine Liste von Einträgen hält,
hinzu.
"-="
Entfernt einen Wert von einem
Schlüssel, der eine Liste von Einträgen hält.
":="
Weist einem Schlüssel
abschließend einen Wert zu; spätere Änderungen werden
nicht erlaubt.
Werte
Werte werden als Zeichenketten in doppelten englischen Anführungszeichen geschrieben, wie in ("Zeichenkette"). Um das Anführungszeichen (") im Wert aufzunehmen, stellen Sie ihm einen Rückwärtsschrägstrich voran (\"). Alle weiteren Vorkommen eines Rückwärtsschrägstriches gefolgt von einem Zeichen werden nicht demaskiert. Dies bedeutet, dass »\t\n« als vier Zeichen behandelt wird: Rückwärtsschrägstrich, kleines t, Rückwärtsschrägstrich, kleines n. Der Zeichenkette kann ein klein geschriebenes e vorangestellt werden (e"Zeichenkette\n"), um die Zeichenkette als C-artig maskiert[1] zu markieren. Zum Beispiel wird e"Zeichenkette\n" als 13 Zeichen ausgewertet: einem Großbuchstaben, elf Kleinbuchstaben und einem Zeilenumbruch. Dies kann zur Darstellung eines besonderen Zeichens nützlich sein, wenn ein Kerneltreiber dieses benötigt. Bitte beachten Sie, dass NUL in keiner Zeichenkettenvariante erlaubt ist.Schlüssel
Die nachfolgenden Namen können zum Vergleichen mit Geräteeigenschaften verwandt werden. Einige dieser Schlüssel passen auch auf Eigenschaften der in Sysfs übergeordneten Geräte, nicht nur auf das Gerät, das das Ereignis erstellt hat. Falls in einer Regel mehrere Schlüssel, die auf ein übergeordnetes Gerät passen, festgelegt werden, müssen sämtliche Schlüssel auf ein und das gleiche übergeordnete Gerät passen. ACTIONPasst auf den Namen der Ereignisaktion.
DEVPATH
Passt auf den Gerätepfad des
Ereignisgerätes.
KERNEL
Passt auf den Namen des
Ereignisgerätes.
KERNELS
Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf
passende Gerätenamen.
NAME
Passt auf den Namen der Netzwerkschnittstelle.
Er kann verwandt werden, sobald in einer der vorhergehenden Regeln der
Schlüssel NAME gesetzt wurde.
SYMLINK
Passt auf den Symlink, der auf den Knoten
zielt. Er kann verwandt werden, sobald in einer der vorhergehenden Regeln der
Schlüssel SYMLINK gesetzt wurde. Es kann mehrere Symlinks geben, es
muss nur einer übereinstimmen.
SUBSYSTEM
Passt auf das Untersystem des
Ereignisgerätes.
SUBSYSTEMS
Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf
passende Geräteuntersystemnamen.
DRIVER
Passt auf den Treibernamen des
Ereignisgerätes. Setzen Sie diesen Schlüssel nur für
Geräte, die zum Zeitpunkt des Ereignisses an den Treiber gebunden
sind.
DRIVERS
Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf
passende Gerätetreibernamen.
ATTR{Dateiname}
Passt auf den Sysfs-Attributsnamen des
Ereignisgerätes.
Nachfolgender Leerraum im Attributwert wird ignoriert, außer der
festgelegte Übereinstimmungswert enthält selbst
abschließenden Leerraum.
ATTRS{Dateiname}
Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf
ein Gerät mit passenden Sysfs-Attributwerten. Falls mehrere
ATTRS-Treffer festgelegt sind, müssen alle von ihnen auf das
gleiche Gerät passen.
Nachfolgender Leerraum im Attributwert wird ignoriert, außer der
festgelegte Übereinstimmungswert enthält selbst
abschließenden Leerraum.
SYSCTL{Kernelparameter}
Passt auf einen Kernelparameterwert.
ENV{Schlüssel}
Passt auf einen
Geräteeigenschaftswert.
CONST{Schlüssel}
Passt auf eine systemweite Konstante.
Unterstützte Schlüssel sind:
"arch"
Unbekannte Schlüssel passen niemals.
TAG
Architektur des Systems. Siehe
ConditionArchitecture= in systemd.unit(5) für
mögliche Werte.
"virt"
Virtualisierungsumgebung des Systems. Siehe
systemd-detect-virt(1) für mögliche Werte.
Passt auf eine Gerätemarkierung
TAGS
Durchsucht den Gerätepfad nach oben auf
ein Gerät mit passender Markierung.
TEST{oktale Modusmaske}
Testet auf die Existenz einer Datei. Falls
notwendig kann eine oktale Modusmaske angegeben werden.
PROGRAM
Führt ein Programm aus, um zu
prüfen, ob es passt; der Schlüssel ist wahr, falls das Programm
sich erfolgreich beendet. Die Geräteeigenschaften werden dem
ausgeführten Programm in der Umgebung zur Verfügung gestellt.
Die Standardausgabe des Programms ist im Feld RESULT verfügbar.
Dies kann nur für sehr kurz laufende Vordergrundprozesse verwandt werden.
Für Details, siehe RUN.
Beachten Sie, dass mehrere PROGRAM-Schlüssel in einer Regel
festgelegt werden dürfen und dass »=«, »:=«
und »+=« die gleiche Auswirkung wie »==«
haben.
RESULT
Passt auf die Zeichenkette, die beim letzten
Aufruf von PROGRAM zurückgeliefert wurde. Dieser
Schlüssel kann im gleichen Aufruf wie PROGRAM oder jedem
späteren verwandt werden.
Die meisten Felder unterstützen Shell-Glob-Muster-Vergleiche und
alternative Muster. Die folgenden Sonderzeichen werden unterstützt:
"*"
Passt auf ein oder mehrere Zeichen.
"?"
Passt auf jedes einzelne Zeichen.
"[]"
Passt auf jedes einzelne, innerhalb der
Klammern festgelegte Zeichen. Die Musterzeichenkette »tty[SR]«
würde beispielsweise auf entweder »ttyS« oder
»ttyR« passen. Mittels des Zeichens »-« werden
auch Bereiche unterstützt. Um beispielsweise auf den Bereich aller
Ziffern zu passen, könnte das Muster »[0-9]« verwandt
werden. Falls das erste Zeichen nach dem »[« ein
»!« ist, dann passen alle nicht eingeschlossenen Zeichen.
"|"
Trennt alternative Muster. Die
Musterzeichenkette »abc|x*« passt entweder auf
»abc« oder auf »x*«.
Den folgenden Schlüsseln können Werte zugewiesen werden:
NAME
Der für eine Netzwerkschnittstelle zu
verwendende Name. Siehe systemd.link(5) für einen abstrakteren
Mechanismus zum Setzen von Schnittstellennamen. Der Name eines
Geräteknotens kann durch Udev nicht geändert werden, es
können nur zusätzliche Symlinks erstellt werden.
SYMLINK
Der Name eines Symlinks, der auf den Knoten
zielt. Jede passende Regel fügt diesen Wert zu der Liste der zu
erstellenden Symlinks hinzu.
Die Menge der Zeichen zur Benennung eines Symlinks ist begrenzt. Die erlaubten
Zeichen sind »0-9A-Za-z#+-.:=@_/«, gültige
UTF-8-Zeichensequenzen und »\x00«-Hexadezimalkodierung. Alle
anderen Zeichen werden durch ein »_« ersetzt.
Es können mehrere Symlinks angegeben werden, indem die Namen durch
Leerzeichen getrennt werden. Falls mehrere Geräte den gleichen Namen
beanspruchen, zeigt der Link immer auf das Gerät mit der
höchsten »link_priority«. Falls das aktuelle Gerät
verschwindet, werden die Links neu bewertet und das Gerät mit der
nächst höchsten »link_priority« wird der
Eigentümer des Links. Falls keine »link_priority«
festgelegt ist, ist die Reihenfolge der Geräte (und welchem davon der
Link gehört) nicht definiert.
Symlink-Namen dürfen niemals mit dem Vorgabegeräteknotennamen des
Kernels in Konflikt stehen, da dies zu unvorhersagbarem Verhalten
führen würde.
OWNER, GROUP, MODE
Die Rechte für den Geräteknoten.
Jeder angegebene Wert setzt den einkompilierten Vorgabewert außer
Kraft.
SECLABEL{Modul}
Wendet das festgelegte
Linux-Security-Modul-Label auf den Geräteknoten an.
ATTR{Schlüssel}
Der Wert, der zu einem Sysfs-Attribut des
Ereignisgerätes geschrieben werden soll.
SYSCTL{Kernelparameter}
Der Wert, der in den Kernelparameter
geschrieben werden soll.
ENV{Schlüssel}
Setzt einen Geräteeigenschaftswert.
Eigenschaftsnamen, die mit einem ».« beginnen, werden weder in
der Datenbank gespeichert noch an externe Ereignisse oder externe Werkzeuge
(die beispielsweise vom Vergleichsschlüssel PROGRAM
ausgeführt werden) exportiert.
TAG
Hängt eine Markierung an ein
Gerät. Dies wird zum Filtern von Ereignissen für Benutzer der
Monitor-Funktionalität von Libudev oder zur Aufzählung einer
Gruppe von markierten Geräten verwandt. Die Implementierung kann nur
effizient arbeiten, falls nur wenige Markierungen an ein Gerät
angehängt werden. Dies ist nur zur Verwendung in Zusammenhängen
mit bestimmten Gerätefilteranforderungen und nicht als
Allzweckmarkierung gedacht. Umfangreiche Verwendung kann zu einer
ineffizienten Ereignisbehandlung führen.
RUN{Typ}
Legt ein Programm fest, das nach der
Verarbeitung aller Regeln für das Ereignis ausgeführt werden
soll. Mit »+=« wird diese Ausführung zu der Liste
hinzugefügt und mit »=« oder »:=« ersetzt
sie sämtlichen vorherigen Inhalt der Liste. Bitte beachten Sie, dass
beide nachfolgend beschriebenen Typen »program« und
»builtin« eine gemeinsame Liste verwenden, so dass das
Bereinigen der Liste mit »:=« und »=« beide Typen
betrifft.
type kann sein:
"program"
Der Programmname und die nachfolgenden Argumente sind durch Leerzeichen
getrennt. Einfache englische Anführungszeichen können zur Angabe
von Argumenten mit Leerzeichen verwandt werden.
Dies kann für sehr kurz laufende Vordergrundprozesse verwandt werden.
Läuft ein Ereignisprozess für längere Zeitperioden, dann
können alle weiteren Ereignisse für dieses oder abhängige
Geräte blockiert sein.
Beachten Sie, dass laufende Programme, die auf das Netzwerk zugreifen oder
Dateisysteme ein-/aushängen, innerhalb von Udev-Regeln aufgrund der in
systemd-udevd.service erzwungenen Standard-Sandbox nicht erlaubt sind.
Das Starten von Daemons oder langlaufenden Prozessen ist nicht erlaubt, der mit
Fork erzeugte Prozess wird nach Abschluss der Ereignisbehandlung bedingungslos
getötet, unabhängig davon, ober er sich in den Hintergrund
geschoben hat. Um aus Udev-Regeln heraus langlaufende Prozesse zu aktivieren,
sollten Sie eine Dienste-Unit bereitstellen und diese mittels der
Geräteeigenschaft SYSTEMD_WANTS durch eine Udev-Regel
hereinziehen. Siehe systemd.device(5) für Details.
LABEL
Führt ein externes Programm aus, das
als übergebener Wert festgelegt ist. Falls kein absoluter Pfad
übergeben ist, dann muss sich das Programm in /lib/udev befinden;
andernfalls muss der absolute Pfad festgelegt werden.
Dies ist die Vorgabe, falls kein Typ festgelegt ist.
"builtin"
Wie program, verwendet aber eines der
eingebauten Programme statt eines externen.
Ein benanntes Sprungziel, zu dem ein
GOTO springen kann.
GOTO
Springt zu dem nächsten LABEL
mit einem passenden Namen.
IMPORT{Typ}
Importiert eine Gruppe von Variablen als
Geräteeigenschaften, abhängig vom Typ:
"program"
Dies kann nur für sehr kurz laufende Vordergrundprozesse verwandt werden.
Für Details siehe RUN.
Beachten Sie, dass in einer Regel mehrere IMPORT{}-Schlüssel
festgelegt werden können und dass »=«, »:=«
und »+=« die gleiche Auswirkung wie »==« haben.
Der Schlüssel ist wahr, falls der Import erfolgreich war, außer
»!=« wurde als Operator verwandt, dieser führt dazu, dass
der Schlüssel wahr wird, falls der Import fehlschlug.
OPTIONS
Führt ein externes Programm aus, das
als zugewiesener Wert festgelegt ist und, falls es erfolgreich
zurückkehrt, importiert dessen Ausgabe, die in einem
Umgebungsschlüsselformat vorliegen muss. Pfadangaben,
Befehls-/Argumenttrennung und Maskierung funktionieren wie in
RUN.
"builtin"
Ähnlich zu »program«,
verwendet aber eines der eingebauten Programme statt eines externen.
"file"
Importiert eine Textdatei, festgelegt als
zugewiesener Wert, deren Inhalt in einem Umgebungsschlüsselformat
vorliegen muss.
"db"
Importiert eine einzelne Eigenschaft, die als
zugewiesener Wert aus der aktuellen Gerätedatenbank festgelegt ist.
Dies funktioniert nur, wenn die Datenbank bereits durch ein früheres
Ereignis gefüllt ist.
"cmdline"
Importiert eine einzelne Eigenschaft von der
Kernelbefehlszeile. Für einfache Schalter wird der Wert der Eigenschaft
auf »1« gesetzt.
"parent"
Importiert gespeicherte Schlüssel vom
übergeordneten Gerät durch Lesen der Datenbankeinträge
des übergeordneten Gerätes. Der IMPORT{parent}
zugewiesene Wert wird als Filter für zu importierende
Schlüsselnamen verwandt (wobei die gleiche
Shell-Glob-Musterüberprüfung wie bei Vergleichen verwandt
wird).
Regeln und Geräteoptionen:
link_priority=Wert
Die Felder NAME, SYMLINK, PROGRAM, OWNER,
GROUP, MODE, SECLABEL und RUN unterstützen
einfache Zeichenkettenersetzungen. Die RUN-Ersetzung wird
durchgeführt, nachdem alle Regeln verarbeitet wurden, direkt bevor das
Programm ausgeführt wird, wodurch die Verwendung von
Geräteeigenschaften ermöglicht wird, die in vorherigen Regeln
gesetzt wurden. Für alle anderen Felder wird die Ersetzung
durchgeführt, während die individuelle Regel verarbeitet wird.
Die verfügbaren Ersetzungen sind:
$kernel, %k
Legt die Priorität der erstellten
Symlinks fest. Geräte mit höherer Priorität
überschreiben existierende Symlinks anderer Geräte. Die Vorgabe
ist 0.
string_escape=none|replace
Wenn »replace«, dann werden
möglicherweise unsichere Zeichen in den NAME, SYMLINK und
ENV{Schlüssel} zugewiesenen Zeichenketten ersetzt.
Wenn »none«, dann wird keine Ersetzung durchgeführt. Wenn
nicht gesetzt, wird die Ersetzung für NAME, SYMLINK, aber
nicht für ENV{Schlüssel}
durchgeführt. Standardmäßig nicht gesetzt.
static_node=
Wendet die in dieser Regel angegebenen
Berechtigungen auf die statischen Geräteknoten mit dem angegebenen
Namen an. Erzeugt auch für jede in dieser Regel angegebene Markierung
einen Symlink im Verzeichnis /run/udev/static_node-tags/ Markierung,
der auf den statischen Geräteknoten mit dem angegebenen Namen zeigt.
Die Erstellung statischer Geräteknoten wird durch Systemd-tmpfiles vor
dem Start von Systemd-udevd durchgeführt. Die statischen Knoten
müssen kein entsprechendes Kernelgerät haben; sie werden beim
Zugriff zum Auslösen des automatischen Ladens von Kernelmodulen
verwandt.
watch
Beobachtet den Geräteknoten mit
Inotify; wenn der Knoten nach der Verwendung zum Schreiben geschlossen wird,
dann wird ein Änderungs-Uevent erzeugt.
nowatch
Deaktiviert die Beobachtung eines
Geräteknotens mit Inotify.
db_persist
Setzt den Schalter (Sticky-Bit) für den
Udev-Datenbankeintrag des Ereignisgeräts. Geräteeigenschaften
werden dann in der Datenbank behalten, selbst wenn udevadm info
--cleanup-db aufgerufen wird. In bestimmten Fällen kann diese
Option für dauerhafte Geräte beim Übergang von der Initrd
nützlich sein (z.B. Device-Mapper-Geräte).
log_level=Stufe
Akzeptiert einen Protokollstufennamen wie
»debug« oder »info« oder den besonderen Wert
»reset«. Wird ein Protokollstufenname festgelegt, wird die
maximale Protokollstufe auf diese Stufe geändert. Wird
»reset« gesetzt, dann wird die vorher festgelegte Protokollstufe
widerrufen. Standardmäßig die Protokollstufe des Hauptprozesses
von systemd-udevd.
Dies kann zur Fehlersuche von Ereignissen für bestimmte Geräte
nützlich sein. Beachten Sie, dass die Protokollstufe angewandt wird,
wenn die Zeile, die diese Regel enthält, verarbeitet wird. Zur
Fehlersuche wird daher empfohlen, dass dies an einer frühen Stelle
festgelegt wird, z.B. als erste Zeile von 00-debug.rules.
Beispiel für die Fehlersuche bei der Verarbeitung von Uevents in
Netzwerkschnittstellen:
# /etc/udev/rules.d/00-debug-net.rules SUBSYSTEM=="net", OPTIONS="log_level=debug"
Der Kernelname für dieses
Gerät.
$number, %n
Die Kernelnummer für dieses
Gerät. Beispielsweise hat »sda3« die Kernelnummer
»3«.
$devpath, %p
Der Gerätepfad des
Gerätes.
$id, %b
Der Name des passenden Gerätes beim
Aufwärtsdurchsuchen des Gerätepfades nach SUBSYSTEMS,
KERNELS, DRIVERS und ATTRS.
$driver
Der Treibername des passenden Gerätes
beim Aufwärtsdurchsuchen des Gerätepfades nach
SUBSYSTEMS, KERNELS, DRIVERS und ATTRS.
$attr{Datei}, %s{Datei}
Der Wert eines Sysfs-Attributs, das bei einem
Gerät gefunden wird, bei dem alle Schlüssel der Regel
übereinstimmen. Falls das passende Gerät kein solches Attribut
hat und ein vorhergehender KERNELS-, SUBSYSTEMS-,
DRIVERS- oder ATTRS-Test ein übergeordnetes Gerät
ausgewählt hat, dann wird das Attribut vom übergeordneten
Gerät verwandt.
Falls das Attribut ein Symlink ist, wird das letzte Element des Symlink-Ziels
als Wert zurückgegeben.
$env{Schlüssel},
%E{Schlüssel}
Ein Geräteeigenschaftswert.
$major, %M
Die Major-Nummer des Kernels für das
Gerät.
$minor, %m
Die Minor-Nummer des Kernels für das
Gerät.
$result, %c
Die Zeichenkette, die von dem mit
PROGRAMM erbetenen externen Programm zurückgeliefert wurde. Ein
einzelner, durch ein Leerzeichen getrennter Teil der Zeichenkette kann durch
Angabe einer Teilnummer als Attribut ausgewählt werden: »
%c{N}«. Falls der Nummer ein »+« folgt, wird dieser Teil
sowie alle verbliebenen Teile der Ergebniszeichenkette ersetzt:
»%c{N+}«.
$parent, %P
Der Knoten-Name des übergeordneten
Geräts.
$name
Der aktuelle Name des Geräts. Falls
nicht durch eine Regel geändert, ist dies der Name des
Kernelgeräts.
$links
Eine Leerzeichen-getrennte Liste der aktuellen
Symlinks. Der Wert wird nur während eines Entfernungsereignisses
gesetzt oder falls eine frühere Regel einen Wert zuwies.
$root, %r
Der Wert udev_root.
$sys, %S
Der Sysfs-Einhängepunkt.
$devnode, %N
Der Name des Geräteknotens.
%%
Das Zeichen »%« selbst.
$$
Das Zeichen »$« selbst.
SIEHE AUCH
systemd-udevd.service(8), udevadm(8), systemd.link(5)ANMERKUNGEN
- 1.
- C-artige Maskierungen
ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die Mailingliste der Übersetzersystemd 252 |