BEZEICHNUNG

udevadm - Udev-Verwaltungswerkzeug

ÜBERSICHT

udevadm [ --debug] [--version] [--help]
udevadm info [Optionen] [Gerätepfad]
udevadm trigger [Optionen] [Gerätepfad]
udevadm settle [Optionen]
udevadm control Option
udevadm monitor [Optionen]
udevadm test [Optionen] Gerätepfad
udevadm test-builtin [Optionen] Befehl Gerätepfad
udevadm wait [Optionen] Gerät|Syspfad
udevadm lock [Optionen] Befehl

BESCHREIBUNG

udevadm erwartet einen Befehl und befehlsspezifische Optionen. Es steuert das Laufzeitverhalten von systemd-udevd, fordert Kernelereignisse an, verwaltet die Ereigniswarteschlange und stellt einen einfachen Fehlersuchmechanismus bereit.

OPTIONEN

-d, --debug
Gibt Fehlersuchmeldungen auf die Fehlerausgabe aus. Diese Option ist bei den Befehlen udevadm test und udevadm test-builtin impliziert.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

udevadm info [ Optionen] [Gerätepfad|Datei|Unit…]

Fragt die Udev-Datenbank nach Geräteinformationen.
Positionsargumente sollten zur Angabe eines oder mehrerer Geräte verwandt werden. Jedes kann ein Gerätename (dann muss es mit /dev/ beginnen), ein Sys-Pfad (dann muss es mit /sys/ beginnen) oder ein Systemd-Geräte-Unit-Name (dann muss es auf ».device« enden, siehe systemd.device(5)) sein.
-q, --query=TYP
Fragt die Datenbank nach dem angegebenen Typ von Gerätedaten. Gültige TYPen sind: name, symlink, path, property, all.
--property=NAME
Begrenzt die Anzeige der im Argument festgelegten Eigenschaften bei der Anzeige der Geräteoptionen mittels der Option --query=property. Das Argument sollte eine Kommata-getrennte Liste von Eigenschaftsnamen sein. Falls nicht angegeben, werden alle bekannten Eigenschaften angezeigt.
--value
Gibt nur den Wert aus und überspringt den Eigenschaftsnamen und »=« bei der Anzeige von Geräteeigenschaften mittels der Option --query=property.
 
Kann nicht zusammen mit -x/--export oder -P/--export-prefix verwandt werden.
-p, --path=GERÄTEPFAD
Der /sys/-Pfad des abzufragenden Gerätes, z.B. [/sys/]/class/block/sda. Diese Option ist eine Alternative zum Positionsargument mit einem /sys/-Präfix. udevadm info --path=/class/block/sda ist äquivalent zu udevadm info /sys/class/block/sda.
-n, --name=DATEI
Der Name des abzufragenden Geräteknotens oder Symlinks z.B. [/dev/]/sda. Diese Option ist eine Alternative zum Positionsargument mit einem /dev/-Präfix. udevadm info --name=sda ist äquivalent zu udevadm info /dev/sda.
-r, --root
Gibt in einer name- oder symlink-Abfrage absolute Pfade aus.
-a, --attribute-walk
Gibt alle Sysfs-Eigenschaften des festgelegten Gerätes aus, die in Udev-Regeln zum Vergleich mit dem festgelegten Gerät verwandt werden können. Es gibt alle Geräte entlang der Kette aus, bis zur Wurzel von Sysfs, die in Udev-Regeln verwandt werden können.
-t, --tree
Zeigt einen Sysfs-Baum an. Dies iteriert rekursiv durch die Sysfs-Hierarchie und zeigt diese in einer Baumstruktur an. Falls ein Pfad angegeben ist, dann wird nur der Teilbaum darunter angezeigt und seine übergeordneten Verzeichnisse werden nicht dargestellt. Dies zeigt sowohl Geräte- als auch Subsystem-Elemente.
-x, --export
Ausgabe als Schlüssel/Wert-Paare. Werte werden in einzelne englische Anführungszeichen eingeschlossen. Dies wird nur wirksam, wenn --query=property oder --device-id-of-file= DATEI festgelegt ist.
-P, --export-prefix=NAME
Fügt zum Schlüsselnamen von exportierten Werten ein Präfix hinzu. Dies impliziert --export.
-d, --device-id-of-file=DATEI
Gibt die Major/Minor-Nummer des darunter liegenden Gerätes aus, auf dem sich die Datei befindet. Falls dies angegeben wird, werden die Positionsargumente ignoriert.
-e, --export-db
Exportiert den Inhalt der Udev-Datenbank.
-c, --cleanup-db
Bereinigt die Udev-Datenbank.
-w[SEKUNDEN], --wait-for-initialization[=SEKUNDEN]
Wartet auf die Initialisierung des Gerätes. Falls das Argument SEKUNDEN nicht angegeben ist, ist die Vorgabe, unendlich zu warten.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
--no-pager
Leitet die Ausgabe nicht an ein Textanzeigeprogramm weiter.
Die erstellte Ausgabe zeigt die aktuellen Gerätedatenbankeinträge in einem knappen Format. Jeder dargestellten Zeile wird eines der folgenden Zeichen vorangestellt:
 
 
Tabelle 1. Präfixe der Udevadm-Informationsausgabe
 
Präfix Bedeutung
"P:" Gerätepfad in /sys/
"M:" Gerätename in /sys/ (d.h. die letzte Komponente von »P:«)
"R:" Gerätenummer in /sys/ (d.h. die numerische Endung der letzten Komponente von »P:«)
"U:" Kernel-Subsystem
"T:" Kernel-Gerätetyp innerhalb des Subsystems
"D:" Kernel-Geräteknoten-Major/Minor
"I:" Netzwerkschnittstellenindex
"N:" Kernel-Geräteknoten-Name
"L:" Geräteknoten-Symlink-Priorität
"S:" Geräteknoten-Symlink
"Q:" Plattengerätesequnznummer (DISKSEQ)
"V:" Angehängter Treiber
"E:" Geräteeigenschaft
 

udevadm trigger [ Optionen] [Gerätepfad|Datei|Unit]

Fordert Geräteereignisse vom Kernel an. Hauptsächlich zur erneuten Wiedergabe von Ereignissen zum Zeitpunkt des Einsteckens von Geräten vor dem Systemstart.
Akzeptiert Geräteangaben als Positionsargumente. Siehe die vorhergehende Beschreibung von info.
-v, --verbose
Gibt die Liste von Geräten aus, die ausgelöst werden.
-n, --dry-run
Löst das Ereignis nicht wirklich aus.
-q, --quiet
Unterdrückt Fehlerprotokollierung bei auslösenden Ereignisse.
-t, --type=TYP
Löst einen bestimmten Gerätetyp aus. Gültige Typen sind: »all«, »devices«, und »subsystems«. Der Vorgabewert ist »devices«.
-c, --action=AKTION
Typ des auszulösenden Ereignisses. Mögliche Aktionen sind »add«, »remove«, »change«, »move«, »online«, »offline«, »bind« und »unbind«. Auch kann der besondere Wert »help« dazu verwandt werden, die möglichen Aktionen aufzulisten. Der Vorgabewert ist »change«.
--prioritized-subsystem=SUBSYSTEM[,SUBSYSTEM…]
Akzeptiert eine Kommata-getrennte Liste von Subsystemen. Beim Auslösen von Ereignissen für Geräte, werden die Geräte von den angegebenen Subsystemen und ihren Eltern zuerst ausgelöst. Ist beispielsweise --prioritized-subsystem=block,net, dann werden alle Blockgeräte und ihre Eltern zuerst ausgelöst, als nächstes werden alle Netzwerkgeräte und ihre Eltern ausgelöst und zum Schluss werden die anderen Geräte ausgelöst. Diese Option kann mehrfach angegeben werden und in diesem Fall wird die Liste der Subsysteme zusammengeführt. Das bedeutet, --prioritized-subsystem=block --prioritized-subsystem=net ist äquivalent zu --prioritized-subsystem=block,net.
-s, --subsystem-match=SUBSYSTEM
Löst Ereignisse für Geräte, die zu einem passenden Subsystem gehören, aus. Diese Option unterstützt Shell-artige Mustervergleiche. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit ODER verbunden. Dies bedeutet, alle Geräte in jedem Subsystem werden ausgelöst.
-S, --subsystem-nomatch=SUBSYSTEM
Löst keine Ereignisse für Geräte, die zu einem passenden Subsystem gehören, aus. Diese Option unterstützt Shell-artige Mustervergleiche. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit UND verbunden. Dies bedeutet, dass Geräte, die auf keines der festgelegten Subsysteme passen, ausgelöst werden.
-a, --attr-match=ATTRIBUT=WERT
Löst Ereignisse für Geräte mit übereinstimmenden Sysfs-Attributen aus. Wird zusammen mit dem Attributnamen ein Wert festgelegt, wird der Inhalt des Attributes mit dem übergebenen Wert mit Shell-artigem Mustervergleich verglichen. Falls kein Wert festgelegt ist, wird auf die Existenz des Sysfs-Attributes geprüft. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit UND verbunden. Dies bedeutet, dass nur Geräte, die alle der festgelegten Attribute haben, ausgelöst werden.
-A, --attr-nomatch=ATTRIBUT=WERT
Löst keine Ereignisse für Geräte mit übereinstimmenden Sysfs-Attributen aus. Wird zusammen mit dem Attributnamen ein Wert angegeben, wird der Inhalt des Attributes mit dem übergebenen Wert mit Shell-artigem Mustervergleich verglichen. Falls kein Wert angegeben ist, wird auf die Existenz des Sysfs-Attributes geprüft. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit UND verbunden. Dies bedeutet, dass nur Geräte, die keines der festgelegten Attribute haben, ausgelöst werden.
-p, --property-match=EIGENSCHAFT=WERT
Löst Ereignisse für Geräte mit übereinstimmendem Eigenschaftswert aus. Diese Option unterstützt Shell-artige Mustervergleiche. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit ODER verbunden. Dies bedeutet, dass Geräte, die eine der festgelegten Eigenschaften haben, ausgelöst werden.
-g, --tag-match=MARKIERUNG
Löst Ereignisse für Geräte mit übereinstimmender Markierung aus. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit UND verbunden. Dies bedeutet, dass Geräte, die alle der festgelegten Markierungen haben, ausgelöst werden.
-y, --sysname-match=NAME
Löst Ereignisse für Geräte aus, deren letzte Komponente (d.h. der Dateiname) des /sys/-Pfades auf den festgelegten PFAD passt. Diese Option unterstützt Shell-artige Mustervergleiche. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit ODER verbunden. Dies bedeutet, dass Geräte, die eine der angegebenen NAMEn haben, ausgelöst werden.
--name-match=NAME
Löst Ereignisse für Geräte mit passendem Gerätepfad aus. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit ODER verbunden. Dies bedeutet, dass alle festgelegten Geräte ausgelöst werden.
-b, --parent-match=SYSPFAD
Löst Ereignisse für alle nachgeordneten Geräte eines gegebenen Geräts aus. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit ODER verbunden. Dies bedeutet, dass alle nachgeordneten Geräte von jedem angegebenen Gerät ausgelöst werden.
--initialized-match, --initialized-nomatch
Wird --initialized-match angegeben, dann werden Ereignisse für bereits durch systemd-udevd initialisierte Geräte ausgelöst und Geräte übersprungen, die noch nicht initialisiert sind.
 
Wird --initialized-nomatch angegeben, dann werden Ereignisse für noch nicht durch systemd-udevd initialisierte Geräte ausgelöst und Geräte übersprungen, die bereits initialisiert sind.
 
Typischerweise ist es für Anwendungen, die einen solchen Treffer verwenden wollen, wesentlich, sicherzustellen, dass eine geeignete Udev-Regel installiert ist, die mindestens eine Eigenschaft für Geräte setzt, die gefunden werden sollen. Siehe auch den nachfolgenden Abschnitt Initialisierte Geräte für weitere Details.
 
WARNUNG: --initialized-nomatch kann möglicherweise eine relevante Zeitersparnis im Vergleich zum Neuauslösen aller Geräte im System bringen und z.B. zur Optimierung der Systemstartzeit verwandt werden. Allerdings ist es im Allgemeinen für die Verwendung in einer Startsequenz nicht sicher. Insbesondere, wenn Udev-Regeln für ein Gerät von seinem Elterngerät abhängen (z.B. die Schlüssel »ATTRS« oder »IMPORT{parent}«, siehe udev(7) für weitere Details). Der endgültige Zustand des Geräts wird mit dieser Option schnell instabil.
-w, --settle
Neben dem Auslösen von Ereignissen wird auch auf den Abschluss dieser Ereignisse gewartet. Beachten Sie, dass sich dies vom Aufruf udevadm settle unterscheidet. udevadm settle wartet auf den Abschluss aller Ereignisse. Diese Option wartet nur auf den Abschluss von Ereignissen, die durch den gleichen Befehl ausgelöst wurden.
--uuid
Löst Ereignisse für synthetische Geräte aus und ordnet jedem eine zufällige UUID zu. Diese UUIDs werden auf der Standardausgabe dargestellt, eine Zeile für jedes Ereignis. Diese UUIDs werden in dem Uevent-Umgebungsblock aufgenommen (in der Eigenschaft »SYNTH_UUID=«) und können zur Nachverfolgung der erstellten Ereignisse verwandt werden.
--wait-daemon[=SEKUNDEN]
Vor dem Auslösen von Uevents wird auf die Initialisierung des Daemons systemd-udevd gewartet. Akzeptiert optional einen Zeitüberschreitungswert. Vorgabezeitüberschreitung ist 5 Sekunden. Dies ist äquivalent zum Aufruf von udevadm control --ping vor udevadm trigger.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
Zusätzlich können optionale Positionsargumente zur Angabe von Gerätenamen oder Sys-Pfaden verwandt werden. Sie müssen mit /dev/ bzw. /sys/ beginnen.

udevadm settle [ Optionen]

Überwacht die Udev-Ereigniswarteschlange und beendet sich, falls alle aktuellen Ereignisse behandelt wurden.
-t, --timeout=SEKUNDEN
Maximale Anzahl an Sekunden, die gewartet wird, dass sich die Ereigniswarteschlange leert. Der Vorgabewert ist 120 Sekunden. Ein Wert von 0 wird prüfen, ob die Warteschlange leer ist und immer sofort zurückkehren. Ein von Null verschiedener Wert wird einen Exit-Wert von 0 zurückliefern, falls die Warteschlange sich leerte, bevor die Zeitüberschreitung erreicht wurde, ansonsten ist der Wert von 0 verschieden.
-E, --exit-if-exists=DATEI
Beendet das Warten, falls die Datei existiert.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.
Siehe systemd-udev-settle.service(8) für weitere Information.

udevadm control Option

Verändert den internen Zustand des laufenden Udev-Daemons.
-e, --exit
Signalisiert und wartet auf das Beenden von systemd-udevd. Außer --timeout kann nach dieser Option keine Option angegeben werden. Beachten Sie, dass systemd-udevd.service Restart=always enthält, und daher diese Option im Ergebnis systemd-udevd neustartet. Falls Sie systemd-udevd.service stoppen möchten, verwenden Sie bitte Folgendes:
 
systemctl stop systemd-udevd-control.socket systemd-udevd-kernel.socket systemd-udevd.service
 
-l, --log-level=Wert
Setzt die interne Protokollierstufe von Systemd-udevd. Gültige Werte sind die numerischen Syslog-Prioritäten oder ihre textuellen Darstellungen: emerg, alert, crit, err, warning, notice, info und debug.
-s, --stop-exec-queue
Signalisiert Systemd-udevd, die Ausführung neuer Ereignisse zu stoppen. Eingehende Ereignisse kommen in die Warteschlange.
-S, --start-exec-queue
Signalisiert Systemd-udevd, die Ausführung von Ereignissen zu aktivieren.
-R, --reload
Signalisiert Systemd-udevd, alle Regeldateien und andere Datenbanken wie den Kernelmodulindex neu zu laden. Das Neuladen von Regeln und Datenbanken führt nicht dazu, dass auf bereits bestehende Geräte Änderungen angewandt werden; die neue Konfiguration wird nur auf neue Ereignisse angewandt.
-p, --property=SCHLÜSSEL=Wert
Setzt eine globale Eigenschaft für alle Ereignisse.
-m, --children-max=Wert
Setzt die maximale Anzahl an Ereignissen, die Systemd-udevd gleichzeitig bearbeiten wird.
--ping
Sendet eine Ping-Meldung an Systemd-udevd und wartet auf die Antwort. Dies kann nützlich sein, um zu prüfen, ob der Daemon systemd-udevd läuft.
-t, --timeout=Sekunden
Die maximale Anzahl an Sekunden, die auf eine Antwort von Systemd-udevd gewartet werden soll.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

udevadm monitor [ Optionen]

Wartet auf die Kernel-Uevents und die durch Udev-Regeln ausgesandten Ereignisse und gibt den Gerätepfad des Ereignisses auf der Konsole aus. Dies kann zur Analyse des Zeitablaufs der Ereignisse verwandt werden, indem die Zeitstempel der Kernel-Uevents und des Udev-Ereignisses verglichen werden.
-k, --kernel
Gibt die Kernel-Uevents aus.
-u, --udev
Gibt das Udev-Ereignis nach der Regelverarbeitung aus.
-p, --property
Gibt auch die Eigenschaften des Ereignisses aus.
-s, --subsystem-match=Zeichenkette[/Zeichenkette]
Filtert Kernel-Uevents und Udev-Ereignisse nach Subsystem[/Gerätetyp]. Nur Ereignisse mit passendem Subsystemwert werden akzeptiert. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit ODER verbunden. Dies bedeutet, dass alle Geräte in den festgelegten Subsystemen überwacht werden.
-t, --tag-match=Zeichenkette
Filtert Udev-Ereignisse nach Markierung. Nur Udev-Ereignisse mit einer gegebenen Markierung werden akzeptiert. Wird diese Option mehr als einmal angegeben, dann werden die Vergleichsergebnisse mit ODER verbunden. Dies bedeutet, dass alle Geräte, die eine der festgelegten Markierungen haben, überwacht werden.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

udevadm test [ Optionen] [Gerätepfad|Datei|Unit]

Simuliert einen Udev-Ereignislauf für das angegebene Gerät und gibt Fehlersuchausgaben aus.
-a, --action=AKTION
Typ des zu simulierenden Ereignisses. Mögliche Aktionen sind »add«, »remove«, »change«, »move«, »online«, »offline«, »bind« und »unbind«. Der besondere Wert »help« kann auch zur Anzeige möglicher Aktionen verwandt werden. Der Vorgabewert ist »add«.
-N, --resolve-names=early|late|never
Gibt an, wann Udevadm die Namen von Benutzern und Gruppen auflösen soll. Falls auf early gesetzt (die Vorgabe), werden Namen aufgelöst, wenn die Regeln ausgewertet werden. Falls auf late gesetzt, werden die Namen für jedes Ereignis aufgelöst. Falls auf never gesetzt, werden die Namen niemals aufgelöst und alle Geräte gehören root.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

udevadm test-builtin [ Optionen] [Befehl] [Gerätepfad|Datei| Unit]

Führt einen eingebauten Befehl BEFEHL für Gerät GERÄTEPFAD aus und gibt Fehlersuchausgaben aus.
-a, --action=AKTION
Typ des zu simulierenden Ereignisses. Mögliche Aktionen sind »add«, »remove«, »change«, »move«, »online«, »offline«, »bind« und »unbind«. Der besondere Wert »help« kann auch zur Anzeige möglicher Aktionen verwandt werden. Der Vorgabewert ist »add«.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

udevadm wait [ Optionen] [Gerät|Syspfad] …

Wartet auf die Erstellung und Initialisierung von Geräten oder Geräte-Symlinks durch systemd-udevd. Jeder Gerätepfad muss mit »dev/« oder »/sys/«, z.B. »/dev/sda«, »/dev/disk/by-path/pci-0000:3c:00.0-nvme-1-part1«, »/sys/devices/pci0000:00/0000:00:1f.6/net/eth0« oder »/sys/class/net/eth0«, beginnen. Dies kann mehrere Geräte akzeptieren. Dies kann zum Warten auf Geräte nützlich sein, die von systemd-udevd nach z.B. einer Partitionierung oder Formatierung des Gerätes bearbeitet werden.
-t, --timeout=SEKUNDEN
Maximale Anzahl an Sekunden, die auf die Erstellung, Initialisierung oder Entfernung des angegebenen Gerätes oder Geräte-Symlinks gewartet werden soll. Der Vorgabewert ist »infinity«.
--initialized=LOGISCH
Prüft, ob systemd-udevd Geräte initialisierte. Standardmäßig wahr. Wenn falsch, dann prüft der Befehl nur, ob das angegebene Gerät existiert. Setzen Sie diese Einstellung auf falsch, falls es keine Udev-Regeln für die angegebenen Geräte gibt, da die Geräte in diesem Fall niemals als initialisiert betrachtet werden. Für weitere Details siehe den nachfolgenden Abschnitt Initialisierte Geräte.
--removed
Wenn angegeben, wartet der Befehl auf die Entfernung von Geräten anstatt auf die Erstellung oder Initialisierung. Falls dies angegeben is, wird --initialized= ignoriert.
--settle
Überwacht die Udev-Ereigniswarteschlange wenn angegeben und wartet auf die Verarbeitung aller Ereignisse in der Warteschlange durch systemd-udevd.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

udevadm lock [ Optionen] [Befehl] …

udevadm lock richtet eine (empfohlene) exklusive Sperre auf einem Blockgerät (oder allen angegebenen) gemäß Zugriffssperren für Blockgeräte[1] ein und ruft ein Programm mit diesen Sperren auf. Wenn sich das aufgerufene Programm beendet, werden die Sperren automatisch freigegeben und sein Rückgabewert als Exit-Code an udevadm lock weitergeleitet.
Dieses Werkzeug ist insbesondere nützlich, um sicherzustellen, dass systemd-udevd.service(8) kein Blockgerät untersucht, wärend daran Änderungen erfolgen, beispielsweise das Partitionen erstellt oder Dateisysteme formatiert werden. Beachten Sie, dass viele Werkzeuge, die an Blockgeräten arbeiten, von sich aus das Sperren unterstützen, siehe beispielsweise den Schalter --lock von sfdisk(8).
Der Befehl erwartet, dass mindestens ein Blockgerät mittels --device= oder --backing= und eine auszuführende Befehlszeile als Argument angegeben wird.
--device=GERÄT, -d GERÄT
Akzeptiert einen Pfad zu einem Geräteknoten des zu sperrenden Gerätes. Dieser Schalter kann mehrfach verwandt werden (und in Kombination mit --backing=), um mehrere Geräte zu sperren. Falls ein Partitions-Blockgeräteknoten angegeben ist, wird das »gesamte« Blockgerät automatisch ermittelt und für die Sperre verwandt, gemäß der Spezifikation. Falls mehrere Geräte angegeben sind, werden sie dedupliziert, gemäß Major-/Minor-Nummer ihres Geräteknotens sortiert und dann der Reihe nach gesperrt.
 
Dieser Schalter muss mindestens einmal verwandt werden, um mindestens ein zu sperrendes Gerät festzulegen. (Verwenden Sie alternativ das nachfolgen beschriebene --backing=.)
--backing=PFAD, -b PFAD
Falls ein Pfad zu einem Geräteknoten angegeben ist, ist dies zu --device= identisch. Allerdings akzeptiert dieser Schalter alternativ einen Pfad zu einer regulären Datei oder einem regulären Verzeichnis. Dann wird das Blockgerät des Dateisystems, auf dem sich die Datei/das Verzeichnis befindet, automatisch ermittelt und verwandt, als ob es mit --device= festgelegt worden wäre.
--timeout=SEK, -t SEK
Legt fest, wie lange höchstens gewartet werden soll, bis alle Sperren erlangt wurden. Akzeptiert einen Wert in Sekunden oder den normalerweise unterstützen Einheiten, siehe systemd.time(7). Wird dies als Null angegeben, wird die Sperre versucht und falls dies nicht erfolgreich ist, wird der Aufruf sofort fehlschlagen. Falls »infinity« (die Vorgabe) angegeben wird, wird der Aufruf unbegrenzt warten, bis die Sperre erlangt wurde. Falls die Sperre innerhalb der angegebenen Zeit nicht erlangt wurde, wird der angegebenen Befehl nicht ausgeführt und der Aufruf fehlschlagen.
--print, -p
Anstatt die angegebenen Geräte zu sperren und einen Befehl auszuführen, werden die Gerätepfade angezeigt, die gesperrt würden und kein Befehl ausgeführt. Dieser Befehl ist nützlich, um das »gesamte« Blockgerät zu bestimmen, falls ein Partitionsblockgerät angegeben wurde. Die Geräte werden nach der Major-Nummer ihres Geräteknotens und innerhalb einer Nummer nach der Minor-Nummer sortiert (d.h. sie werden in der Reihenfolge angezeigt, in der sie gesperrt werden). Beachten Sie, dass die Anzahl der hier angezeigten Zeilen geringer als die Anzahl der angegebenen Schalter --device= und --backing= sein kann, falls sich diese auf das gleiche »gesamte« Blockgerät auflösen.
-h, --help
Zeigt einen kurzen Hilfetext an und beendet das Programm.

INITIALISIERTE GERÄTE

Initialisierte Geräte sind solche, für die mindestens eine Udev-Regel bereits erfolgreich ausgeführt wurde — für jede Aktion außer »remove« – die eine Eigenschaft oder andere Geräteeinstellungen setzte (und daher hat dieses einen Eintrag in der Udev-Gerätedatenbank). Geräte werden nicht mehr als initialisiert betrachtet, falls eine »remove«-Aktion für sie gesehen wurde (diese entfernt ihren Eintrag aus der Udev-Gerätedatenbank). Beachten Sie, dass Geräte, die keine Udev-Regeln haben, niemals als initialisiert betrachtet werden, aber weiterhin über die sd-device-API (oder ähnliches) bekanntgegeben worden sein könnten.

BEISPIEL

Beispiel 1. Formatieren eines Dateisystems
Erlangt eine Sperre auf dem zugrundeliegenden Blockgerät beim Erstellen eines Dateisystems, um sicherzustellen, dass systemd-udevd dies nicht untersucht oder den neuen Superblock bekannt gibt, bevor vollständig geschrieben wurde:
 
# udevadm lock --device=/dev/sda1 mkfs.ext4 /dev/sda1
Beispiel 2. Formatieren eines RAID-Dateisystems
Ähnlich, erlangt aber Sperren auf mehreren Geräten gleichzeitig:
 
# udevadm lock --device=/dev/sda1 --device=/dev/sdb1 mkfs.btrfs /dev/sda1 /dev/sdb1
Beispiel 3. Kopieren eines Dateisystems
Erlangt eine Sperre auf dem zugrundeliegenden Dateisystems, während ein vorbereitetes Dateisystem-Abbild kopiert wird, um sicherzustellen, dass systemd-udevd dies nicht untersucht oder den neuen Superblock bekannt gibt, bevor vollständig geschrieben wurde:
 
# udevadm lock -d /dev/sda1 dd if=fs.raw of=/dev/sda1

SIEHE AUCH

udev(7), systemd-udevd.service(8)

ANMERKUNGEN

1.
Zugriffssperren für Blockgeräte

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann <[email protected]> erstellt.
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